Besonders im Sommer, wenn Tomaten Hochsaison haben, ist es aus der Küche nicht mehr wegzudenken – das Basilikum. Volkstümlich wird es Königskraut, Deutscher Pfeffer oder Krampfkräutl genannt. Das sagt schon etwas über seine Heilwirkung aus. Der Name, von „basileus“ abgeleitet, was König bedeutet, gibt dem wunderbar duftenden Kraut den ihm gebührenden Platz.
Wahrscheinlich aus Afrika stammend kam die Gewürz- und Heilpflanze über Indien zu uns nach Europa. Im großen Stil wird Basilikum in den Mittelmeerländern kultiviert. Es gedeiht aber auch bei uns problemlos in unseren Gärten oder in Töpfen auf dem Balkon oder den Fensterbrettern. Es ist ein sehr wärmeliebendes Kraut, das beim ersten Frost erfriert. Darum bei Frostgefahr abernten oder ins Haus nehmen. Es lässt sich gut einfrieren oder trocknen. Ich säe mein Basilikum immer in großen Töpfen an und stelle diese auf unsere Terrasse neben Rosmarin und Majoran. Beim Vorbeigehen wird mit der Hand kurz darübergestreift. Der Duft ist herrlich und erinnert an Urlaub am Meer.
Das Basilikum gehört zu den Lippenblütlern. Die Sortenvielfalt ist mittlerweile groß. Sie unterscheiden sich in Wuchsgröße, Blattform, Farbe und Geschmack. Das klassische italienische Basilikum ist die Sorte „Genovese“. Was wäre die berühmte „Insalata caprese“ – Büffelmozarella, Tomaten, Olivenöl, Basilikum – ohne dieses Gewürz? Das Zitronenbasilikum schmeckt sehr fein. Es ergibt ein köstliches Pesto sowie im Winter einen herrlichen wärmenden Tee, denn das Kraut lässt sich gut trocknen. Es gibt aber auch Sorten, die nach Zimt, Lakritze oder Anis schmecken. Manche sind sehr pfeffrig. Bei den mehrjährigen Basilikumarten verholzen einige. Leider sind sie in unseren Breiten aber nicht winterhart. Man muss sie im Herbst eintopfen und ins Haus nehmen. Ideale Überwinterungstemperaturen liegen zwischen 15 und 22 Grad. Man darf die Pflanzen nicht zu nass halten. Sie lieben es, wenn man sie hin und wieder etwas austrocknen lässt. Winterharte Arten bilden meist keine Blüten. Ende April darf man sie wieder ins Freie setzen. Am einfachsten überwintern lassen sich junge Pflanzen, die man im Sommer aus Triebstecklingen gezogen hat.
Beim einjährigen Basilikum ist es wichtig, die blühenden Triebspitzen abzuschneiden. Dann wächst die Pflanze viel buschiger und ist somit ertragreicher. In den heißen Sommermonaten ist der Geschmack am intensivsten. Das griechische Strauchbasilikum hat kleinere Blätter. Es kann ganzjährig geerntet werden. Es lässt sich auch gut ohne Geschmacksverlust trocknen, was beim Genovese-Basilikum nicht gelingt. Das rotblättrige Basilikum „Rosso“ ist sehr wärmebedürftig. Wer selber Samen ziehen will, muss bedenken, dass Insekten Basilikum lieben und die Sorten somit kreuzen. Man muss daher die Samenstände kurz vor der Reife abschneiden und an einem luftigen Ort nachreifen lassen. Eine sortenechte Vermehrung gelingt auch über Stecklinge der krautigen Triebe. Man schneidet einige etwa 8 cm lange Triebe ab, stellt sie ins Wasser, wo sie an einem warmen Ort nach ungefähr 8 Tagen Wurzeln bilden und eingetopft werden können. Das Basilikum ist übrigens ein Licht-Keimer.
Es enthält ätherische Öle. Estragol und Linalool wirken antibiotisch. Gerbstoffe und Saponine helfen bei Magenverstimmung, Bauch- und Unterleibskrämpfen (hervorgerufen durch Menstruationsbeschwerden). Eine Abkochung des Krautes wirkt bei Blähungen und Magenverstimmung. Dabei werden 1-2 gehäufte Teelöffel des Krautes mit 1/4 l kochendem Wasser übergossen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und bei Bedarf eine Tasse ungesüßt trinken. Bei chronischen Blähungen kann eine Kur gemacht werden. Dabei trinkt man täglich 2 Mal eine Tasse während 8 Tagen, dann macht man eine Pause von 14 Tagen und wiederholt die 8-tägige Kur. Das ist ein Rezept aus dem großen Buch der Heilpflanzen vom Apotheker M. Pahlow.
Das Basilikum zählt zu den besten Eisenlieferanten, und auch der Kalziumanteil ist sehr hoch. Der frischgepresste Blattsaft soll bei Pilzbefall helfen. Dazu verreibt man zweimal täglich den frischen Saft auf den betroffenen Hautstellen und lässt ihn einziehen.
In der Aromatherapie verwendet man Basilikum als Tonikum bei nervösen Störungen. Bei Beschwerden in den Wechseljahren kann es eingesetzt werden. Der Inhaltsstoff Beta-Sitosterol ist dem Hormon Östrogen ähnlich und wirkt daher dem Hormonmangel entgegen.
Als Gewürzkraut punktet Basilikum in fast jedem Salat, besonders aber bei Tomate und Kopfsalat. Es reichert die Kräuterbutter an, ist lecker unter Topfen gemischt zu Pellkartoffeln. In Suppen und Saucen sollte es nicht mitgekocht werden, es wird erst kurz vor dem Servieren zugesetzt. Es lohnt sich, mit diesem herrlichen Gewürz zu experimentieren. Die sommerliche Basilikumzeit ist immer viel zu schnell vorbei. Abhilfe schafft ein Topf auf dem Fensterbrett in den kalten Jahreszeiten.
https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2025/07/blog_basilikum.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2025-07-20 12:00:002025-07-21 12:50:07Basilikum – mehr als ein Gewürz
Wir alle haben schon gehört, dass ein Apfel am Tag den Arzt fernhält, aber wie wahr ist das?
Äpfel haben keinen hohen Vitamin-A-Gehalt und sind auch nicht so gut für die Sehkraft wie Karotten. Sie sind keine gute Vitamin-C-Quelle und bekämpfen daher keine Erkältungen wie Orangen.
Äpfel enthalten jedoch verschiedene bioaktive Substanzen – natürliche Chemikalien, die in geringen Mengen in Lebensmitteln vorkommen und biologische Wirkungen im Körper haben.1) Diese Chemikalien werden nicht als Nährstoffe wie Vitamine eingestuft. Da Äpfel viele gesundheitsfördernde bioaktive Substanzen enthalten, gilt die Frucht als „funktionelles“ Lebensmittel.2)
Jahrelang habe ich Universitätskurse über Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien, Kohlenhydrate, Proteine und Fette gehalten. Aber vor kurzem habe ich einen Kurs speziell über Functional Foods entwickelt. Der Kurs beschäftigt sich mit den verschiedenen bioaktiven Substanzen in Lebensmitteln und damit, wie einige von ihnen sogar wie ein Medikament wirken können.
Functional Foods definiert
Functional Foods, oder in deutsch auch funktionelle Lebensmittel genannt, sind nicht dasselbe wie Superfoods. „Superfood“ ist ein Schlagwort, mit dem Vermarkter Lebensmittel wie Grünkohl, Spinat und Blaubeeren bewerben. Sie als „super“ zu bezeichnen, kommt in der Öffentlichkeit gut an und steigert den Absatz. Im Allgemeinen ist mit „Superfood“ jedoch ein Lebensmittel gemeint, das einen höheren Nährwert und einen höheren Gehalt an gesundheitsfördernden Nährstoffen aufweist.3) Lachs und Thunfisch zum Beispiel gelten als Superfoods, weil die in ihnen enthaltenen Omega-3-Fettsäuren mit der Gesundheit des Herzens in Verbindung gebracht werden.4)
In der Werbung für Superfoods wird behauptet, dass der Verzehr dieser Lebensmittel einen bestimmten Aspekt der Gesundheit verbessert. Das Problem ist, dass die meisten dieser Behauptungen nicht auf wissenschaftlicher Forschung beruhen, wie es bei den Kriterien für funktionelle Lebensmittel der Fall ist.5)
Zusätzlich zu den Nährstoffen, die unser Körper für Wachstum und Entwicklung benötigt, enthalten funktionelle Lebensmittel eine Vielzahl bioaktiver Substanzen, die jeweils eine einzigartige Funktion im Körper haben. Die bioaktiven Stoffe können von Natur aus in Lebensmitteln vorkommen oder bei der Verarbeitung hinzugefügt werden.6)
Die Liste der bioaktiven Bestandteile in Lebensmitteln wird täglich länger, da sich die Forschung erweitert. Die Bestandteile selbst sind zwar nicht neu, wohl aber die evidenzbasierte Forschung, die ihre gesundheitlichen Vorteile bestätigt.7)
Die Carotinoide sind die am leichtesten erkennbaren Beispiele für bioaktive Substanzen. Sie sind eine Gruppe von 850 verschiedenen Pigmenten, die gelben, orangen und roten Früchten und Gemüsen ihre Farbe verleihen.8) Carotinoide wirken in erster Linie als Antioxidantien, d. h. sie fördern die Gesundheit, indem sie dazu beitragen, Schäden an den Körperzellen zu verhindern. Die einzelnen Carotinoide können auf unterschiedliche Weise wirken.
Beta-Carotin ist das bekannteste Carotinoid, da es in großen Mengen in Karotten enthalten ist.9) Beta-Carotin wird im Körper nach dem Verzehr in Vitamin A umgewandelt. Vitamin A wird für normales Sehen benötigt.
Lutein und Zeaxanthin sind die gelben Carotinoide, die in Mais und Paprika vorkommen. Sie unterstützen die Sehkraft, insbesondere bei älteren Menschen.10)
Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Carotinoide aus Lebensmitteln sowie andere Kategorien bioaktiver Stoffe zur Vorbeugung bestimmter Krebsarten und zur Verbesserung der Herzgesundheit beitragen können.11) Es ist wichtig zu wissen, dass carotinoidreiches Obst und Gemüse mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einige Krebsarten in Verbindung gebracht wird, dass aber Carotinoide in Nahrungsergänzungsmitteln weniger Vorteile bieten.12)
Geschichte der Functional-Food-Bewegung
Das Sprichwort über Äpfel und Gesundheit stammt zwar aus den 1800er Jahren,13) aber Ernährung ist eine relativ junge Wissenschaft – und die Idee von funktionellen Lebensmitteln und bioaktiven Komponenten ist noch jünger.
Von den frühen 1900er bis zu den 1970er Jahren konzentrierte sich die Ernährungsforschung auf Vitaminmangel. Die Öffentlichkeit wurde dazu angehalten, mehr mit Vitaminen angereicherte, verarbeitete Lebensmittel zu essen, um Nährstoffmangelkrankheiten wie Skorbut, der durch ein schweres Vitamin C Defizit verursacht wird, oder Rachitis, die durch anhaltenden Vitamin D Mangel verursacht wird, zu verhindern.
Diese Betonung des Essens zur Behebung von Nährstoffdefiziten führte dazu, dass sich die Menschen auf bestimmte Nährstoffe konzentrierten, was zu übermäßigem Essen führen kann.14) In Verbindung mit der zunehmenden Verfügbarkeit von stark verarbeiteten Lebensmitteln führte dies zu einer Gewichtszunahme, die wiederum zu einem Anstieg von Diabetes, Bluthochdruck und Herzerkrankungen führte.15)
Im Jahr 1980 veröffentlichte die US-Regierung die ersten Ernährungsrichtlinien, in denen die Menschen aufgefordert wurden, Fett, Zucker und Salz zu vermeiden.16) Die öffentliche Gesundheitspropaganda ermutigte die Menschen, fetthaltige Lebensmittel durch stärkehaltige Lebensmittel wie Brot und Nudeln zu ersetzen.
Die Logik dieser Empfehlung war, dass Menschen, die weniger Fett zu sich nehmen, ihre Kalorienzufuhr aus Kohlenhydraten erhöhen sollten, um eine ausreichende Kalorienzufuhr zu gewährleisten. Diese Ernährungsempfehlung trug zu17) sprunghaft ansteigender Fettleibigkeit18) und Diabetesraten,19) die bis heute andauern, bei.20)
Japans Fokus auf gesunde Lebensmittel
Historisch gesehen waren die Japaner eine der gesündesten Bevölkerungen der Erde.21) Als das 21. Jahrhundert näher rückte, hatten viele Japaner jedoch die amerikanische Ernährung übernommen und entwickelten ähnliche Gesundheitsprobleme wie die Amerikaner.22)
Infolgedessen war die japanische Regierung besorgt über die wachsende Gürtellinie ihrer Bürger und deren nachlassende Gesundheit.23) Um dieses Problem zu lösen, führte Japan in den 1980er Jahren als erstes Land das Konzept der funktionellen Lebensmittel ein.24)
Heute verwendet Japan den Begriff „Food for Specialized Health Uses“ (Lebensmittel für spezifischen Gesundheitsnutzen) für Produkte, deren gesundheitsfördernde Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen werden kann.25)
Es hat sich gelohnt. In Japan sind mehr als 1.000 Lebensmittel und Getränke als Lebensmittel für spezielle Gesundheitszwecke zugelassen,26) wie z. B. hypoallergenem Reis.27) Reisallergien sind zwar selten, stellen aber für Japaner, die sie haben, ein großes Problem dar, da Reis ein Grundnahrungsmittel für sie ist.
Etwa die Hälfte der japanischen gesundheitsbezogenen Lebensmittelansprüche bezieht sich auf die Verbesserung der Verdauung durch bioaktive präbiotische Nahrungsfasern.
Die bioaktiven Bestandteile von Äpfeln
Die natürlichen Ballaststoffe des Apfels sind eine der bioaktiven Komponenten, die dazu führen, dass er als funktionelles Lebensmittel eingestuft wird. Der Ballaststoff Pektin ist hauptsächlich im Fruchtfleisch des Apfels enthalten.
Pektin hat die Aufgabe, die Aufnahme von Zucker und Fett in den Körper zu verringern.28) Dies trägt zur Verringerung des Risikos von Diabetes und Herzkrankheiten bei.
Apfelschalen enthalten außerdem viele Ballaststoffe, die Darmträgheit vermeiden.
Darüber hinaus enthalten Äpfel große Mengen natürlicher chemischer Stoffe, die als Polyphenole bekannt sind und eine wichtige Rolle bei der Förderung der Gesundheit und der Reduzierung chronischer Krankheiten spielen.29) Mehr als 8.000 Polyphenole wurden in verschiedenen pflanzlichen Lebensmitteln nachgewiesen. Da sie hauptsächlich in der Schale enthalten sind, sind ganze Äpfel eine bessere Polyphenolquelle als Saft oder Apfelmus.30)
Anthozyane31) sind eine Unterklasse der Polyphenole, die der Apfelschale einen Großteil ihrer roten Farbe verleihen.32) Eine Ernährung mit hohem Anthozyananteil verbessert die Herzgesundheit33) und werden für die Behandlung der Alzheimer-Krankheit untersucht.34)
Ein weiteres der wichtigsten Polyphenole in Äpfeln ist Phloridzin.35) Forscher haben die Rolle von Phloridzin bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels seit mehr als 100 Jahren untersucht.36) Jüngste Studien bestätigen, dass es eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels spielt, indem es die Aufnahme von Glukose aus dem Dünndarm verringert und die Ausscheidung über die Nieren erhöht.37)
Wiederaufnahme der ursprünglichen Frage
Wenn Äpfel also funktionelle Lebensmittel sind, die die Gesundheit fördern, helfen sie dann wirklich, den Arzt fernzuhalten?
Forscher haben versucht, dies herauszufinden. Ein US-amerikanisches Team analysierte das Apfel-Essverhalten und die Anzahl der Arztbesuche von mehr als 8 000 Erwachsenen. Von ihnen aßen etwa 9% täglich einen Apfel. Nach Bereinigung um demografische und gesundheitsbezogene Faktoren stellten die Forscher fest, dass die täglichen Apfelesser geringfügig weniger verschreibungspflichtige Medikamente einnahmen als die Nicht-Apfelesser. Die Zahl der Arztbesuche war jedoch in beiden Gruppen etwa gleich hoch.38)
Wenn ein Apfel pro Tag nicht ausreicht, um gesund zu sein, wie wäre es dann, zwei oder drei zu essen?
Eine Gruppe europäischer Forscher fand heraus, dass der Verzehr von zwei Äpfeln pro Tag die Herzgesundheit von 40 Erwachsenen verbessert.39) Und brasilianische Forscher fanden heraus, dass der Verzehr von drei Äpfeln täglich die Gewichtsabnahme und den Blutzuckerspiegel bei 40 übergewichtigen Frauen verbesserten.
Auch wenn der Verzehr eines Apfels pro Tag nicht unbedingt zu einer erheblichen Reduzierung der verschreibungspflichtigen Medikamente oder der Arztbesuche führt, könnte er doch ein Schritt in Richtung eines Umstiegs auf eine gesündere, ballaststoffreichere Vollwertkost sein.
Äpfel müssen nicht gekocht oder gekühlt werden, zumindest nicht für eine Woche oder so, und ein roter Delicious-Apfel kostet nicht mehr als 50 Cent.
Wenn du also das nächste Mal im Supermarkt bist, nimm ein paar Äpfel mit und versuche, mindestens einen pro Tag zu essen, wenn du Lust dazu hast.
Janet ist Professorin für Ernährung und Lebensmittelwissenschaft an der Middle Tennessee State University. Sie ist eingetragene Diätassistentin und hat an der Florida State University in Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften promoviert. Ihr jüngster Kurs befasst sich mit funktionellen Lebensmitteln und Nutrazeutika. Sie war Herausgeberin mehrerer Ausgaben von McGraw Hill’s Annual Editions in Food & Nutrition und anderer wichtiger Lehrbücher.
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https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2025/05/blog_apfel.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2025-04-27 12:00:002025-05-26 13:02:09Von einem Apfel am Tag zu Functional Foods
Erinnerst du dich noch an die köstlichen Zeiten, als du mit gutem Gewissen Spiegeleier essen konntest? Dann kam das Cholesterin. Über zweihundert Milligramm pro Ei. Und Fett. Eier wurden verdächtig – eine Sache, die am politischen Konsens der American Heart Association hing. Nur drei Eier pro Woche, so hieß es dort. In der Zwischenzeit wurden die Hühner, die tapferen Vögel, schnell an die schöne neue Welt der Gewinnmaximierung angepasst.
Früher genossen die Hühner den Raum und die Freiheit der Landschaft und die Fürsorge des Menschen. Ihr Platz und ihre Lebensumstände erlaubten es ihnen, frische Luft zu atmen und ganze Körner zu picken, sowie alles, was sie in der Umgebung finden konnten. Ihr Tag endete bei Sonnenuntergang und begann früh.
Die industrielle Revolution, die Automatisierung und die Agrarindustrie haben die Geflügel- und Eierwirtschaft verändert und die Umweltbedingungen für Hühner haben sich drastisch auf ihr Immunsystem ausgewirkt. Platz? Er ist auf 30x30cm geschrumpft. Auslauf? Fehlanzeige. Ernährung? Diese Hühner werden zwangsgefüttert, und zwar nicht nur mit Fleischabfällen und Nebenprodukten, sondern auch mit Hühner- oder anderen tierischen Abfällen, die mit Medikamenten oder Antibiotika versetzt sind, um ihr Leben noch ein paar Monate zu verlängern, bis sie sich nicht mehr zum Eierlegen eignen und für Brathähnchen usw. verkauft werden. Licht? Ist dir schon einmal das Licht in Hühnerställen aufgefallen? Sie bleiben übermäßig lange an. Und warum? Viel Licht für lange Stunden treibt ihre Hormone dazu, mehr Eier zu produzieren. Und die Nebenwirkungen? Dadurch wird die Fähigkeit ihres Immunsystems beeinträchtigt, mit Viren aller Art und Krankheitserregern wie Salmonellen fertig zu werden.
Ausbrüche von Salmonellen
Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta, Georgia, versuchen, die Ausbrüche lebensmittelbedingter Krankheiten in Amerika im Auge zu behalten. Von 2.423 untersuchten Ausbrüchen lebensmittelbedingter Krankheiten, von denen mehr als 77.000 Menschen betroffen waren, waren Salmonellen die häufigste Ursache für diese Probleme. Ich zitiere: „Der Serotyp Salmonella enteritidis war für die meisten Ausbrüche, Fälle und Todesfälle verantwortlich, wobei die meisten dieser Ausbrüche auf den Verzehr von ungenügend gekochten, infizierten Eiern zurückgeführt wurden.”1)
Im März 1998 deckte der Consumers Report das Problem der Hühner und Salmonellen usw. auf. Sie berichteten, dass 71 % von fast 1.000 getesteten Hühnern mit krankheitsverursachenden Keimen kontaminiert waren. Die Hühnerindustrie konterte mit der Behauptung, sie habe ihre Produktion gesäubert. Also testete Consumer’s Report erneut: 400 frische, ganze Proben von Hühnern (die besten) aus den gesamten Vereinigten Staaten von Amerika. Die Ergebnisse? In der Oktoberausgabe 1998 des Consumers Report, Seite 2627, wurden folgende Gesamtverunreinigungen festgestellt: 74% ! Zur Erinnerung: der vorherige Wert lag bei 71%. Einige Geschäfte waren etwas besser bei Salmonellen als andere, aber schlechter bei anderen krankmachenden Keimen. Wie lautet also unser Urteil über die Sicherheit der amerikanischen Hühner? Ganz einfach: Wir haben es mit einem Salmonellen-Roulette zu tun. Da sich immer mehr arzneimittelresistente Stämme ausbreiten, ist es derzeit reine Vermessenheit, mit Hühnern zu kokettieren.
Salmonella typhimurium (rot) dringt in kultivierte menschliche Zellen ein. Bildnachweis: NIAID, NIH, Wikimedia
England, Wales und Salmonellen
Mehr als 75 % der lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüche in England werden durch Salmonellen verursacht. Ich zitiere: „Am häufigsten waren Geflügel/Eier in 44 Ausbrüchen betroffen,…“ Kreuzkontaminationen waren häufig. „Rohe Eier mit Schale waren in einem Fünftel der Ausbrüche involviert.“2)
Es wird immer deutlicher, dass Hühnereier unrein sind. Schau dir an, woher sie kommen. Spiegeleier sollten aufgrund von Salmonella enteritidis (SE) eigentlich der Vergangenheit angehören. Einige große Restaurantketten bieten ihren Kunden nicht einmal mehr weich gekochte Eier an, und das aus gutem Grund – es ist zu riskant. Der Food Safety and Inspection Service des USDA schätzt, dass 2,3 Millionen Eier, die jedes Jahr in den USA produziert werden, mit Salmonellen infiziert sind, was zu mehr als 880.000 Fällen schwerer Infektionen führt. Jedes Jahr sterben Hunderte dieser Menschen.3) Doch leider gehen die Keimprobleme bei Eiern weit über Salmonellen hinaus.
Eier und Viren
Die Gier des Menschen nach mehr Geld – der Käufer soll sich in Acht nehmen – hat die gesamte Geflügelindustrie ruiniert, denn recycelte Lebensmittel bedeuten recycelte Viren. Dieser fatale Kreislauf wäre schlimm genug, wenn sich die betroffenen Hühner an der frischen Luft und im Sonnenschein tummeln würden. Weit gefehlt. Wie bereits erwähnt, sind sie in winzigen Käfigen eingesperrt, durch deren Drahtgitter ihr Kot fällt und sich ansammelt. Durch Konvektion befördert die natürliche Erwärmung in diesen Ställen warme Luft, die Keime aller Art in die unmittelbare Atemumgebung der eingesperrten Hühner treibt. Moderne Hühner atmen also Viren ein, fressen Viren und erzeugen Viren, weil ihr Immunsystem geschwächt ist. Das Ergebnis? Mehr und mehr Viren.
Warum wird dies nicht deutlicher? Weil die Beweise aufgegessen werden. Wenn ein Huhn aus der Produktion ausscheidet, wird es so schnell wie möglich als Fleisch verkauft. Da ein ganzes Huhn mehr wert ist als Hühnerteile, sollst du bei Hühnerteilen äußerst vorsichtig sein. Besuche eine Hähnchenschlachtfabrik… Es reicht! Ein weiterer Grund: Virale Schäden sind aufgrund der routinemäßigen Verabreichung von Medikamenten und Antibiotika und der Tatsache, dass der Umsatz der Vögel so schnell vonstatten geht, dass ihre Viruserkrankungen nicht auffallen, nur selten zu erkennen.
Krebs bei Hühnern
Das Bulletin 970 des Landwirtschaftsministeriums der Vereinigten Staaten (USDA) enthält eine bedrohliche, anschauliche Galerie von Krebserkrankungen bei Hühnern – Nervenkrebs (Bereichslähmung), Leber- und Eierstockkrebs – Krebs hier, dort und fast überall. Bereits 1911 entdeckte Rous ein Krebsvirus, das Sarkome erzeugt. Campbell aus England hat eine Monographie mit dem Titel Tumours of the Fowl (Tumore des Geflügels) veröffentlicht. Er weist darauf hin, dass Krebsviren sogar eine Generation überspringen können, so dass die Hühnergroßmutter an Krebs erkranken kann, die Mutter gesund aussieht, aber die Enkelin an Krebs erkrankt, wenn sie von einem schweren Krebsvirus befallen ist. Es ist bemerkenswert, dass Fragmente der belastenden RNA von Hühnern in vielen Tieren und sogar beim Menschen auftauchen können.4)
Vier Haupttypen von Krebsviren bei Hühnern
Seit vielen Jahren bemüht sich das Avian Disease and Oncology Laboratory in East Lansing, Michigan, um die Bekämpfung von Krebs bei amerikanischen Hühnern. Sie berichten, dass es vier Hauptarten von Krebsviren gibt, die Hühner befallen.5) Das Marek-Virus (MDV), ein Herpesvirus, und das aviäre Leukosevirus (ALV), das Retikuloendotheliosevirus (REV) und das Virus der lymphoproliferativen Krankheit (LPDV). Bei diesen drei handelt es sich um Retroviren, was bedeutet, dass sie die DNA mit Hilfe starker Enzyme sabotieren können, die Krebskeimunterpartikel schneiden, spleißen und vermehren, um diese Viren in Hühnern und Puten zu verbreiten.
Die Wissenschaftler entwickelten einen Impfstoff gegen MDV, das oben erwähnte Herpesvirus, und behaupteten, dass dieses Hühnerkrebsvirus besiegt sei. Doch die Zeit hat gezeigt, dass dieser Impfstoff keine Garantie für das Freisein von Krebs ist. Jetzt häufen sich die Misserfolge, und das Virus breitet sich auf immer mehr Wirte aus. Neue Stämme des ALV tauchen auf. Offensichtlich verschlimmert sich das Krebsproblem bei Hühnern und Truthühnern.
Die Warnung von Tulane
Wir zitieren aus einem Forschungsbericht der Tulane University: „Gesunde Hühner oder Truthähne und ihre Eier, die für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, sind häufig mit Viren infiziert, die bei diesen Tieren Krebs verursachen. Einige der Viren können menschliche Zellen in vitro [in einer künstlichen Umgebung außerhalb des lebenden Körpers] infizieren und transformieren [Krebs erzeugen], und menschliche Seren zeigen serologische [im Blut befindliche] Hinweise auf eine Infektion mit diesen Viren.“ Dementsprechend analysierte das Universitätsteam die Sterberaten von Menschen, die in Hühnerzerlegungsfabriken arbeiten und somit diesen Krebsviren ausgesetzt sind. Bei 2.600 jüngeren Arbeitnehmern in Geflügelschlachthöfen wurden erhöhte Krebstodesraten für Speiseröhre, Leber und hämatopoetisch-lymphatische Systeme (Blut und Lymphe) festgestellt. Die endgültigen Gesamtergebnisse werden sich zeigen, wenn sie älter werden.6)
Elektronenmikroskopische Aufnahme einer Krebszelle – Wikimedia
Hühner-Virus und menschliche Ets-Gene
Die erste Ets-Genfamilie (Gene, die an der Zellreifung beteiligt sind) wurde bei Hühnerkrebs E26 entdeckt. Es gibt normale Ets-Gene und durch Viren pervertierte Gene wie v-Ets. Letztere Gene können nach Untersuchungen der University of Pennsylvania nicht nur bei Leukämie, sondern auch bei Patienten mit Down-Syndrom eine Rolle spielen und deren Thymus- und Immunsystem beeinträchtigen.7)
Krebs der Gebärmutter (Endometrium) und der Eizellen
Das Krebsforschungszentrum der Universität von Hawaii hat mehr als 300 Fälle von Gebärmutterschleimhautkrebs untersucht und dabei verglichen, was die Frauen aßen und welche Krankheiten sie bekamen. Mikroskopisch bestätigte primäre Krebserkrankungen wurden bei japanischen, kaukasischen, hawaiianischen, philippinischen und chinesischen Frauen im Alter von 18 bis 84 Jahren festgestellt. Es bestand ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Verzehr von rotem Fleisch, Margarine und Eiern und der Entwicklung von Gebärmutterschleimhautkrebs. Je mehr Getreide, Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst die Frauen aßen, desto seltener erkrankten sie an diesem tödlichen Krebs.8)
Dickdarmkrebs und Eier
Mehr als 1.900 Fälle von Dickdarmkrebs wurden mit über 2.400 Kontrollpersonen aus dem Kaiser Permanente System von Nordkalifornien, acht Bezirken in Utah und dem Gebiet der Twin Cites (Minneapolis-Saint Paul) in Minnesota verglichen. Männer, deren Ernährung einen hohen Anteil an Fleisch, Geflügel, Fisch und Eiern enthielt, hatten ein um 50 Prozent erhöhtes Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken. Frauen, die den größten Teil ihrer Nahrung aus pflanzlichen Lebensmitteln (Obst, Gemüse und Vollkornprodukte) zu sich nahmen, hatten ein geringeres Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken.9)
Harvard findet eine Tür
Aus der Abteilung für Mikrobiologie und Molekulargenetik der Harvard Medical School kommt die Entdeckung, dass ein Krebsvirus von Hühnern namens ALV-E einen „Türprotein“-Rezeptor namens CAR1 nutzen kann, um mit seiner tödlichen Präsenz in Zellen einzudringen. Für diese Forschung wurden menschliche Zellen verwendet, was zeigt, dass die molekularen Details der Krebsansteckung beim Menschen allmählich aufgeklärt werden.10)
Eine andere Gruppe aus Harvard hat über ein Onkogen (krebsverursachendes Gen) berichtet, das Krebs bei Hühnern verursacht und v-maf genannt wird.11) Er gehört zu den Schritten bei der Krebsentstehung, die eine wichtige Rolle bei der Störung der normalen Differenzierung, dem Prozess der Zellreifung bis zum Erwachsenenstadium, spielen.12) So fügt sich ein weiterer Mosaikstein in das Mosaik der hühnerbedingten Krebserkrankungen ein.
Oxidiertes Cholesterin in Eiern
Die gefährlichste Form des Cholesterins ist das oxidierte Cholesterin. Es ist so stark, dass es in Gewebekulturen menschlicher Herzkranzgefäße menschliche Zellen innerhalb von acht Stunden abtöten kann. Auf diese Weise bilden sich breiige Plaques, die aufbrechen können und gerinnungsbildende Fragmente in die Arterie freisetzen. Dies ist eine der Hauptursachen für Herzinfarkte. Eier, die in Backwaren aller Art versteckt sind, können oxidiertes Cholesterin enthalten. Auch gebratene, gefüllte und pochierte Eier können oxidiertes Cholesterin enthalten, das sich summieren kann und den Körper überlastet. Besonders besorgniserregend sind ältere Menschen, die möglicherweise bereits auf ein koronares Problem, also eine Katastrophe, zusteuern. Die meisten sind sich ihrer Gefahr gar nicht bewusst.
Gesättigtes Fett in Eiern
Man kann kaum erwarten, dass Hühner bei ihrer schrecklichen Ernährung mit Tier- und Hühnerabfällen gesunde Eier produzieren. Das tun sie auch nicht. Eier sind voll von gesättigten Fetten. Das ist die Art von Fett, die alle Membranen des Gehirns, des Herzens, der Arterien und anderer Gewebe in die falsche Richtung verschiebt. Außerdem enthalten sie vergleichsweise wenig der wertvollen ungesättigten Fette.
Früher galten Eier als Maßstab für Proteine, weil Labortiere mit Eiern schneller wuchsen als mit fast allem anderen. Heute sagt uns die Wissenschaft der Gerontologie, dass ein Organismus umso früher stirbt, je schneller er wächst und je größer er wird. Langsamer ist besser.
Eier und Hormone
Seit einigen Jahren wissen Gesundheitswissenschaftler, dass Eier eine frühere sexuelle Entwicklung fördern. An der Loma-Linda-Universität hat eine Gruppe dies ausprobiert und festgestellt, dass Eier tatsächlich die vorzeitige sexuelle Entwicklung von Tieren fördern. Interessanterweise schrieb die Gesundheitspionierin E.G. White Warnungen an Eltern über die Tendenz von Eiern, die „niedere Natur“ von Kindern überzustimulieren. Die moderne Neuroendokrinologie weiß heute, dass mehrere Hirnregionen, die mit dem Hypothalamus zusammenhängen, außerhalb der Blut-Hirn-Schranke liegen und anfällig für Reizstoffe im Blut sind. So können Eier die Hormone im Gehirn aus dem Gleichgewicht bringen, was eine ernste Angelegenheit ist.
Reichhaltige tierische Proteine können jedoch nicht nur die Entwicklung der Sexualhormone überstimulieren, sondern auch die Fähigkeit der Zirbeldrüse beeinträchtigen, normale Mengen an Melatonin zu produzieren. Dieses Hormon ist für die Verlangsamung der Entwicklung der primitiven Hirnareale unerlässlich.
Erinnerst du dich daran, dass die jungen Frauen in Nordeuropa ihre Menstruation mit 17 Jahren zu bekommen pflegten? Das ist vorbei. Wir wissen heute, dass je heller und später das Licht brennt, je mehr Stress und Aufregung herrscht und je reichhaltiger die Ernährung ist, desto weniger Melatonin wird ausgeschüttet und desto früher findet die körperliche Entwicklung statt. Dies kann zu einem Ungleichgewicht in der Reifung führen, so dass junge Mädchen zwar körperlich fertig zu sein scheinen, in Wirklichkeit aber geistig und spirituell ziemlich unreif sind.
Aus Krebsstudien ist bekannt, dass das Risiko für Brustkrebs bei Frauen umso größer ist, je früher Östrogen das Gewebe durchdringt. Dies ist die häufigste Krebsart bei nicht rauchenden Frauen. Eier sind ein Faktor in dieser tödlichen Gleichung.
Eier und das Gehirn
Wir haben bereits erklärt, wie die reichhaltigen tierischen Fette und Proteine in Eiern die hormonelle Regulierung des Gehirns aus dem Gleichgewicht bringen und zu einer vorzeitigen Menstruation führen.
Dies geschieht unter anderem dadurch, dass das Blut die primitiven Hirnareale mit einer Mischung aus tierischen Nebenprodukten durchtränkt. Durch die Eier wird nicht nur das endokrine Drüsensystem stimuliert, sondern diese Stimulation des Hypothalamus in den primitiven Hirnregionen führt auch zu einer Überstimulierung der unteren Natur des Menschen in elektronischer Hinsicht – das Gleichgewicht der chemischen und elektronischen Energie wird in die primitive Hirnareale verlagert, anstatt in die höheren Gehirnregionen. Genau das wird heute nicht mehr gebraucht!
Im Gehirn ist die Hirnrinde der König. Wir denken, lösen Probleme, glauben, hoffen, lieben uneigennützig und verehren unseren Schöpfer im oberen Teil des Gehirns. Nicht von unten. Schlichtes, einfaches Essen und Leben führen zu exzellentem Denken. Denke an Daniel, den mutigen, unbestechlichen Staatsmann. Vergleiche seinen Lebensstil mit dem von Nebukadnezar. Der arme König, der so voll von luxuriösem Essen, Wein und Macht war, musste sieben Jahre lang auf ein vegetarisches Programm gesetzt werden, bevor sein halsstarriger Stolz gedemütigt wurde. Ja, er hatte auch einen begabten Schutzengel.
Schließlich kam er auf Daniels Wellenlänge und bezeugte im ganzen vierten Kapitel des Buches Daniel: „Ich aber, Nebukadnezar, lobe und preise und ehre den König des Himmels, dessen Werke alle wahrhaftig sind und dessen Wege recht sind; und die, die hochmütig sind, kann er erniedrigen.“ Daniel 4:37 Den oberen Teil des Gehirns mit Alkohol zu betäuben und den unteren Teil des Gehirns mit reichhaltiger, anregender Nahrung zu stimulieren, ist doppelt unausgewogen. Das führt dazu, dass die Natur des Menschen animalisch wird.
Eier sind sicherlich nicht der einzige Faktor in diesem Paradigma für geistige und moralische Mittelmäßigkeit, aber sie sind insbesondere ein Faktor in den empfindlichen, unreifen Gehirnen von Kindern und Jugendlichen.
Schlussfolgerung: Etwas Besseres
Etwas Besseres ist die Devise. Tofu ist besser als Eier. Walnüsse, Mandeln und Oliven sind viel besser als Eier. Sie verringern Herzkrankheiten, anstatt sie zu verstärken. Vor der Entdeckung und breiten Verfügbarkeit von Vitamin B12, das durch Sojamilch, Getreide und leicht erhältlichen Tabletten supplementiert wird, waren Eier unverzichtbar. Aber zu behaupten, dass das, was im sibirischen Winter vielleicht notwendig ist, ein Modell für die amerikanische und westliche Gesundheit sein könnte, ist kaum stichhaltig.
Es ist nicht mehr sicher, Eier aus konventioneller Erzeugung zu verwenden. Allerdings sind in den seltenen Fällen, in denen keine geeigneten Lebensmittel zur Verfügung stehen, gründlich gekochte Eier viel gesünder als tierisches Fleisch. Wenn Eier verwendet werden, müssen sie sehr gründlich durchgekocht werden, um Keime und Viren zu inaktivieren und die Eiweißantigene so weit wie möglich abzubauen, wobei zu bedenken ist, dass es sich um Lebensmittel zweiter Klasse handelt.
Es ist höchste Zeit, sich vegetarisch zu ernähren, Punkt. Sei keine Aasfresser von technologischen Aasfressern. Tausende leiden unter diesem uninformierten Gesundheitsverhalten. In der Zwischenzeit, wenn du mit denen am Tisch sitzt, die noch Eier verwenden, verbreite nicht mit Argumenten Verdauungsstörungen. Lebe das Licht. Streite nicht. Die Weisheit blüht durch höfliche Selbstsicherheit. Wenn dein Lebensstil ein Gewinner ist, dann zeige das durch ein gewinnendes Auftreten. Lasst uns ein Beispiel für Gesundheit im Dienste anderer sein, anstatt Gesundheit für sich selbst.
Dieser Artikel wurde ursprünglich im Journal of Health and Healing, einer Zeitschrift des Wildwood Lifestyle Center, publiziert.
Bernell Baldwin
Bernell E. Baldwin, PHD, spezialisierte sich auf Neurophysiologie. Er unterrichtete viele Studenten, Ärzte und Gäste des Wildwood Institute. Er war auch in der Forschung und Lehre an den Fakultäten für Medizin und Gesundheit der Loma Linda University, Loma Linda, CA, tätig.
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https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2025/04/blog_ei.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2025-03-30 12:00:002025-04-02 19:05:55Eier – Wie gesund sind sie wirklich?
Ballaststoffe könnten der Schlüssel zu einem gesunden Gewichtsmanagement sein – und die Natur verpackt die Kohlenhydrate in einem perfekt ausgewogenen Verhältnis, wenn du sie als Vollwertkost isst. Denke an unverarbeitetes Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Bohnen, Nüsse und Samen. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Kohlenhydrate am Besten in einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Gesamtkohlenhydraten und Ballaststoffen wie in der Natur verpackt sein sollten.1) Bestimmte Arten von Ballaststoffen beeinflussen sogar die vollständige Aufnahme von Kohlenhydraten durch den Körper2) und teilt den Zellen mit, wie sie sie verarbeiten sollen, sobald sie aufgenommen wurden.3)
Ballaststoffe verlangsamen die Aufnahme von Zucker in deinen Darm. Sie steuern auch die grundlegende Biologie, die die jüngsten Blockbuster-Medikamente zur Gewichtsabnahme wie Wegovy und Ozempic anzapfen, allerdings auf natürliche Art und Weise. Dein Mikrobiom verwandelt die Ballaststoffe in Signale, die die Darmhormone stimulieren, un damit die natürlichen Formen dieser Medikamente sind.4) Diese wiederum regulieren, wie schnell sich der Magen entleert, wie gut der Blutzuckerspiegel kontrolliert wird und sogar wie hungrig man sich fühlt.5)
Es ist, als ob unverarbeitete Kohlenhydrate von Natur aus mit einer eigenen Gebrauchsanweisung für den Körper verpackt sind, wie sie zu verdauen sind.
Ich bin Mediziner und Gastroenterologe und habe über 20 Jahre lang untersucht, wie Lebensmittel das Darmmikrobiom und den Stoffwechsel beeinflussen. Die Forschung ist eindeutig: Ballaststoffe sind nicht nur für einen reibungslosen Stuhlgang wichtig, sondern auch für deinen Blutzucker, dein Gewicht und deine allgemeine Gesundheit.
Kohlenhydrate ohne ihre Verpackungen
Leider werden den meisten Amerikanern die meisten Kohlenhydrate von ihren natürlichen Fasern befreit. Moderne verarbeitete Getreidesorten wie weißer Reis und weißes Mehl sowie viele ultraverarbeitete Lebensmittel wie einige zuckerhaltige Frühstücksflocken, verpackte Snacks und Säfte haben diese Fasern entfernt. Sie kommen im Wesentlichen unverpackt und ohne Anweisungen für den Körper, wie viel er aufnehmen und wie er sie verarbeiten soll. Tatsächlich essen nur 5 % der Amerikaner die empfohlene Menge an Kohlenhydraten, die noch genügend ihrer natürlichen Verpackung haben.6) In den Leitlinien wird empfohlen, mindestens 25 bis 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag mit der Nahrung aufzunehmen.7)
Es mag nicht überraschen, dass ein Mangel an Ballaststoffen zu Diabetes und Fettleibigkeit beiträgt.8) Überraschend ist, dass das Ballaststoffdefizit wahrscheinlich auch zu Herzkrankheiten beiträgt,9) bestimmte Arten von Krebs10) und vielleicht sogar den Alzheimer.11)
Ein beliebter Ansatz zur Milderung einiger der negativen gesundheitlichen Auswirkungen von ballaststoffarmen und stark raffinierten Kohlenhydraten ist die Begrenzung der Kohlenhydratzufuhr.12) Zu diesen Ansätzen gehören die Low-Carb-, die Keto-, die Paleo- und die Atkins-Diät. Jede dieser Diäten ist eine Variation eines ähnlichen Themas, bei dem Kohlenhydrate auf unterschiedliche Weise in unterschiedlichen Mengen begrenzt werden.
Die Vorteile einiger dieser Diäten sind wissenschaftlich untermauert. Die Forschung zeigt, dass die Einschränkung von Kohlenhydraten eine Ketose auslöst,13) ein biologischer Prozess, der Energie aus den Fettreserven freisetzt, wenn man hungert oder längere Zeit Sport treibt. Eine kohlenhydratarme Ernährung kann auch beim Abnehmen helfen und zu einer Verbesserung des Blutdrucks und der Entzündungsprozesse führen.14)
Allerdings können einige Keto-Diäten negative Auswirkungen auf die Darmgesundheit haben.15) Es ist auch nicht bekannt, wie sie sich langfristig auf die Gesundheit des Herzens, einige Krebsarten und andere Erkrankungen auswirken können.16)
Noch verwirrender ist, dass Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die sich reichlich mit pflanzlichen Kohlenhydraten ernähren, wie die Mittelmeerdiät, in der Regel am längsten und gesündesten leben.17) Wie lässt sich dies mit Studien vereinbaren, die darauf hindeuten, dass eine kohlenhydratarme Ernährung der Stoffwechselgesundheit zugute kommen kann?
Ist ein Kohlenhydrat ein Kohlenhydrat?
Die Antwort könnte mit den Arten von Kohlenhydraten zu tun haben, die in den Studien untersucht werden.18) Die Einschränkung von Einfachzucker und raffinierten Kohlenhydraten kann bestimmte Aspekte der Stoffwechselgesundheit verbessern, da diese zu den am leichtesten verdaulichen und absorbierten Kalorien gehören. Ein nachhaltigerer und umfassenderer Weg zur Verbesserung der Gesundheit kann jedoch darin bestehen, den Anteil an unverarbeiteten, komplexeren und langsam absorbierten Kohlenhydraten zu erhöhen, die ihre natürliche Verpackung und ihre Anweisungen intakt haben – also solche, die Ballaststoffe enthalten.19)
Diese natürlichen Kohlenhydrate finden sich in Vollkornprodukten, Bohnen, Nüssen, Samen, Obst und Gemüse. Das Verhältnis von Gesamtkohlenhydraten zu Ballaststoffen beträgt selten mehr als 10:1 und liegt oft bei 5:1 oder weniger.20)Der Verzehr von Vollwertkost ist ein einfacher Weg, um sicherzustellen, dass du hochwertige Kohlenhydrate im richtigen Verhältnis zu dir nimmst.
Aber wer isst nicht ab und zu gerne eine große Schüssel Nudeln oder Kuchen mit Eis? Wenn du dich auf verpackte und verarbeitete Lebensmittel konzentrierst, bei denen das Verhältnis von Kohlenhydraten zu Ballaststoffen mindestens 10 zu 1 oder idealerweise 5 zu 1 beträgt, kannst du die beste Wahl treffen, wenn du im Laden mehr verarbeitete Lebensmittel kaufst. Wirf einen Blick auf das Etikett mit den Nährwertangaben und teile einfach die Gesamtkohlenhydrate durch die Ballaststoffe.
Wenn du auswärts isst oder einen Geburtstag feierst, solltest du zu deiner Mahlzeit ein Ballaststoffpräparat einnehmen. Eine Pilotstudie ergab, dass ein Nahrungsergänzungsmittel mit einer Mischung aus Ballaststoffen die Blutzuckerspitze21) (ein Anstieg des Glukosespiegels im Blut, der, wenn er zu hoch ist, den Körper im Laufe der Zeit schädigen kann) nach einer Mahlzeit bei gesunden Personen um etwa 30% verringert.
Hör auf deinen Körper
Zwar sind fast alle Ballaststoffe für die meisten Menschen gesundheitsfördernd, doch wirken sich nicht alle Ballaststoffe in gleicher Weise auf den Körper aus. Der Verzehr verschiedener Arten von Ballaststoffen22) trägt generell zu einem vielfältigen Mikrobiom bei, das mit der Gesundheit des Darms und der allgemeinen Gesundheit zusammenhängt.
Bestimmte Erkrankungen können jedoch den Verzehr bestimmter Arten von Ballaststoffen ausschließen. Manche Menschen reagieren zum Beispiel besonders empfindlich auf eine Klasse von Ballaststoffen, die sogenannten FODMAPS (fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole), die im oberen Teil des Darms leichter fermentiert werden und zu Symptomen des Reizdarmsyndroms wie Blähungen und Durchfall beitragen können.23) Zu den Lebensmitteln mit hohem FODMAP-Gehalt gehören viele verarbeitete Lebensmittel, die Inulin, Knoblauch- und Zwiebelpulver enthalten, aber auch Vollwertkost, darunter solche aus der Familie der Zwiebeln, Milchprodukte, einige Obst- und Gemüsesorten.24)
Achte darauf, wie dein Körper auf verschiedene ballaststoffreiche Lebensmittel reagiert. Fange langsam an und führe Lebensmittel wie Bohnen, Samen, Nüsse, Obst und Gemüse langsam wieder in deine Ernährung ein. Wenn du Schwierigkeiten hast, deine Ballaststoffzufuhr zu erhöhen, sprich mit deinem Arzt.
Tools wie dieser online calculator, den ich erstellt habe, kann dir auch helfen, die hochwertigsten Lebensmittel mit einem gesunden Verhältnis von Ballaststoffen und anderen Nährstoffen zu finden. Es kann dir auch zeigen, welche Anteile an Ballaststoffen du zuckerhaltigen Lebensmitteln wieder hinzufügen solltest, um ein gesundes Verhältnis zu erreichen.
Ich würde es nicht gutheißen, ständig Süßigkeiten zu essen, aber meine drei Töchter erinnern mich gerne daran, dass es wichtig ist, sich ab und zu etwas zu gönnen. Und wenn du das tust, solltest du die Kohlenhydrate wieder in ihre Faserverpackungen stecken. Es gibt einfach nichts Besseres als das Design der Natur.
Dieser Artikel wurde ursprünglich auf The Conversation mit einer Creative Commons Lizenz publiziert. Lese den Originalartikel.
Christopher Damman
Dr. Christopher Damman ist ein zertifizierter Gastroenterologe am Digestive Health Center des University of Washington Medical Center und ein außerordentlicher Professor für Gastroenterologie und Medizin an der UW. Sein besonderes Interesse gilt dem Mikrobiom und funktionellen Lebensmitteln. Er beschäftigt sich mit diesen Themen als Chefredakteur von Gut Bites MD.
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Die dunklen Wintermonate gehören der Vergangenheit an. Das Warten auf das erste zarte Grün hat sich gelohnt. In früheren Zeiten, als es in unseren Breiten noch keine Südfrüchte in den Geschäften zu kaufen gab, waren die Menschen viel mehr auf die ersten grünen Sprösslinge von den Wiesen und aus dem Garten angewiesen als heute, galt es doch endlich wieder an Vitamin C zu kommen. Heute stellen Wildkräuter und das erste Grün aus dem Garten eher Delikatessen dar, vielleicht sogar eine revolutionäre Antwort auf das Einerlei von Fertigprodukten und gewohnter Hausmannskost. Ihren Stellenwert als Nahrungsgrundlage haben die Wildpflanzen verloren. Aber im Volksgut ist vieles verankert geblieben, wird neu belebt von Menschen, die den Wunsch in sich tragen, der Natur wieder ein Stück näher zu kommen.
Sammeln von Wildpflanzen
Blüten, Blätter, Wurzeln und Schößlinge werden so gesammelt, dass der Pflanzenbestand in der Natur nicht geschädigt wird. Es werden keine ganzen Pflanzen ausgerissen, noch nimmt man einer Pflanze alle Blüten oder Blätter, sodass sie sich weiter vermehren kann. Der Sammelort sollte möglichst weg von befahrenen Straßen oder gedüngten Feldern sein. Auf die örtlichen Naturschutzbestimmungen muss ebenfalls geachtet werden. Geschützte Pflanzen sind immer tabu.
Inhaltsstoffe
Die wichtigsten Inhaltsstoffe unserer Wildkräuter kommen aus der Gruppe der Kohlenhydrate. Dazu gehört die Stärke. Sie dient der Pflanze als Reservestoff und in der menschlichen Ernährung liefert sie uns Energie. Viele Zuckerarten dienen uns als weitere Energiespender. Die Zellulose als Gerüststoffe der Pflanzen liefert unsere Ballaststoffe. Dazu gehört auch Pektin, das uns sogar beim Senken des Cholesterinspiegels hilft. Das Chlorophyll, der grüne Pflanzenfarbstoff liefert uns Magnesium. Es ist gleichzeitig antibakteriell und deodorierend. Wildpflanzen versorgen uns mit Mineralstoffen und Spurenelementen und liefern uns Vitamine, besonders Carotinoide und Vitamin C. Die pflanzlichen Enzyme wirken als Biokatalysatoren und beschleunigen Stoffwechselvorgänge. Daher sollten wir auch immer einen großen Anteil roh genießen, da Enzyme beim Erhitzen zerstört werden. Wohlriechende ätherische Öle wirken entzündungshemmend und antibakteriell, harntreibend und appetitanregend. Manche sind allerdings auch hautreizend. Gerbstoffe binden Eiweißstoffe auf der Haut und den Schleimhäuten. Dadurch wirken sie antibakteriell und fäulnishemmend. Die Bitterstoffe regen den Speichel- und Magensaftfluss an. Sie unterstützen die Arbeit der Leber und sind allgemein kräftigend und appetitanregend. Schleimstoffe sind entzündungshemmend und reizmildernd. Sie wirken auf die Atemwege. Saponine bilden zusammen mit Wasser Schaum. Sie sind schleimlösend und wassertreibend. Pflanzliche Hormone wirken antikanzerogen. Hohe Gehalte finden wir in Salbei und Hopfen. In manchen Pflanzen kommen Alkaloide vor. Das sind Giftstoffe von denen wir lieber Abstand nehmen sollten. Sie spielen eine Rolle in der Pharmazie wo sie als Heilmittel eingesetzt werden.
Wildsalate
Da die Salate roh gegessen werden, ist eine gründliche Reinigung besonders wichtig. Den groben Schmutz entfernt man bereits am Sammelort. Auch mögliche Insekten werden gut abgeschüttelt. Die Blätter werden als Ganzes gewaschen, damit der Vitaminverlust möglichst gering bleibt. Da die meisten Wildkräuter einen sehr intensiven Geschmack haben, ist es gut, sie mit milderen Zutaten und Marinaden zu mischen. Für den Bärlauch eignet sich hervorragend Kartoffelsalat, für Löwenzahn ebenfalls oder man mischt ihn unter einen bunten Frühlingssalat. Auch Nüsse und Äpfel bieten sich zum Mischen an. Kochen ist etwas Kreatives, haben Sie Mut zum Experimentieren.
Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Der Löwenzahn ist wohl der bekannteste Vertreter unter den Wildsalaten. Ihn kennt jedes Kind, besonders dann, wenn die Pusteblumen, seine Fruchtstände, zum Wegblasen einladen. Seine dunkelgrünen Balttrosetten tragen spitze, stark glappte, längliche Blätter. Die Art der Lappung und die Blattgröße ist allerdings bei den verschiedenen Arten, und es gibt immerhin mehrere hundert, sehr variabel. Für den Sammler spielt diese Artenvielfalt weniger eine Rolle. Einen Doppelgänger hat der Löwenzahn in den Leuenzahnarten, auch Milchkraut genannt. Der auffälligste Unterschied zum Löwenzahn, der ja einen hohlen Stängel hat, sind die steifen Blütenstiele der Leuenzahnarten. Über die Verwendung ihrer Blätter ist nichts bekannt. Die jungen Blätter des Löwenzahns sind für Salate besser geeignet als ältere, derbere. Diese kann man dafür, aber nur sparsam, da sie eine herb-bittere Note haben, für Kräutersuppen verwenden. Wem der Löwenzahnsalat zu bitter ist, kann ihn nach dem Zerschneiden kurz in lauwarmes Wasser legen. Dabei geht allerdings auch einiges an Vitaminen und Mineralstoffen verloren. Es sind gerade diese Bitterstoffe, die den Wildsalat so kostbar machen. Sie wirken appetitanregend, fördern die Verdauung, regen den Gallenfluss an und verhelfen Niere und Leber zu einer erhöhten Aktivität.
Die Löwenzahnwurzel ist als Gemüse zu bitter. Aber die Blütenkörbchen können zerpflückt als Schmuck in den Salat gemischt werden. Es gibt auch ein Rezept zum Herstellen von Löwenzahnblütenhonig.
Bärlauch (Allium ursinum)
Der Bärlauch ist eine Waldpflanze. Er bevorzugt schattige Laubwälder und tiefgründigen, feuchten Boden. Kenner warten jeden Frühling sehnsüchtig auf ihn und pilgern zu den Stammplätzen, wo sie ihn jedes Jahr sammeln. Der Neuling sollte die Blätter sehr genau anschauen, denn er hat einen giftigen Doppelgänger, das Maiglöckchen und für sehr Ungeübte auch die sehr giftige Herbstzeitlose. Allerdings gibt es gute Unterscheidungsmerkmale. Die Bärlauchblätter stehen meist zu zweit und haben einen langen, deutlichen Blattstiel. Die Unterseite des lanzenförmigen Blattes ist matt, die Blattadern verlaufen parallel und die Mittelrippe tritt ausgeprägt hervor. Die Unterseite des Maiglöckchens ist glänzend und die Blattrippe weniger ausgeprägt. Der Bärlauch besitzt unterirdisch eine kleine Zwiebel und das Maiglöckchen ein Rhizom (unterirdischer Erdsproß). Die Herbstzeitlose hat keinen Blattstiel. Sie ist eine Wiesenpflanze und kommt wohl kaum gemeinsam mit Bärlauch vor. Auch mit dem Salomonssiegel könnte Bärlauch verwechselt werden, da beide am gleichen Standort vorkommen. Diese Weißwurzart hat aber einen Stockwerksbau. Die Blätter sitzen abwechselnd links und rechts am aufrechten Spross. Die Blätter vom Bärlauch werden am vorteilhaftesten vor der Blüte geerntet. Später werden sie derber und zäh. Man kann sie roh zu Salaten oder Brotaufstrichen verarbeiten und gekocht zu Gratins, Suppen, Bärlauch-Spaghetti, auf die Pizza streuen. Als Bärlauchöl retten die Kenner den scharf-aromatischen Geschmack sogar in den Winter hinüber. Die jungen, sternförmigen Blüten kann man ebenfalls als würzende Zutaten verwenden. Auf den Körper wirkt Bärlauch wie Knoblauch. Er kann den Cholesterinspiegel senken und stoppt Entzündungen. Aber wie beim Knoblauch wird er nicht von allen Menschen gleich gut vertragen. Dann bitte nur in kleinen Mengen konsumieren.
Der Giersch ist bei vielen nur als lästiges Unkraut bekannt, das, wenn man es einmal im Garten hat, kaum mehr wegzukriegen ist. Er wächst massenhaft in Gebüschen, lichten Wäldern und Hecken. Der Giersch, auch Geißfuß genannt, hat hellgrüne, glänzende, kahle, deutlich dreiteilige, gesägte Fiederblätter und sie ähneln etwas den Holunderblättern. Der Aromatische Kälberkopf ist sein Doppelgänger. Seine Blätter sind aber deutlich behaart und eher graugrün. Er ist nicht giftig, wird aber in der Küche nicht verwendet. Der Giersch riecht beim Zerreiben leicht nach Karotte, Pastinak und Sellerie. Durch diesen dominanten Geschmack eignet er sich vorzüglich zu Suppen, Aufläufen und Quiches. Kenner bevorzugen Giersch pur. Anfänger sollten ihn lieber mischen mit Brennessel, Gundermann und Taubnessel. Giersch ist reich an Vitamin C. Die vielen Begleitstoffe regen die Verdauung und den Appetit an.
Die große Brennnessel ist eine ausdauernde Pflanze, die bis zu 150 cm hoch werden kann. Völlig zu Unrecht wird sie als hässliches, lästiges Unkraut abgestempelt. Die gesägten Blätter haben einen Blattstiel und sitzen jeweils zu zweit am Stängel. Die ganze Pflanze ist mit Brennhaaren überzogen. Darum kann sie nur blanchiert gegessen werden, da sonst die Brennhaare im rohen Zustand die Mundschleimhäute reizen würden. Junge Blätter sind zarter und weniger reich an Nitrat. Durch das Blanchieren geht aber viel Nitrat verloren. Das Blanchierwasser kann den Pflanzen als Dünger gegeben werden. Die Brennnessel lässt sich wie Spinat verwenden zu Suppen, Aufläufen, Strudel, Quiches, Nockerln, Tee. Die blanchierten Blätter lassen sich gut einfrieren. Frische Blätter kann man trocknen. Ich reibe sie dann, das geht am besten wenn sie etwas warm sind, durch ein Sieb. So entsteht ein feines Pulver für die Suppe, über den Salat oder ins Kräutersalz. Mischungen mit Taubnesseln verleihen den Gerichten noch ein kräftigeres Aroma. Die Brennnessel enthält Vitamine, Flavonoide, Chlorophyll, Eisen und Kieselsäure.
Hopfen (Humulus lupulus)
Hopfen wächst in Hecken, an Waldrändern und Zäunen. Es ist eine Liane. Die Blätter und Triebe greifen sich rau an, da sie mit Kletterhaaren bedeckt sind. Die jungen Hopfensproßen ergeben ein delikates Gemüse. Der Pflanze schadet es auch nicht, wenn man die jungen Triebe abschneidet, da sie weiter unten wieder frisch austreibt. Die jungen Triebe erinnern etwas an Spargel und werden etwa 10 cm lang abgeschnitten. Bissfest gekocht, mit etwas zerlassener Butter übergossen, schmecken sie am feinsten. Sie eignen sich auch gut als Suppeneinlage. Die zartbittere Note entsteht durch die Bitterstoffe, die appetitanregend und verdauungsfördernd wirken.
Gewürze
Gundermann, Gundelrebe (Glechoma hederacea)
Auch der Gundermann ist für Rasenbesitzer ein lästiges Unkraut, da er sich sehr schnell große Areale erobert. Eigentlich sollte man ihn als Freund betrachten, liefert er doch ein herrliches Gewürz. Botanisch ist er mit der Taubnessel verwandt. Die graugrünen, herzförmigen Blätter haben einen gekerbten Rand. Sie sind leicht behaart. Die kleinen Blüten sitzen in den Achseln der Blätter. Sie können als Garnierung über Salate gestreut werden. Die Blätter können zusammen mit Schafgarbe, fein geschnitten, in Salate oder in Suppen gemischt werden. Sie besitzen ein kräftiges, herbes Aroma, darum nicht im Übermaß verwenden. Der Gundermann enthält ätherisches Öl, Bitter- und Gerbstoffe. Früher kurierte man offene Wunden mit Umschlägen aus den Blättern, daher auch der Volksname Wundkraut.
Wer einen großen Garten hat, kann diese zarte, hellgrüne, einjährige Pflanze verwildern lassen. Sie streut ihre Samen selber aus und geht immer wieder irgendwo auf. Bei mir wächst sie bevorzugt rund um den warmen Kompostplatz, zwischen den Himbeeren und unter dem Pfirsichbaum. In der Natur sucht er sich eher warme Standorte in lichten Hecken, Weingärten, auf Böschungen und Ruderalstellen. Die hellgrünen Fiederblättchen riechen nach dem Zerreiben süßlich, aber würzig nach Anis. Der Kerbel blüht Ende Mai und bekommt dann etwa 20 bis 70 cm hohe Stängel. Er ist ein Doldengewächs. Die zarten Blätter erntet man bis zur Blüte. Man verwendet sie roh. Beim Kochen verlieren sie schnell den Geschmack. Auch Trocknen und Einfrieren bringt nur Aromaverlust. Daher eignet sich der Kerbel am besten für Blattsalate, Karottensalat und Kräuteraufstriche. In Suppen und Saucen kocht man ihn nur ganz kurz mit. Alle Doppelgänger des Kerbels haben keinen Anisgeruch. Es sind dies die Knollige Kerkelrübe, der Wiesenkerbel, der Taumel-Kälberkopf und die Hunds-Petersilie. Sie sind alle ungiftig, werden aber in der Küche nicht verwendet. Einen sehr giftigen Doppelgänger gibt es allerdings. Das ist der Schierling. Die Blätter sind etwas größer und riechen beim Zerreiben streng unangenehm nach Mäuseharn. Der Blattstiel ist im Gegensatz zum zarten Kerbel mächtig, hohl und rot gefleckt. So kann man ihn gut unterscheiden. Die Blätter erscheinen auch erst später im Jahr.
Die Schafgarbe ist leicht zu erkennen an ihren zarten, filigranen Blättchen, die Rosetten bilden. Blüht die Pflanze ab Juni, stirbt die Rosette ab. Man findet aber praktisch das ganze Jahr neue Rosetten, so kann man immer frisch ernten. Der zart bittere Geschmack ist interessant in der Gesamtkomposition eines Gerichts. Schafgarbe eignet sich am besten in einer Kräutermischung aus Brennnesseln, Gänseblümchenblattern, Gundermann, Veilchenblättern und Pfeilkresse, eventuell etwas Löwenzahn dazu. In Suppen oder Spinatgemüse gemischt stellt diese Mischung ein Geschmackserlebnis dar. Auch in Kräutersalz macht sich Schafgarbe gut. Nicht zu vergessen ist der Tee, alleine oder in Mischungen mit Kamille und Pfefferminze. Er beruhigt Magen, Darm und Galle und regt durch den hohen Gehalt an Kalium die Nieren an.
Wenn Wild- und Gewürzpflanzen in den täglichen Speiseplan eingebaut werden, bringen sie Abwechslung in die Ernährung und versorgen unseren Körper mit lebensnotwendigen Nährstoffen. Der ganze Stoffwechsel kann dadurch positiv beeinflusst werden. Auf unseren Gesundheitszustand wirken sie sich positiv aus in dem sie Krankheiten heilen können oder gar nicht erst entstehen lassen. Der Umgang mit den Wildpflanzen bringt uns zurück zur Natur und damit auch zu unserem Schöpfer, der sie sich alle für uns ausgedacht hat.
Blüten
Zum Schluss noch eine Anregung. Es heißt ja, dass die Augen mitessen. Zum Schmücken von unseren herrlichen und gesunden Frühlingssalaten eignen sich die Blüten von Gänseblümchen, Löwenzahn, Kapuzinerkresse, Gundermann, Veilchen, Ringelblume, Rotklee, Taubnessel, Margeriten und Wiesenlabkraut. Wie schon gesagt: Kochen ist etwas Kreatives. Der Frühling mit seinen vielen aromatischen Wild- und Gartenkräutern verlockt geradezu zu Experimenten. Gutes Gelingen wünscht Mag. Esther Neumann.
Rezepte
Bärlauch-Pesto
1 große Hand voll Bärlauchblätter, fein geschnitten 80 g Pinienkerne, geröstet 2 Knoblauchzehen, gepresst 2 EL geriebenen Parmesan 1/8 l Olivenöl etwas Salz Alle Zutaten mischen, mit Stabmixer pürieren, Sauce muss cremig werden. Zu Teigwaren servieren.
Wildspinat
etwa 500 g Wildspinatpflanzen wie Bärlauch, Brennnessel, Taubnessel, Giersch Brennnessel blanchieren, grob hacken andere Wildpflanzen waschen und grob schneiden 1 Zwiebel, fein geschnitten 1 EL Mehl etwas Butter, Margarine oder Öl Salz, Muskat, ev. Pfeffer 1/8 l Sahne 3 EL Sauerrahm etwas mehr als 1/4 l Wasser 1 EL Gemüseextrakt Fett erwärmen, Zwiebel leicht andünsten, mit Mehl stauben, mit etwas Wasser aufgießen, gut durchrühren, zerkleinertes Wildgemüse beifügen, gut durchmischen, mit restliches Wasser aufgießen, Gewürze dazugeben, gut durchmischen, etwa 15 Minuten leicht kochen bis sämig, Sahne und Sauerrahm hinzufügen, nochmals kurz aufkochen, eventuell nachwürzen.
Wildkräuter-Limonade
1 Kräuterstrauß (10 Gierschblätter, 1 Ranke Gundermann, 1 Stängel Pfefferminze) Es können natürlich auch andere Kräutersträuße zusammengestellt werden. 1 l Apfelsaft 1 Zitrone, gepresst 1/2 l Mineralwasser Kräuterstrauß in den Apfelsaft hängen, mit einem Kochlöffel kräftig draufdrücken um die Kräuter etwas zu zerdrücken, kühl stellen, nach drei Stunden Strauß herausnehmen, Zitronensaft und Mineralwasser zugeben.
https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2025/04/blog_erstesgruen.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2025-02-16 12:00:002025-04-02 18:49:05Erstes Grün aus Flur und Garten
Die Bohnen gehören zu den Hülsenfrüchten, sie heißen Fabaceae. Die Früchte bezeichnet man botanisch korrekt als Hülsen im Gegensatz zu den Schoten, die zwei Kammern haben und durch eine Scheidewand getrennt sind. Diese gehören zu den Kreuzblütlern, Brassicaceae genannt. Senf, Raps und Kohlarten sind die bekanntesten Vertreter.
Bohnen sowie auch Erbsen und Linsen liefern ein hochwertiges Eiweiß. Sie gehören zu den ältesten und wichtigsten Kulturpflanzen der Menschheit. Allerdings wurden sie in den wohlhabenden Ländern durch Fleisch verdrängt, erleben aber glücklicherweise eine Renaissance. Bohnen sind nicht nur auf dem Speiseplan sehr wertvoll, sondern auch für die Bodenfruchtbarkeit. Sie reichern den Boden durch ihre Symbiose mit Knöllchenbakterien mit Stickstoff an, den sie über die Bodenluft zu binden vermögen und nachfolgenden oder begleitenden Kulturen bereitstellen.
Unsere Gartenbohne (Phaseolus vulgaris) kommt wie so vieles aus Südamerika. Aber lange bevor sie bei uns in Europa heimisch wurde, hatten wir auch eine sehr eiweißreiche Vertreterin, die Saubohne, auch Puffbohne oder einfach Große Bohne genannt (Vicia faba var. faba). Schon Karl der Große hat die Saubohne in seinem „Capitulare de villis“ zum Anbau empfohlen. Nach der Entdeckung Amerikas bekam sie große Konkurrenz und wurde zu Viehfutter herabgestuft. Heute wird sie dank der mediterranen Küche wieder entdeckt.
Die Puffbohne hat eine große Toleranz gegenüber niedrigen Temperaturen, ist also bestens für unsere Breiten geeignet. Sie kann bereits im März angebaut werden. Fisolen oder gar die Stangenbohnen sollten ja erst nach den Eisheiligen in den Boden kommen. Wichtig bei der Kultur ist eine gute Wasserversorgung, vor allem in der Blütezeit. Bei Wassermangel setzen sie sonst nur wenige Hülsen an. Auch tut den Pflanzen das Anhäufeln sehr gut. Die Standfestigkeit wird dadurch erhöht.
Gehen wir nun zu unserer Vertreterin aus Amerika. Ursprünglich war sie eine rankende Bohne. Die Indianer bauten sie zusammen mit Mais an, an dem sie sich emporranken konnte. Im Laufe der Zeit wurden auch niedrigbleibende Buschbohnen herangezüchtet. Heute haben wir eine sehr große Vielfalt an Bohnen. Während alte Sorten noch Fäden haben, die vor dem Kochen abgezogen werden müssen, haben neuere Züchtungen keine mehr.
Hülsen und Samen der verschiedenen Sorten fallen recht unterschiedlich aus, sowohl in Farbe als auch in Form. Die Samen können kugelig, oval, langgestreckt, flach oder rund sein, bunt gefleckt, hell- bis rotbraun, weiß oder fast schwarz. Es ist eine wahre Augenweide. Auch bei den Hülsen geht es bunt zu. Da gibt es grüne, violette, blaue, gelbe, gesprenkelte, ganz dünne, runde oder breite. Eine besondere Schönheit ist die Borlotto Rosso, rot-weiß gesprenkelt. Eine weitere Besonderheit ist die Feuer- oder Prunkbohne (Phaseolus coccineus). Sie ist eine sehr robuste Stangenbohne mit beeindruckenden roten Blüten. Werden die Hülsen rechtzeitig geerntet, haben sie einen ausgezeichneten Geschmack. Mit zunehmender Reife bekommen sie einen wollartigen Überzug. Darum werden sie mancherorts auch Wollbohne genannt. Dann kann man sie nur noch ausreifen lassen und die wunderbar großen und bunten Samen in der Küche für Eintöpfe, Salate oder Bohnensuppen verwenden. Wer experimentieren will, kann versuchen, die verdickten Wurzeln der Feuerbohne frostfrei zu überwintern und im Frühling wieder auszusetzen. Sie haben dann einen deutlichen Vorsprung gegenüber einer Neuaussaat.
Vielfältig ist auch die Art, wie die Bohne in der Küche verarbeitet wird. Meist wird ihr fleischiger Teil im unreifen Zustand als Gemüsebohne verzehrt. Wenn man die Bohnen an der Pflanze ausreifen lässt, bekommen wir die Trockenbohnen. Sie sind sehr gut haltbar, werden zum Verzehr eingeweicht und gekocht oder auch gekeimt.
Allen Bohnen gemeinsam ist, dass sie nicht roh gegessen werden dürfen. Schuld daran ist ein sogenanntes Lectin, eine Eiweißverbindung mit toxischer und hämagglutinierender Wirkung. Die roten Blutkörperchen werden dabei zusammengeballt. Im schlimmsten Fall kann es zu Blutungen im Magen-Darmbereich kommen und sogar zum Tod führen, wenn man größere Mengen verzehrt hat. Durch das Kochen wird das Gift Phasin, auch als Phythämagglutinin bezeichnet, abgebaut. Im Kochwasser ist es unschädlich, wenn lange genug gekocht wird. Auch beim Keimen wird Phasin abgebaut. Ganz empfindlichen Menschen wird geraten, die gekeimten Bohnen sicherheitshalber noch zu blanchieren. Es reagieren nicht alle Menschen gleich auf Restmengen von Phasin. Es ist ein Fall aus dem Ersten Weltkrieg bekannt, wo Kriegsgefangene beim Schneiden von grünen Bohnen vor lauter Hunger größere Mengen davon gegessen haben und verstorben sind. Symptome der Vergiftung sind Schwindelgefühl, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Krämpfe und Fieber. Nach etwa dreißig Stunden verschwinden die Symptome wieder.
Bohnen enthalten Provitamin A, Vitamine der B-Gruppe, Vitamin C und E, Niacin, Folsäure, Mineralstoffe, vor allem Eisen, Kalzium und Magnesium, Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Eiweiß, kaum Fett und kein Cholesterin. Eine gute Kombination zu Bohnen sind Getreidearten. Die Indianer essen Bohnen zu Mais. Bohnen enthalten sehr wenig Methionin, dafür viel Lysin. Bei Getreidearten ist es genau umgekehrt. Zusammen gegessen, liefern sie ein sehr hochwertiges Eiweiß.
Bohnen können unangenehme Blähungen verursachen. Der Mensch besitzt kein Enzym, um bestimmte Oligosaccharide abzubauen. Das übernehmen dann Darmbakterien. Als Endprodukte entstehen Gase wie Wasserstoff, Methan und Kohlendioxid. Vorbeugen kann man den Blähungen, indem man das Einweichwasser der Trockenbohnen zweimal wechselt und wegschüttet oder – besser – den Pflanzen gibt. Fenchel, Kümmel, Bohnenkraut und Ingwer – als Gewürze beigegeben – verringern ebenfalls Blähungen. Beim Kochen in hartem Wasser werden die Bohnen lange nicht weich. Kalzium und Magnesium aus dem Wasser verbinden sich mit dem Pektin aus der Bohne. Gibt man dem Kochwasser etwas Natron bei, verhärtet das Pektin nicht. Auch Saures und Salz sollten im Kochwasser nicht vorhanden sein. Also erst nach dem Kochen salzen und Tomaten oder anderes Saures dazugeben.
Bohnen sind ein vielseitiges, billiges, gesundes Essen. Sie sollten gerade jetzt im Sommer und im Herbst viel öfter auf den Tisch kommen.
https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2025/02/blog_bohnen.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2025-01-05 12:00:002025-02-07 16:24:50Bohnen von A bis Z
Das Abendessen ist serviert. Großmutter Sally, munter und glücklich, steht vor ihrer ersten Mahlzeit seit einiger Zeit im Haus ihres Sohnes, das im Stil einer kalifornischen Ranch eingerichtet ist. Ihr Sohn Clyde ist ein gut situierter Viehzüchter, der die Kochkünste seiner Frau Lela ein wenig zu sehr liebt – Onkel Clyde glaubt an großzügiges Essen. Seine schlanke Mutter Sally, Tochter eines Chirurgen aus den Südstaaten, Dr. Newport, nimmt eine kleine Portion Mais die auf dem Teller einen Durchmesser von etwa zehn Zentimetern ausmacht. Dann kommt Salat mit Charakter – eine größere Portion. Als Nächstes legt sie ein paar weiche Limabohnen auf ihren Teller, wie ein ordentliches Bild. Es ist noch genug Platz vorhanden.
Plötzlich ruft Clyde: „Sally, warum isst du nicht?“
(Sanft)“…Clyde, ich bin eine kleine Frau, mehr brauche ich nicht.“
Ein paar Jahre später holt die zentrale Fettleibigkeit von Onkel Clyde ihn ein. Er stirbt Jahrzehnte zu jung, an respektabler Biederkeit, während seine Mutter Sally weiter Spaß mit ihren Kindern und Kindeskindern hat, bis sie mit 96 Jahren wie eine Königin stirbt!
Was hat den Unterschied ausgemacht?
Großmutter Sally wusste, wie man besser und länger leben kann. Möchtest du auch wissen, wie? Wenn du dies verstehst, kannst du, deine Familie und deine Freunde das Leben genießen und dein Glück teilen – und zwar um Jahre besser und um Jahre länger. Ältere Menschen waren früher ungewöhnlich und außer Sichtweite. Jetzt nicht mehr. Fast jeder nimmt sie wahr. Die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe in den Vereinigten Staaten sind die über 65-Jährigen! Fünfundsechzig ist nicht mehr das Ende des Lebens! Tausende genießen ein oder zwei zusätzliche Jahrzehnte eines produktiven und angenehmen Lebens.
Warum altern die Menschen dann zu schnell? Wenn Chemiker unsere Körperzellen während des Alterungsprozesses analysieren, stellen sie fest, dass sogar einige der Moleküle dieser Zellen aus der Form geraten und die Maschinerie verlangsamen! Umweltchemikalien können unsere Chromosomen an den falschen Stellen spalten. Sogar die Wendeltreppe unserer DNS kann durch anormale Zusätze zu einer Stufe der DNS-Treppe, dem so genannten Cytosin, aus der Form gebracht werden. Dadurch kann unsere DNA dysfunktional werden, denn die daraus resultierenden Mutationen können sich unauffällig und gefährlich summieren.1)
Alle normalen Körperzellen sind von lebenden, strapazierfähigen Membranen umgeben. Bei kurzlebigen Menschen werden diese Membranen zu schnell zu alt. In unseren Körpern kommt die Energie nicht von weit her, über Drähte, Gier und politische Manöver. Die Energie wird vor Ort, in den Zellen, erzeugt. Kein Smog, kein Rauch und kein Lärm in diesem Prozess. Diese raffinierten Kraftwerke werden Mitochondrien genannt. Bei vorzeitiger Alterung verkümmern sie und sterben ab. Zu früh kommt der Gedanke auf: „Ich habe keine Lust, mit den Kindern in den Wald zu gehen.“
Natürlich ist der menschliche Körper der komplizierteste Organismus der Schöpfung. Angefangen bei den Molekülen, hat er mehrere Ebenen der Komplexität. Die nächste Hierarchiestufe sind etwa 120 Billionen Zellen. In anmutiger Teamarbeit arbeiten mehrere Arten von Zellen zusammen, um lebende, funktionierende Gewebe zu bilden. Zwei oder mehr Gewebetypen werden zu vielen Organen, wie dem Herzen, zusammengefügt. Dann interagieren die Organe miteinander, um Systeme zu bilden – zum Beispiel das Verdauungssystem. 12 dieser großartigen Systeme bilden dann, wie Räder in Rädern, das Meisterwerk der Schöpfung, den ganzen Menschen.
In der Alternsforschung wird von Monat zu Monat deutlicher, dass der Großteil des Alterns multifaktoriell bedingt ist. Abgesehen von Kugeln und Flugzeugabstürzen geht es beim Altern meist um Verfall, Degeneration und Versagen des Lebens auf mehr als einer Ebene, auch wenn es sich oft auf ein lebenswichtiges Organ oder System konzentriert. Das Herz und der Kreislauf oder die Lunge und die Atmung können über Jahre hinweg allmählich versagen. Nicht alle praktischen Probleme des typischen Alterns lassen sich mit einer Lieblingstheorie oder einer patentierten Formel der Chemie oder des Verhaltens verstehen oder lösen. Es spielen viele Faktoren eine Rolle.2)
Süßer Blickwinkel
In seinem Labor an der Universität von Texas hat Dr. Masoro gezeigt, dass, wenn der Blutzuckerspiegel nach einer zu üppigen Mahlzeit zu stark ansteigt, diese zusätzliche Glukose und ihre Nebenprodukte normale Proteine angreifen und die Form ihrer Moleküle verändern können. Dadurch entstehen abnormale Proteine – Fasern werden angegriffen, Querverbindungen versteifen den Körper an den falschen Stellen, das Eiweiß gerät aus der Form, das Hämoglobin ist ungeordnet und bildet den abnormen, verräterischen A1-c-Typ! Sogar die DNA kann durch die aggressiven Folgen des Glukoseüberschusses angegriffen werden. Chemiker verwenden für diesen Aspekt der Alterung den Begriff Glykation. Glykation findet bei jedem von uns statt, egal ob Diabetiker oder normaler Mensch, wenn der Blutzuckerspiegel zu stark ansteigt – man muss kein Diabetiker sein, damit diese stillen, heimlichen und gefährlichen Dinge passieren. Man muss nur zu viel essen.3)
Proteinumsatz
Mit zunehmendem Alter wird die Produktion von komplizierten Proteinen schwieriger und langsamer. Außerdem wird die Fähigkeit der Lysosomen (der Verdauungsorganellen) in den Zellen, Fette und Proteine zu beseitigen, verlangsamt und geschwächt. Teile alter Membranen und Abfälle können sich in den Zellen und Geweben zu mikroskopisch kleinen Müllhaufen stapeln. Anstatt die Keime zu zerstören, werden sie oft nur ausgestoßen.
Sogar Aminosäuren
Andere Forscher haben gezeigt, dass sogar überschüssige Aminosäuren aus der Aufspaltung von Proteinen bei der Verdauung die Lebensdauer von Zellen verkürzen können.4) Und je mehr überschüssiges Eiweiß du zu dir nimmst, desto stärker können deine Nieren geschädigt werden.
Freie Radikale
Wenn Atome oder Moleküle im Körper durch ein ungepaartes Elektron elektronisch aus dem Gleichgewicht geraten, können sie toxisch werden und so die Strukturen von Proteinen, Enzymen, von der DNA produzierten Informationsmolekülen, und sogar die DNA selbst schädigen. Diese freien Radikale können in der Biochemie des zellulären Lebens Erosion, ja sogar Zerstörung verbreiten. Einige Aspekte des Alterns lassen sich durch das Vorhandensein von mehr freien Radikalen erklären, als der Körper mit den ihm zur Verfügung stehenden Vitaminen, Spurenelementen und Schutzfaktoren bewältigen kann.5)
Gesunde Gewohnheiten zählen
Schauen wir uns die frühen, klassischen Studien von Dr. Breslow an, die in Alameda County, Kalifornien, durchgeführt wurden. Menschen, die 1965 über gute Gesundheitsgewohnheiten berichteten, wiesen 9 Jahre später, im Jahr 1974, eine viel niedrigere Sterblichkeitsrate auf. Menschen, die normalerweise frühstückten, keine Zwischenmahlzeiten zu sich nahmen, sich bewegten, 7-8 Stunden schliefen und natürlich nicht fettleibig waren, nicht rauchten und die großen Gefahren des Alkohols mieden, lebten besser. Die Invalidität war selbst 1982/1983 nur halb so hoch oder mit 9 Jahren Verzögerung. Diejenigen, deren Gesundheitspraktiken mittelmäßig waren, zeigten einen mittleren Nutzen.6)
Das Immunsystem
Die Funktion der T-Lymphozyten kann im Alter um 75 % abnehmen.7) Diese Immunseneszenz kann dazu beitragen, den dramatischen Anstieg des Krebsrisikos im Alter zu erklären. Antikörper, die eigentlich äußere Feinde angreifen sollten, können dazu umfunktioniert werden, die eigenen Zellen anzugreifen. Diese abtrünnigen Antikörper werden „Autoantikörper“ genannt. Dieser „Bürgerkrieg“ des Immunsystems kann sich mit zunehmendem Alter verschärfen.
Altersbedingte Krankheiten
Etwa die Hälfte der wohlhabenden Menschen erliegt einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Millionen weiterer Menschen sind aufgrund von Herz- und Blutgefäßerkrankungen behindert oder sogar invalide. Im Alter gibt es viele Wechselwirkungen zwischen Atherosklerose, moderatem Bluthochdruck und moderater Fettleibigkeit, was den Prozess beschleunigt.
Auch die Lunge ist wichtig. Schätzungen zufolge verkürzt jede gerauchte Zigarette die Lebensspanne um etwa 13 Minuten. Tausende von „Sargnägeln“ tun ihr Werk! Lungenkrebs, Emphysem und chronische Bronchitis können den Lebensabend nicht nur verderben, sondern ihn auch vorzeitig beenden. Glücklicherweise schwören Millionen von aufgeklärten Menschen dem Rauchen ab.
Die Nieren sind die Grundlage für ein glückliches, langes Leben. Ihre Aufgabe ist es, unser Blut sauber und ausgeglichen zu halten. Die Nieren sind ein bisschen wie gute Ölfilter. Falsch behandelte Ölfilter können erosiven Schmutz im Motor zurücklassen, und dann geht der Motor Tausende von Kilometern zu früh kaputt!
Ob du es glaubst oder nicht, die Gesundheit des Gehirns entscheidet über die Lebenserwartung. Schwere Erkrankungen des Gehirns, sowohl der Nerven als auch der Hormone, können nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Lebenslänge beeinträchtigen.
Unfälle
In unserer schnelllebigen Welt des Reisens, der Arbeit und der Freizeit, nicht zu vergessen die Unfälle und Verbrechen, kann ein Leben plötzlich beendet werden. Ein Großteil dieses Blutvergießens kann durch angemessene Vorsichtsmaßnahmen verhindert werden.
Psychosoziale Aspekte des Alterns
Negative psychologische und soziale Erfahrungen haben Auswirkungen auf das langfristige Lebensglück. Der große Schmerz über den Verlust des Ehepartners kann kräftezehrend sein. Wenn eine ältere Frau, die jahrelang allein in einem Nest gelebt hat, gezwungen wird, an einen fremden Ort zu ziehen, kann das schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Ein schneller, unerwarteter Verlust der Autonomie und der Kontrolle über das eigene Leben kann sehr schädlich sein. Schwerwiegende wirtschaftliche Zwänge, wie bei älteren Menschen, die nur über einen sehr begrenzten finanziellen Spielraum verfügen oder sogar nicht einmal genug für die wirklich notwendigen Dinge des Lebens haben, fordern ihren Tribut. Es ist allzu üblich, eine ausgeglichene Ernährung dem Ausgleich des Scheckbuchs zu opfern. Das ist schade. Wir müssen ihnen nahe sein, ihre Bedürfnisse wahrnehmen und so gut es geht befriedigen.
Studien zeigen ganz klar, dass das Bildungsniveau einen bedeutenden Einfluss auf die Lebenserwartung hat. Es ist klar, dass soziale Unterstützung und mentale Faktoren von Bedeutung sind.
Wege zur Steigerung der Lebensqualität und -quantität
Höre auf zu rauchen, für immer. Rauchen ist die häufigste Ursache für den häufigsten Krebs in der wohlhabenden Welt – Lungenkrebs bei Männern und neuerdings auch bei Frauen. Tabak ist ein Killer. Er fördert nicht nur verschiedene Krebsarten, sondern auch Herz-Kreislauferkrankungen, Lungenkrankheiten und genug anderes Gemetzel, um in jeder wachen, intelligenten und klugen Nation geächtet zu werden.
Drogen sind eine weitere Bedrohung für ein Leben im Überfluss. Straßendrogen töten schneller, verschreibungspflichtige Medikamente langsamer. Manche Drogen halten die Menschen davon ab, sich den wahren Ursachen ihrer Leiden zu stellen und ihren Lebensstil so zu ändern, dass die Natur in Verbindung mit einer guten, ganzheitlichen wissenschaftskonformen Betreuung eine langfristige Heilung herbeiführen kann.
Alkohol kann beruhigend wirken, aber seine Nebenwirkungen sind dezimierend. Etwa die Hälfte aller Verkehrstoten wird mit Alkohol in Verbindung gebracht. Viele davon sind unschuldige Opfer. Etwa 10% der Menschen, die mit dem Trinken beginnen, werden zu Problemtrinkern und Alkoholikern. Alkohol zerstört über Jahre hinweg die Gehirnzellen des Frontallappens, selbst bei niedrigeren Dosen. Alkohol fördert Brust-, Mund-, Rachen-, Speiseröhren-, Leberkrebs und andere Krebsarten. Kein Wunder, dass der weise Salomo in der Bibel schrieb, zweifellos sowohl aus Inspiration als auch aus Beobachtung: „Der Wein macht zum Spötter, starkes Getränk macht wild; und keiner, der sich damit berauscht, wird weise.“ Sprüche 20:1
Anstatt verdünntes Gift zu trinken, trinke mehr gutes, sauberes Wasser! Acht bis zehn volle Gläser Wasser pro Tag werden viel dazu beitragen, die Nebenprodukte des Körpers auszuspülen. Erinnerst du dich an die 120 Billionen Zellen in deinem Körper? Jede von ihnen lebt von sauberem Blut und Gewebeflüssigkeiten. Wasche sie!
Mäßige und regelmäßige Bewegung
Bewegung verbessert die Insulinempfindlichkeit. Außerdem hilft sie dem Körper, die Glukose im Blut zu verbrauchen, und trägt dazu bei, Fettleibigkeit und Herzkrankheiten zu verhindern oder zu verringern. Die Organe des Körpers dürfen nicht durch Untätigkeit „einrosten“. Bewegung ist ein wesentlicher Bestandteil eines guten Lebens.
Die Bedeutung der Genetik verstehen
Kannst du das glauben? Es wurden mehr als 300 Gene gefunden, die die Lebenslänge beeinflussen.8) Dies hilft zu erklären, warum Langlebigkeit in der Regel in der Familie liegt. Wir können uns unsere Großeltern nicht aussuchen, aber wir können die Expression ihrer Gene in unserem Körper verändern.
Die Bedeutung der Ernährung
Jetzt kommen wirklich gute Informationen hier! In den 1930er Jahren machte ein Professor der Cornell University, Dr. Clive McKay, eine bahnbrechende Entdeckung. Wenn man die Menge der verzehrten Nahrung einschränkt, verlängert sich die Lebensspanne dramatisch. Die Einschränkung der Kalorienzufuhr hat sich als die wirksamste und bedeutendste Methode zur Verlängerung der Lebensdauer erwiesen, die der Wissenschaft bekannt ist!
Die Geschichte des Jackson-Labors
Das berühmteste Labor der Welt für die Erforschung der Vererbung bei Mäusen ist das Jackson Laboratory in Bar Harbor, Maine. Buchstäblich Millionen von genetisch definierten Mäusen wurden untersucht, gezüchtet und in der gesamten Forschungswelt verbreitet. Auf dem neuesten Stand der Biogenetik berichten die Forscher, dass herkömmliche Mäuse in sauberer, klimatisierter Umgebung etwa 900 bis 1.000 Tage leben. Nach jahrelanger genetischer Manipulation zur Maximierung der Langlebigkeit haben sie eine Maus gezüchtet, die 1.393 Tage lebte. Aber höre dir das an! Mit der von Clive McKay entwickelten Trimm-Dich-Diät, die 40 % weniger Kalorien liefert, brachten die Wissenschaftler „Freddy“ hervor, der 1.742 Tage lebte! Das ist zwei Jahre länger als das herkömmliche Mäusefütterungsprogramm, bei dem die Tiere so viel essen, wie sie wollen. Das Trimm-dich-Programm gewinnt deutlich.9)
Wissenschaftliche Vorteile einer Trimm-Dich-Diät
Mit der Trimm-Dich-Diät schienen die Mäuse nicht mehr nur in einem bewegungsarmen Zustand zu vegetieren, sondern sich zu einer neuen Art von Tieren zu entwickeln. Wenn sowohl die Kontroll- als auch die Trimm-Dich-Tiere freien Zugang zu Laufrädern haben, laufen die Kontrolltiere nur 1.000 Meter pro Tag. Diejenigen mit der Trimm-Dich-Diät laufen erstaunliche 5.000 Meter pro Tag!10)
Nehmen wir eine Aufgabe, die höhere Gehirnfunktionen erfordert. Wenn die Leistung der beiden Klassen von Tieren im Labyrinth gemessen wird, gewinnt die Trimm-Dich Klasse, und die anderen verlieren.
Was den Körperfettanteil betrifft, so haben die Schlanken – wie man sich schon denken kann – mehr Muskeln und weniger Fett.
Die Immunfunktion der getrimmten Tiere ist besser.
Außerdem weisen sie nachweislich weniger oxidativen Stress in ihrem Gewebe auf, was durch chemische Messungen belegt wird.
Nach den Mahlzeiten weisen sie einen geringeren Blutzuckeranstieg auf, was eine geringere Glykierung bedeutet.
Dementsprechend weisen diese schlanken Tiere eine geringere Quervernetzung der Fasern im gesamten Körper auf.
Die Zahl der Dopaminrezeptoren wird erhöht. Das sind ganz speziell zugeschnittene Moleküle, die es dem Dopamin ermöglichen, bestimmte Nervenzellen im Gehirn zu stimulieren und so Depressionen zu verringern.11)
Diabetes ist ein viel geringeres Problem.
Es kommt weniger zu Nierenerosion, Entzündungen und Nierenversagen.12)
Bei Rhesusaffen sind die Triglyceride bei der Trimm-Diät niedriger.13)
Neue Daten aus der Trimm-Diät bei Affen stützen die jahrzehntelange Forschung an kleineren Tieren.14)
Die Abnahme der Nierenfunktion und das Nierenversagen, die in der menschlichen Geriatrie von Bedeutung sind, sind geringer und verzögern sich.
Es gibt nicht nur weniger Tumore und Krebs bei Tieren im Trimm-Programm, sondern sind auch die Tumore, die auftreten, sind kleiner und weniger aggressiv, wenn sie auftreten.
Es gibt viel weniger Herz-Kreislaufkrankheiten im Trimm-Dich Programm, sowie offensichtlich viel weniger Fettleibigkeit und eine verbesserte Kontrolle (Lipolyse) von Fett.15)
Es wird also sehr deutlich, dass das Trimm-Dich Programm, das aus weniger Essen und mehr Bewegung besteht, ein klarer Gewinner ist, wenn es darum geht, das Leben um Jahre zu verlängern.
Diese schlanken Tiere, die die gleichen genetischen Voraussetzungen und die gleichen Umweltbedingungen haben wie die Tiere, die alles essen, was sie wollen, haben weniger DNA-Schäden und eine bessere DNA-Reparatur in Situationen, in denen Mutagene oder Karzinogene die DNA schädigen. Kein Wunder, dass diese enthaltsamen Tiere viel seltener an Krebs erkranken!16)
Der Gen-Chip
Ausgehend von der Computerchip-Technologie haben Bioingenieure punktcodierte Siliziumchips entwickelt, die qualitative und sogar semi-quantitative Fingerabdrücke der Gene liefern können! Mit Hilfe dieser sehr neuen und recht teuren Gen-Chip-Analysatoren (oder Mikro-Array-Prozessoren) haben sie gezeigt, dass es bei der Maus 22 Gene gibt, von denen bekannt ist, dass sie das Altern und die Langlebigkeit beeinflussen (Stand: 2001). Was geschieht biochemisch bei der Alterung? Diese 22 anfälligen Gene geraten außer Kontrolle. Sie sind übermäßig stark ausgeprägt.
Aber, GUTE NACHRICHTEN, fünfzehn von diesen zweiundzwanzig sind durch das Trimmprogramm normalisiert.
Und noch eine aufregende Nachricht: Einige der Gene, die beim Altern eine Rolle spielen, bewirken das Gegenteil. Sie sind genetisch unterexprimiert. Beispiele dafür sind die Gene, die die Entgiftung in der Leber steuern, und die Gene, die neue DNA duplizieren. Sie nehmen stark ab, aber mit dem Trimmprogramm funktionieren sie fast normal weiter.
Diese neuen Messungen der genetischen und biochemischen Mechanismen des erfolgreichen Alterns sind in der Tat ein Durchbruch. Kein Wunder, dass sich Aktivität, Hirnleistung und Lebenserwartung durch die Kalorienrestriktion dramatisch verbessern.
Selbst wenn die Trimm-Diät aufgeschoben wird, bis die Tiere sehr alt sind, können 9 der 22 Gene innerhalb eines Monats nach dem Trimm-Programm eine normalisierte Genexpression aufweisen.17)
Klüger essen
Aufgeklärte Mäßigung ist der Schlüssel. Unterernährung ist natürlich dezimierend. Sogar das Gehirn kann bei Kleinkindern durch schweren Nahrungsmangel dauerhaft geschrumpft werden. Übermäßiges Essen ist fatal, wie wir oben gesehen haben. Aber ein aufgeklärtes, maßvolles Essverhalten ist die Grundlage für ein erfolgreiches Altern mit einer vitalen geistigen und körperlichen Aktivität und einer Resistenz gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.
Mehr als nur Quantität und Qualität von Lebensmitteln trimmen
Jahrzehntelange epidemiologische Studien am Menschen, wie die adventistischen Gesundheitsstudien, an denen Tausende von Menschen teilgenommen haben, haben eindeutig gezeigt, dass Menschen, die sich mit einer exzellenten, aus erster Hand stammenden Ernährung ernähren, bei der der Schwerpunkt auf Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Nüssen liegt, und weniger aus zweiter Hand stammende Lebensmittel tierischen Ursprungs zu sich nehmen, ein langes Leben haben und relativ frei von chronischen Krankheiten sind, die die Wohlstandsgesellschaften plagen.
Qualität der sozialen und spirituellen Unterstützung
Es wird immer deutlicher, dass eine starke, freundschaftliche, familiäre, soziale und spirituelle Unterstützung ein glückliches, dauerhaftes Leben fördert, das durch Beziehungen bereichert wird, die belastende Stressfaktoren reduzieren und nicht nur zum Sinn des Lebens, sondern auch zu der „Länge der Tage“ beitragen, die die Bibel verspricht.
Salomo hatte Recht, als er schrieb: „Mein Sohn, vergiss mein Gesetz nicht, sondern laß dein Herz meine Gebote halten; denn sie werden dir lange Tage, langes Leben und Frieden geben.“ Sprüche 3:1,2
Bernell Baldwin
Bernell E. Baldwin, PHD, spezialisierte sich auf Neurophysiologie. Er unterrichtete viele Studenten, Ärzte und Gäste des Wildwood Institute. Er war auch in der Forschung und Lehre an den Fakultäten für Medizin und Gesundheit der Loma Linda University, Loma Linda, CA, tätig.
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https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2025/01/blog_langesleben.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2024-12-08 12:00:002025-01-03 13:58:23Das Geheimnis für ein besseres und längeres Leben
Kohlköpfe stecken voller Kraft! Sie sind voller Vitamine und Mineralstoffe, liefern viel Ballasttstoffe und haben einen hohen Gehalt an gesundheitsfördernden sekundären Pflanzeninhaltsstoffen. Die Antikrebswirkung vom Rotkraut oder Blaukraut, wie es auch genannt wird, ist auf den hohen Glukosinolatgehalt zurückzuführen. Dieser Stoff steht im Zusammenhang mit einer gesteigerten Aktivität eines Krebsschutzsystemes im Menschen. Blaukraut ist ein typisches Herbstgemüse. Es kann auch sehr gut gelagert werden. Es hat ein kräftiges Aroma und kann auf viele Arten zubereitet werden.
Botanisches
Blaukraut wird heute vor allem in Mittel- und Nordeuropa angebaut, obwohl die wahrscheinliche Wildform, Brassica oleracea, vermutlich an den Küsten des Mittelmeeres und der europäischen Atlantikküste wächst. Botanisch gesehen gehört Blaukraut in die große Familie der Kreuzblütler, heute auch Brassicaceae genannt. Die verschiedenen Kohlgewächse gehören in diese Gruppe, aber auch Raps, Radieschen, Senf, Meerrettich und Kresse. Der Krautkopf ist eine gestauchte Achse mit sich nicht entfaltenden Blättern, vergleichbar etwa einer Knospe. Blaukraut gleicht in seiner Form stark dem Weißkraut. Die Blätter sind durch den Anthozyangehalt rot gefärbt.
Medizinisches
Bereits bei den Römern galten Kohl und Kraut als Heilmittel. Sie wurden bei Gicht, Rheuma, Wunden, Geschwüren und Schwellungen eingesetzt und zwar als Wickel über die betroffenen Stellen. Auch offene Beine schließen sich nach einigen Wickeln wieder. Dazu wird ein großes Kohlblatt mit einem Nudelwalker auf einer glatten Unterlage gewalkt. Dabei werden die Zellen aufgebrochen und der heilende Saft kann austreten. Dann wird das so behandelte Blatt auf die erkrankte Stelle gebunden. Es kann über Nacht liegen bleiben oder so lange, bis es sich trocken anfühlt. Dann kann man es erneuern. Prellungen und Verstauchungen können auch so behandelt werden.
Ernährungsphysiologisches
Aus ernährungsphysiologischer Sicht enthält das gesunde Herbst- und Wintergemüse kaum Energie, dafür aber sehr viele Nährstoffe. Bei den Mineralstoffen sind es Kalium und Phosphor die hervorstechen. Besonders reich ist es an Vitamin C und Folsäure. Etwas ganz interessantes spielt sich in den Kohlgemüsen mit dem Vitamin C ab. Es geht nicht wie bei anderen Gemüsen durch das Kochen verloren, sondern entsteht erst durch die Hitzeanwendung aus einer Vorstufe, dem Ascorbigen.
Die Ballaststoffe sorgen für eine geregelte Verdauung. Rotkohl ist aber nicht für jeden leicht verdaulich. Die Verdaulichkeit lässt sich durch Zugabe von Kümmel, Majoran, Fenchel, Bohnenkraut oder Anis verbessern. Wer diese Gewürze nicht im Gemüse haben will, kann auch einen Tee aus einem dieser Gewürze dazu trinken.
Der typische, scharfe Geschmack kommt von den Glukosinolaten. Diese schwefelhaltigen Senföle werden enzymatisch abgebaut, wenn man das Gemüse aufschneidet und verarbeitet. Die Abbauprodukte der Glukosinolate sind stark bioaktiv und dienen unserer Gesundheit. Sie wirken antimikrobiell, krebshemmend und leicht senkend auf den Cholesterinspiegel. Auch die vielen Ballaststoffe wirken cholesterinsenkend.
Der rote Farbstoff zählt zu den Flavonoiden. Die stärken das Immunsystem, hemmen Entzündungen und fangen freie Radikale. Zusammen mit Vitamin C sorgen sie für einen gesunden Fettstoffwechsel. Eine Reihe von Studien zeigt auch, dass die Kohlgemüse vor Dickdarmkrebs schützen. Besonders Leber und Darm werden durch Abbauprodukte der Glukosinolate geschützt. Interessanter Weise konnte gezeigt werden, dass im gekochten Gemüse sogar eine größere Menge an Enzymen gebildet wurden als in der Rohkost. Durch kurzes Kochen, etwa zehn Minuten, werden die schützenden Inhaltsstoffe besonders leicht verfügbar für den Menschen.
Küchengeheimnisse
Will man Blaukraut als Rohkost genießen, sollte es fein gehobelt und etwas gestampft werden. So können die Enzyme besser wirken. Mit einer guten Salatsauce abgeschmeckt erhält man eine wohlschmeckende Rohkost. Der Salat soll vor dem Essen aber so richtig durchziehen. Man kann auch Äpfel oder Orangen hineinmischen. Will man den Salat warm servieren, blanchiert man die Blätter vorher. Meistens wird Blaukraut als Gemüse gegessen. Sehr gut machen sich gedörrte Maroni dazu. Gerne gibt man auch saure Äpfel oder Kümmel dazu. Die blauviolette Farbe ist der besondere Reiz dieses Gemüses. Es zählt zur Kochkunst, diese Farbe zu erhalten. Fügt man etwas Natron bei, wird das Gemüse blau-violett. Will man es kräftig rot haben, gibt man ein wenig Zitronensaft hinzu. Chemisch gesehen lässt sich diese Wirkung auf die Anthocyane zurückführen, die als Säureanzeiger fungieren.
Einkauf
Blaukraut wächst vom Frühling bis zum Winterbeginn. Es verträgt sogar leichte Fröste. Es ist gut lagerfähig und darum fast das ganze Jahr zu haben. Beim Einkaufen muss man darauf achten, dass die Blätter knackig sind und sich leicht brechen lassen. Gummiartige Blätter sind alt oder die Köpfe wurden schlecht gelagert. Beschädigte Außenblätter faulen schnell. Die Köpfe müssen schwer sein, sonst liegen die Blätter zu locker. Greifen wir im Winter öfters zu diesen recht günstigen Kraftpaketen und wir tun unserer Gesundheit einen großen Gefallen.
Die Nahrungsergänzungsmittelindustrie erwirtschaftet allein in den USA schätzungsweise 37 Milliarden Dollar pro Jahr und wächst jedes Jahr weiter. Da es sich um einen so lukrativen Markt handelt, versuchen die Unternehmen, die Marketingmaschine anzukurbeln, um den Konsument um jeden Preis davon zu überzeugen, dass sie auf ihre Produkte angewiesen sind, um gesund zu bleiben. Doch was ist die Wahrheit? Sind diese Produkte wirklich der Schlüssel zu perfekter Gesundheit, oder sind sie nur ein Marketing-Hype?
Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln
In einer kürzlich durchgeführten Meta-Analyse wurden 84 Studien untersucht, um eine Antwort auf diese Frage zu finden. Die Ergebnisse waren erstaunlich. Obwohl die Studie eine leichte Verringerung des Krebsrisikos durch die Einnahme von Multivitaminpräparaten feststellte, ergab sich kein statistisch signifikanter Nutzen für die kardiovaskuläre Gesundheit oder die Gesamtmortalität. Bei der Einnahme von Beta-Carotin-Ergänzungsmitteln wurde sogar ein leicht erhöhtes Risiko für Lungenkrebs und kardiovaskuläre Sterblichkeit festgestellt. Die Studie kam auch zu dem Schluss, dass Vitamin-E-Ergänzungen möglicherweise das Risiko eines hämorrhagischen Schlaganfalls und Kalzium-Ergänzungen das Risiko von Nierensteinen erhöhen könnten.1)
In einer anderen Studie aus dem Jahr 2011 wurde der Status der Nahrungsergänzung von 38 772 älteren Frauen in Iowa beobachtet, und es wurde festgestellt, dass die Sterblichkeit derjenigen, die Multivitamine und eine Reihe anderer Nahrungsergänzungsmittel einnahmen, sogar zunahm. Lediglich die Einnahme von Kalziumpräparaten wurde mit einer leichten Verbesserung der Lebenserwartung in Verbindung gebracht.2)
Die Schlussfolgerung: Für einen gesunden Menschen sind Nahrungsergänzungsmittel ihr Geld wahrscheinlich nicht wert. Tatsächlich ist man wahrscheinlich besser dran, wenn man sein Geld für gesunde Lebensmittel ausgibt. Es gibt zahlreiche Studien, die die Vorteile einer gesunden, ausgewogenen Ernährung für die eigene Gesundheit und das persönliche Wohlbefinden belegen.
Schädliche Nahrungsergänzung
Wie bei fast allem liegt der Unterschied zwischen Nutzen und Schaden in der Dosierung. Einige Vitamine und Mineralien können schädlich sein, wenn die Dosierung zu hoch ist. Bei den Vitaminen gibt es einen großen Unterschied zwischen wasserlöslichen und fettlöslichen Vitaminen.
Wasserlösliche Vitamine wie Vitamin C und der B-Komplex werden leicht mit dem Urin ausgeschieden, wenn die Menge höher ist als nötig. Ein Überschuss an Vitamin C kann zu Verdauungsproblemen führen, aber darüber hinaus wird man kaum Probleme mit einer Überdosierung wasserlöslicher Vitamine haben.
Alle anderen Vitamine sind fettlöslich, und der Körper verfügt über keinen guten Mechanismus, um einen Überschuss loszuwerden. Eine Vitamin-D-Toxizität ist eher selten und tritt nur bei extrem hohen Dosen auf. Die Vitamin-A-Toxizität hingegen ist ziemlich häufig.
Vitamin A, C und E sind Antioxidantien, die in Früchten und Beeren vorkommen und dafür bekannt sind, dass sie vor verschiedenen Krankheiten, einschließlich Krebs, schützen. Randomisierte Studien mit Rauchern zeigten jedoch ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs für diejenigen, die Beta-Carotin-Ergänzungen einnahmen, ganz im Gegensatz zu den Erwartungen der Forscher.3)
In einer Meta-Analyse wurde versucht, die Auswirkungen einer antioxidativen Nahrungsergänzung auf die Sterblichkeit zu ermitteln. Dabei wurde festgestellt, dass die Einnahme von Beta-Carotin, Vitamin A und Vitamin E das Sterblichkeitsrisiko erhöht, während die Einnahme von Vitamin C und Selen keine signifikante Veränderung der Sterblichkeit zur Folge hat. Die Quintessenz all dieser Studien ist, dass die Supplementierung mit Antioxidantien im Allgemeinen eher schädlich ist.4)
Das Problem scheint dann aufzutreten, wenn die Dosis der Antioxidantien höher ist als die natürlich in unseren Lebensmitteln vorkommende. So haben beispielsweise Weizenkeime die höchste Konzentration an Vitamin E in unseren Lebensmitteln, doch die in den Studien verwendete Dosis war zehnmal höher. Es scheint, dass hohe Dosen von Antioxidantien das Gegenteil der gewünschten Wirkung zeigen. Schwangere Frauen sollten bei der Einnahme von Vitamin-A-Präparaten besonders vorsichtig sein, da eine zu hohe Dosierung zu Fehlbildungen des Fetus führen kann.5)
Auch im Bereich der Mineralstoffe besteht die Gefahr einer Überdosierung. Selen zum Beispiel wird häufig überdosiert. Wir haben bereits gesehen, dass eine übermäßige Kalziumzufuhr das Risiko für Nierensteine erhöhen kann. Was das Problem noch verschlimmert, sind die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Vitaminen und Mineralien. So kann beispielsweise eine hohe Eisendosis die Aufnahme von Zink behindern. Außerdem können einige Nahrungsergänzungsmittel möglicherweise mit Medikamenten interagieren, die man einnimmt. Es ist ratsam, einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren, um eine angemessene Verschreibung für Nahrungsergänzungsmittel zu erhalten, das der Gesundheit wirklich zugute kommt und nicht schadet.
Wer muss Nahrungsergänzungsmittel verwenden?
Es gibt Fälle, in denen Nahrungsergänzungsmittel sehr hilfreich sein können, um die Gesundheit zu verbessern. Es ist ratsam, regelmäßig Blutuntersuchungen durchführen zu lassen um Mängel frühzeitig zu erkennen. Vegetarier sollten ihren B12-Status sorgfältig überwachen, und selbst bei Fleischessern ist B12-Mangel ein wachsendes Problem, insbesondere bei älteren Menschen. Eine wöchentliche Supplementierung mit etwa 3.000 mcg kann die ernsten Gesundheitsrisiken eines B12-Mangels verhindern.
Vitamin D ist ein weiterer Bestandteil, der häufig ergänzt werden muss, da er nur selten in der Nahrung vorkommt. Im Sommer ist der Körper in der Lage, ausreichende Mengen an Vitamin D zu produzieren, vorausgesetzt, man setzt sich um die Mittagszeit ausreichend der Sonne aus. In den Wintermonaten ist es schwierig, außerhalb der tropischen und subtropischen Gebiete ausreichende Mengen zu erhalten. Eine Supplementierung von etwa 4.000 IE täglich kann einen solchen Mangel ausgleichen.
Schwangere Frauen sollten täglich 400 mcg Folsäure zu sich nehmen, da sie dazu beiträgt, schwere Geburtsfehler im Gehirn oder Rückenmark des Babys zu verhindern. Frauen, die eine Schwangerschaft planen, tun gut daran, mit der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zu beginnen, um diesem Problem vorzubeugen, da die ersten Wochen der Schwangerschaft die kritischsten Momente sind, um diesen Zustand zu verhindern. Während der Schwangerschaft kann eine Supplementierung von Eisen, Kalzium, Vitamin D und der DHA-Form von Omega-3 ebenfalls angezeigt sein.
Die NIH in der USA empfehlen außerdem, eine Ergänzung von Kalzium und Vitamin B6 für ältere Menschen über 50 Jahre in Betracht zu ziehen.6) Ältere Menschen haben definitiv eine eingeschränkte Aufnahmefähigkeit und sind anfälliger für Nährstoffdefizite. Ein Defizit in Magnesium ist ebenfalls sehr häufig.
Bestimmte Verdauungsstörungen wie Zöliakie, Colitis ulcerosa oder eine Magenbypass-Operation können die Aufnahme von Vitaminen einschränken und ein Multivitaminpräparat zu einer interessanten Option machen. Andere Situationen wie Alkohol- und Tabakkonsum, übermäßiger Stress, dauerhafte Medikamenteneinnahme, die Verwendung von Antibabypillen und die Genesung von Krankheiten können den Bedarf an bestimmten Vitaminen erhöhen. Und natürlich gibt es bestimmte diagnostizierte Defizite, die mit einer angemessenen Supplementierung behandelt werden müssen. Dein Arzt oder Ernährungsberater kann dir in bestimmten Situationen eine angemessene Nahrungsergänzung verschreiben.
Was sind die besten Nahrungsergänzungsmittel?
In den USA sind Nahrungsergänzungsmittel als Lebensmittel und nicht als Arzneimittel geregelt. Die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln müssen weder eine Zulassung durch die zuständige Behörde einholen noch nachweisen, dass ihre Produkte sicher oder wirksam sind. In der Europäischen Union sind glücklicherweise die Anforderungen strenger und Supplemente benötigen ein umfangreiches Zulassungsverfahren um die Sicherheit und Wirksamkeit zu gewährleisten.
Trotzdem zahlt es sich aus, ein wenig Recherche über die Qualität der Nahrungsergänzungsmittel zu machen. Gewisse Marken sind mehr für ihre Qualität bekannt als andere, und die NSF Zertifizierung ist ein weiteres Gütesiegel, das die Qualität der untersuchten Produkte sicherstellt. Achte auch auf das Verfallsdatum der Nahrungsergänzungsmittel.
Ein zusätzlicher Bonus wäre, wenn das Unternehmen von Fachleuten begutachtete klinische Studien über die Wirksamkeit seiner Produkte durchführt. Vor allem, wenn es sich um doppelblinde, randomisierte Studien handelt, ist dies ein gutes Zeichen dafür, dass du dein Geld für ein Produkt ausgibst, das dir einen echten gesundheitlichen Nutzen bringt, zumindest, wenn es in einer Situation angewendet wird, der die Notwendigkeit der Ergänzung erkennen lässt.
Es besteht auch ein wesentlicher Unterschied zwischen Vitaminen aus Nahrungsmitteln extrahiert und synthetisch hergestellten Komponenten. In der Natur haben Vitamine ein komplexes Zusammenspiel mit anderen Mikronährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die einen Nutzen zeigen, der weit über den einer isolierten Substanz hinausgeht.
In einer Beobachtungsstudie wurden mehr als 30 000 Erwachsene zu ihrem Ernährungs- und Ergänzungsstatus befragt und mehr als sechs Jahre lang beobachtet. Sie kamen zu dem Schluss, dass eine angemessene Zufuhr von Vitamin A, Vitamin K, Magnesium, Zink und Kupfer die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt, allerdings nur, wenn die Nährstoffe mit der Nahrung aufgenommen wurden. Wurden sie ergänzt, blieben diese Vorteile aus. Isolierte Nahrungsergänzungsmittel bieten selten die gleichen Vorteile wie echte Lebensmittel.7)
Eine andere Studie hat ergeben, dass 100 g Apfel mit Schale eine antioxidative Aktivität aufweisen, die 1500 mg Vitamin C entspricht, obwohl er nur 5,7 mg dieses Vitamins enthält. Mit anderen Worten: Vitamin C macht weniger als 0,4 % der antioxidativen Aktivität aus, der Rest wird durch eine Vielzahl von sekundären Pflanzenstoffen im Apfel erzeugt. Ein synthetisches Präparat kann dir diesen Nutzen niemals bieten.8)
Es wird immer deutlicher, dass ein gesunder Mensch seine Vitamine und Mineralien hauptsächlich aus frischem Obst und Gemüse beziehen sollte. Wenn aus irgendeinem Grund Nahrungsergänzungsmittel erforderlich sind, sollten sie in Kombination mit den natürlichen Nahrungsquellen des Mikronährstoffs verwendet werden, um den Nutzen zu optimieren.
Eine weitere interessante Option sind Nahrungsergänzungsmittel, die aus echten Lebensmitteln gewonnen werden. Es gibt mehrere Unternehmen wie zum Beispiel Vitabiotics, Solgar, Bioglan, Now Foods, Swanson oder MegaFood, die Nahrungsergänzungsmittel anbieten, die aus biologisch angebautem Obst und Gemüse extrahiert werden. Auf diese Weise bleibt der synergetische Nutzen der ganzen Pflanze in der Nahrungsergänzung größtenteils erhalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass nicht jeder auf Nahrungsergänzungsmittel angewiesen ist. Wenn du jedoch etwas benötigst, das über die Grundversorgung hinausgeht, solltest du dir von einem Arzt oder Ernährungsberater ein entsprechendes Rezept ausstellen lassen, um die richtige Dosierung zu treffen. Wann immer möglich, solltest du Nahrungsergänzungsmittel aus Nahrungsextrakten anstelle ihrer synthetischen Gegenstücke verwenden oder das Ergänzungsmittel mit echten Nahrungsquellen des benötigten Vitamins oder Minerals kombinieren, um den synergetischen Nutzen zu erhalten, den nur echte Nahrungsmittel bieten können.
Martin Neumann
Martin Neumann hat in 1998 in Wildwood Lifestyle Center & Hospital an einen Kurs für Gesundheitsberatung teilgenommen. Seitdem hat er rund um die Welt Vorträge und Kurse über gesunde Lebensweise und natürliche Heilmethoden gehalten. Er ist der Gründer von dem Abundant Health Netzwerk.
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https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2024/09/blog_ergaenzung.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2024-08-25 12:00:002024-09-18 20:06:53Nahrungsergänzungsmittel: Hilfreich oder ein Hype?
Sie sind in aller Munde, buchstäblich und im übertragenen Sinn: die E-Nummern der Nahrungsmittel-Zusatzstoffe. Wir schlucken sie mit verarbeiteten und konservierten Lebensmitteln und wir diskutieren oft emotionsgeladen über sie. Wozu brauchen wir sie – oder besser wozu braucht sie die Lebensmittelindustrie? Wir als Verbraucher möchten wissen, ob der Einsatz dieser Stoffe notwendig ist und unserer Gesundheit zuträglich. Wir möchten wissen, was sich hinter den meist kleingedruckten Nummern versteckt.
Was sind Nahrungsmittel-Zusatzstoffe?
Sie werden den Nahrungsmitteln absichtlich beigegeben, um deren Beschaffenheit zu beeinflussen, bestimmte Eigenschaften und Wirkungen zu erzielen, zum Konservieren und Färben oder um bestimmte Geschmacksrichtungen zu geben. Es gibt genaue gesetzliche Regelungen was, wo und wie viel zugesetzt werden darf. Behördlich zugelassen werden sie nur dann, wenn sie mindestens drei Grundvoraussetzungen erfüllen: bei Technologischer Notwendigkeit, die Anwendung darf nicht zu Täuschungen führen und sie müssen gesundheitlich unbedenklich sein.
Aber was bedeutet eine technologische Notwendigkeit? Sie liegt dann vor, wenn die Zubereitung eines Nahrungsmittels ohne diesen Stoff nicht möglich wäre. Denken wir an die Herstellung eines Fruchtgelees. Dazu ist ein Geliermittel unbedingt notwendig. Aber die Zugabe eines Geliermittels zur Herstellung eines Joghurts ist nicht notwendig. Finden wir es trotzdem in einem Joghurt, dient es der Geschmacksrichtung, dem Mundgefühl.
Die Anwendung eines Zusatzstoffes darf nicht zu Täuschungen führen. Sie liegt dann vor, wenn ein Produkt etwa gelb eingefärbt werden würde um das Vorhandensein vieler Eier vorzutäuschen.
Unter gesundheitlicher Unbedenklichkeit versteht man, dass der Zusatzstoff bei verwendeter Konzentration langfristig keine Gefahr für die Gesundheit darstellt. Problematische Zusatzstoffe bekommen einen sogenannten ADI-Wert. Man versteht darunter den Acceptable Daily Intake. Das ist die tolerierbare Tagesdosis einer bestimmten Substanz, die ein Mensch lebenslang jeden Tag aufnehmen kann, ohne gesundheitlichen Schaden davonzutragen. Diese Menge wird in Milligramm je Kilogramm Körpergewicht angegeben.
Die Zusatzstoffe sind in große Gruppen eingeteilt – Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Antioxidantien, Stabilisatoren wie Verdickungs- und Geliermittel oder Emulgatoren, Zuckeraustauschstoffe, Süßstoffe, Trennmittel, Schaumverhüter … Jeder E-Nummer wird eine dreistellige Zahl zugeordnet, neuere Nummern haben auch vier Stellen.
Umfangreiche Prüfungen
Die Lebensmittelzusatzstoffe sind die bestuntersuchten Produkte. Es dauert Jahre, bis ein neuer Stoff zugelassen wird. Die Zulassungskriterien sind sehr streng. Als Beispiel sei Salz erwähnt. Glücklicherweise fällt es nicht unter die Zusatzstoffe. Es ist schon seit Jahrtausenden Bestandteil unserer Ernährung. Salz würde nach den heutigen Richtlinien bei der Prüfung durchfallen und nicht als Lebensmittelzusatzstoff angenommen werden. Zu viele negative Eigenschaften müssten dem Salz angelastet werden.
Zusatzstoffe im Spannungsfeld
Lebensmittelzusatzstoffe stehen immer im Spannungsfeld zwischen Nutzen für den Verbraucher und Notwendigkeit für den Hersteller. Der Konsument hat Angst vor Gesundheitsschäden. Er meint, viele Stoffe seien überflüssig. Werden Ernährungsrisiken aus Sicht des Konsumenten bewertet, so liegt folgende Rangordnung vor:
Umweltchemikalien
Lebensmittelzusatzstoffe
Ernährungsverhalten
krankmachende Mikroorganismen
natürliche Gifte
Aus der Sicht der Wissenschaft sieht es aber so aus:
Ernährungsverhalten
krankmachende Mikroorganismen
natürliche Gifte
Umweltchemikalien
und zuletzt die Lebensmittelzusatzstoffe.
Ist das Problem hier die Zusatzstoffe oder das Ernährungsverhalten?
Zum Problem werden Zusatzstoffe bei empfindlichen Menschen. Sie können allergische Reaktionen, Unverträglichkeiten oder allergieähnliche Reaktionen auslösen.
Allergien – Dedektive gesucht
Allergiker, aber auch viele gesundheitsbewusste Menschen wollen genau wissen, was hinter den E-Nummern steckt. Für Allergiker ist die Deklaration sogar lebensnotwendig. Für den Normalverbraucher sind die Zusätze größtenteils unbedenklich. Für Allergiker beginnt das große Suchspiel mit dem Studieren des Kleingedruckten auf der Zutatenliste. Leider müssen aber nicht alle Zusätze angeführt werden. Dann beginnt das Dedetktivspiel. Auch Patienten mit Stoffwechselstörungen haben es nicht immer leicht, die ihnen bekömmlichen Produkte zu finden. Sogar so ein einfacher Zusatz wie Milchzucker kann für viele Konsumenten zu Bauchschmerzen und Durchfällen führen wenn sie keinen Milchzucker vertragen.
Auch verschiedene Konservierungsmittel können bei Allergikern Beschwerden hervorrufen. Als Beispiel diene die Benzoesäure. Sie hat die Nummer 210. Sie wird Gemüse- und Obstkonserven, Marinaden, Mayonnaisen und Salaten beigesetzt. Allergisch auf diese Säure reagieren Menschen, die auch kein Aspirin vertragen. Sie vertragen dann aber auch keine Preiselbeeren. Diese Pflanze produziert von Natur aus selber Benzoesäure. In den Beeren ist viel davon eingelagert.
Positive Aspekte von Zusatzstoffen
Wer zu verarbeiteten Produkten greift, muss auch ja sagen zu den Zusatzstoffen. Die maschinelle Verarbeitung vieler Produkte ist ohne Zusatzstoffe gar nicht mehr möglich. Natürliche Rohstoffe haben schwankende Eigenschaften. Um sie maschinengängig zu machen, müssen sie der vollautomatischen Produktion angepasst werden. Die Verarbeitung muss ruck zuck gehen. Traditionelle Verfahren kosten zu viel. Produkte wie etwa Käse und Sauerteig haben keine Zeit mehr zum Reifen. Auch muss der Produzent immer gleichbleibende Qualität liefern. Er muss die Haltbarkeit garantieren, weiters Aroma und Geschmack erhalten. Das Aussehen soll bis zum letzten Löffel appetitlich bleiben. Solche Ansprüche können nur mit Hilfe von Zusatzstoffen erfüllt werden.
Dank der Zusatzstoffe sind aber auch die Lebensmittelvergiftungen zurückgegangen. Wie das? Überall, auch in der Luft, lauern Mikroorganismen, die darauf aus sind, Lebensmittel zu verderben. Wird ein Produkt geöffnet, wird es von ihnen überfallen. Nehmen wir ein geöffnetes Tomatenketchup. Das Kleinklima in der Flasche stellt für viele Verderberkeime ideale Lebensbedingungen dar. Ohne Konservierungsstoffe würden sie sich ungehindert vermehren. Und wie lange bleibt so eine Flasche im Schrank bis sie leer ist?
Falsche Listen
Es kursieren immer wieder Listen mit gefährlichen Lebensmittelzusatzstoffen. Dabei werden auf unseriöse Weise irgendwelche Krankenhäuser oder Forschungsstätten als Herausgeber hingestellt. In Österreich ist es das St. Anna Kinderspital in Wien. In anderen Ländern sind es andere bekannte Institutionen. Die genannten Institutionen haben aber nichts mit der Abfassung und Verbreitung solcher Listen zu tun. Wer hinter solchen Listen steckt, kann man nur vermuten. Es soll hier nicht darauf eingegangen werden. Der Konsument wird dadurch noch mehr verunsichert. Da werden beispielsweise so ungefährliche Stoffe wie Zitronensäure als krebserregend hingestellt. Vom Verbreiten solcher Listen sollte Abstand genommen werden.
Einziger Ausweg
Wer E-Nummern und damit die Zusatzstoffe meiden will, hat nur einen Ausweg: Hände weg von Fertigprodukten. Das heißt im Klartext: Aufstriche wieder selber herstellen, natürliche Rohstoffe verwenden, selber Brot backen, Pizza mit viel Phantasie selber herstellen, Marmeladen und Kompotte selber einkochen, Schleckereien in Eigenproduktion herstellen. Wer zu Fertigprodukten greift, greift auch zu E-Nummern, die ja heute in aller Munde sind.
Esther Neumann
Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem schrieb sie für viele Jahre für das Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch.
https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2024/08/blog_enummern.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2024-06-30 12:00:002024-08-12 18:41:52E-Nummern in Aller Munde
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