Zwölf natürliche Wege zur Verbesserung der Darmgesundheit

11. Dezember 2022 von Elizabeth Hall und Poliana V. Vale

Entdecke den erstaunlichen Beitrag der Darmbakterien für Gesundheit und Krankheit und wissenschaftlich bestätigte natürliche Heilmittel, die deine Darmgesundheit in nur wenigen Tagen verbessern können!

Zwölf natürliche Wege zur Verbesserung der Darmgesundheit

Der Darm ist die Heimat von Billionen von Bakterien. Bislang sind 2.000 Arten von Darmbakterien bekannt. Der Einfluss der Darmmikroflora ist erstaunlich, denn sie beeinflusst die Nährstoffaufnahme, den Stoffwechsel, die biologische Uhr, die Entgiftung von Karzinogenen, die Immunantwort, chronische Entzündungen und die psychische Gesundheit!1)

Das richtige Gleichgewicht, die richtige Zusammensetzung und eine gesunde Vielfalt von Darmbakterien sind für eine günstige Immunreaktion und optimale Gesundheit notwendig. Ein Ungleichgewicht, das unfreundliche Bakterien gegenüber freundlichen Keimen bevorzugt, kann starke Immun- und Entzündungsprozesse auslösen.

Gute Keime

Nützliche Bakterien setzen wertvolle Substanzen frei, die deine Gesundheit schützen und das Risiko für Dickdarmkrebs, Arteriosklerose und entzündliche Erkrankungen senken. Sie schützen deinen Darm auch vor Infektionen, produzieren einige Nährstoffe, setzen bestimmte Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin frei und beeinflussen unseren Schlaf.2)

Bakteriologische Kriegsführung

Unfreundliche Darmbakterien setzen jedoch Toxine und Entzündungsstoffe frei, die die Darmbarrieren stören. Sobald diese entzündlichen Verbindungen und Toxine ins Blut gelangen, tragen sie zur Entwicklung von Krankheiten wie Arteriosklerose, Bluthochdruck, Allergien, Diabetes, Fettleibigkeit und entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Zöliakie, Colitis ulcerosa) Lungenprobleme, Angstzustände und Depressionen bei.3) 

Was prägt die Darmbakterien?

Jedes individuelle Mikrobiom ist anders und entwickelt sich aufgrund von genetischen, Umwelt-, Lebensstil- und Ernährungsfaktoren, denen wir ausgesetzt sind.  Wie können wir also die Population der guten Keime fördern und die Zahl der unerwünschten reduzieren?

Vollwertige, nährstoffreiche pflanzliche Lebensmittel

Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an vollwertigen pflanzlichen Lebensmitteln – Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte – und einem geringen Anteil an zugesetztem Zucker, gesättigten Fettsäuren und Transfettsäuren fördert die Vermehrung nützlicher Bakterien, die entzündungshemmende Eigenschaften haben.4) In dieser Hinsicht sind grosszügige Mengen an rohem Obst und Gemüse besonders nützlich für den Aufbau einer gesunden Darmflora.5)

Früchte -  Photo by Karolina Grabowska from Pexels

Im Gegensatz dazu ist eine minderwertige oder typisch westliche Ernährung (reich an Zucker, tierischen Produkten, Salz, verarbeiteten Lebensmitteln und raffinierten Kohlenhydraten) mit mehr krankheitsverursachenden Bakterien verbunden.6) Eine dieser Bakterienarten ist Fusobacteria, die mit Darmkrebs in Verbindung gebracht wird.7)

Stärkende Kohlenhydrate

Gute Kohlenhydrate fördern die Darmgesundheit. Es stimmt zwar, dass zucker- und fettreiche sowie raffinierte Produkte die Besiedlung des Darms mit unfreundlichen Bakterien fördern, jedoch vernachlässigen die Keto-Diät und die Low-Carb-Diät den wichtigen Beitrag, den der Verzehr resistenter Stärke leistet!

Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte enthalten resistente Stärke, die im Magen und Dünndarm nicht vollständig verdaut wird. Folglich werden sie nicht absorbiert. Resistente Stärken ernähren ebenso wie lösliche Ballaststoffe die freundlichen Bakterien im Darm und wirken sich positiv auf die Verteilung und Zusammensetzung der Bakterien sowie auf deren Anzahl aus. Diese Bakterien produzieren aus resistenter Stärke nützliche Nebenprodukte, die Entzündungen eindämmen und das Risiko für chronische Krankheiten senken.8)

Ein weiterer Vorteil: Die meisten Präbiotika sind Oligosaccharide (Kohlenhydrate mit einer geringen Anzahl von Monosacchariden) und tragen dazu bei, das Gleichgewicht der Darmmikroflora zugunsten der freundlichen Bakterien aufrechtzuerhalten. Ein Präbiotikum ist ein unverdauliches Kohlenhydrat, das nicht nur die guten Bakterien, sondern auch die Probiotika ernährt. Präbiotika wirken selektiv auf eine begrenzte Anzahl von Darmkeimen. Spargel, Artischocken, Gerste, Roggen, Linsen, Zwiebeln, Zichorie, Knoblauch, Lauch und Bananen sind gute Quellen für Oligosaccharide.

Salz-Darm-Verbindung

Spare mit dem Salz! Ein Übermaß an Salz dezimiert eine bestimmte Art von nützlichen Bakterien im Darm (Laktobazillen). Außerdem erhöht es die Zahl bestimmter Immunzellen (T-17-Helfer-Lymphozyten). Diese speziellen Immunzellen spielen eine Rolle bei der Entstehung von Bluthochdruck und Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem Gewebe und Organe des Körpers angreift. (Bitte beachte: Das Problem ist die Aufnahme von zu viel Salz und die übermäßige Anzahl von T-Lymphozyten. Ein wenig Salz ist für die Gesundheit unerlässlich). Wenn probiotische Laktobazillen zu einer salzreichen Diät hinzugefügt wurden, normalisierten sich die erhöhten T-17-Zellen und das Blut – zumindest in Studien mit Nagetieren.9)

Salzstreuer -  Photo by Lorena Martínez from Pexels

Iss biologisch!

Pestizidrückstände auf Lebensmitteln können mit der Zeit freundliche Darmbakterien schädigen.10) Um die Pestizide aus dem Gemüse zu entfernen, weiche das Gemüse kurz in einer 10%igen Salzlösung ein (1 Teil Salz auf 9 Teile Wasser). Es gibt keine Möglichkeit, Pestizide aus Fleisch, Milchprodukten und Fisch zu entfernen.

Nachteile von künstlichen Süßstoffen

Vermeide künstliche Süßstoffe, da sie möglicherweise die Zahl der guten Bakterien im Darm verringern und die Insulinresistenz fördern.11) Saccharin und Sucralose und möglicherweise auch Stevia beeinflussen die Darmbakterien.12) Insulinresistenz und hoher Blutzucker können die Darmbarriere stören und ihre Permeabilität erhöhen, so dass Entzündungsstoffe und Giftstoffe ins Blut gelangen.

Häufigkeit der Mahlzeiten

Begrenze die Anzahl der Mahlzeiten und vermeide Zwischenmahlzeiten. Wenn du eher bewegungsarm bist oder an einer chronischen Entzündung leidest, dann lasse das Abendessen aus und verzichte auf Zwischenmahlzeiten. Mit anderen Worten: Ein intermittentes Fasten mit zeitlich begrenzter Ernährung erlaubt es, nur innerhalb von 8-10 Stunden pro Tag zu essen. Eine zeitlich begrenzte Ernährung verändert die Mikroflora des Darms auf positive Weise und beugt Übergewicht, Störungen der Blutzuckerregulation und Darmerkrankungen vor.13)

Nicht rückfällig werden!

Die Zusammensetzung der Darmbakterien kann sich schnell ändern – innerhalb von zehn Tagen. Zum Guten oder zum Schlechten hin. Mit anderen Worten: Selbst ein kurzfristiger Verzehr von Nahrungsmitteln, die überwiegend aus pflanzlichen oder tierischen Produkten bestehen, verbessert oder verschlechtert sehr schnell die Darmflora. Allein der Verzehr von tierischen Lebensmitteln oder von Fast Food über mehrere Tage hinweg reduziert beispielsweise die nützlichen Nebenprodukte der Bakterien aus der Fermentation von Kohlenhydraten. Diese Ernährung erhöht folglich das Risiko für Durchfall, Darminfektionen und entzündliche Darmerkrankungen. 14) Die gute Nachricht ist, dass eine richtige Ernährung die Darmbakterien innerhalb weniger Tage schon verbessern kann!

Regelmäßiger Zeitplan

Iss und schlafe nach einem festen Zeitplan. Darmmikroben haben zirkadiane Rhythmen, die von der biologischen Uhr des Wirts, in dem sie leben, gesteuert werden. Gestörte Körperrhythmen verändern die Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft in einer Weise, die Übergewicht und Stoffwechselprobleme begünstigen.15)

Lasse deinen Schlaf nicht zu kurz kommen

Selbst bei gesunden jungen Männern, die nur zwei Nächte lang teilweisen Schlafentzug erlitten, kam es zu einem erheblichen Rückgang der Arten nützlicher Bakterien. Sie erfuhren auch Veränderungen in der Zusammensetzung der Mikroorganismen im Mikrobiom, die speziell mit Fettleibigkeit, Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht werden. Forscher der Universität Kent untersuchten den Einfluss des Mikrobioms bei einer Gruppe von Erwachsenen im Alter von 50-85 Jahren und fanden einen starken Zusammenhang zwischen einer höheren Schlafqualität, einer besseren kognitiven Flexibilität (der Fähigkeit, von einem Konzept zum anderen zu wechseln) und einem höheren Gehalt an nützlichen Darmmikroben.16) Auch bei Personen, die nachts häufig aufwachen, kommt es zu ungünstigen Veränderungen der Darmbakterien.

Regelmäßige Bewegung

Bewegung fördert die Vielfalt der Bakterien im Darm. Eine geringere Vielfalt der Darmmikroben (Mikrobiota) wird mit Übergewicht und chronischen Krankheiten in Verbindung gebracht. Andererseits begünstigt eine größere Vielfalt das metabolische Profil und eine bessere Reaktion des Immunsystems.17) Mäßige Bewegung ist besonders nützlich, um Entzündungen zu reduzieren.

Ein Spaziergang am Meer -  Photo by Karolina Grabowska from Pexels

Stressbewältigung lernen

Stress kann die Darmbakterien in unerwünschter Weise verändern. Wenn wir psychischem Stress ausgesetzt sind, werden die nützlichen Darmbakterien gestört. Die Dominanz bestimmter Bakterien kann Stoffe produzieren, die mit dem Gehirn interagieren, die psychische Gesundheit beeinträchtigen und die Schwelle für Depressionen, Angstzustände, Zwangsstörungen und möglicherweise andere psychische Erkrankungen senken.18) Leider reicht schon mäßiger Stress während der Schwangerschaft aus, um die Darmbakterien so zu verändern, dass das Neugeborene anfälliger für Infektionen wird.19)

Depressionen, Angstzustände und andere psychische Erkrankungen haben viele Ursachen und Faktoren, die sie begünstigen. Die Gesundheit des Darms ist nur ein möglicher Faktor, der zu psychischen Erkrankungen beiträgt, aber er sollte nicht übersehen werden. 

Medikamente überprüfen

Antibiotika sind nicht die einzigen Medikamente, die die Mikroflora des Darms stören. Auch Antazida, NSAIDS (nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente), Kalziumkanalblocker gegen Bluthochdruck, antivirale Medikamente, Antipsychotika und Chemotherapie können unsere Darmbakterien negativ beeinflussen. Wer eines dieser Medikamente einnimmt, sollte Probiotika in Betracht ziehen. Nimm Probiotika immer vier Stunden nach der Einnahme des Medikaments ein!

Versuche, die Ursachen des Leidens zu ergründen. Wenn du die Ursache behandelst, kannst du mit weniger Medikamenten auskommen und in manchen Fällen sogar ganz auf sie verzichten. Bitte verändere deine Medikation nicht, ohne dies vorher mit deinem Arzt zu besprechen.

Nachteile von Probiotika

Lebende Probiotika können vor allem während einer Antibiotikagabe nützlich sein, wenn man eines der oben genannten Medikamente einnimmt, wenn man sich schlecht ernährt hat oder an einer Krankheit leidet, bei der Probiotika nachweislich helfen können. Wenn sich eine Person gesund und pflanzlich ernährt hat und im Allgemeinen gesund ist, besteht keine Notwendigkeit, täglich Probiotika einzunehmen. Die Einnahme von Probiotika kann zu einer erheblichen Anhäufung von Bakterien im Dünndarm führen, die sich in einer Bewusstseinstrübung sowie in einem starken Blähbauch äußern kann.20)

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf der Website von Wildwood Institute und wird mit Genehmigung veröffentlicht.

Elizabeth Hall unterrichtet seit mehr als 35 Jahren Gesundheitsthemen im Wildwood Institute.

wildwoodhealth.com/

Referenzen

↑1, ↑7Baylor College of Medicine. “Dietary quality influences microbiome composition in human colonic mucosa.” ScienceDaily. 15 July 2019.www.sciencedaily.com/releases/2019/07/190715164650.htm
↑2Patterson E. Gut microbiota, obesity and diabetes. Postgrad Med J. 2016 May 92(1087):286-300. doi: 10.1136/postgradmedj-2015-133285.
↑3Singh RK. Influence of diet on the gut microbiome and implications for human health. Journal of Translational Medicine volume 15, Article number: 73 (2017).
↑4Tomova A. The Effects of Vegetarian and Vegan Diets on Gut Microbiota. Front. Nutr. 17 April 2019.www.frontiersin.org/articles/10.3389/fnut.2019.00047/full
↑5Karon A. A Western Diet Linked to lower microbiome diversity. Internal Medicine News. March 29, 2019.www.mdedge.com/internalmedicine/article/197770/gastroenterology/western-diet-linked-lower-microbiome-diversity
↑6Zinöcker MK. The Western Diet–Microbiome-Host Interaction. Nutrients. 2018 Mar: 10(3): 365.www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5872783/
Singh RK. Influence of diet on the gut microbiome and implications for human health. Journal of Translational Medicine. Volume 15, Article number: 73 (2017).
↑8Robertson MD. Insulin-sensitizing effects of dietary resistant starch and effects on skeletal muscle and adipose tissue metabolism. Am J Clin Nutr. 2005 Sep: 82(3):559-67.
Birt D. Resistant Starch: Promise for Improving Human Health. Adv Nutr. 2013 Nov; 4(6): 587–601.
Kieffer D.A. Resistant starch alters gut microbiome and metabolomic profiles concurrent with amelioration of chronic kidney disease in rats. J Physiol Renal Physiol. 2016 May 1; 310(9): F857–F871.
↑9Nicola Wilck, Salt-responsive gut commensal modulates TH17 axis and disease. Nature. 2017; DOI: 10.1038/nature24628
↑10Defoi Clémence. Food chemicals disrupt human gut microbiota activity and impact intestinal homeostasis as revealed by in vitro systems. Published: 20 July 2018.www.nature.com/articles/s41598-018-29376-9
↑11Suez J. Artificial sweeteners induce glucose intolerance by altering the gut microbiota. Nature. 2014 Oct 9; 514(7521):181-6.
↑12Javier F. Effects of Sweeteners on the Gut Microbiota: A Review of Experimental Studies and Clinical Trials. Advances in Nutrition, Volume 10, Issue suppl_1, January 2019, Pages S31–S48.doi.org/10.1093/advances/nmy037
↑13Dandun Hu. Gut flora shift caused by time-restricted feeding might protect the host from metabolic syndrome, inflammatory bowel disease and colorectal cancer. Translational Cancer Research. Vol: 7:5. Oct. 2018.
↑14David LA. Diet rapidly and reproducibly alters the human gut microbiome. Nature. 2014 Jan 23; 505(7484):559-63.
↑15Thaiss et al. Trans-kingdom control of microbiota diurnal oscillations promotes metabolic homeostasis. Cell, 2014 DOI: 10.1016/j.cell.2014.09.048
↑16Breus M. The Latest on Sleep and Gut Health. Health. May 29, 2018.thesleepdoctor.com/2018/05/29/the-latest-on-sleep-and-gut-health/
↑17S. F. Clarke, Exercise and associated dietary extremes impact on gut microbial diversity. Gut, 2014; DOI: 10.1136/gutjnl-2013-306541
↑18Mc Guillian MS. Gut Health Affects Mental Health.www.psycom.net/the-gut-brain-connection
↑19Bailey, M.T. Prenatal Stress Alters Bacterial Colonization of the Gut in Infant MonkeysJournal of Pediatric Gastroenterology and Nutrition: April 2004. Volume 38: Issue 4 p. 414-421
↑20Medical College of Georgia at Augusta University. “Probiotic use is a link between brain fogginess, severe bloating.” ScienceDaily, 6 August. 2018.www.sciencedaily.com/releases/2018/08/180806095213.htm


Ein Artikel von RundumGesund.org

Autophagie – Müllabfuhr mit Wiederverwertung

30. Oktober 2022 von Esther Neumann und Martin Neumann

Sie läuft in jedem Körper ab, aber kaum jemand kennt sie, die Autophagie. Es handelt sich um einen wichtigen Prozess, um die Gesundheit der Zellen aufrechtzuerhalten. 2016 hat der Japaner Yoshinori Ohsumi den Nobelpreis in Medizin für die Forschung darüber bekommen. Aber schon in 1963 hat der belgische Biochemist Christian de Duve die Prozesse der Autophagie beschrieben.

Autophagie - Müllabfuhr mit Wiederverwertung

Das Wort Autophagie kommt aus dem Griechischen. „Auto“ heißt selbst und „phagein“ essen, fressen. Es geht um einen Vorgang, der in den Lysosomen innerhalb unserer Zellen abläuft und Zellbausteine wie etwa kaputte Eiweiße oder andere beschädigte Zellorganellen – z.B. Mitochondrien, unsere Kraftwerke in den Zellen – eliminiert und wiederverwertet.

Teilweise werden die Abbauprodukte wiederverwertet oder in Energie übergeführt. Deswegen wird die Autophagie durch Fasten stark angekurbelt. Es werden aber auch Mikroorganismen, Bakterien und Viren, die in den Körper eingedrungen sind, durch die Autophagie bekämpft. Sie spielt somit auch im Immunsystem, bei Infektionen, im Alterungsprozess und bei der Entwicklung von Tumoren eine große Rolle. Eine gut funktionierende Autophagie kann also Krebs vorbeugen.

Im Alter funktioniert die Autophagie nicht mehr so gut. Dadurch entstehen viele Krankheiten. Demenz, Parkinson, Alzheimer und Diabetes kann man darauf zurückführen. Das alles passt gut zur Beobachtung, dass bei einer geringeren Energiezufuhr die Menschen gesünder älter werden. Kein Wunder, dass die Autophagie zu einem großen Forschungsthema geworden ist. Viele Hundertjährige auf der Insel Okinawa geben an: „Wir essen nur so viel, dass wir gerade nicht ganz satt sind.“

Eine gut funktionierende Autophagie ist vorteilhaft für die Vermeidung von verschiedenen Krankheiten. Speziell bei Parkinson wissen wir, dass die Krankheit auf Absterben von Gehirnzellen zurückzuführen ist, und mangelhafte Autophagie dürfte ein Hauptgrund dafür sein. Wir haben schon von der Krebsvorbeugung gesprochen, und auch für Ostheoarthritis gibt es Vermutungen, dass dies stark mit der Autophagie zusammenhängt.

Ein Mann mit Parkinson

Kurzzeitfasten

Auch Österreich ist an der Autophagie-Forschung maßgeblich beteiligt. Besonders auch an Umsetzungsstrategien. Universitätsprofessor Dr. Frank Madeo betreut in Graz am Institut für Molekulare Biowissenschaften der Karl-Franzens-Universität eine groß angelegte Studie. Fasten ist ein Auslöser der Autophagie, die verjüngend, lebensverlängernd und regenerierend wirkt. Schon ein Kurzzeitfasten von 16 – 20 Stunden löst diesen Effekt aus.

Zellen brauchen Zeit, um ihren Abfall loszuwerden oder wiederzuverwerten. Wenn ständig gegessen wird, wird auch ständig Insulin benötigt, und der Körper ist dauernd mit dem Verdauen beschäftigt. Insulin hemmt die Autophagie. Die Empfehlung, fünf bis sieben kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen, gehört glücklicherweise bald der Vergangenheit an. Prof. Madeo sagt: „Begrüßen Sie den Hunger wie einen Freund, dann wird Ihr Körper aufgeräumt.“

Es müssen nicht einige Tage hintereinander gefastet werden, um in den Genuss der Autophagie zu kommen. Es genügt auch ein Intervall- oder Kurzzeitfasten. Ausreichend ist ein Intervall von 16:8, also binnen 24 Stunden nur während 8 Stunden 2 x zu essen und dann 16 Stunden zu fasten, also auf jegliche Nahrung, auch auf Fruchtsäfte zu verzichten. Wasser darf getrunken werden. Meistens lässt man das Abendessen aus. Es gibt auch die Methode, bei der an einem Tag normal gegessen und dann ein Tag lang gefastet wird. Ein Nebeneffekt des Kurzzeitfastens ist, dass meist weniger Kalorien aufgenommen werden und dadurch auch einige Kilos purzeln.

Eine Waage mit Maßband

Lange Fastenperioden können in manchen Umständen sogar zu einem Problem werden. Fastet man für mehrere Tage, dann fangt der Körper an, Muskeln abzubauen, sobald alle anderen Reserven aufgebraucht sind. Das verringert nicht nur die Körperkraft, sondern verlangsamt auch den Metabolismus, was sich auf die Gewichtskontrolle negativ auswirkt. Beim intermittenten Fassten vermeidet man diese Probleme, während die Vorteile der Autophagie voll zum Tragen kommen.

Schwangere Frauen sollten Langzeitfasten vermeiden, und stillende Mütter haben oft schon nach einem Fastentag Probleme mit der Milchproduktion. Kinder und Senioren sollten auch vorsichtig sein mit Langzeitfasten. Kranke oder gebrechliche Personen wie z. B. Krebspatienten im fortgeschrittenen Stadium können nicht nur an Kraft verlieren, ein Fehlen von Proteinen in der Ernährung für mehrere Tage kann sich auch negativ auf das Immunsystem auswirken. Deswegen sollte Lanzeitfasten nur sehr vorsichtig eingesetzt werden, währenddessen das intermittente Fasten in den meisten Fällen gut toleriert wird.

Pflanzliche Ernährung

Man hat auch Stoffe in Lebensmitteln gefunden, die die Autophagie ankurbeln. Polyphenole gehören dazu. Sie kommen hauptsächlich in den Randschichten von Gemüse, Obst und Getreide vor. Sie schützen auch das Innere der Pflanzen vor dem Verderb durch Sauerstoff. Sie übernehmen diese Funktion auch im Körper der Menschen.

In vielen Gemüse- und Obstsorten kommt Spermidin vor, eine Substanz, die der Körper auch selber produziert. Die Verbindung zur Samenflüssigkeit ist richtig. Dort kommt es in hoher Konzentration vor. Forscher haben herausgefunden, dass auch Spermidin die Autophagie ankurbelt.

Es bestätigt sich wieder, dass eine pflanzliche Ernährung viele Vorteile mit sich bringt. Tierisches Eiweiß hemmt nämlich die Autophagie.

Eine Hand schneided einen Paprika

Auch Bewegung kommt zur Hilfe. Dabei werden die Zellen in einen Nährstoffmangel versetzt, der die Autophagie verstärkt. Klug ist es, nach dem Sport einige Stunden nichts zu essen. Dann ist die Wirkung noch größer.

Nun zur Praxis

Wir haben schon gesehen, dass das intermittente Fasten eine vorteilhafte Auswirkung auf die Autophagie hat. Am Besten isst man ein ausgiebiges Frühstück und ein mäßiges Mittagessen, danach überspringt man das Abendessen und isst nichts mehr bis zum nächsten Morgen. Während der Nacht ist der Kalorienverbrauch sehr gering, und die abendliche Nahrungsaufnahme schlägt sich schnell auf das Gewicht nieder.

Ein Überspringen des Abendessens wirkt sich ebenfalls positiv auf den Schlaf aus. Der Magen ist nicht mit der Verdauung beschäftigt und kann sich ausruhen. Die liegende Position mit einem vollen Magen kann eventuell auch zu Reflux führen. Und nachdem die Verdauung in der Nacht langsamer ist, kann sie zu ungewollten Gärungsprozessen führen. Oft ist auch die Schlafqualität beeinträchtigt.

Wie macht man diese Umstellung in der Praxis? Viele haben Probleme, mit einem leeren Magen schlafen zu gehen. Wenn das der Fall ist, kann man sich schrittweise auf die Umstellung gewöhnen. Entweder macht man das indem man graduell die nächtliche Fastenzeit erhöht, indem man das Abendessen auf eine frühere Zeit verlegt. Nach ein paar Tagen, wenn man es geschafft hat, das Abendessen auf 5 Uhr nachmittags zu verlegen, dann kann man einmal versuchen es auszulassen.

Eine andere Variante wäre, die Essensmenge graduell zu verringern, bis man mit einer Frucht am Abend das Auslangen findet. Wenn notwendig kann man auch für ein paar Tage auf Fruchtsäfte umstellen, bis man es schafft, das Abendessen ganz auszulassen. Es kann auch helfen, bei leichtem Hungergefühl ein Glas Wasser oder eine Tasse Kräutertee zu trinken. Sobald man sich an den neuen Rhythmus gewöhnt hat, ist es normalerweise kein Problem ihn auch aufrechtzuerhalten.

Ein Mann und eine Frau trinken zusammen eine Tasse Tee

Eine andere Variante des intermittenten Fasten ist es, einen ganzen Tag pro Woche zu fasten. Idealerweise nimmt man nur Wasser zu sich. Falls man es nicht durchhält, kann man sich mit ein paar Früchten aushelfen. Diese belasten nicht die Verdauung und sind auch nicht zu kalorienreich. Meistens sind sie schon ausreichend, um das Hungergefühl zu kontrollieren. Neben den Vorteilen der Autophagie hilft ein wöchentlicher Fastentag auch bei der Gewichtsreduktion, und bei Bedarf kann man auch 2 Fastentage auf die Woche verteilen.

Die dritte Variante die ebenfalls schon positive Auswirkungen auf die Autophagie hat, ist die Begrenzung der Kalorienaufnahme bei jeder Mahlzeit. Genauso wie die Hundertjährigen in Okinawa hört man auf zu essen bevor man ganz satt ist. Hat man seine erste Portion gegessen, wartet man einen Moment und fragt sich ob es genug war, um den ersten Hunger zu stillen. Wenn ja, legt man das Besteck zur Seite und hört auf zu essen. Studien haben gezeigt, dass eine Kalorienreduktion die Lebensdauer von Mäusen deutlich verlängert. Es zahlt sich aus, auf seinen Körper zu achten.

Wir haben gesehen, welche Vorteile die Autophagie für unsere Gesundheit bietet. Bei der Umsetzung muss man vielleicht ein wenig experimentieren um zu sehen, woran man sich persönlich am besten adaptiert. Helfen wir unserem Körper beim Aufräumen und Wiederverwerten seines Zellschrotts, und er wird uns mit guter Gesundheit belohnen. Viel Erfolg beim Umsetzen!

Esther Neumann

Esther Neumann

Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem schrieb sie für viele Jahre für das Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch.

Martin Neumann

Martin Neumann

Martin Neumann hat in 1998 in Wildwood Lifestyle Center & Hospital an einen Kurs für Gesundheitsberatung teilgenommen. Seitdem hat er rund um die Welt Vorträge und Kurse über gesunde Lebensweise und natürliche Heilmethoden gehalten. Er ist der Gründer von dem Abundant Health Netzwerk.


Ein Artikel von RundumGesund.org

Die Darmflora – das unbekannte Organ

2. Oktober 2022 von Esther Neumann

Unser Körper beherbergt etwa 10 mal so viele Bakterien wie Körperzellen. Ein Großteil davon befinden sich im Dickdarm und bilden die Darmflora, die mannigfaltige Aufgaben für unseren Körper bewältigt. Sie helfen bei der Nahrungsaufnahme, stärken das Immunsystem und fördern die Peristaltik.

Die Darmflora - das unbekannte Organ

Kühe und Menschen haben eines gemeinsam: In ihnen leben unzählig viele Mitbewohner, Mikroorganismen, Bakterien, deren Anzahl sogar die Zahl der Körperzellen übersteigt. Nur der Zeitpunkt, wann diese Mikroorganismen ihre Arbeit verrichten, ist bei Kühen und Menschen sehr verschieden.

Bei der Kuh erfolgt der Abbau der Zellulose und anderer Polysaccharide im Vormagen. Dabei entstehen kurzkettige Fettsäuren. Beim Menschen arbeiten die Bakterien erst so richtig im Dickdarm. Auch da entstehen kurzkettige Fettsäuren. Die Arbeit dieser Mikroorganismen ist für die Gesundheit von Kuh und Mensch äußerst wichtig.

Den 1013 Zellen des menschlichen Körpers stehen 1014 Bakterien im Ökosystem Mensch gegenüber, also 10-mal mehr Bakterien als Körperzellen. Im Dickdarm leben wesentlich mehr als im Dünndarm. Rund 1.000 verschieden Arten und Stämme sind es, die die sehr individuelle Darmflora ausmachen. Es ist bis jetzt unbekannt, wie sie es schaffen, wenn sie einmal kurzfristig durch Antibiotika oder bei der Koloskopie zerstört wurden, sich so schnell wieder zu einer individuellen Gesellschaft aufzubauen.

Eigentlich ist der Begriff „Flora“ nicht ganz richtig. Flora heißt ja Pflanzenreich. Das Wort stammt aus der Zeit, in der man die Bakterien noch zu den Pflanzen zählte. Heute teilt man sie in eine eigene Gruppe ein. Die Bakterien im Darm bilden keine leblose Masse. Sie betreiben Stoffwechsel. Und bei dieser riesigen Anzahl entstehen Substanzen, die eine Auswirkung auf den ganzen Organismus haben. Man kann die Leistung der Darmflora mit der von der Leber vergleichen, die ja das vielseitigste Stoffwechselorgan darstellt. Darmbakterien verrichten viele wichtige Aufgaben für uns. Es ist noch längst nicht alles erforscht.

Ernährung und Darmflora

Die Zusammensetzung der Darmflora ändert sich mit dem Nahrungsangebot. Abweichungen im Essverhalten und Ernährungsumstellungen können das Gleichgewicht der Darmflora beeinflussen, schädigen oder die Gesundheit fördern. Auch die Gabe von Antibiotika stört das Gleichgewicht. Kommt es zur Kombination mehrerer negativer Faktoren, vermehren sich krankmachende Mikroorganismen wie etwa Enterokokken oder Clostridien. Dabei werden gesundheitsfördernde Bakterien wie Lactobazillen und Bifidobakterien verdrängt. Viele Krankheiten sind eng mit der Mikroflora des Darmes verbunden.

Lactobazillen an der Darmwand
Lactobazillen

Fleischesser haben eine ganz andere Zusammensetzung der Darmflora als Menschen, die sich nur von pflanzlicher Kost ernähren. Eine Studie hat gezeigt, dass die Stoffwechselprodukte der Mikroorganismen, die im Stuhl der Fleischesser vorkommen, zu DNA-Schäden führen. Die Folge davon ist Krebs, vor allem im Dickdarm. Auch viele Stoffe, die bei der Nahrungszubereitung von Fleisch entstehen, besonders beim Grillen über offenem Feuer, schädigen die DNA. Schäden an der Erbsubstanz tragen entscheidend zur Krebsbildung bei.

Aufgaben der Darmflora

Der Darm mit seiner riesigen Oberfläche stellt die größte Austauschfläche mit der Umwelt dar. Ständig werden körperfremde Substanzen, darunter auch Krankheitskeime, durchgeschleust. In der Darmwand befinden sich Immunzellen. Ein wesentlicher Teil der Antikörper wird von Lymphgeweben im Darm gebildet. Sie werden über den Blutkreislauf weitergegeben und gelangen so in Mund, Nase und Lunge. So werden auch andere Körperteile mit Abwehrstoffen versorgt.

Bei der Entwicklung des Immunsystems spielt die gesunde Darmflora eine wichtige Rolle. Die ungefährlichen Keime aktivieren und trainieren die Abwehrzellen. Ohne gesunde Darmflora kann die Funktion des Immunsystems nicht aufrechterhalten werden. Natürlich ist unsere Abwehr nicht unfehlbar und wird oft geschwächt, wodurch wir für Krankheiten anfällig werden.

Die Darmflora beteiligt sich an der Verdauung der Ballaststoffe. Früher glaubte man, dass diese unverdaulich seien, da es im Körper keine Enzyme gibt, die Ballaststoffe zerlegen können. Sie werden daher unverdaut an den Dickdarm weitergegeben. Aber Darmbakterien schaffen es. Sie zerlegen sogar Holz. Dabei entstehen kurzkettige Fettsäuren: Essigsäure, Propionsäure, Butter- und Milchsäure. Diese Abbauprodukte sind sehr enegiereich. Sie ernähren die Darmschleimhautzellen und die Darmflora selbst.

Ballaststoffreiches Vollkornbrot

Man hat herausgefunden, dass ein Mangel an diesen Fettsäuren bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen häufig ist. Auch das Reizdarmsyndrom, Durchfälle oder Verstopfungen können eine Folge von Störungen der Darmflora sein. Kurzkettige Fettsäuren regen auch die Darmbewegungen an. Die Durchmischung des Speisebreies zur Nährstoffaufnahme und der Weitertransport werden dadurch gefördert.

Außerdem stellt die Darmflora Stoffe her, die der Körper nicht selber erzeugen kann. Dazu gehört zum Beispiel das für die Blutgerinnung so wichtige Vitamin K. Auch Vitamin B12 stellt sie her. Nur wird dieses Vitamin im untersten Darmabschnitt leider nicht mehr aufgenommen. Man diskutiert aber die Möglichkeit, dass im gesunden Darm von reinen Pflanzenessern solche Vitamin B12 produzierenden Mikroorganismen weiter in den Dünndarm hochsteigen, wo eine Aufnahme möglich ist. Auch Vitamin B1 und B2 können sie herstellen.

Wird die Barrierefunktion der Darmwand beeinträchtigt, wird sie durchlässig. Dies kann zu Entzündungsreaktionen führen, die an der Entstehung anderer Krankheiten beteiligt sein können. Dazu zählen entzündliche Darmerkrankungen, Typ-2-Diabetes, Arteriosklerose, Herzinsuffizienz und bestimmte Lebererkrankungen.

Um Gesundheit und Lebensqualität zu verbessern, ist es durchaus sinnvoll, der Darmflora mehr Beachtung zu schenken. Wir können sie durch eine Zufuhr von mehr Ballaststoffen pflegen. Wir finden sie in Obst, Gemüse, Vollgetreide, Samen und Nüssen. Wenn wir wenig oder – noch besser – gar kein Fleisch zu uns nehmen, verbessern wir die Darmflora in Richtung positiver Besiedelung.

Esther Neumann

Esther Neumann

Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem schrieb sie für viele Jahre für das Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch.

www.ernaehrungaktuell.at/


Ein Artikel von RundumGesund.org

Die Verdauung optimieren

24. April 2022 von Esther Neumann und Martin Neumann

Bei den meisten Menschen sträuben sich die Haare, wenn sie das Wort Chemie hören. Sei es wegen der vielen negativen Medienberichte über Chemieunfälle oder wegen des langweiligen, kaum verständlichen Chemieunterrichts, den sie aktiv zu verdrängen suchen. Dabei ist Chemie äußerst spannend. Und in unserem Körper läuft vom Mund bis zum After so viel Chemie ab!

Die Verdauung - Problemlos und optimiert

Ohne chemische Vorgänge könnten wir gar nicht existieren. Und das Tollste ist, es läuft auch ohne Programmierung unsererseits ab. Allerdings können wir die Verdauung trotzdem unterstützen.

Schauen wir unseren Verdauungstrakt einmal an. Vom Mund bis zum After ist er, vereinfacht gesagt, ein Schlauch mit verschieden weiten Abschnitten. In der Struktur sind sich alle Abschnitte ähnlich. Im Feinbau weisen sie aber erhebliche Unterschiede auf. Und durch die Zugabe von abgestimmten Sekreten erfüllen sie ganz spezielle Funktionen. Durch die Verdauung werden die in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe aufgeschlossen. Sie können dann durch die Darmwand aufgenommen werden. Mit dem Blutstrom werden sie zu den verschiedensten Organen transportiert, wo sie ihre wichtigen Aufgaben erfüllen und Energie erzeugen.

Zu den Verdauungsorganen zählen die Mundhöhle mit Gebiss, die Zunge und die Speicheldrüsen, der Rachen, die Speiseröhre, der Magen, der Darm, die Leber mit Gallenwegen und die Bauchspeicheldrüse.

Verdauung beginnt im Mund

Wenn wir einen Biss von unserer Mahlzeit zu uns nehmen, dann beginnt die Verdauung gleich im Mund. Die Zähne arbeiten daran, das Essen zu zerkleinern und für die Verdauung vorzubereiten. Gleichzeitig wird der entstehende Speisebrei eingespeichelt und die im Speichel erhaltene Alfa-Amylase beginnt den Aufspaltungsprozess der Kohlenhydrate. Wenn wir ein Stück Brot lange genug kauen wird es anfangen süß zu schmecken, weil die langkettigen Stärkemoleküle in Glukose aufgespaltet werden. Das liefert Energie für unserem Körper.

Die Speicheldrüsen

Wenn wir aber unser Essen hinunterwürgen und noch mit einem Soda nachspülen, dann finden diese Prozesse nicht statt. Leider hat der Magen keine Zähne um die unverrichtete Arbeit mit derselben Effizienz zu bewältigen. Wer sich das Kauen noch nicht zur Gewohnheit gemacht hat, sollte mal versuchen jeden Bissen 20-30 mal zu kauen. Für eine Zeit kann man da ruhig mitzählen bis das gründliche Kauen zur zweiten Natur geworden ist.

Entleerungszeiten

Die Verweildauer in den einzelnen Abschnitten ist individuell verschieden und hängt stark von der Nahrungszusammensetzung ab. Die Speiseröhre selbst ist etwa 25 cm lang. Es dauert ungefähr 10 Sekunden bis ein Bissen durch diesen Schlauch gerutscht ist und im Magen ankommt. Hier bleibt die Nahrung im Durchschnitt 1-4 Stunden. Die Verweildauer von Kohlenhydrat ist kürzer als die von Eiweiß. Fettreiche Speisen bleiben am längsten im Magen; ein fetter Braten bis zu acht, und Ölsardinen bis zu neun Stunden. Deswegen sollte man mit Fett in der Ernährung eher sparsam umgehen.

Es ist gut wenn wir der Verdauung in der Nacht eine Ruhepause gönnen. Deswegen sollte die letzte Mahlzeit nicht viel später als 3 Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden und leicht verdaulich sein. Man sollte die leichtverdaulichen Kohlehydrate bevorzugen und Fette soweit wie möglich meiden. Eine Frucht mit einem Toastbrot oder einem Zwieback wäre eine optimale Option für das Abendessen.

Die Entleerungszeiten des Dünndarms ab Nahrungsaufnahme beträgt etwa 7-9, die des Dickdarms 25-30 Stunden und die des Mastdarms mitunter 30-120 Stunden. Jetzt verstehen wir auch, warum der häufigste Darmkrebs den unteren Teil des Darmes befällt. Dort bleibt der Speisebrei am längsten liegen. Krebserregende Stoffe haben am längsten Zeit, auf den Darm einzuwirken. Also sollten wir besser krebserregende Substanzen meiden. Das wären z.B. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe in gegrillten Fleisch, Meeresfrüchten und der Wurst sowie Schwermetalle, die sich gerne in tierischen Produkten anreichern. Fische sind auch oft mit Quecksilber belastet.

Der Magen

Der Magen liegt im linken Oberbauch. Er dient als Vorratsbehälter und Zerkleinerer. Pro Tag produziert er bis zu 3 Liter Magensaft. Dieser setzt sich aus Schleim, Salzsäure (HCl) Bikarbonat (HCO3), eiweißspaltenden Enzymen und dem Intrinsic-Faktor zusammen.

Die Schleime und das Bikarbonat schützen die Magenwand vor der sehr starken Salzsäure. Die maximale HCl-Sekretion würde etwa einen pH-Wert von 1 ergeben, der aber durch den Speisebrei auf pH 1,8-4 abgepuffert wird. Der niedere pH-Wert tötet die überwiegende Mehrzahl aller Bakterien ab. Der Zwölffingerdarm ist also sehr keimarm und übrigens basisch und nicht sauer wie der Magen. Wenn wir allerdings Flüssigkeiten während der Mahlzeiten zu sich nehmen, dann verdünnen wir die Magensäure und verzögern die Verdauungsarbeit, bis der Magen wieder einen optimalen ph-Wert generieren kann. Sehr heiße oder eiskalte Getränke verzögern die Verdauung noch mehr, weil der Mageninhalt erst einmal akklimatisiert werden muss.

Der Intrinsic-Faktor wird von der Magenwand abgesondert und ist für die Aufnahme und den Transport von Vitamin B12 notwendig. Fehlt dieser Faktor, kann gar kein Vitamin B12 aufgenommen werden. Oft kommt eine Mangelerscheinung in Personen mit Gastritis oder älteren Leuten vor. Ein regelmäßiger B12 Test wäre deswegen empfehlenswert.

Feste Nahrung bleibt so lange im Magen, bis sie in Teilchen von etwa 0,3 mm Durchmesser zerkleinert ist. Das geschieht durch peristaltische Wellen, die von mehreren Muskelschichten über den ganzen Magen produziert werden. Sie sind im untersten Teil des Magens besonders stark. Der Speisebrei wird vor- und zurückgeschoben. Dabei wird die Nahrung zermahlen, mit dem Magensaft durchmischt, und Fette werden fein verteilt. Hat man das Essen gut durchgekaut, dann nimmt man den Magen eine beträchtliche Arbeit ab.

Die verschiedenen Muskelschichten des Magens

Im unteren Teil des Magens ist der Speisebrei schon sehr fein und dünn, darüber sind die gröberen Teile geschichtet. Beim Hin- und Herbewegen wird immer ein Teil des gröberen Breis mitgerissen und weiter zerkleinert. Der feine Brei, Chymus genannt, kann dann über den Pförtner in den Zwölffingerdarm abfließen. Der Speisebrei kann nur in dem Maß an den Zwölffingerdarm abgegeben werden, in dem dieser ihn weiterverarbeiten kann. Dazu gibt es Messstellen am Magenausgang, die die genaue Zusammensetzung kontrollieren.

Entleerung des Magens

Die Arbeit und Entleerung des Magens wird durch viele Faktoren gesteuert. Es wirken verschiedene Hormone und Botenstoffe mit. Dauernd wird gemessen und verglichen. Der 10. Gehirnnerv spielt eine wichtige Rolle. Er regt die Magendrüsen an und ist für die Magenbewegung zuständig. Aber auch die Psyche spielt eine Rolle. Wir erinnern uns vielleicht an die Auswirkungen von Stress vor einer Prüfung! Es ist immer gut bei den Mahlzeiten eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.

Der Pförtner ist meistens leicht geöffnet, sodass Flüssigkeit und der dünne Chymus frei abfließen können. Der Pförtner wird wieder geschlossen, wenn gröbere Nahrungsteile kommen. Unverdauliches wie Knochen, Faserstoffe und Fremdkörper verlassen den Magen während der Verdauungsphase nicht. Erst in der anschließenden Ruhephase laufen nach einer inneren Uhr spezielle Kontraktionswellen über Magen und Darm, wobei Unverdauliches und Verdauungssekrete entleert werden. Wir hören oft das Rumoren des Magens. Es macht also durchaus Sinn, wenn wir nur alle 5 Stunden etwas essen und zwischendurch dem Verdauungstrakt diese Ruhephase gönnen. 2 bis 3 Mahlzeiten am Tag zu regelmäßigen Uhrzeiten sind ideal.

Wenn wir dauernd am Naschen sind, wird oben immer wieder grober Speisebrei nachgefüllt. Der Magen wird nie fertig, alles zum feinen Chymus zu verarbeiten. So kann es passieren, dass vom Frühstücksbrot dann am Abend immer noch etwas im Magen herumlümmeln muss.

Unser Körper – ein Wunderwerk

Wir können lange nicht auf alle Einzelheiten, die im Verdauungstrakt ablaufen, eingehen. Wir müssten sonst ein ganzes Buch schreiben. Das Wenige hat aber bereits gereicht, um zu erkennen, welches Wunderwerk wir in unserem Körper vor uns haben. Helfen wir ihm, soweit es an uns liegt, bei seiner vielfältigen Arbeit! Das können wir durch einen vernünftigen, gesunden Lebensstil. Er wird es uns mit Gesundheit danken. Und wir danken ihm für seine großartigen Leistungen.

Esther Neumann

Esther Neumann

Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem schrieb sie für viele Jahre für das Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch. www.ernaehrungaktuell.at/

Martin Neumann

Martin Neumann

Martin Neumann hat in 1998 in Wildwood Lifestyle Center & Hospital an einen Kurs für Gesundheitsberatung teilgenommen. Seitdem hat er rund um die Welt Vorträge und Kurse über gesunde Lebensweise und natürliche Heilmethoden gehalten. Er ist der Gründer von dem Abundant Health Netzwerk.


Ein Artikel von RundumGesund.org

Klein aber wichtig – die Milz

25. Juli 2021 von Esther Neumann

Wenn im Blutkreislauf alles gut läuft, ist sie nicht einmal tastbar. Erst wenn sie vergrößert ist, kann sie der Arzt erspühren. Sie hat sehr wichtige Aufgaben in der Krankheitsabwehr und in der Blutmauserung. Aber notfalls kann man auch ohne sie leben.

Klein aber wichtig - die Milz

Für den Fachmann heißt sie Splen und ist ein weiches, kleines, schwammiges Organ von gerade einmal sieben Zentimeter Breite und 11 Zentimeter Länge. Sie liegt im linken Oberbauch etwa auf der Höhe der zehnten Rippe. Begrenzt wird sie durch den Magen, der linken Dickdarmbiegung und der linken Niere. Die gesunde Milz wiegt zwischen 150 bis 200 Gramm. Sie ist erst tastbar, wenn sie anschwillt. Dann kann sie bis zu zwei Kilo schwer werden.

Schneidet man die Milz durch, sieht man ein Balkenwerk aus Bindegewebe und weißliche und rötliche Bereiche. Die weiße Pulpa wird von den Milzkörperchen und den Lymphscheiden gebildet. Die Farbe der roten Pulpa entsteht durch das Vorhandensein der vielen roten Blutkörperchen in den Milzkapillaren. Etwa ein Viertel des Gewebes besteht aus weißer Pulpa  und drei Viertel aus roter.

Zwei wichtige Aufgaben

Die Milz gehört zu den lymphatischen Organen, spielt also eine wichtige Rolle in der Krankheitsabwehr und hat damit eine ähnliche Aufgabe wie die Lymphknoten. Die einzelnen Lymphknoten filtern nur die Lymphe einer bestimmten Körperregion. Aber die Milz ist für die gesamte Blutbahn zuständig. Bei einer lokalen Infektion entzünden sich einzelne Lymphknoten. Werden aber viele Krankheitserreger in die Blutbahn eingeschwemmt, schwillt die Milz an, ein Zeichen dafür, dass sie verstärkt arbeiten muss. Diese Aufgabe der Krankheitsabwehr übernimmt die weiße Pulpa. In der Milz halten sich etwa 20 mal so viel Lymphozyten auf, wie in allen Lymphknoten zusammen genommen. Lymphozyten sind kleine, weiße Blutkörperchen die in der spezifischen Krankheitsabwehr eine große Rolle spielen.

Rote Blutkörperchen und Lymphozyten - Electron Microscopy Facility at The National Cancer Institute at Frederick (NCI-Frederick), Public domain, via Wikimedia Commons
Rote Blutkörperchen und Lymphozyt

Die rote Pulpa hat ganz andere Aufgaben. Sie erscheint so rot, weil sehr viele rote Blutkörperchen in ihr herum schwimmen. In der Milz werden die gealterten Blütkörperchen abgebaut. Die roten Blutkörperchen müssen sich durch ein enges Netzwerk hindurch zwängen. Junge Blutkörperchen können sich sehr gut verformen und sich leicht durch die engen Blutgefäße zwängen. Alte Blutkörperchen sind nicht mehr so gut verformbar. Sie bleiben im engen Netzwerk hängen und werden von den Fresszellen abgebaut. Bei dieser Blutmauserung wird der rote Blutfarbstoff Hämoglobin freigesetzt.

Der Körper geht sehr sparsam mit seinen Abbauprodukten um und recycelt vieles, so auch das Hämoglobin. Es wird zu Gallenfarbstoffen umgebaut und von der Leber in die Galle abgegeben. Darum kann bei einem vermehrten Blutkörperchenabbau eine Gelbsucht auftreten. Besonders bekannt ist die Gelbsucht des Neugeborenen.

Die Milz hat auch noch andere Aufgaben. Beim Baby bildet sie rote Blutkörperchen. Bei den Erwachsenen wird diese Aufgabe durch das Knochenmark übernommen. Sie speichert auch Thrombozyten, die bei Blutungen zur Blutgerinnung ausgeschüttet werden. Sie erkennt aber auch kleine Thromben und baut sie ab. Sie produziert auch einen Teil der Makrophagen, der Fresszellen, die Fremdkörper im Blut umfließen und verdauen und so eine Rolle im Immunsystem spielen.

Milzbrand

Milzbrand ist eine Zoonose, eine Krankheit, die die Tiere befällt und auf den Menschen übertragbar ist, aber nicht von Mensch zu Mensch. Sie tritt vor allem bei Menschen auf, die viel mit Tieren umgehen wie Landwirte oder Metzger. In unseren Breiten ist sie heute selten, aber in warmen Gegenden wie etwa Südafrika, tritt sie häufiger auf. Es ist eine meldepflichtige Infektionskrankheit. Übertragen wird sie durch den Bacillus anthracis, daher auch der Name Anthrax. Die Bazillen bilden Sporen. In dieser inaktiven Form sind sie sehr stabil gegen Hitze, Austrocknung, Bestrahlung und Desinfektionsmittel. Sie können zum Beispiel lange Zeit auf einer Weide liegenbleiben, bevor sie von Tieren aufgenommen werden.

Ein Metzger zerschneided Fleisch - Photo by Kindel Media from Pexels

Die Krankheit kann als Haut-, Lungen- oder Darmmilzbrand auftreten. Dabei ist die Milz vergrößert, dunkel verfärbt und wirkt wie verbrannt. Die Krankheitssymptome sind wie bei einer Infektion. Wenn sie schnell erkannt wird, ist sie gut therapierbar. Wird sie verschleppt, ist die Behandlung schwierig. Es kann zu hohem Fieber kommen, Lungenversagen und Schock.

In Verruf ist der Milzbrand als Biowaffe gekommen. Vor einigen Jahren wurde viel Unruhe geschaffen, als mit der Post zum Teil echter, zum teil lediglich ein unwirksames weißes Pulver verschickt wurde. Angst vor dieser Biowaffe zu haben, ist aber sinnlos. Es ist zwar möglich, sie ganz gezielt einzusetzen, aber auch sehr kompliziert. Man muss die Sporen richtig verpacken und in der richtigen Größe versprühen, damit sie auch aufgenommen werden können.

Milzentfernung

Die Milz ist nicht unbedingt lebensnotwendig. Man kann ohne sie leben. Die Aufgabe als lymphatisches Organ kann bei Erwachsenen von anderen lymphatischen Organen übernommen werden. Für den Blutabbau springt die Leber ein. Trotzdem wird man die Milz nicht leichtfertig entfernen. Die Gefahr einer Blutvergiftung ist ohne Milz viel größer. Unmittelbar nach der Entfernung der Milz sind die Patienten auch viel gefährdeter an einer Pneumokokken Lungenentzündung zu erkranken. Es dauert eine Zeit, bis andere Organe die Aufgabe der Milz übernommen haben und den Körper vor Krankheiten schützen können.

Ein wichtiger Grund für die Entfernung ist zum Beispiel ein Kapselriss. Die Milz ist von einer sehr stark durchbluteten Kapsel umgeben. Bei Quetschungen platz diese leicht. Es kommt zu starken Blutungen. Früher wurde die Milz in solchen Fällen einfach entfernt. Heute versucht man den Riss zu kleben, weil die Milz ein so wichtiges Organ in der Krankheitsabwehr ist. Bei Operationen muss der Chirurg in der Umgebung der Milz sehr vorsichtig arbeiten. Verletzt er die Kapsel, kommt es zu kaum stillbaren Blutungen.

Eine Operation -  Photo by Vidal Balielo Jr. from Pexels

Bei gesteigertem Blutabbau, bei besonderen Formen der Anämie oder Leukämie und bei bösartigen Tumoren muss sie oft entfernt werden.

Nach der Entfernung der Milz wird der Patient im Krankenhaus sehr gut überwacht. Das Blutbild wird laufend kontrolliert. Denn jetzt darf es zu keiner Entzündung oder einer anderen Krankheit kommen, weil ja ein wichtiger Teil des Immunsystems ausgefallen ist. Auch nach dem Krankenhausaufenthalt muss das Immunsystem weiter gestärkt werden durch eine vitaminreiche Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft.

Die Milz, so klein das Organ auch ist, hat eine wichtige Funktion. Sie kann zwar im Notfall ersetzt werden, wie wir gesehen haben. Aber solange wir sie haben, wollen wir sie schützen und bewahren durch eine vernünftige, immunstärkende Lebensweise. Das kommt nicht nur unserer körperlichen Gesundheit zu Gute, sondern auch unserer Seele und unserem Geist. Wir können besser denken und besser kommunizieren mit unseren Mitmenschen und mit unserem Schöpfer.

Esther Neumann

Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem hatte sie als Autor von dem Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“ gedient, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch.www.ernaehrungaktuell.at/


Ein Artikel von RundumGesund.org

Mitochondrien – Kraftwerke unserer Zellen

27. Juni 2021 von Esther Neumann

Sie kommen in fast jeder Zelle unseres Körpers vor. Ohne sie könnten wir keine Energie produzieren. Wir könnten weder atmen, noch würde unser Herz schlagen. Keinen Muskel könnten wir bewegen, es würde einfach nichts funktionieren. Gemeint ist ein winziges Organell in unseren Zellen mit dem eigentümlichen Namen Mitochondrium.

Mitochondrien - Kraftwerke unserer Zellen

Wissenschaftler haben ihr Vorhandensein schon länger geahnt. Aber sehen konnte man sie erst nach der Erfindung des Elektronenmikroskopes so um die Mitte des vorigen Jahrhunderts. Mitochondrien sind so winzig klein wie Bakterien. Aber welch ein Innenleben haben sie! Sie werden mit Recht als die Kraftwerke unserer Zellen bezeichnet, weil sie durch den Abbau der Nahrungsmittel den größten Teil der Energie herstellen, die unser Körper für all seine Funktionen gebraucht.

Vorkommen und Aufbau

Mitochondrien kommen in allen Zellen unseres Körpers vor außer in den roten Blutkörperchen. Typisch sind etwa 1000 Mitochondrien pro Zelle. Diese große Anzahl zeigt uns schon, wie winzig klein sie sein müssen, wenn so viele von ihnen in eine Zelle passen. Sie nehmen darum auch bis zu 25% des Zellvolumens ein. Zellen die viel Energie verbrauchen, haben die meisten Mitochondrien. Dazu gehören die Muskel-, Nerven- und die Sinneszellen.

Mitochondrien sind von zwei Membranen, ähnlich einem Häutchen, umschlossen. Die äußere Membran ist glatt und enthält viele tunnelähnliche Kanäle, durch die kleine Moleküle, das sind kleinste Bauteilchen die unser Körper laufend aus unserer Nahrung umbaut, hindurchgeschleust werden können. Die innere Membran ist dagegen für fast alle Moleküle undurchlässig. Nur so kleine wie Wasser, Kohlenstoffdioxid und Sauerstoff können durch. Dafür besitzt sie viele Transportsysteme mit denen sie kontrolliert verschiedene Abbaustoffe aus unserer Ernährung ins Innere transportieren kann. Damit sie all diese vielfältigen Aufgaben übernehmen kann, ist sie stark gefaltet, damit eine große Oberfläche entsteht. InnenmembranAußenmembranRibosomDNA des Mitochondrium

Im Inneren der Mitochondrien, der sogenannten Matrix, laufen viele Stoffwechselleistungen ab. Wir werden noch darauf zurückkommen. Das Mitochondrium selber hat eine eigene DNA wie der Zellkern. Es kann sich also selber teilen. Seine Lebensdauer ist nicht sehr lange, nur etwa 10 bis 20 Tage. Es wird ständig durch Querteilung nachproduziert.

Aufgabe der Mitochondrien

Die Hauptaufgabe besteht darin, wichtige Abbauprodukte aus unserer Nahrung aufzunehmen und in Energie zu verwandeln. Andere Stoffe, die nicht mehr gebraucht werden, müssen in eine Form übergeführt werden, die der Körper leicht ausscheiden kann. Dazu gehört etwa der Harnstoffzyklus, der teilweise auch hier abläuft.

Betrachten wir einmal den Abbau von Fett aus unserer Nahrung. Wir essen Fett, weil wir daraus unter anderem auch Energie produzieren wollen. Unser Körper ist ein wahres Wunderwerk und ein riesiges, aufwändiges Chemielabor. Viele komplizierte Schritte sind notwendig, um von einem Esslöffel Öl zur Energie zu kommen. Wir wollen das ganze etwas vereinfacht zusammenfassen. Unsere Bauchspeicheldrüse stellt Enzyme zur Fettverdauung zur Verfügung. Die Galle zerlegt einen großen Fetttropfen in viele kleine Tröpfchen, damit die Enzyme leichter angreifen können. Dabei entstehen Fettsäuren und Glycerin die durch die Darmwand aufgenommen werden. Jetzt werden sie wieder zu richtigen Fettmolekülen zusammengesetzt. Da Fett nicht wasserlöslich ist und nicht einfach in der Lymphe oder im Blut schwimmen kann, wird es an Lipoproteine gebunden. Mit diesem Taxi gelang das Fett endlich in die Zelle, wo es in Energie umgewandelt werden soll.

Diagramm des Fettstoffwechsels

Diese Umwandlung geschieht in unserem Mitochondrium. Dazu muss das Fettmolekül zuerst wieder in Glycerin und Fettsäure zerlegt werden. Die Fettsäure ist aber zu groß, um durch die Membran in das Innere des Mitochondriums zu kommen. Darum braucht es ein Transportsystem. Als Taxi dient hier das Carnitin, das jeder Sportler bestens kennt, glaubt er doch besonders viel davon zu brauchen, damit er mehr Fett verbrennen kann, um so zu mehr Energie zu kommen. Sind die Fettsäuren in den Mitochondrien, werden sie über einen komplizierten Vorgang zusammen mit Sauerstoff zu Energie, Wasser und Kohlenstoffdioxid umgeformt. Dieser Zyklus, bei dem die Fettsäuren abgebaut werden, heißt Beta-Oxidation.

Das ATP (Adenosintriphosphat), wie diese chemische Energie heißt, entsteht in der inneren Mitochondrienmembran. Der Körper braucht sie, um seine Muskeln zu bewegen, um lebensnotwendige organische Moleküle herzustellen und um Transportprozesse in der Zelle und von einer Zelle zur anderen abzuwickeln. Bei einem erwachsenen Menschen entspricht die Menge ATP, die täglich in seinem Körper auf- und abgebaut wird, etwa seinem Körpergewicht. Welche Leistung!

Das Glycerin aus dem Fett wird in den Zitronensäurezyklus eingeschleust. Das ist ein anderer äußerst komplizierter Zyklus der auch im Inneren der Mitochondrien abläuft. Er ist eine wichtige Drehscheibe im Stoffwechselgeschehen. Er baut Produkte aus der Ernährung ab und baut gleichzeitig neue Produkte wie etwa Aminosäuren, die kleinsten Bauteilchen von Eiweiß, wieder auf. Auch die Abbauprodukte von Kohlenhydrat und Eiweiß kommen in den Zitronensäurezyklus. Wir sehen daraus die wichtige Rolle, die er spielt. Auch aus diesem Umschlagplatz können wieder Bauteilchen abgezweigt werden um Energie zu gewinnen.

Fette liefern aber bei weitem die größte Energiemenge, gefolgt von Kohlenhydraten. Energieproduktion aus Eiweiß ist für den Körper nicht sehr ergiebig und wird nur herangezogen wenn nicht genügend Fette und Kohlenhydrate zur Verfügung stehen.

Umwandlung von Nährstoffen

Kohlenhydrate sind wichtige Energielieferanten. Manche Zellen wie die roten Blutkörperchen, die Nerven- und Gehirnzellen brauchen unbedingt den Traubenzucker, die Glukose, aus den Kohlenhydraten. Glukose wird darum in Form von Glykogen in der Leber gespeichert. Daraus kann zwischen den Mahlzeiten wenn keine neue Glukose zur Verfügung steht, wieder Glukose abgespalten werden. Werden mehr Kohlenhydrate als nötig aufgenommen und sind auch alle Glykogenspeicher gefüllt, werden Kohlenhydrate in Fett umgewandelt. Das wird in den Fettzellen gespeichert. Vorsicht: so kann Übergewicht entstehen!

Früchte als Kohlenhydratquelle - Photo by Anderson Guerra from Pexels

Beim Fasten gewöhnen sich die Gehirn- und Nervenzellen nach einiger Zeit sogar daran, aus Fettsäuren Energie zu gewinnen. Aber die roten Blutkörperchen sind immer auf Glukose als Energie angewiesen. Werden so gut wie keine Kohlenhydrate mit der Nahrung aufgenommen, wie es bei manchen Diäten vorkommt, so muss der Körper aus Aminosäuren Glukose herstellen. Dieser Weg ist energetisch aber sehr aufwändig.

Abwechslungsreiche Ernährung

Wir haben gesehen, dass manche Nährstoffe ineinander übergeführt werden können. Hinsichtlich ihrer Funktion als Baustoffe für Knochen, Organe, Zähne und vieles mehr, lassen sie sich aber nicht austauschen. Es ist daher wichtig, dass wir uns ausgewogen und abwechslungsreich ernähren und einseitige Diäten vermeiden. Die beste Ernährung besteht aus viel Obst und Gemüse, Getreide, Nüssen und Samen. Aus all diesen Lebensmitteln wird unser Körper optimal versorgt und wir können genug Energie herstellen für alle Lebensfunktionen.


Ein Artikel von RundumGesund.org

Pankreas, Diabetes und Anzahl der Mahlzeiten

30. Mai 2021 von Esther Neumann

Hinterm Magen liegt noch was – und das ist das Pankreas.“ So haben wir es in der Schule gelernt.  Die Bauchspeicheldrüse ist zunächst eine  lebensnotwendige Verdauungsdrüse.  Beim ungeborenen Fötus wird sie bereits am 28. Tag angelegt und in der 8. und 9. Woche kann man schon die Langerhans Inselzellen erkennen. Zeitlebens bleiben multipotente Stammzellen im Pankreas erhalten, denn sie müssen dauernd Nachschub produzieren, lebt doch eine Pankreaszelle im Schnitt nur etwa 40-50 Tage. 

Pankreas, Diabetes und Anzahl der Mahlzeiten

Die Bauchspeicheldrüse oder medizinisch das Pankreas ist eine relativ große Drüse, die quer im Körper hinter dem Magen zwischen Milz und Leber liegt. Sie ist etwa 14 –- 20 cm lang und wiegt 70 -– 100 g. Sie wird in Kopf, Körper und Schwanz untergliedert. Sie ist über einen Ausführgang mit dem Zwölffingerdarm verbunden. Der Gang verläuft durch die gesamte Länge der Drüse. Bei den meisten Menschen vereinigen sich der Hauptgallengang, die Ausführung aus der Gallenblase, mit dem Ausführgang des Pankreas. Sie münden dann gemeinsam in den Zwölffingerdarm.

Die Vereinigung der beiden Gänge erfolgt individuell auf verschiedene Weise. Bei manchen Menschen gibt es noch einen zweiten Ausführgang oder der Hauptgang kann ungewöhnlich verlaufen. Bei etwa einem Drittel der Menschen führen beide Gänge getrennt in den Zwölffingerdarm. Das ist von Vorteil, denn wenn sich ein Gallenstein bei einem gemeinsamen Ausgang nach der Vereinigung festsetzt, kann es zu einem Rückstau von Verdauungssaft und Galle in das Pankreas kommen und damit zu einer lebensgefährlichen Entzündung der Bauchspeicheldrüse (akute Pankreatitis).

Anatomie der Bauchspeicheldrüse

Exokrine Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse enthält zwei Anteile mit sehr verschiedenen Aufgaben: der exokrine  und der endokrine Anteil. Endokrin heißt ins Blut absondern und exokrin nach außen, in diesem Fall in den Zwölffingerdarm abgebend. Das Pankreas setzt sich aus mehreren tausend Läppchen zusammen, die gerade noch mit bloßem Auge sichtbar sind. Diese wiederum setzten sich aus mehreren hundert Drüsenendstücken, den Azini, zusammen. Das Sekret der Azini wird über ein Gangsystem in den Zwölffingerdarm geleitet. Täglich werden etwa 1,5 – 2 l Sekret gebildet. Die wichtigsten Bestandteile sind die verschiedensten Verdauungsenzyme: Lipasen zur Verdauung von Fett, Amylasen zur Verdauung von Kohlenhydraten und verschiedene Proteasen zur Verdauung von Eiweiß.  Die meisten Verdauungsenzyme werden aber in einer Vorstufe gebildet, die erst im Zwölffingerdarm in die aktive Form umgewandelt werden. Dadurch wird die Selbstverdauung der Bauchspeicheldrüse verhindert.

Etwa 95% des Verdauungssaftes besteht aus Wasser. Es ist sehr wichtig, dass dieser Saft leichtflüssig ist und der pH-Wert ungefähr bei 8 liegt. Bei etwa einem von 2 000 Neugeborenen ist durch ein Gendefekt das Pankreassekret sehr zähflüssig und der pH-Wert ist nahezu neutral. Dadurch ist auch das Milieu im Zwölffingerdarm zu sauer und die Fettverdauung kann nicht richtig funktionieren. Es kommt zu Fettstühlen. Im Pankreas selber werden die Gänge verstopft durch das zähe Sekret. Auch in der Lunge kommt es zu Verstopfungen und Vernarbungen. Das Krankheitsbild heißt zystische Fibrose oder Mukoviszidose.

Das Pankreaskarzinom ist nach dem Kolon- und Magenkarzinom der dritthäufigste Tumor des Verdauungstraktes. Rauchen, häufiger Kaffeekonsum, Typ-I-Diabetes sowie chronische Pankreatitis können das Risiko erhöhen. Die Prognose des Pankreaskarzinoms ist meist sehr schlecht, da es selten zu einer frühzeitigen Diagnose kommt und dann große Teile des Pankreas oder alles entfernt werden muss, oft noch mit einem Teil des Zwölffingerdarmes. 70 -– 80% der Krebsfälle geht vom exokrinen Pankreas aus.

Endokrine Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse enthält Gruppen von Zellen, die im übrigen Gewebe kleine Inseln bilden und nach ihrem Entdecker dem deutschen Mediziner Paul Langerhans „Langerhans-Inseln“ genannt werden. Das sind Ansammlungen von Zellen mit einem Durchmesser von 0,1 bis 0,4 mm. Ein Erwachsener besitzt ungefähr eine Million davon. Das entspricht 2% des Pankreasgewichtes. Sie gehören zum Hormonsystem und geben ihre Syntheseprodukte direkt ins Blut ab. Die Hauptfunktion dieser Inseln besteht darin, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Etwa 70% der Inselzellen bilden Insulin. Diese Zellen heißen B-Zellen. 20% sind A-Zellen und bilden Glucagon, das Gegenhormon zum Insulin. Die D-Zellen machen 5% aus und bilden Somatostatin, das bereits in kleinen Mengen die Freisetzung von Glucagon behindert. Weitere 5% machen die PP-Zellen aus. PP, das pankreatische Polypeptid, bestehend aus Eiweißstoffen, steigert die Beweglichkeit des Dünndarmes. Das ist sehr wichtig für die Verdauung, damit der Speisebrei gut durchmischt wird und in Kontakt mit den Blutgefäßen kommt. Auf diese Weise können die Nährstoffe besser aufgenommen werden.

Langerhans Insel - Source: Wikipedia/Medical gallery of Blausen Medical 2014

Leitungsbahnen

Die Bauchspeicheldrüse wird von Nervenbahnen, Lymphgefäßen, Lymphknoten, Arterien und Venen durchzogen. Die Blutzufuhr erfolgt über mehrere Arterien. Sie wird über einen doppelten Gefäßkranz versorgt. Die kleinsten Adern, die Kapillaren sind überwiegend fenestriert. Sie weisen kleinste „Fenster“ auf, über die die endokrinen Zellen direkt mit dem Blut in Verbindung stehen. Dadurch „erfühlen“ die Zellen den Blutzuckerspiegel gleichsam und die Hormone können direkt ins Blut ausgeschüttet werden.

Blutzuckerregulation

Die Regulierung des Blutzuckerspiegels ist sehr wichtig. Im Blut liegen die Kohlenhydrate in Form von Glucose vor. Die Konzentration beträgt beim gesunden Erwachsenen etwa 80 – 100 mg pro 100 ml Blut. Die zwei wichtigsten Hormone, die an der Regulierung beteiligt sind, kommen aus der Bauchspeicheldrüse: Insulin und Glucagon. Sie sind Gegenspieler. Insulin senkt den Zuckerspiegel und Glucagon erhöht ihn. Nach einer Mahlzeit wird die Glucose ins Blut aufgenommen. Der Blutzuckerspiegel steigt. Im gesunden Menschen bewirkt das die Ausschüttung von Insulin ins Blut. Der Zuckerspiegel soll ja wieder auf den Normalwert gesenkt werden. Das Insulin öffnet dem Blutzucker den Weg in die Körperzellen. Dort wird er in Energie umgewandelt. Das Insulin bewirkt aber auch, dass der Glucoseüberschuss in die Leber oder die Muskeln geschleust wird. Dort wird die Glucose in Glykogen umgewandelt und gespeichert.

Sinkt der Zuckerspiegel unter den Normalwert (Hunger, Arbeit), sorgt Glucagon dafür, dass die Leber Glykogen wieder frei gibt, es in Glucose umgewandelt wird und wieder ins Blut gelangt. Der Zuckerspiegel steigt wieder. Erneute Nahrungsaufnahme oder verstärkte Muskeltätigkeit lassen den ganzen Ablauf wieder von vorne beginnen. Durch andauernde Nahrungsaufnahme, wie etwa ständiges Naschen, wird dieser Regelkreis überfordert, versagt früher oder später und wir haben es mit einem Diabetes mellitus Typ- II zu tun. Auch Übergewicht fördert die Entstehung von Diabetes. Früher sprach man bei diesem Typ vom Altersdiabetes. Weil durch eine unvernünftige Lebensweise die Patienten mit Diabetes aber immer jünger werden, ist man von dieser Bezeichnung weggekommen.

Naschen beansprucht das Pankreas - Photo by Tim Samuel from Pexels

Verschiedene Medikamente, orale Anti-Diabeticas, können die Ausschüttung von Insulin aus den B-Zellen erhöhen und zur Therapie des Typ-II-Diabetes eingesetzt werden.

Der Typ-I-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung mit gezielter Zerstörung der B-Zellen, die Insulin produzieren. Dieser Diabetes kann nur durch Insulininjektionen therapiert werden. Die B-Zellen können durch Virusinfektionen geschädigt werden. Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, dass auch gewisse Bestandteile von Kuhmilch, wenn sie zu früh in den Darm von anfälligen Babys gelangt, diese Zellen schädigen können. Es macht daher wirklich Sinn, die Neugeborenen so lange wie möglich zu stillen.

Auch wenn die D-Zellen geschädigt werden, etwa durch einen Tumor, steigt der Blutzucker an. PP-Zellentumore lösen schwere Durchfälle aus.

Wir sehen, dass unsere Bauchspeicheldrüse ein sehr wichtiges Organ für unsere Verdauung und den gesamten Stoffwechsel ist. Wir tun gut daran, sie zu pflegen. Wir sollten sie nicht immer auf Hochtouren arbeiten lassen, in dem wir dauernd am Naschen sind oder zu viele Mahlzeiten pro Tag einnehmen. Ein gesunder Erwachsener kommt mit drei Mahlzeiten aus. Er braucht keine Zwischenmahlzeiten. Nur trinken soll er zwischen den Mahlzeiten, idealerweise Wasser. Gott hat uns in seiner weisen Schöpfermacht ein sehr interessantes Organ in unseren Körper eingepflanzt. Wir können immer nur staunen, wie fein und wunderbar unser ganzer Stoffwechsel von kleinen Dingen abhängt, die von einander abhängig wie die vielen Räder eines Uhrwerkes ineinander greifen.


Ein Artikel von RundumGesund.org