Hast du dich jemals gefragt, wie eine Gewohnheit entsteht? Fällt es dir schwer, deine Gewohnheiten zu ändern? Damit bist du nicht allein. Werfen wir einen Blick auf den richtigen Weg, um Gewohnheiten nachhaltig zu ändern.
Unser Verstand arbeitet mit Gedanken, Gefühlen und Handlungen, die zu Einstellungen und Entscheidungen führen. Wir denken, fühlen und tun etwas. Indem wir die gleichen Handlungen Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr wiederholen, schaffen wir eine Gewohnheit. Durch die Wiederholung von Gewohnheiten, sei es beim Essen, bei der Kleidung oder bei der Art und Weise, wie man denkt und mit sich und anderen umgeht, wird der Charakter geformt. Wiederholte Handlungen formen also unseren Charakter. Die Reihenfolge ist:
Gedanken führen zu Gefühlen
Gefühle führen zu Handlungen
Handlungen erzeugen Gewohnheiten
Gewohnheiten bilden Charakter
Erinnerst du dich noch daran, wie du deine ersten Fahrstunden genommen hast? Eine Zeit lang, auch nachdem du deinen Führerschein in der Tasche hattest, musstest du ein wenig überlegen, welches Pedal du zum Beschleunigen benutzt und welches die Bremse ist, wann du signalisieren musst, um abzubiegen und wann du den Gang wechseln musstest, nicht wahr? Und vielleicht musstest du sogar einen kurzen Blick auf die Schaltung werfen, um zu sehen, welcher Gang eingelegt ist. Aber im Laufe der Zeit hast du eine Gewohnheit entwickelt, und du schaltest, ohne nachzudenken, und ohne auf die Schaltung schauen zu müssen. Es ist eine Gewohnheit entstanden, eine Konditionierung.
Um eine neue Gewohnheit zu schaffen, sind Anstrengung, Ausdauer und Selbstbeherrschung erforderlich. Schau dir diesen Text an:
Die Kraft der Selbstbeherrschung wird durch Übung gestärkt. Was anfangs schwer erscheint, wird durch ständige Wiederholung leicht, bis das richtige Denken und Handeln zur Gewohnheit wird.E.G.White, Mind, Character and Personality Vol, 1, p. 285.
Gehirnzellen, Neuronen, bilden einen elektrochemischen Schaltkreis im Gehirn, ein Netzwerk mit Milliarden von Neuronen, die miteinander kommunizieren. Wenn du gewohnheitsmäßig auf dieselbe Weise über ein bestimmtes Thema denkst, wird dieser Gedanke zu einer tief verwurzelten Überzeugung in deiner Psyche. Deine gewohnheitsmäßige Denkweise wird dann zu einem starken Einfluss in deinem Leben und wirkt sich auf deine Beziehungen, deine Arbeit und dein soziales Leben aus. Wir werden zu dem, worüber wir am meisten nachdenken. Die Schaltkreise des Gehirns sind so aufgebaut, dass sie Funktionen stets wiederholen, die im Laufe der Zeit konditioniert wurden; dies wird als Gewohnheit bezeichnet.
Menschen, die daran gewöhnt sind, die negativen Seiten der Dinge zu sehen, die dazu neigen, ihre Gedanken auf tragische Dinge zu richten, die immer pessimistisch denken, begünstigen, dass das Gehirn in ungesunder Weise funktioniert. Studien der Positiven Psychologie zeigen, dass die Kultivierung von Gedanken der Dankbarkeit und Hoffnung auch der körperlichen Gesundheit zuträglich ist. Wenn ein Mensch jedoch negative Gedanken und Vorstellungen hegt, wird sein Immunsystem beeinträchtigt, was die Entstehung von Infektionen erleichtern kann.
So haben beispielsweise Forscher der Universität von Arizona bei der Untersuchung von Stress festgestellt, dass Menschen, die aufgrund von Verlusten im Leben die Hoffnung verloren haben, nicht nur häufiger an Infektionen erkrankten, sondern auch länger brauchten, um diese zu überwinden. Der Grund dafür ist, dass Traurigkeit die Immunität zu schwächen scheint, so dass Abwehrkräfte wie T- und B-Lymphozyten Viren und Bakterien weniger wirksam bekämpfen können, d. h. die mentale Einstellung wirkt sich auf den Körper aus, was zu psychosomatischen Erkrankungen und klinischen Situationen wie einem geschwächten Immunsystem führen kann.
Wer also schlechte Denkgewohnheiten kultiviert, wird im Laufe seines Lebens mehr körperliche Beschwerden haben. Aber auch das Gegenteil ist der Fall: Gute körperliche Gewohnheiten, eine positive, optimistische, hoffnungsvolle geistige Einstellung und Gottvertrauen machen es unserem Körper leichter, besser und schützender auf Krankheiten zu reagieren. Die gute Nachricht ist, dass es in unserem Gehirn einen Mechanismus namens Neurogenese gibt, der mit der Flexibilität des Gehirns, der Neuroplastizität, zu tun hat, einer Art biologischer Widerstandsfähigkeit. Mit anderen Worten, eine Möglichkeit der Veränderung.
Anders ausgedrückt: Gehirnzellen, die sich daran gewöhnt haben, auf einem süchtig machenden neuronalen Weg zu funktionieren, können im Erwachsenenalter wieder zur Normalfunktion zurückkehren, so dass es möglich ist, eine neue Gewohnheit zu entwickeln. Einigen Studien zufolge kann eine neue Gewohnheit in drei Wochen oder 21 Tagen aufgebaut werden. Andere Studien haben gezeigt, dass es 40 Tage dauert, um eine neue Gewohnheit zu entwickeln. Das Wichtigste ist, dass dies möglich ist.
Es ist jedoch wahr, dass Veränderungen in vielen Fällen nicht einfach zu erreichen sind. Manche negativen Gewohnheiten brauchen mehr als nur physische und psychische Ressourcen, um zu verschwinden oder unter Kontrolle zu kommen. Es gibt Gewohnheiten, die so tief im Menschen verwurzelt sind, die ihn schon so viele Jahre begleiten und die ungesundes Vergnügen mit einem starken Gefühl der Befriedigung erzeugen, dass Willenskraft allein nicht ausreicht, um sie zu durchbrechen. Daher ist es notwendig, an eine höhere Macht zu glauben, die ich Gott, den Schöpfer, nenne, um uns die Kraft zu geben, diese schlechte Gewohnheit zu überwinden.
Möchtest du eine schlechte Angewohnheit in deinem Leben ändern? Mache den ersten Schritt. Setze dir ein Ziel. Zum Beispiel: Nur für heute werde ich diese schlechte Angewohnheit nicht praktizieren. Mit anderen Worten: Der Kampf findet heute statt! Wie der morgige Tag aussehen wird, überlasse ich dem morgigen Tag. Vielleicht musst du damit kämpfen, den Tag aufzuteilen, in dem Sinne, dass du beschließt, die schlechte Angewohnheit zumindest am Morgen zu vermeiden. Treffe die Entscheidung, indem du zu dir selbst sagst: Heute Morgen werde ich nicht….tun oder zu mir nehmen. Nenne die Sucht, die du an diesem Tag nicht praktizieren möchtest. Wenn du spürst, dass eine schlechte Gewohnheit von dir Besitz ergreift, wende dich an geistliche Ressourcen, wie es die Mitglieder der Anonymen Alkoholiker tun:
Eingeständnis der eigenen Ohnmacht gegenüber der schlechten Angewohnheit.
Der Glaube, dass eine Macht, die größer ist als man selbst, der Gott des Universums, einem helfen kann.
Entscheide dich, deinen Lebenswillen der Obhut dieses Schöpfergottes zu überlassen.
Fange also an zu glauben. Glaube daran, dass es möglich ist, eine schlechte Gewohnheit zu ändern, denn es wird sich lohnen, die Früchte seiner richtigen Entscheidungen zu ernten.
Dr. Cesar Vasconcellos de Souza
Dr. Cesar Vasconcellos de Souza arbeitet als Psychiater und ist vielerorts für seine tiefgehenden Vorträge bekannt. Er ist Autor von 3 Büchern, seit 25 Jahren Kolumnist des Gesundheitsmagazins „Vida e Saúde“ und hat eine regelmäßige Sendung auf dem Fernsehkanal „Novo Tempo“.
https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2024/09/blog_gewohnheit.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2024-09-08 12:00:002024-09-18 20:11:20Der erste Schritt zur Entwicklung einer neuen Gewohnheit
Noch nie war das Raucherleben so hart wie zur Zeit: Warnhinweise auf Zigarettenpackungen, Rauchfreie Zonen in öffentlichen Gebäuden, Preissteigerungen und fast tägliche Hiobsbotschaften in den Medien, Nichtraucher sind verärgert über ihre rauchenden Mitbürger. Und trotzdem steigen die Zahlen der Raucher. Weltweit fangen täglich etwa 100.000 Jugendliche mit dem Rauchen an. Das durchschnittliche Einstiegsalter liegt bei 13 Jahren. Die Zahl der rauchenden Mädchen und Frauen steigt rapide und damit auch das Lungenkrebsrisiko der weiblichen Bevölkerung. Jugendliche werden schneller abhängig als bisher angenommen.
Frau Z. ist seit drei Monaten rauchfrei. Sie geht in Gedanken versunken in der Nähe ihrer Wohnung einer schmalen Straße entlang. Sie sieht ein kleines Geschäft, lenkt ihre Schritte über die Straße, tritt ins Geschäft ein, verlässt es nach kurzer Zeit wieder, findet sich erneut auf der Straße und wacht aus ihren Gedanken auf. Was hat sie gerade getan? Nach drei Monaten ohne Zigarette ist sie gedankenverloren in den Laden eingetreten und hat eine Stange ihrer alten Zigarettenmarke gekauft, obwohl sie doch seit drei Monaten nicht mehr raucht und auch gar kein Verlangen mehr danach hat. Aber jahrelang hat sie in diesem Geschäft jeden dritten Tag ihre Ration Zigaretten eingekauft. Und weil sie so in Gedanken versunken war, hat sie die alte Gewohnheit wieder eingeholt. Die kopfschüttelnde Verkäuferin hat die Stange Zigaretten zum Glück wieder zurückgenommen.
Die kleine Begebenheit zeigt, wie stark uns Gewohnheiten prägen können. Und Rauchen ist eine sehr prägende Gewohnheit. Wenn man zwanzig Mal im Tag oder leider oft auch öfter die Zigarettenpackung hervorholt, eine Zigarette rausklopft, sie zwischen die Lippen steckt und anzündet, den ersten tiefen Zug inhaliert …
Das ritzt mit der Zeit eine tiefe Rille in die Nervenbahnen des Gehirns. Sie gleicht bald einem ausgetreten, harten Weg. Es ist nicht mehr leicht, ihn zu verlassen. Man ist abhängig geworden. Aber unmöglich, den ausgetreten Pfad zu verlassen ist es nicht.
Rauchen als Gesundheitsproblem
Nikotin ist ein starkes Gift. Es beschleunigt die Herztätigkeit, greift Gefäß- und Nervensystem an. Arteriosklerose ist die Folge. Werden die Arterien in den Beinen verengt, führt das zum bekannten Raucherbein. Starke Schmerzen sind die Folge. Hoher Blutdruck, Schlaganfälle und Impotenz sind weitere Folgen der Arteriosklerose. Zahlt sich der kurze Genuss des Rauchens aus?
Noch schlimmer ergeht es der Lunge. Zuerst tritt nur Leistungsschwäche, Atemnot und Husten auf. Bald kommt eine chronische Bronchitis dazu. 90% aller Menschen, die an chronischer Bronchitis leiden, sind Raucher oder Exraucher. Der Rauch lähmt die Flimmerhärchen der Atemwege, die Lunge produziert übermäßig viel Schleim, Auswurf und Kurzatmigkeit gesellen sich dazu. Wird weiter geraucht, entsteht COPD – chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Laut WHO ist das weltweit die viert häufigste Todesursache. Die Flimmerhärchen in den Bronchien werden zerstört, die Schleimhaut der Lungenbläschen zurückgebildet, sie fallen zusammen. Die entzündete Schleimhaut der Bronchien verdickt sich. Es kann nicht mehr genug Sauerstoff aufgenommen werden. Durch das Fortschreiten der Krankheit wird auch noch das Herz in Mitleidenschaft gezogen. Jetzt wird die Situation lebensbedrohlich. Es entstehen Wasseransammlungen in den Beinen und im Bauchraum. Wer jetzt aufhört mit dem Rauchen, kann sich gerade noch retten. Ist Lungengewebe durch ein Emphysem einmal zerstört, kann es nicht mehr regeneriert werden.
Weitere verheerende Folgen des Rauchens ist Krebs. Man schätzt, dass 30% aller Krebsfälle auf Rauchen zurück zu führen sind und weitere 30% auf falsche Ernährung. Beide Risikoarten können wir ausschalten oder wenigstens minimieren.
Rauchen ein soziales Problem
In der Mitte des letzten Jahrhunderts war das Rauchen sozial viel stärker akzeptiert als heute. Davon zeugen die sogenannten Rauchzimmer, in das sich vor allem die Männer nach dem Essen zurückzogen. Auch der Smoking leitet sich vom Rauchen ab. Er wurde von den Männern übergezogen, um ihre Kleidung vor dem Rauch zu schützen.
Es wird immer wieder betont, dass das Rauchen ein großer wirtschaftlicher Faktor bei den Einnahmen eines Staates spiele. Denken wir an die Tabaksteuer oder an die Umsätze in der Tabakindustrie, angefangen vom Tabakbauern über die Zulieferer des Filterpapiers und sonstiger Rauchutensilien. Aber die volkswirtschaftlichen Schäden wie etwa Ausfälle durch Krankheiten, Missbildungen von Neugeborenen, Reinigung von öffentlichen Plätzen und vieles mehr, übertreffen die Einnahmen durch die Steuern um ein Vielfaches.
Passivrauchen
Das erzwungene Mitrauchen in verrauchten Räumen durch Nichtraucher, ist gar nicht harmlos, wie viele umfangreiche Untersuchungen ergeben haben. Besonders Kinder, die ungeborenen eingeschlossen, leiden sehr unter dem passiven Mitrauchen. Ist das kurze Vergnügen einer gerauchten Zigarette wirklich mehr wert als die Gesundheit unserer Kinder?
Einstieg in den Drogenkonsum
Nikotin gleicht chemisch gesehen dem Neurotransmitter Acetylcholin. Neurotransmitter sind Substanzen, die der Erregbarkeit der Nerven dienen. Nikotin kann leicht die Blut-Hirnschranke überwinden und an den Rezeptoren für Acetylcholin andocken und Reaktionen auslösen. So gesehen kann Nikotin wirklich kurzfristig die Hirnleistung steigern und die Stimmung heben durch Ausschüttung anderer Neurotransmitter. Die Gefahr ist groß, dass man bald größere Mengen an Nikotin braucht, um die gleiche Wirkung zu erzielen.
Zudem ist Nikotin die Einstiegsdroge Nummer 1 in das Inhalieren illegaler Drogen. Wer gar nie anfängt zu Rauchen, ist zu einem großen Teil vor diesen Drogen geschützt. Praktisch alle Konsumenten von Rauschdrogen rauchen Zigaretten. Die Erwachsenen haben hier wirklich eine sehr große Vorbildfunktion, wenn sie sich ganz klar auf die Seite der Nichtraucher stellen ihren Kindern zu liebe. Es sind unsere Kinder und Jugendlichen, die mit dem Rauchen anfangen. Der Anteil an Neueinsteigern im Erwachsenenalter ist verschwindend klein. Rauchende Kinder und Jugendliche gibt aber leider rauchende Erwachsene. Darum gilt es, unsere Kinder zu schützen. Das größte Motiv, mit dem Rauchen nie anzufangen oder aufzuhören, sollte die Liebe zu den eigenen Kindern sein.
Welche Menschen werden abhängig oder süchtig? Das versucht man wissenschaftlich in den Griff zu bekommen. Es gab mehrere Versuche, eine Suchtpersönlichkeit zu definieren. Das ist aber sehr schwierig und auch unbefriedigend. Schon eher befriedigt das Wahrscheinlichkeitsmodell. Das bedeutet, dass über eine längere Zeit verschiedenste ungünstige Bedingungen zusammentreffen müssen, so dass ein Suchtverhalten entstehen kann. Sucht betrifft auch immer die ganze Familie. Alle Mitglieder sind wie bei einem Mobile miteinander verbunden. Gerät ein Teil aus dem Gleichgewicht, sind alle anderen mit betroffen. Auch dieser Vergleich zeigt, wie wichtig es ist, Familie zu leben. Dazu gehören auch gepflegte Rituale, auf die man sich immer wieder freuen kann. Vorfreude wirkt sehr stark. Der Aufwand für solche Rituale muss nicht groß sein. Er muss aber von Herzen kommen.
Gesprächsfähigkeit sollte ebenfalls groß geschrieben werden in einer Familie. Jeder sollte über seine eigenen Gefühle, Einstellungen und Lösungen in Konfliktfällen reden können. Damit ist der Bogen zum Raucherleben wieder geschlossen. Auch hier entstehen viele Konfliktsituationen, wenn etwa nur ein Familienmitglied raucht. Bekannt ist das Bild des zitternd auf dem Balkon stehenden Rauchers. Steht er freiwillig draußen oder nur unter Zwang? Es gibt immer verschiedene Blickwinkel, etwas zu betrachten.
Persönliche Freiheit
Schränken Rauchverbote an öffentlichen Plätzen die persönliche Freiheit ein? Ist es nicht auch ein Recht, wenn jemand in einer rauchfreien Umgebung sitzen möchte? Der Rauch kennt leider keine Grenzen. Bekanntlich hört die Freiheit des einzelnen dort auf, wo die Freiheit des nächsten beginnt. Von beiden Seiten ist Toleranz notwendig. Aber angesichts der negativen Folgen des Rauchens: Wäre es da nicht besser, den letzten Glimmstängel ausgedrückt zu haben? Meine herzlichste Gratulation jedem, der es schafft. Wenn es nicht im Alleingang geht, dann bieten bereits viele Stellen ihre Hilfe an; zum Beispiel die Liga Leben und Gesundheit, Krankenkassen und Ärzte.
Esther Neumann
Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem schrieb sie für viele Jahre für das Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch.
28. Januar 2024 von Charlotte Hardman, Angela Rowe und Laura Wilkinson
Die Idee, dass man einen Becher Eiscreme isst, um seinen Kummer zu überwinden, ist ein wenig zum Klischee geworden. Auch wenn nicht jeder einen Becher Schokoladeneis braucht, um sich wieder aufzurappeln, scheint es doch gründliche Unterschiede in der Art und Weise zu geben, wie Menschen mit beunruhigenden Ereignissen umgehen, wobei einige eher Trost im Essen finden als andere.1)
Dies ist wichtig, denn wenn das Essen zur Bewältigung negativer Gefühle zu einem Trend zum übermäßigem Essen ist, ist es wahrscheinlich, dass es in Fettleibigkeit und Übergewicht münden wird.2) Mehr Menschen als je zuvor sind heute übergewichtig und fettleibig. Jüngste Schätzungen gehen davon aus, dass bis 2025 weltweit 2,7 Milliarden Erwachsene von Fettleibigkeit betroffen sein werden und damit Gesundheitsrisiken wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Krebs drohen.
Warum also bewältigen manche Menschen ihre Gefühle mit Essen, während andere dies nicht tun? Ein psychologisches Konzept, das hilft, diesen Unterschied zu erklären, ist die Bindungsorientierung von Erwachsenen.3) Je nach dem Ausmaß, in dem wir befürchten, von den Menschen, die wir lieben, verlassen zu werden, fallen Erwachsene irgendwo auf die Dimension der „Bindungsangst“. Wo wir uns auf dieser Dimension befinden (hoch oder niedrig), bestimmt eine Reihe von Erwartungen darüber, wie wir und andere sich in persönlichen Beziehungen verhalten. Diese Erwartungen haben sich normal schon früh im Verhältnis zu der Fürsorge entwickelt, die wir als Säugling erhalten haben, und dies kann unseren Bindungsstil charakterisieren.
Eine kürzlich durchgeführte Metaanalyse – eine Studie, die die Ergebnisse vieler anderer Studien zusammenfasst – hat gezeigt, dass je höher die Bindungsangst einer Person ist, desto mehr ungesunde Essgewohnheiten hat sie, was sich wiederum auf den Body-Mass-Index (BMI) auswirkt.4) Zwei weitere Studien haben gezeigt, dass Patienten, die sich einem chirurgischen Eingriff zur Gewichtsreduzierung unterziehen, wahrscheinlich höhere Werte für Bindungsangst aufweisen als eine vergleichbare schlanke Population, und es wird angenommen, dass dieser Unterschied teilweise durch die Tendenz zur Überernährung erklärt wird.5)
Bindungsangst verstehen lernen
Wir wissen seit langem, dass Menschen mit hoher Bindungsangst häufiger beunruhigende Dinge registrieren und es ihnen schwerer fällt, ihre Gefühle zu kontrollieren, wenn sie verärgert sind.6) Das liegt daran, wie Bindungsorientierungen ursprünglich zustande kommen. Die Dynamik und die Gefühle im Zusammenhang mit unseren wichtigsten Langzeitbeziehungen, inklusive der frühen Lebensjahre, dienen als Muster, die unser Verhalten in späteren Beziehungen und in Stresssituationen leiten.
Wenn wir von einer Betreuungsperson konsequent betreut werden, die uns auch bei der Bewältigung von Problemen im Leben hilft, entwickeln wir eine sichere Bindungsorientierung. Menschen mit einer hohen Bindungsorientierung sind in der Lage, bei einem negativen Lebensereignis Unterstützung bei anderen zu suchen oder sich selbst zu beruhigen, indem sie an die Dinge denken, die ihre Bezugsperson oder eine andere wichtige Person in dieser Situation zu ihnen sagen würde.
Inkonsistente Pflege – bei der die Pflegeperson manchmal auf die Bedürfnisse des anderen eingeht, zu anderen Zeiten aber nicht – führt jedoch zu Bindungsangst und der Sorge, dass unsere Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Wenn negative Lebensereignisse eintreten, wird Unterstützung von anderen gesucht, die aber als unzuverlässig wahrgenommen wird. Menschen mit starker Bindungsangst sind auch weniger in der Lage, sich selbst zu beruhigen als Menschen mit einer sicheren Bindung.
Wir haben vor kurzem untersucht, ob dieses schlechte emotionale Management erklären könnte, warum Menschen mit Bindungsangst eher zum Überessen neigen. Dabei stellten wir fest, dass es für Menschen mit Bindungsangst schwieriger ist, sich von dem zu lösen, was sie aufregt, und mit dem fortzufahren, was sie eigentlich tun sollten. Diese negativen Emotionen wurden mit Essen bewältigt, was mit einem höheren BMI einherging.7)
Es ist jedoch wichtig, darauf hinzuweisen, dass dies nur ein Faktor von vielen ist, die Überessen und BMI beeinflussen können. Wir können auch noch nicht sicher sagen, dass Bindungsangst Überessen und Gewichtszunahme verursacht. Es könnte sein, dass Überessen und Gewichtszunahme unsere Bindungsorientierung beeinflussen, oder es könnte ein bisschen von beidem sein.
Umgang mit dem Essverhalten
Es gibt zwei vielversprechende Ansätze für Personen mit Bindungsangst, die ihr Essverhalten in den Griff bekommen wollen. Dabei geht es um die spezifische Bindungsorientierung selbst und/oder die Verbesserung der Fähigkeit zur Emotionsregulation im Allgemeinen.
Eine Möglichkeit, die Bindungsorientierung anzugehen, ist eine psychologische Technik namens „Security Priming“, die darauf abzielt, dass sich Menschen wie „Sichere“ verhalten, die gut mit negativen Lebensereignissen umgehen können.8) Es führt zu positiven Effekten im Allgemeinen, wie z. B. zu mehr pro-sozialem Verhalten. Eine Studie zeigte, dass das Priming eine Auswirkung auf die Aufnahme von Snacks hatte. Wenn Menschen aufgefordert werden, über sichere Beziehungen in ihrem Leben nachzudenken, essen sie in einer nachfolgenden Snack-Episode weniger, als wenn sie aufgefordert werden, über ängstliche Beziehungen in ihrem Leben nachzudenken (diese Arbeit ist allerdings noch vorläufig und muss überarbeitet und vertieft werden).9)
Was die Emotionsregulierung betrifft, so wurde in einer kürzlich veröffentlichten Arbeit hervorgehoben, wie wichtig es für emotionale Esser ist, sich auf Fähigkeiten wie Stressbewältigung statt auf Kalorienbeschränkung zu konzentrieren, wenn sie Gewicht verlieren wollen. In dieser Studie wurden jedoch nicht nur Personen mit Bindungsangst untersucht, so dass weitere Arbeiten erforderlich sind, um dies weiter zu erforschen.10)
In einer idealen Welt würde natürlich jeder Mensch Beziehungserfahrungen machen, die ihm helfen, eine hohe Bindungssicherheit zu entwickeln, und vielleicht ist dies ein versteckter dritter Ansatz – die Erleichterung besserer Betreuungs- und zwischenmenschlicher Beziehungen für alle.
Charlotte Hardman ist Dozentin für Psychologie des Appetits und der Adipositas an der Universität von Liverpool. Ihre Forschung untersucht die psychologische und biologische Kontrolle von Appetit, Nahrungsaufnahme und Suchtverhalten.
Angela studiert Sozialkognitive Psychologie an der Universität von Bristol. Ihre Forschung konzentriert sich weitgehend auf die Prozesse und Mechanismen, die den Bindungsstil von Erwachsenen bestimmen.
Laura Wilkinson ist Experimentalpsychologin mit einem Forschungsinteresse an Essverhalten und Körpergewicht. Sie ist Dozentin für Psychologie an der Universität Swansea.
Lopez, F. G., & Brennan, K. A. (2000). Dynamic processes underlying adult attachment organization: Toward an attachment theoretical perspective on the healthy and effective self. Journal of Counseling Psychology, 47(3), 283–300. https://doi.org/10.1037/0022-0167.47.3.283
Faber A. et.al. Attachment and eating: A meta-analytic review of the relevance of attachment for unhealthy and healthy eating behaviors in the general population, Appetite, Volume 123, 2018, Pages 410-438, https://doi.org/10.1016/j.appet.2017.10.043. Wilkinson, L., Rowe, A., Bishop, R. et al. Attachment anxiety, disinhibited eating, and body mass index in adulthood. Int J Obes34, 1442–1445 (2010). https://doi.org/10.1038/ijo.2010.72
Nancarrow, A., Hollywood, A., Ogden, J. et al. The Role of Attachment in Body Weight and Weight Loss in Bariatric Patients. OBES SURG28, 410–414 (2018). https://doi.org/10.1007/s11695-017-2796-1 Wilkinson, L., Rowe, A., Sheldon, C. et al. Disinhibited eating mediates differences in attachment insecurity between bariatric surgery candidates/recipients and lean controls. Int J Obes41, 1831–1834 (2017). https://doi.org/10.1038/ijo.2017.157
Mikulincer, M. (1998). Adult attachment style and affect regulation: Strategic variations in self-appraisals. Journal of Personality and Social Psychology, 75(2), 420–435. https://doi.org/10.1037/0022-3514.75.2.420
Laura L. Wilkinson, Angela C. Rowe, Eric Robinson, Charlotte A. Hardman, Explaining the relationship between attachment anxiety, eating behaviour and BMI, Appetite, Volume 127, 2018, Pages 214-222, https://doi.org/10.1016/j.appet.2018.04.029
https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2024/03/blog_frustessen.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2024-01-28 12:00:002024-03-11 21:01:08Warum sich manche Menschen überessen, wenn sie verärgert sind
Wie viel Zeit verbringst du jeden Tag mit sozialen Medien? Hast du schon einmal darüber nachgedacht, zwei Tage lang nicht an den Computer zu gehen? Hast du es in letzter Zeit geschafft, drei Tage ohne Videospiele auszukommen? Wir werden uns heute mit elektronischen Abhängigkeiten beschäftigen.
Wir werden einen Blick auf einige der neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse werfen, die zeigen, wie Sucht, insbesondere elektronische Süchte, das Gehirn auf ungesunde Weise beeinflussen können. Wusstest du, dass es heute spezielle Behandlungen für Menschen gibt, die auf das Internet, soziale Netzwerke und Videospiele süchtig sind?
Zuerst müssen wir verstehen was eine Sucht ist. Ein Süchtiger ist eine Person, die von etwas abhängig ist, also ist die Sucht das, was eine zentrale Rolle in meinem Leben einnimmt. Wenn du dir ansiehst, wonach du süchtig bist, dann betest du dieses Objekt an und es wird zu deinem Gott. Sucht ist das, was deine Gedanken und Gefühle beherrscht und deine Einstellungen beeinflusst. Wenn wir eine wissenschaftliche Definition von Sucht haben wollen, kann sie lauten: Es handelt sich um ein ungesundes Modell des Substanzkonsums oder eines anderen Objekts, das zu negativen Veränderungen in deiner Gesundheit führt.
Die Sucht trennt dich von deinen Gefühlen. Wenn du mit etwas aufhörst oder versuchst, mit etwas aufzuhören, das Gegenstand deiner Sucht ist, stellst du vielleicht fest, dass du Angst, Unruhe, Nervosität, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit und Ungeduld empfindest. Die Sucht stumpft also den Verstand und die Gefühle ab.
Wenn du süchtig bist, ganz gleich ob nach Sex oder nach einer Substanz, die wie Alkohol legalisiert ist, hast du sicherlich eine Lähmung, eine Betäubung, eine Blockade des Urteilvermögens, der Gedanken und der Gefühle, die du für ein gesünderes Verhalten brauchen könntest. Man benutzt also eine Substanz, ein Produkt, eine Praxis, in diesem Fall die Videospielsucht, die Sucht nach sozialen Netzwerken, die Internetsucht, um seine Gefühle zu betäuben, und danach kommen die Gewissensbisse: Ich habe zu viel Zeit damit verbracht! Oh Mann, ich habe meine Kinder vernachlässigt! Ich bin zu spät zur Arbeit gekommen! Ich habe viel Geld ausgegeben, weil ich mir ein leistungsstärkeres Handy kaufen wollte! Dann kommen die Schuldgefühle und das Gefühl des mangelnden Selbstwerts, weil ich denke, dass ich als Mensch nichts tauge, dass es keinen Ausweg gibt, und man fühlt noch mehr Angst, noch mehr Traurigkeit und folgende Gedanken können aufkommen: Lass mich mal wieder in ein soziales Netzwerk gehen, um zu sehen, ob ich mich ein bisschen ablenken kann. Und schon hat man dieses kranke emotionale Pingpong, was wirklich ein zerstörerischer Kreislauf ist!
Arten von Abhängigkeiten
Jede Sucht schafft einen zerstörerischen Kreislauf für deine Gesundheit, für deinen Frieden, für dein Glück und auch für das Wohlbefinden der Menschen in deiner Umgebung. Es gibt verschiedene Arten von Suchtmitteln, das heißt, es gibt verschiedene Instrumente, verschiedene Situationen, verschiedene Praktiken, die eine Sucht in deinem Leben erzeugen können, nicht nur Alkohol, Kokain, Marihuana und das, worüber wir jetzt sprechen, das Internet. Es gibt Menschen, die süchtig nach Arbeit sind, nach Erfolg, nach zu hohen Ausgaben, nach Glücksspiel, nach Anhäufung von Gütern, Menschen, die süchtig danach sind, andere zu kontrollieren, Menschen zu demütigen – das ist eine Sucht, eine Störung. Man muss sich damit auseinandersetzen. Es gibt Menschen, die süchtig nach Essen sind, Menschen, die süchtig nach Sex sind, nach Pädophilie, nach Pornographie, ja, es gibt eine Epidemie der Pornographie-Sucht. Menschen, von denen du nie gedacht hättest, dass sie darin involviert sind.
Dies ist ein Symptom: Die Welt ist zwanghaft. Zwanghaft leider nicht im positiven Sinne, einen Zwang zu haben, etwas Gutes für die Gesellschaft zu tun. Die Welt steht unter Medikamenteneinfluss, die Welt ist wie betäubt, die Welt ist in ihren Gefühlen und in ihrem Denken durch verschiedene Arten von Drogen verändert.
Manche Menschen sind süchtig nach Anerkennung, müssen gefallen und vernachlässigen ihre Bedürfnisse, nur um jemandem zu beeindrucken. Andere Menschen sind in einer Retterrolle gefangen und es gibt Menschen, die von toxischen Beziehungen abhängig sind. Was ist eine toxische Beziehung? Es ist eine Beziehung, die schlecht für dich ist, die dir schaden wird. Es gibt Menschen, die eine komplizierte Person heiraten, viel leiden, sich trennen, eine andere komplizierte Person heiraten und wieder viel leiden. Dann gibt es Menschen mit einer Manie für ihr Äußeres, ihre Kosmetika und Kleidung, sie sind besessen von Ästhetik und plastischer Chirurgie, es ist nur so, dass diese Menschen versuchen wollen, äußerlich gut auszusehen, während sie innerlich nicht sehr zentriert sind. Manche Menschen sind süchtig nach akademischen Titeln – wir sehen, dass es verschiedene Arten von Süchten gibt.
Es gibt einen Teufelskreis der Sucht. Die Person hat emotionale Schmerzen, sie hat emotionales Unbehagen, es gibt etwas im Inneren, das nicht gut gelöst ist, ein Trauma. Ich mag dieses Wort nicht, weil es den Eindruck erweckt, dass emotionales Leiden mit einem Trauma zu tun hat, während es in Wirklichkeit eine Ansammlung von Situationen im Leben ist, die im Allgemeinen schmerzhaft und schwierig sind und die das emotionale Leiden der Person entwickeln. Es sind also Schmerzen vorhanden und es wird nach einem Mittel gesucht, um diese Schmerzen loszuwerden, zum Beispiel durch Kokain, Marihuana, Sex, Pornografie, Essen, wie gesagt, er kommt zu einer vorübergehenden Betäubung dieser Schmerzen. Das kann, je nach Art des Suchtmittels, das benutzt wird, negative Folgen haben und dann entwickeln sich Scham und Schuldgefühle, und das führt zu noch mehr Schmerzen und einer Verringerung des Selbstwertes, und man bleibt in diesem Kreislauf stecken.
Auswirkungen der elektronischen Sucht
Einige Studien zeigen, dass zu viel Zeit im Internet das Gehirn infantilisiert. Es zeigt sich, dass dies eine Generation junger Menschen hervorbringen kann, die nicht in der Lage ist, selbständig zu denken. Für alles, was sie tun, gehen sie ins Internet: Schauen wir mal, was diese Person sagt. Sie gehen auf Seite a b c oder d.
Dr. Susan Greenfield, Neurowissenschaftlerin an der Universität Oxford, sagt dazu Folgendes: Die Unmittelbarkeit der Bilder im Internet beeinträchtigt die geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Diese Bilder sind sehr schnell, das kindliche Gehirn ist nicht darauf vorbereitet, dies alles zu verarbeiten. Es ist also anders als bei den Geschichten, die die Eltern früher erzählt haben. Sie saßen auf der Veranda und erzählten den Kindern Geschichten über dies und das, eine Geschichte mit einem Anfang, einer Mitte, einem Ende und einer Lektion. Im Internet verwirren die Bilder mit einer Menge virtueller Stimulation den Verstand der Kinder. Die Geschichten, die Eltern ihren Kindern anbieten können, helfen dem Gehirn, in einer Reihenfolge zu denken, von der Ursache zur Wirkung zu kommen und ebenso zu der emotionalen Bindung, die Vater und Mutter haben, wenn sie mit ihrem Kind sprechen und mit der Familie interagieren.1)
In der Chinesischen Akademie der Wissenschaften wurde 2012 eine sehr interessante wissenschaftliche Studie von einem Wissenschaftler namens Fuchun Lin durchgeführt. Er kam zu dem Schluss, dass junge Menschen, die exzessiv im Internet surfen, ähnliche Gehirnveränderungen aufweisen, wie sie bei Spielsüchtigen zu beobachten sind.2). Du siehst also, dass die Angelegenheit ernst ist.
Die Wissenschaftlerin Daphne Bavelier von der University of Rochester kam in einer Studie aus dem Jahr 2010 zu dem Schluss, dass es einen starken Zusammenhang zwischen übertriebener Computernutzung und Gehirnanomalien gibt.3)
Was tun gegen elektronische Süchte?
Was kannst du tun, wenn du nach elektronischen Medien und sozialen Netzwerken süchtig bist, wenn du nicht für zwei Stunden auf den Zugriff darauf oder auf Dinge zu posten verzichten kannst? Und wenn du aufhörst, kommen Symptome der Entzugskrise, Angst, Gereiztheit, Ungeduld und Nervosität auf, manche verlieren ihren Appetit, bei anderen erhöht es den Appetit oder verursacht Schlaflosigkeit. Lass uns ein wenig darüber reden, wenn du Kinder hast und nicht weisst, wie du die Verwendung von Elektronik in ihren Händen dosieren kannst und was überhaupt getan werden kann?
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass jeder Zwang dazu dienen kann, dich davon abzuhalten, bestimmte innere Bedürfnisse zu verwirklichen, bestimmte Gefühle zu erleben, bestimmte Gedanken zu leben und Beziehungen in einigen Bereichen deines Lebens zu verbessern. Wenn die Familie, in der du lebst, dieses Problem der übermäßigen Nutzung von Elektronik hat, dann ist es wichtig, dass die Familie als Ganzes nach Lösungen dafür sucht. Es nützt nichts, wenn du als Vater, als Mutter, die elektroniksüchtig ist, deinem Kind eine moralische Lektion erteilst und sagst: „Hör auf damit! Oder: Mach es aus! Gib es mir! Ich nehme es dir weg!“ Aber bist du auch süchtig? Wenn du deine elektronischen Geräte nicht weglegen kannst, wie willst du das dann von deinem Kind verlangen? Um den Exzess, den Missbrauch von Elektronik, der bereits als Sucht bezeichnet werden kann, zu beheben, ist es wichtig, dass du mit gutem Beispiel vorangehst.
In einer Familie, in der es ein Mitglied gibt, das wirklich süchtig ist, vielleicht ein junger Mann, der sein Studium abbricht, weil er stundenlang und nächtelang am Computer in seinem Schlafzimmer sitzt und wer weiß was ansieht, solltest du mit gutem Beispiel vorangehen, auch wenn du den Computer mit der Kindersicherungssoftware versehen hast. Dieser junge Mensch oder dieses Kind braucht also eine Begrenzung seiner Computerzeit. Das solltest du als Vater oder Mutter bestimmen, du solltest standfest sein, mit Liebe aber entschlossen. Wenn du ein kleines Kind hast, dann gib ihm nicht zu früh elektronische Geräte in die Hand. Gehe mit ihm in den Park oder spiele mit ihm ein edukatives Spiel.
Die Eltern müssen also mit gutem Beispiel vorangehen. Denn du als Vater oder Mutter bist vielleicht nicht süchtig nach Elektronik, aber du kannst nach etwas anderem süchtig sein. Es gibt Leute, die kommen müde von der Arbeit nach Hause und sagen: Mein Tag war so anstrengend, lass mich einen Whiskey trinken, um zu entspannen! Ups! Oder sie sagen: Wo ist meine Beruhigungstablette, hast du meine Hausapotheke da drüben gesehen? Ich bin nervös, ich möchte eine zusätzliche Dosis Beruhigungsmittel nehmen! Du weißt, dass dein Sohn, deine Tochter das sieht, dass sie merkt, dass du auf etwas angewiesen bist, damit es dir besser geht.
Du kannst deinen Kindern den Internetzugang erlauben, nachdem sie einige Aufgaben oder Hausaufgaben erledigt haben. Es scheint, dass Eltern heute ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie ihre Kinder zur Mithilfe im Haushalt auffordern. Sie wollen ihren Kindern alles auf einem Silbertablett servieren. Das ist ein Irrglaube. In einem Haus, auch wenn es sich um ein bürgerliches oder ein reiches Haus handelt, auch wenn es beispielsweise Angestellte für die Hausreinigung hat, ist es wichtig, dass Vater und Mutter einige einfache Aufgaben für ihre Kinder finden: „Du räumst deinen Schrank auf, du bringst den Müll raus, du steckst die Wäsche in den Trockner, du hilfst mir hier, das Obst zu schälen, damit wir frühstücken können, denn das Hausmädchen ist noch nicht da. Diese Beteiligung, dieses Setzen von Grenzen, das Übertragen von Aufgaben an deine Kinder, damit alle mitmachen, ist notwendig. Das bedeutet nicht, dass du im Sessel sitzend forderst: „Geh hin und bring mir meinen Kaffee, mach dies und jenes!“ Wenn du dich beteiligst, hilft dies dabei, Grenzen für deine Kinder festzulegen, einschließlich der Internetnutzung. Das ist ein wichtiger Faktor, denn diejenigen, die im Haus Regeln aufstellen müssen, sind Vater und Mutter.
Eine weitere wichtige Maßnahme, die du mit deinen Kindern ergreifen kannst, ist die Änderung des Nutzungsmusters von elektronischen Geräten, z. B.: „Sieh mal, du benutzt den Computer nur, nachdem du eine Hausarbeit oder eine Schulaufgabe gemacht hast. Du benutzt dein Tablet nur nach dem Duschen.“ So geschieht es, das ist festgelegt. Du musst mit ihm reden und es ihm erklären, und diese Entscheidung durchziehen. Mache keinen Rückzieher. Sage nichts, was du nicht durchsetzen wirst, sonst verlierst du das Gesicht. Die Kinder werden sonst sehen, dass du etwas sagst und es nicht tust, oder dass du leicht nachgibst. Entschlossenheit ist etwas anderes als Autoritarismus; eine emotionale Diktatur sollte es in der Beziehung zwischen Eltern und Kindern nicht geben.
Kinder brauchen eine Autorität, deshalb hat Gott sogar ein Gebot aufgestellt: Ehre Vater und Mutter. Einige wissenschaftliche Studien, in denen junge Menschen, die in sehr diktatorischen Elternhäusern aufgewachsen sind, mit jungen Menschen verglichen wurden, die in sehr liberalen Elternhäusern aufgewachsen sind, haben gezeigt, dass diese jungen Menschen im Erwachsenenalter in gewisser Weise ähnlich gelitten haben. Mit anderen Worten: Kinder, die in sehr diktatorischen Elternhäusern aufgewachsen sind, die nie etwas tun konnten, hatten im Erwachsenenalter emotionale Probleme, und auch junge Menschen, die alles tun konnten, wenn sie es wollten, hatten im Erwachsenenalter emotionale Probleme. Warum? Weil junge Teenager, die diese Freiheit hatten, bewusst sagten: „Oh, mein Vater, meine Mutter ist cool, sie lassen mich tun, was ich will!“, aber tief im Inneren fragten sie sich: „Sorgen sie sich um mein Wohl? Sind sie an mir interessiert? Wollen sie wissen, wie es mir im Inneren geht?“ Das ist doch interessant!
Wenn du bereits bemerkt hast, dass dein Kind zu sehr an den Computer in seinem Zimmer gebunden ist, solltest du eine Entscheidung treffen und ihm erklären: „Hör zu, mein Sohn, ich werde den Computer ins Wohnzimmer stellen“, vor allem, wenn du bemerkt hast, dass er verheimlicht, was er tut, oder wenn du bereits gesehen hast, dass er auf einige schlechte Websites zugegriffen hat. Das ist nicht einmal eine diktatorische Haltung, denn du könntest ihm den Computer sogar ganz wegnehmen. Aber du gibst ihm eine Chance: „Ich stelle den Computer in den Raum, damit du ihn auf erzieherische Weise nutzen kannst, für Dinge, die gut für dich sind.“ Denn die Leute gehen in dem Raum hin und her, was die unangemessene Nutzung einschränkt. Natürlich gibt es auch Programme, die bestimmte Websites sperren. Du kannst auch einen Timer verwenden: „Schau, ich stelle dir eine Stunde zur Verfügung, bevor du duschst oder nachdem du geduscht hast“. Du kannst diese Strategie anwenden.
Es ist auch wichtig, darüber nachzudenken, ob eine Art von emotionaler Störung vorliegt, die diese Person zu dieser Sucht führt. Dies kann eine professionelle Abklärung erfordern. Es gibt Menschen, die süchtig nach Pornografie sind, und dann brauchen sie eine spezielle Behandlung, um damit umzugehen und diese Art von Leiden zu überwinden.
Wir denken vielleicht: „Wow, das klingt irgendwie rückständig und veraltet, wie kann ich das an meine Kinder weitergeben?“ Denn Kinder wollen heute Elektronik! Wie soll man das anstellen? Wirst du alles blockieren? Bei Kleinkindern ja, aber bei etwas älteren Kindern kann man dosieren. „Du spielst ein bisschen im Garten, ein bisschen im Park, kletterst auf die Bäume, machst eine Sandburg und dann hast du einen Moment allein mit deiner Elektronik“. Es geht nicht um das eine oder das andere, aber du willst auf keinen Fall, dass deine Kinder den ganzen Tag an der Elektronik hängen, ohne sich draußen zu bewegen. Die virtuelle Welt ist kein gesunder Ersatz für die reale Welt. Schütze also deine Kinder vor übermäßigem Kontakt mit elektronischen Geräten. Und ein kleines Kind braucht kein Handy. Ich möchte mit einem Text aus dem Lukasevangelium schließen:
Die Menschen brachten auch Säuglinge zu Jesus, damit er ihnen die Hände auflegt. Als die Jünger das sahen, wiesen sie sie zurecht. Jesus aber rief die Kinder zu sich und sagte: „Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes.“4)Lukas 18:15.16
Achte auf deine Kinder, damit ihr Gehirn nicht durch übermäßigen Kontakt mit elektronischen Geräten geschädigt wird!
Dr. Cesar Vasconcellos de Souza
Dr. Cesar Vasconcellos de Souza arbeitet als Psychiater und ist vielerorts für seine tiefgehenden Vorträge bekannt. Er ist Autor von 3 Büchern, seit 25 Jahren Kolumnist des Gesundheitsmagazins „Vida e Saúde“ und hat eine regelmäßige Sendung auf dem Fernsehkanal „Novo Tempo“.
Lin F, Abnormal White Matter Integrity in Adolescents with Internet Addiction Disorder: A Tract-Based Spatial Statistics Study. Plos One, January 11, 2012. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0030253
https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2023/06/blog_internet-gehirn.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2023-05-07 12:00:002023-06-28 16:04:30Internet, Videospiele, soziale Netzwerke und dein Gehirn
Hände sprechen Bände. Tolstoj beschreibt in einer mitreißenden Sprache wie ein Besucher in einem Spielkasino die Hände der Spieler beobachtet. Sie drücken so vieles aus. Da sind die völlig entspannten, denn es ist ganz egal, ob gewonnen wird oder nicht. Vielleicht kann sich der, dem die Hände gehören, noch leisten, zu verlieren. Beim anderen verkrampfen sich die Finger ineinander, sie zucken, sind feucht. Es geht um alles oder nichts. Darum, ob man hoch erhobenen Hauptes den Ort verlassen kann oder geschlagen, zerstört, beraubt jeder Würde, ohne Zukunft, mit viel Spielschulden.
Zu den nichtstofflichen Süchten, wie sie heißen, zählt nicht nur Spielsucht. Auch die Arbeitssucht kann uns vom eigentlichen Lebenszweck abhalten. Die weitere Aufzählung ist nicht vollständig, zeigt uns aber, dass fast alle Tätigkeiten zur Sucht führen können: Kaufsucht, Internetsucht, Computerspielsucht, Fernsehsucht, Sexsucht, Eifersucht, Geltungssucht, Ess-Brechsucht, Fettsucht, Magersucht, Schlafsucht, Bewegungssucht …
Entspannung und Genuss
Die oben aufgeführten Tätigkeiten sind nicht an sich schlecht. Wir können sie alle in positivem Sinn einsetzen. Wir arbeiten, um unser Leben leben zu können, um uns Wünsche zu erfüllen, um anderen helfen zu können. Sex ist etwas schönes, wenn er mit Liebe verbunden ist. Im Schlaf können wir uns erholen und entspannen. Spielen beschert uns Geselligkeit und Entspannung. Die Kinder lernen Regeln einzuhalten und ohne Wut zu verlieren. Essen verschafft uns Genussmomente, verhilft uns zu sozialen Kontakten und kann sehr befriedigend sein.
Zwang
Wann werden an sich normale Tätigkeiten zum Problem? Wenn sie unter Zwang immer wieder getan werden müssen. Der Wunsch, der beherrschenden Tätigkeit nachzugehen ist so groß, dass er mich dauernd beschäftigt. Oft wird die Arbeit vernachlässigt, Partner, Familienangehörige werden kaum mehr wahrgenommen. Das eigene Wohlergehen und die Gesundheit werden vernachlässigt. Eine Macht, die stärker ist als ich selbst, hat sich in mir breit gemacht.
Wenn jemand mit den Anforderungen des Alltags nicht mehr fertig wird, wird ein Ventil gesucht. Oft gleitet man dann in Träumereien ab. Man schafft sich seine eigene Welt. In dieser Welt ist man unverwundbar. Man fühlt sich vorerst wohl, geborgen, es werden keine Anforderungen gestellt. Erst mit der Zeit wachsen aus solchen Träumereien dann wieder Probleme.
Ein Grund, warum viele süchtig werden, ist auch der leichte Zugang zu den Hilfsmitteln. Fernseher, Computer stehen beinahe in jedem Heim, sogar in den Schlafzimmern. Spielautomaten für Glücksspiele stehen in vielen Gasthäusern und bilden eine zusätzliche Einnahmequelle. Schwieriger ist es schon, in ein Casino zu kommen.
Wenn nichts mehr geht
Anfänglich wird in der Suchthandlung wirklich Befriedigung gefunden. Man kann dem Druck von außen entfliehen. Eine eigene Welt, in der man sich wohl fühlt, wird geschaffen. Wird der Zwang, immer wieder in diese selber geschaffene Welt einzutauchen aber zu groß, fangen die Probleme an. Schließlich wird alles vernachlässigt, auch sich selbst. Das Wesen einer Sucht ist, dass man nicht aus eigener Willenskraft heraus kommt. Man kann sich nicht auf seine eigene Willenskraft verlassen. Einen Süchtigen kann man auch nicht gegen seinen eigenen Willen von seiner Sucht befreien. Jeder Versuch, ihm zu helfen wird so lange scheitern, bis er selbst den Entschluss gefasst hat, aus seiner Krankheit, die die Sucht in der Tat ist, herauszukommen. Was man aber sehr wohl lenken kann, ist, dass der Süchtige erkennt, dass er Hilfe braucht. Dazu ist aber eine Vertrauensbasis für viele gemeinsame Gespräche notwendig.
Wie kann geholfen werden?
Es sollen keine Vorwürfe gemacht werden. Der Kranke macht sie sich meistens selbst. In allen Situationen muss man hart aber herzlich bleiben. Oft hilft der Entzug von Unterstützung. Wenn etwa der Spielsüchtige, der um Geld spielt und es verliert, oder der Alkoholiker merkt, dass man ihm immer wieder mit Geld aushilft, wird ihm der Leidensdruck, befreit zu werden, genommen. Wenn man für einen Suchtkranken die Probleme löst und versucht sein Leben weitgehendst unter Kontrolle zu halten, unterstützt man ihn, weiterzumachen wie bisher. Zieht man die Hilfe ab, gerät er zwar in eine große Krise, aber sie kann ihn zwingen, sein Leben neu zu ordnen.
Angehörige dürfen sich nicht missbrauchen oder erpressen lassen. Man darf nichts ohne den Süchtigen oder für ihn tun, sondern alles mit ihm. Dazu braucht es meistens fachliche Hilfe. In allen größeren Städten sind Beratungsstellen für alle möglichen Hilfeleistungen eingerichtet. Der Besuch einer Selbsthilfegruppe ist für den Betroffenen eine große Hilfe. Dort hört er in einer gelockerten Atmosphäre von den Problemen anderer und wie sie ihr Leben neu meistern. Er kann Gedanken austauschen, Ermutigung mitnehmen und gemeinsam Spass haben. Viele Selbsthilfegruppen arbeiten mit dem zwölf Schritte Programm der Anonymen Alkoholiker.
Befreiung ist ein Prozess und ein geistliches Wachstum
Suchtkranke müssen erkennen, dass sie sich nicht auf ihre eigene Willenskraft verlassen können. Es ist nicht notwendig, herauszufinden, warum man süchtig ist, um eine Schuldzuweisung zu haben. Viele Süchtige sind in ihrer Kindheit vernachlässigt worden. Sie haben nie richtige Geborgenheit gekannt. Es fällt ihnen schwer, sich jemandem anzuvertrauen. Aber er muss erkennen, dass nur eine größere Kraft als sie in ihm selber steckt, helfen kann. Und diese Kraft ist sicher bei Gott, unserem Schöpfer und Erhalter zu finden. Darum ist das Gelassenheitsgebet der Anonymen Alkoholiker auch so wichtig und sollte zum Bestandteil jeder Therapie werden.
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann; und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Das Festhalten an bestimmten Grundsätzen ist eine große Hilfe. Das zwölf Schritte Programm der Anonymen Alkoholiker ist ein geistliches Programm, das zur Heilung und zu geistlichem Wachstum führt und im Prinzip bei jeder Sucht hilfreich ist. Setzen Sie einfach an Stelle von Alkohol die betreffende Sucht ein. Jeder darf angstfrei zu seinem Problem stehen und lernen, dass es Befreiung gibt, auch für ihn. Die Befreiung aus der Sucht ist aber ein Prozess, an dem den Rest des Lebens gearbeitet werden muss. Aber es lohnt sich. Gott möchte, dass wir die Ketten der Sklaverei sprengen und er verheißt Sieg, wenn wir seine Hilfe in Anspruch nehmen.
Das 12 Schritteprogramm der Anonymen Alkoholiker:
1. Schritt
Wir gaben zu, dass wir dem Alkohol gegenüber machtlos sind – und unser Leben nicht mehr meistern konnten.
2. Schritt
Wir kamen zu dem Glauben, dass eine Macht, größer als wir selbst, uns unsere geistige Gesundheit wiedergeben kann.
3. Schritt
Wir fassten den Entschluss, unseren Willen und unser Leben der Sorge Gottes – wie wir Ihn verstanden – anzuvertrauen.
4. Schritt
Wir machten eine gründliche und furchtlose Inventur in unserem Inneren.
5. Schritt
Wir gaben Gott, uns selbst und einem anderen Menschen gegenüber unverhüllt unsere Fehler zu.
6. Schritt
Wir waren völlig bereit, all diese Charakterfehler von Gott beseitigen zu lassen.
7. Schritt
Demütig baten wir Ihn, unsere Mängel von uns zu nehmen.
8. Schritt
Wir machten eine Liste aller Personen, denen wir Schaden zugefügt hatten und wurden willig, ihn bei allen wieder gutzumachen.
9. Schritt
Wir machten bei diesen Menschen alles wieder gut – wo immer es möglich war -, es sei denn, wir hätten dadurch sie oder andere verletzt.
10. Schritt
Wir setzten die Inventur bei uns fort, und wenn wir Unrecht hatten, gaben wir es sofort zu.
11. Schritt
Wir suchten durch Gebet und Besinnung die bewusste Verbindung zu Gott – wie wir Ihn verstanden – zu vertiefen. Wir baten Ihn nur, uns Seinen Willen erkennbar werden zu lassen und uns die Kraft zu geben, ihn auszuführen.
12. Schritt
Nachdem wir durch diese Schritte ein spirituelles Erwachen erlebt hatten, versuchten wir, diese Botschaft an Alkoholiker weiterzugeben und unser tägliches Leben nach diesen Grundsätzen auszurichten.
Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem schrieb sie für viele Jahre für das Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch.
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