Alles begann mit einem Ausrutscher auf einer vereisten Treppe, einer gebrochenen Hüfte, einem verletzten Rücken und einem chaotischen Rechtsstreit. Operationen und Medikamente hatten Jims Schmerzen nicht lindern können.
„Ich kann es nicht glauben“, beschwerte er sich: „Hier bin ich, eine Führungskraft, die für schlechte Arbeit gerügt wird. Ich nehme hochdosierte Schmerztabletten, die sich auf meine Persönlichkeit und meine Leistung auswirken, aber die Schmerzen nicht lindern.“
Jim war ständig gestresst und griff zu Koffein und zuckerhaltigen Getränken, um die Müdigkeit und Depression zu vertreiben, die ihn verfolgten. Seine Wut und Depression in Verbindung mit der Beschäftigung mit seinen Schmerzen beeinträchtigten seine Ehe; er und seine Frau lebten nun getrennt.
Er hörte auf, Sport zu treiben und nahm an Gewicht zu. Seine Reiseverpflegung bestand aus Fast-Food-Burgern, Schokoriegeln und Bier. Er entwickelte Diabetes und Fettleibigkeit, was seine Schmerzen und Depressionen noch verschlimmerte.
Jim fühlt sich allein, aber er ist es nicht. Chronische Schmerzen – d. h. Schmerzen, die länger als sechs Monate andauern – betreffen rund 100 Millionen Amerikaner und treten u. a. bei körperlichen Verletzungen, Kopfschmerzen, Arthritis, Krebs und Nervenschmerzen im Zusammenhang mit Diabetes auf.1) Viele Schmerztherapien sind entweder unzureichend oder verursachen Nebenwirkungen.
Jims Geschichte zeigt, dass chronische Schmerzen mit körperlichen Beeinträchtigungen in Verbindung mit emotionalen, psychologischen und sozialen Faktoren einhergehen können, die das Nervensystem auf molekularer Ebene beeinflussen.
Schmerzen können noch lange nach der Heilung einer Verletzung anhalten, so dass chronische Schmerzen in gewissem Sinne zu einem sich selbst aufrechterhaltenden Zustand werden können. Dies gilt insbesondere für Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen. Sieben von zehn Patienten mit chronischen Rückenschmerzen haben keine erkennbare körperliche Ursache für ihre Schmerzen.2) Manche Patienten haben körperliche Anzeichen einer Verletzung oder Verschlechterung, aber keine Schmerzen.
Für die Betroffenen bedeutet dies nicht, dass ihre Schmerzen eingebildet sind, sondern dass es sich um verräterische Veränderungen in den Neuronen handelt, die die Schmerzempfindlichkeit grundlos erhöhen, ähnlich wie ein defekter Rauchmelder, der Alarm schlägt, obwohl es gar nicht brennt, oder der schon beim Anzünden eines Streichholzes Wirbel macht.
„Schmerzverstärker“ sind Faktoren, die den Schmerz verstärken, während ‚Schmerzdämpfer‘ die ‚Lautstärke‘ chronischer Schmerzen dämpfen.
Die Vermeidung von Schmerzauslösern und die Verstärkung von Schmerzdämpfern kann die Schmerzskala in Richtung Linderung kippen – und kann sogar dazu beitragen, das Nervensystem „umzuerziehen“, damit es die „Lautstärke“ seines eigenen schlecht funktionierenden Schmerzsystems dauerhaft herunterdreht. Hier sind ein paar Beispiele:
Erwartung: Die Erwartung von Schmerzen kann die Schmerzreaktion verstärken.3) Psychologische Faktoren spielen bei der Schmerzwahrnehmung eine große Rolle.4) Patienten, die erwarten, dass eine Spritze weh tut, haben mehr Schmerzen als Patienten, die dies nicht erwarten. Eine pessimistische Einstellung verstärkt das Leiden. Positive Erwartungen und Optimismus erhöhen die stimmungsaufhellenden Chemikalien und verringern das Gefühl der Hilflosigkeit. Dies führt zu einer schnelleren Genesung von Wunden, einem geringeren Schmerzempfinden und einer besseren Bewältigungsfähigkeit, selbst bei schweren Verletzungen.5)
Stress und Stimmung: Chronischer Stress erhöht das Risiko einer Person, eine Schmerzerkrankung zu entwickeln.6) Katastrophen, Angst, Depression, Schuldgefühle und Negativität erhöhen die Empfindlichkeit und Aktivität der Schmerzschaltkreise, so dass der Betroffene seinen Schmerzen eine negative emotionale Bedeutung beimisst.7)
Depressionen sind ein wichtiger Faktor für chronische Schmerzen.8) Die Behandlung von Depressionen und das Ausdrücken von Dankbarkeit können Schmerzen lindern und helfen, mit bestehenden Schmerzen fertig zu werden. Denke an die positiven Dinge in deinem Leben und sprich jeden Tag deine Dankbarkeit dafür aus.
Ernährung: Limonaden, Koffein, raffinierte Süßigkeiten, frittierte Speisen und große Mengen tierischer Fette erhöhen die körpereigene Produktion entzündungsfördernder Chemikalien, die die Schmerzempfindlichkeit steigern. Sie tragen auch zu Fettleibigkeit und anderen chronischen Erkrankungen bei, die Schmerzen, Arthritis, Gelenksteifheit und die langsame Genesung von Verletzungen verstärken.
Mahlzeiten, die reich an frischem Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Bohnen, Hülsenfrüchten, Oliven, Avocados und Nüssen (insbesondere Walnüssen) sind, wirken entzündungshemmend. Diese Lebensmittel enthalten viele stressmindernde Nährstoffe, darunter Magnesium. Viel frisches Wasser zu trinken ist eine gute Möglichkeit, Giftstoffe, die mit Schmerzen und Verletzungen in Verbindung stehen, auszuscheiden. Auch die Einnahme von Vitamin D3 kann einige Arten von chronischen Schmerzen lindern.9) Kontrolliere deinen Vitamin-D-Spiegel.
Bewegung: Regelmäßige, auf deine Fähigkeiten abgestimmte sportliche Betätigung verbessert die Stimmung, reduziert Ängste und erhöht die Flexibilität, die Beweglichkeit, die Muskelkraft, die Sauerstoffversorgung und den Kreislauf. Bei Patienten mit chronischer Müdigkeit und Fibromyalgie kann sie Schmerzen lindern und das Energieniveau verbessern. Arbeite mit deinem Arzt zusammen, aber sei beharrlich und konsequent, und fordere dich selbst heraus, wenn du stärker wirst! Bewege dich im Freien, um den Vorteil der Sonne zu nutzen.
Schlaf: Sonnenschein und Bewegung tragen zur Entwicklung eines gesunden Schlafmusters bei. Tiefer, regelmäßiger Schlaf verbessert die Stimmung und kann das Schmerzempfinden dämpfen. Koffein, Alkohol und nächtliches Essen können die Nachtruhe beeinträchtigen.
Kontakte: Schließe dich mit anderen zusammen, denen es weniger gut geht als dir. Dies ist eine gute Möglichkeit, deine eigenen Schwierigkeiten ins rechte Licht zu rücken und deine Aufmerksamkeit von deinem Schmerz abzulenken. Umgebe dich mit ermutigenden Menschen, um während der Höhen und Tiefen auf deinem Heilungsweg Kraft zu schöpfen.
Kontaktiere deinen Arzt und andere Fachleute im Gesundheitswesen, um dich beraten zu lassen und die verfügbaren medizinischen Technologien kennenzulernen.
Suche den Kontakt mit Gott. Er verspricht Kraft und Trost und hat uns Strategien zur Schmerzbewältigung und -linderung gegeben.
Auf der Suche nach Antworten
Warum müssen also einige ein Leben lang mit chronischen Schmerzen leben, während andere geheilt werden? Wir haben nicht auf alles eine Antwort. Aber für alle, die zu ihm um Hilfe kommen, verspricht Gott „dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden.“. (Jesaja 40:29). „Der HERR wird ihn erquicken auf seinem Lager; du hilfst ihm auf von aller seiner Krankheit.“ (Psalm 41:4).
Auch wenn dein Leben hier von Leiden gezeichnet sein mag, kannst du dich im Glauben auf ein neues Leben im Himmel freuen, wenn Jesus wiederkommt. Das ist sein Versprechen: „Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ (Offenbarung 21,4).
Long COVID umfasst ein breites Spektrum von Symptomen und Beschwerden, die Wochen, Monate oder sogar länger anhalten können. In vielen Fällen kann es ziemlich tiefgreifende Auswirkungen haben. In diesem Artikel werden wir einige mögliche Mechanismen untersuchen, durch die Long COVID entstehen kann, und was wir tun können, um die Vielzahl der Symptome, die es in unserem Körper verursachen kann, natürlich zu behandeln.
Ein Symptom gilt als Long COVID, wenn es mehr als 4 Wochen nach Abklingen der Krankheit anhält. Long COVID tritt häufiger bei Personen auf, die eine schwere COVID-19-Infektion durchgemacht haben, kann aber auch bei Personen auftreten, die eine asymptomatische Infektion hatten. Das Risiko scheint auch mit dem Alter zu steigen, wobei es bei Kindern und Jugendlichen seltener in Erscheinung tritt als bei Erwachsenen. Auch scheinen die Symptome bei Frauen häufiger aufzutreten. In verschiedenen Studien werden mehr als 200 verschiedene Symptome aufgeführt. Zu den häufigsten gehören:
extreme Müdigkeit oder Abgeschlagenheit, die das tägliche Leben beeinträchtigt
Kurzatmigkeit, Herzklopfen, Schmerzen oder Engegefühl in der Brust
Husten
heisere Stimme
Gedächtnis- und Konzentrationsschwierigkeiten (Hirnnebel)
Veränderungen von Geschmack und Geruch
Gelenk- und Muskelschmerzen
Schlafprobleme
Taubheitsgefühl oder Nadelstiche
Stimmungsschwankungen (Angst, Depression oder Stress)
Herzklopfen oder Herzrasen
Gelenkschmerzen
Muskelschmerzen
Kopfschmerzen
Ausschlag
leichtes Fieber
Übelkeit und Erbrechen
Haarausfall und Hautveränderungen
verminderter Appetit und Gewichtsverlust
Schwindelgefühl beim Aufstehen (Schwindelanfälle)1)
Müdigkeit ist das häufigste Symptom nach COVID. Einige Studien zeigen, dass es enge Parallelen zwischen einer Long COVID und dem Symptom der chronischen Müdigkeit gibt, das zumeist durch eine vorige Virusinfektion ausgelöst wird. Dieses Symptom wird seit einiger Zeit erforscht, aber es wurden keine großen Fortschritte in Bezug auf praktikable Behandlungsmöglichkeiten gemacht. Aufgrund der Ähnlichkeiten gibt die Forschung zu dieser Erkrankung, die als myalgische Enzephalomyelitis/chronisches Erschöpfungssyndrom oder kurz als ME/CFS bezeichnet wird, einige Hinweise auf mögliche Mechanismen und Behandlungsmöglichkeiten für Long COVID.
Es besteht immer noch große Ungewissheit darüber, was Long COVID verursacht. Einige Aspekte lassen sich durch die direkt vom Virus verursachten Schäden erklären. Wir wissen, dass selbst das isolierte Spike-Protein des Virus Organschäden verursachen kann. Andere meinen, dass die Infektion das Immunsystem auf Hochtouren laufen lässt, was bedeutet, dass es nicht nur das Virus, sondern auch die eigentlichen Organe des Körpers angreift. In einer Studie wurden ungewöhnlich niedrige Cortisolwerte und ungewöhnliche Aktivitäten des Immunsystems festgestellt, die auf eine wiederauflebende schlummernde Infektion, z. B. das Epstein-Barr-Virus, hindeuten könnten.2)
Es gibt auch keine eindeutigen Daten über die Prävalenz von Long Covid. Eine Studie ergab, dass 50,2 % der positiven COVID-19-Fälle Long COVID-Symptome entwickelten.3) Dies galt jedoch für die erste Welle des ursprünglichen Virus und für Patienten, die krank genug waren, um sich in der Notaufnahme eines Krankenhauses behandeln zu lassen. In den USA sind etwa 16 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter in irgendeiner Form an Long COVID erkrankt, und schätzungsweise 2 bis 4 Millionen von ihnen sind wegen Long COVID-Symptome arbeitsunfähig.4) In Grossbritannien sind schätzungsweise 2,1 Millionen Menschen, d. h. 3,2 % der Bevölkerung, in irgendeiner Form von Long COVID-Symptomen betroffen.5)
Es ist möglich, die gleiche Art von Symptomen nach der Impfung zu entwickeln.6) In Anbetracht der Tatsache, dass der Impfstoff eine große Anzahl von Spike-Proteinen produziert und das Immunsystem in gewisser Weise überreagieren kann, sind Nachwirkungen der Impfung durchaus erklärbar. Die Symptome sind so vielfältig wie bei Long COVID und können bereits Stunden nach der Impfung auftreten oder sich erst nach Tagen oder Wochen entwickeln. Es gibt keine Statistiken über die Prävalenz dieser Wirkungen (und wird es aus politischen Gründen wahrscheinlich auch in nächster Zeit nicht geben), aber höchstwahrscheinlich sind sie weniger verbreitet als die Symptome nach einer COVID Erkrankung.
Die genauen Mechanismen von Long COVID sind noch immer nicht vollständig geklärt. Es gibt mehrere Theorien, aber eindeutige Beweise fehlen noch.
Eine Theorie geht von der Möglichkeit aus, dass das Virus in verschiedenen Geweben des Körpers verbleibt. Wir wissen, dass das Virus verschiedene Organe im ganzen Körper infiziert und seine Aktivität noch lange nach Abklingen der Atemwegssymptome fortsetzen kann. Eine Studie hat gezeigt, dass bei 12% der COVID-19-Patienten auch vier Monate nach der Infektion noch virale DNA in fäkalen PCR-Tests nachweisbar war, bei 4% sogar noch sieben Monate später.7)
Um das Vorhandensein eines lebenden Virus nachzuweisen, müssen Gewebeproben der Organe entnommen werden, was ein kompliziertes invasives Verfahren ist und diese Theorie schwer zu beweisen macht. Aus diesem Grund haben wir immer noch keine eindeutigen Hinweise darauf, ob die Symptome durch eine Entzündungsreaktion nach der Erkrankung, durch Organschäden, die das Virus verursacht hat, oder durch ein noch aktives Virus in bestimmten Organgeweben verursacht werden. Möglicherweise handelt es sich sogar um eine Kombination mehrerer Faktoren, es fehlen uns einfach noch die klaren Antworten dazu.
Ein Argument für die Theorie des aktiven Virus sind einige Einzelfälle von Patienten, bei denen es nach der Verschreibung einer Reihe antiviraler Medikamente zu einer Besserung kam, aber um die Wirksamkeit einer solchen Therapie verallgemeinern zu können, wären randomisierte kontrollierte Studien erforderlich.
Ein überreagierendes Immunsystem erhöht auch die Zytokinwerte, d. h. die Partikel, die das Immunsystem zur Erzeugung von Entzündungen und zur Bekämpfung des Virus einsetzt. Das SARS-Cov2-Virus ist in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu beschädigen, und die Zytokine gelangen ins Gehirn, wo sie wichtige Regulationszentren beeinflussen. Sie können sich auf den Hypothalamus auswirken, der für die Hormonproduktion (einschließlich der Appetit- und Schlafkontrolle) verantwortlich ist, sowie auf das autonome Nervensystem, das für die Regulierung von Herzfrequenz, Blutdruck und anderen wichtigen Parametern zuständig ist. Dies wirkt sich natürlich in erheblichem Maße auf die Müdigkeit aus.
Laut Etheresia Pretorius, Professorin an der Universität Stellenbosch in Südafrika, ist das Problem der Blutgerinnung auf das Spike-Protein des Virus zurückzuführen. In einer kleinen Studie setzte sie eine Kombination aus drei Medikamenten ein, um die Entzündung zu kontrollieren und die Aktivität der Blutplättchen zu normalisieren, wodurch die Symptome der Müdigkeit und des Gehirnnebels verschwanden.8)
Mastzellen sind regulierende Zellen des Immunsystems, die eine Vielzahl unterschiedlicher Funktionen haben. Sie befinden sich häufig unter der Haut, in der Lunge und im Verdauungstrakt und sind ständig auf der Suche nach Eindringlingen. Bei Kontakt mit bestimmten Allergenen können sie überreagieren und eine Entzündung hervorrufen, die ein wesentlicher Bestandteil vieler allergischer Reaktionen ist. Diese Mechanismen spielen wohl auch bei Long COVID eine große Rolle.
Zusätzlich zu den Durchblutungsstörungen kann der Sauerstoff, der eine Zelle erreicht, aufgrund der beeinträchtigten Funktion der Mitochondrien nicht genügend Energie produzieren. Es wurde beobachtet, dass das SARS-CoV-2-Virus die Mitochondrien einer Zelle, die für die Energieproduktion zuständig sind, kidnappen kann. Auch bei dem eng verwandten chronischen Erschöpfungssyndrom werden beeinträchtigte Mitochondrien beobachtet. Wir werden verschiedene Nahrungsergänzungsmittel besprechen, die bei der Behandlung dieser Symptome nützlich sein können.9)
Mehrere Forscher untersuchen, wie Long COVID den Vagusnerv beeinträchtigt und eine Dysregulation des sympathischen und parasympathischen Nervensystems verursacht. Dies kann zu Müdigkeit, Schwindel, Herzklopfen und Verdauungsproblemen führen. Eine nichtinvasive Stimulation des Vagusnervs half, die Müdigkeit zu verringern.
Es gibt also eine Reihe von Mechanismen, die an der Entstehung der Symptome von Long COVID beteiligt sein können. Viele davon sind noch hypothetisch, aber wahrscheinlich sind mehrere von ihnen an der Entstehung der verschiedenen Symptome beteiligt, die als Long COVID klassifiziert werden. Möglicherweise sind sogar bei jedem Patienten unterschiedliche Mechanismen beteiligt, so dass die Behandlung immer noch ein Versuch-und-Irrtum-Unterfangen ist. Was bei dem einen funktioniert, muss bei einem anderen nicht unbedingt gleicherweise funktionieren.
Long COVID Behandlungsoptionen
Obwohl nicht alle Mechanismen vollständig geklärt sind, sollte ein Long COVID-Behandlungsprotokoll Folgendes umfassen:
Verringerung der Entzündungsreaktion und der daraus resultierenden Blutgerinnung.
Stärkung des Immunsystems und Verwendung von Substanzen mit antiviralen Eigenschaften zur Beseitigung etwaiger verbleibender Virenherde.
Unterstützung des Organismus beim Prozess der Mitochondrien- und Zellreparatur.
Unterstützung des Nervensystems
Entzündungshemmende Ernährung
Eine gesunde Ernährung kann viel dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren, das Immunsystem zu stärken, die Zellen zu nähren und das Gehirn zu unterstützen. Eine pflanzliche Vollwerternährung schafft dafür die idealen Voraussetzungen. Auch wenn du nicht bereit bist, den radikalen Schritt zum Veganer zu machen, solltest du in Erwägung ziehen, die Menge an tierischen Produkten, die du konsumierst, drastisch zu reduzieren. Diese enthalten in der Regel viel Cholesterin, gesättigte Fette, entzündungsfördernde Arachidonsäure, ungünstige Aminosäuremuster und eine Reihe von Schadstoffen, die im Körper eine Unzahl von Problemen verursachen, insbesondere bei Long COVID.
Omega 3 ist eine Fettsäure mit starken entzündungshemmenden Eigenschaften. Ärzte und Ernährungswissenschaftler empfehlen häufig Fisch als Omega-3-Quelle. Allerdings wird die positive Wirkung von Omega 3 durch gesättigte Fette, Cholesterin, Quecksilber und andere Schadstoffe beeinträchtigt. Fisch schneidet im Vergleich zu rotem Fleisch gut ab, aber wenn du etwas wirklich Gutes für deine Gesundheit tun möchtest, solltest du dich für pflanzliche Omega-3-Quellen entscheiden.
Gute Omega-3-Quellen sind Leinsamen, Chia, Hanfsamen, Walnüsse, Kürbiskerne, Rosenkohl und andere Kreuzblütler. Alle pflanzlichen Omega-3-Quellen enthalten ALA, das in die aktiven Formen DHA und EPA umgewandelt werden muss. EPA ist für seine entzündungshemmenden und kreislauffördernden Eigenschaften bekannt, und DHA hat einige zusätzliche Vorteile für das Gehirn und das Immunsystem. Unter normalen Bedingungen ist der Körper in der Lage, ausreichend ALA in die aktiven Formen umzuwandeln, aber unter bestimmten Bedingungen, wie z. B. bei Long COVID, kann eine zusätzliche Supplementierung der aktiven Formen gerechtfertigt sein.
Die häufigste Quelle für DHA und EPA ist Fischöl. Auch hier haben wir das Problem mit Verunreinigungen. Wenn du dich für Fischöl entscheidest, solltest du eine Marke wählen, die IFOS-zertifiziert ist, d. h. auf akzeptable Verunreinigungswerte getestet wurde. Die sicherere Option wäre die Verwendung von veganen Omega-3-Nahrungsergänzungsmitteln auf Algenbasis, bei denen es viel weniger Probleme mit Verunreinigungen gibt. Schließlich beziehen die Fische ihr Omega-3 aus dem Verzehr von Algen. Eine gute Dosis in der Long COVID Behandlung wären täglich 4.000 mg DHA und EPA zusammen.
Genauso wichtig ist es, jede Form von konzentriertem Zucker in der Ernährung zu vermeiden. Zucker ist sehr schädlich für das Immunsystem, außerdem verursacht er Entzündungen und verstärkt das Schmerzempfinden. Versuche, ob du von einem vollständigen Verzicht auf alle Formen von konzentriertem Zucker, einschließlich braunem Zucker, Melasse, Agave und Ahornsirup, profitieren kannst. Vermeide auch künstliche Süßstoffe. Erlaubt sind 1-2 Esslöffel Honig pro Tag und eine moderate Menge an Trockenfrüchten.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil einer entzündungshemmenden Ernährung sind Antioxidantien. Sie arbeiten ständig daran, freie Radikale in Schach zu halten, und indem sie die Zellschäden verhindern, die freie Radikale verursachen würden, verringern sie Entzündungen im Körper. Zu den bekanntesten gehören Vitamin C, Vitamin E, Betakarotin sowie Mineralstoffe wie Selen und Mangan. Die Liste lässt sich mit unzähligen anderen Substanzen wie Glutathion, Coenzym Q10, Flavonoiden, Polyphenolen, Phytoöstrogenen und vielen mehr, fortsetzen. Um eine gute Abwechslung zu erhalten, empfiehlt es sich, jede Woche einen Regenbogen von Obst und Gemüse zu essen. Antioxidantien helfen sehr bei der Behandlung von Gehirnnebel und bei der Steigerung des Energieniveaus.
Kurkuma ist ein häufig verwendetes Gewürz, das Curcumin als wichtigen entzündungshemmenden Wirkstoff enthält. Es kann die proinflammatorischen Zytokine hemmen und hat nachweislich antivirale Eigenschaften. Du solltest dieses Gewürz häufig verwenden, um von seinen antioxidativen Eigenschaften zu profitieren.
Es gibt eine Reihe von Lebensmitteln, die Entzündungen verstärken und möglichst vermieden werden sollten. Dazu gehören:
Zucker in allen Formen (einschließlich braunem Zucker)
Extrahierte Öle mit hohem Omega-6-Gehalt
Frittierte Lebensmittel
Gesättigtes Fett
Pökelfleisch
Alkohol
Koffein
Supplementierung
Es kann von Vorteil sein, bestimmte Substanzen zu ergänzen, um die Long COVID Behandlung zu unterstützen. Bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln muss man jedoch mit Vorsicht vorgehen. Nicht immer bringen höhere Dosen einer guten Sache ein besseres Ergebnis. Die Beachtung der richtigen Dosierung ist entscheidend. Und selbst dann haben wir oft nur begrenzte Beweise für ihre Wirksamkeit. Um die Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln zu beweisen, wären groß angelegte, randomisierte, kontrollierte Studien erforderlich, und insbesondere für Long COVID liegen solche Studien nicht vor.
Es gibt viele Fälle, in denen eine natürliche Frucht mit einem guten Gehalt an Antioxidantien einem isolierten Nahrungsergänzungsmittel weit überlegen ist. In natürlichen Nahrungsquellen gibt es ein kompliziertes Zusammenspiel zwischen verschiedenen sekundären Pflanzenstoffen, das wir in seiner ganzen Komplexität noch nicht vollständig verstehen. Eine isolierte Substanz bietet nur selten dieselbe Art von Nutzen. Wenn du dich für die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln entscheidest, solltest du diese nach Möglichkeit mit natürlichen Nahrungsmitteln kombinieren, um ihren Nutzen zu maximieren. Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel werden sogar aus getrockneten Früchten und Gemüse hergestellt und können im Vergleich zu synthetisch hergestellten Nahrungsergänzungsmitteln oft bessere Ergebnisse erzielen.
Auch wenn wir nur sehr wenige Daten speziell zu COVID haben, gibt es eine kleine Studie, in der eine tägliche Ergänzung von Vitamin C, Acetyl-L-Carnitin, Olivenpoliphenolen, Thiamin, Vitamin B6, Folsäure, Vitamin D und Vitamin B12 verschrieben wurde. Sie berichteten von einer Verdoppelung der Energie während des 2-wöchigen Studienzeitraums. Diese vorläufigen Ergebnisse sind sehr positiv.10)
N-Acetyl-L-Cystein (NAC) ist eine Aminosäure, die bei der Produktion von Glutathion helfen kann, das wiederum ein starkes Antioxidans ist und insbesondere die Mitochondrien schützt. Sie trägt auch zur Stärkung des Immunsystems bei. Avocado, Okra, Spinat, Kürbis, Melonen, Pfirsiche und Kreuzblütlergemüse (Brokkoli, Blumenkohl, Kohl und Grünkohl) können dazu beitragen, den Glutathionspiegel zu erhöhen. Im Falle von Long COVID kann NAC die Glutathionaktivität sehr gut ankurbeln. Versuche, es mit 600-1500 mg/Tag zu supplementieren.
Resveratrol ist ein Antioxidans, das in roten Weintrauben, der Schale von Erdnüssen und einigen Beeren vorkommt. Es hat eine besondere Schutzfunktion bei einer COVID-19-Infektion und der daraus resultierenden Entzündung. Long COVID-Patienten können von einer Supplementierung mit 200 mg bis 500 mg Resveratrol zweimal täglich profitieren.11) Resveratrol hat oft eine begrenzte Bioverfügbarkeit.12) Ziehe daher Nahrungsergänzungsmittel mit trans-Resveratrol in Betracht, das aus japanischem Knöterich gewonnen wird.
Quercetin ist ein Flavonoid, das in Brokkoli, Buchweizen, Zwiebeln, Äpfeln, Pflaumen, Kirschen und Beeren vorkommt. Quercetin scheint in der Lage zu sein, sich an das Spike-Protein zu binden, Entzündungen zu reduzieren, die Blutgerinnung zu hemmen und hat zudem antivirale Eigenschaften. Es hilft auch, die Monoaminoxidase zu hemmen, wodurch Neurotransmitter wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin erhöht werden, was sich positiv auf die Stimmung auswirkt. Es sollte erwähnt werden, dass hohe Dosen von Quercetin den Glutathionspiegel senken können, was zu einer entzündungsfördernden Wirkung führen kann, daher gilt es, auf die richtige Dosierung zu achten.13) Long COVID-Patienten wird empfohlen, täglich 250 mg Quercetin zusätzlich zu den natürlichen Quellen einzunehmen, um die Vorteile zu maximieren. Luteolin wirkt in etwa in die gleiche Richtung und soll besser in das Gehirn eindringen als Quercetin. Es wurde bereits bei der Alzheimer-Krankheit untersucht und reduziert die Neuroinflammation und kognitive Störungen. Sowohl Quercetin als auch Luteolin sind schwer zu absorbieren, werden aber besser verfügbar, wenn sie mit Oliventresteröl kombiniert werden.14) Zu den Nahrungsquellen mit Luteolin gehören Sellerie, Brokkoli, grüner Pfeffer, Karotten, Olivenöl, Petersilie, Thymian, Pfefferminze und Oregano.
Vitamin C hat viele Vorteile für das Immunsystem. Es kann die Überproduktion von Histamin durch die Mastzellen regulieren. Man kann 2 bis 3 Mal täglich 1.000 mg Vitamin C einnehmen. Länger anhaltende hohe Dosen können jedoch die Entstehung von Nierensteinen begünstigen und sollten daher auf wenige Wochen beschränkt werden.
Coenzym Q10 trägt zur Verbesserung der Mitochondrienfunktion bei. Bei Patienten mit chronischem Müdigkeitssyndrom wurde festgestellt, dass sowohl Coenzym Q10 als auch NADH niedrig waren. In einer Studie wurde gezeigt, dass eine tägliche Ergänzung mit 200 mg Coenzym Q10 und 20 mg NADH eine wesentliche Verbesserung der Müdigkeit und der entsprechenden Biomarker des Energiekreislaufs bewirken konnte.15)
L-Carnitin ist ein Enzym, das dem Körper hilft, Fett in Energie umzuwandeln. Es ist wichtig für die Herz- und Gehirnfunktion, die Muskelbewegung und viele andere Körperprozesse. Eine tägliche Ergänzung mit 300 mg L-Carnitin kann helfen, Müdigkeit zu überwinden.
Eine Formel zur Optimierung der mitochondrialen Energie, die Pyrrolochinolinchinon (PQQ) enthält, kann zur Stärkung der Mitochondrien und zur Erhöhung des Energieniveaus verwendet werden.
COVID-19 kann eine enorme Beeinträchtigung der Darmflora hervorrufen, die wiederum für eine ordnungsgemäße Immunfunktion unerlässlich ist. Eine Studie zeigte, dass eine Reihe wichtiger Darmbakterien nach einer SARS-Cov2-Infektion über den gesamten 30-Tage-Zeitraum der Studie niedrig blieben.16) Der Verzehr von Joghurt (kann pflanzenbasiert sein), Sauerkraut, Kefir und anderen fermentierten Produkten kann helfen, das Mikrobiom zu verbessern, und eine ballaststoffreiche Ernährung hilft, die Darmbakterien zu nähren, aber in vielen Fällen wäre eine präbiotische und probiotische Supplementierung angezeigt, um die gesunde Darmfunktion wiederherzustellen.
Melatonin ist ein Hormon, das von unserem Körper produziert wird, um den Schlaf-Wach-Rhythmus zu regulieren. Es hat auch entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften und unterstützt die Darmschleimhaut, wodurch das Immunsystem gestärkt wird. Um den Schlaf-Wach-Rhythmus zu regulieren, ist eine Supplementierung von 1 mg vor dem Schlafengehen ausreichend. Wer die anderen Vorteile maximieren möchte, kann je nach Toleranz die Dosis schrittweise erhöhen, ohne den Schlaf zu beeinträchtigen, bis die maximale Dosis von 8 mg pro Tag erreicht ist, wobei vorzugsweise ein Präparat mit langsamer Freisetzung verwendet werden sollte.
Vitamin D ist für eine gute Immunfunktion unerlässlich. Es stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern reguliert auch viele Immunfunktionen im Falle von allergischen Überreaktionen. Wir haben bereits einen Artikel über die Bedeutung von Vitamin D verfasst. Achte auf regelmäßige Blutuntersuchungen und versuche, einen Spiegel von 60 bis 80 ng/ml im Blut zu halten. Die FLCCC Alliance hat eine Tabelle erstellt, die zeigt, welche Dosierung bei niedrigen Spiegeln verwendet werden sollte. Zur Aufrechterhaltung sollte bei normalgewichtigen Personen etwa 5.000 IE pro Tag zu sich genommen werden, bei übergewichtigen Personen 10.000 bis 25.000 IE.
Hydrotherapie
Die Anwendung von heißem und kaltem Wasser in Form einer Hydrotherapiebehandlung ist ein wirksames Mittel zur Verbesserung der Durchblutung. Besonders wirksam sind Behandlungen, bei denen abwechselnd warmes und kaltes Wasser verwendet wird. Sie haben auch eine stark immunstärkende Wirkung, was bei einer Long COVID-Behandlung von Vorteil sein kann. Es gibt zwei Optionen, die für die Verbesserung der Mikrozirkulation im Zusammenhang mit einer Long COVID-Behandlung sehr hilfreich sein können.
Wechselfußbad
Bei dieser Behandlung werden die Füße abwechselnd in einen Eimer mit heißem und kaltem Wasser getaucht. Die Füße haben eine viel höhere Durchblutung als andere Körperteile und sind in der Lage, den Kreislauf im restlichen Körper zu regulieren.
Beginne im dem Eimer mit heißem Wasser für 3 Minuten und wechsle dann für 1 Minute zum Eimer mit kaltem Wasser mit Eiswürfeln. Lasse während dieser Zeit einen Helfer etwas heißes Wasser in den anderen Eimer geben, um die Temperatur allmählich zu erhöhen, so heiß wie es vertragen wird. Kehre zum heißen Wasser zurück und führe 5 bis 6 Zyklen durch, wobei immer mit kaltem Wasser beendet wird.
Diabetiker und Menschen mit eingeschränkter Sensibilität oder Kreislaufproblemen müssen extreme Temperaturen vermeiden, um Verbrennungen vorzubeugen. Trockne die Füße ab und ziehe Hausschuhe an, damit du nicht mit dem kalten Boden in Berührung kommst, und ruhe dich etwa 30 Minuten lang aus, um die Wirkung der Behandlung zu verstärken.
Wechseldusche
Bei dieser Behandlung versuche, die größtmögliche Fläche deiner Haut dem Wechsel zwischen heiß und kalt auszusetzen. Beginne mit einer 3-minütigen heißen Dusche, so heiß, wie du es vertragen kannst. Wechsle dann zügig für 30 Sekunden bis 1 Minute auf kalt. Führe 3 Zyklen durch und beende diese wieder mit Kälte. Trockne dich ab und ruhe dich etwa 40 Minuten lang aus, um die Wirkung der Behandlung zu verstärken.
Kräuter
Es gibt eine Vielzahl von Kräutern, die eine Long COVID-Behandlung unterstützen können. Sie haben unterschiedliche Funktionen und sollten je nach Bedarf individuell eingesetzt werden. Wir werden einige mögliche Optionen erwähnen. Wer Medikamente einnimmt, sollte sich beim Arzt über mögliche Wechselwirkungen informieren.
Astragalus und das chinesische Skullcap (Scutellaria baicalensis) können ACE-2 bei einigen seiner Funktionen unterstützen. Wir haben bereits erwähnt, dass ACE-2 durch das SARS-Cov2-Virus gehemmt wird.
Sibirischer Ginseng kann helfen, das Immunsystem zu stimulieren und Entzündungen zu reduzieren. Durch die Förderung der mitochondrialen Aktivität ist er ein starker Verbündeter im Kampf gegen Müdigkeit. Er hilft auch, die Konzentration zu steigern und den tiefen Schlaf zu verbessern.
Ingwer und Boswellia haben eine entzündungshemmende Wirkung.
Baical Scullcap (Scutellaria baicalensis) kann ebenfalls dazu beitragen, ACE-2 in seiner Funktion zu unterstützen. Es ist ein ausgezeichnetes Kraut zur Stabilisierung der Mastzellen, wodurch das Immunsystem ausgeglichen wird. Die entzündungshemmende Wirkung kann das Risiko für Blutgerinnsel senken.
Ginkgo Biloba und Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) haben eine tonisierende Wirkung und sind hilfreich bei Müdigkeit. Ginkgo hat auch entzündungshemmende Eigenschaften und kann die mikrovaskuläre Durchblutung verbessern. Er reduziert das entzündliche Zytokin Interleukin 6, das ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung von Long COVID zu sein scheint.17)
Weißdorn (Crataegus monogyna) kann dazu beitragen, Schäden an der inneren Schicht der Blutgefäße, dem Endothel, zu reparieren. Es kann auch helfen, die kognitiven Funktionen zu verbessern und das autonome Nervensystem zu regulieren, zum Beispiel bei Herzklopfen (natürlich nach einem Besuch bei einem Herzspezialisten, um eine andere Ursache auszuschließen). Weißdorn kann auch die mitochondriale Energieproduktion unterstützen.
Es gibt viele natürliche Möglichkeiten von Kräutern, die in der Long COVID-Behandlung Verwendung finden können, aber dies ist nur eine Auswahl einiger interessanter Optionen.18)
Wichtige Lebensstilmaßnahmen
Intermittierendes Fasten kann dazu beitragen, die Phagozytose zu stimulieren, die geschädigte Zellen beseitigt und Platz für neue Zellen schafft. Es trägt auch zur Stimulierung der Mitophagie bei, d. h. des selektiven Abbaus geschädigter Mitochondrien. Dies ist wahrscheinlich eine der besten Möglichkeiten, um die durch COVID-19 verursachten Mitochondrienschäden zu reparieren und sich von der Müdigkeit zu erholen. Meine bevorzugte Art, intermittierendes Fasten durchzuführen, ist das Auslassen des Abendessens. Informiere dich zu diesem Thema in unserem Artikel über autophagy.
Spermidin und Resveratrol sind zwei Substanzen, die die Wirksamkeit der Autophagie beim intermittierenden Fasten noch verstärken können. Natürliche Quellen von Spermidin sind Weizenkeime, Pilze, Grapefruit, Äpfel und Mango. Vor allem Weizenkeim-Präparate können eine gute Spermidin-Dosis liefern. Wir haben bereits über die Resveratrol-Supplementierung gesprochen, die in Kombination mit intermittierendem Fasten unbedingt in Betracht gezogen werden sollte.
Die ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist aus vielen Gründen wichtig. Wenn man bedenkt, dass der Körper zu etwa 70% aus Wasser besteht, ist es leicht zu verstehen, dass Dehydrierung schnell zu Müdigkeit und Kopfschmerzen führen kann. Wasser ist wichtig für einen guten Kreislauf und stärkt sogar das Immunsystem. Es liegt auf der Hand, dass eine gute Flüssigkeitszufuhr für die Erholung von Long COVID von grundlegender Bedeutung ist. Und wie ein Sprichwort sagt, braucht man 5 Gläser pro Tag zum Überleben, 8 Gläser zum Wohlfühlen und 10 Gläser zum Gedeihen!
Qualitativ hochwertiger Schlaf ist für die Regeneration des Körpers und eine gesunde Psyche unerlässlich. Er kann viel zu einer besseren Genesung beitragen. Leider ist es für viele, die unter Long COVID leiden, schwierig, guten Schlaf zu bekommen. Es ist wichtig, zu regelmäßigen Zeiten zu Bett zu gehen, idealerweise gegen 21 Uhr, und mindestens 8 Stunden Schlaf zu bekommen. Eine ruhige Umgebung und ein warmes Bad können helfen, den Geist auf eine gute Nachtruhe vorzubereiten. Vermeide Alkohol und Koffein in jeder Form, auch grünen Tee. Bei Bedarf können einige Kräuter wie Baldrian oder Passionsblume helfen, leichter einzuschlafen. Melatonin kann ebenfalls hilfreich sein und hat die oben genannten zusätzlichen Vorteile. Mindestens 30 Minuten Sonnenschein am Tag sind ebenfalls wichtig für einen optimalen Melatoninspiegel.
Wer unter starker Müdigkeit leidet, benötigt möglicherweise einige zusätzliche Ruhezeiten während des Tages. Häufige kurze Ruhepausen sind wahrscheinlich besser als wenige längere. Teile dir deine Aufgaben in kleinere Abschnitte auf, damit du dich motivieren kannst, einen weiteren Abschnitt zu erledigen und danach eine kurze Pause einzulegen. Überlege dir je nach Energielevel, wann die beste Zeit für bestimmte Aktivitäten ist.
Bei chronischer Müdigkeit ist das richtige Timing entscheidend. Bedenke, dass jede körperliche oder geistige Aktivität eine bestimmte Menge an Energie erfordert, die sehr sorgfältig verwaltet werden muss. Man kann jeden Morgen ein Gefühl dafür bekommen, wie der Energielevel an diesem Tag ist, und die Aktivitäten entsprechend planen. Kurze Aktivitäten in Kombination mit angemessenen Ruhepausen helfen, sich besser zu erholen. Versuche, zwischen körperlichen und geistigen Aktivitäten zu wechseln, und hole deine Familie mit ins Boot, damit sie dich bei Bedarf unterstützt.19)
Bewegung kann ein wichtiges Mittel sein, um die Kräfte zu stärken, aber man muss sehr vorsichtig sein, damit man sich nicht überanstrengt. Erschöpfung kann die Symptome verschlimmern und einen in der Genesung zurückwerfen. Manche Menschen haben abwechselnd gute und schlechte Tage. Wer sich an einem guten Tag überfordert, kann eine Verschlimmerung der Ermüdung und anderer Symptome am nächsten Tag auslösen.
Dennoch baue in deine Genesungsroutine angemessene Bewegung ein. Beginne mit einem kurzen Spaziergang und steigere die Trainingszeit langsam, solange du dich nicht überanstrengst. Wenn du dich gut erholst, kannst du mit Schwimmen in einem warmen Becken, langsamem Joggen oder leichtem Radfahren beginnen. Achte darauf, dass du bei diesen Aktivitäten deine Herzfrequenz überwachst und unter 110 Schlägen pro Minute bleibst, bis du deutliche Anzeichen einer Verbesserung erkennst.
Es ist klar, dass Stress sehr schädlich sein kann, wenn man unter starker Ermüdung, Hirnnebel oder ähnlichen Symptomen leidet. Er bringt unser System aus dem Gleichgewicht, raubt uns Energie und kann die vielen Symptome, die wir bereits verspüren, noch verstärken. Sorge für eine gute Planung, um Stress zu vermeiden, wann immer du kannst. Beschränke einige deiner Aufgaben und gib dir Zeit, dich zu erholen, bevor du dich wieder voll und ganz deinen Verpflichtungen widmest. Wenn du Tipps brauchst, wie du deinen Stress in den Griff bekommen kannst, nimm dir Zeit für die10 Minute Guide for Stress Management um zu verstehen, wie du Stress mit einem ganzheitlichen Ansatz bewältigen kannst.
Und nicht zuletzt: Sei dankbar. Die Gewohnheit der Dankbarkeit kann so viel dazu beitragen, deine Lebensperspektive zu verbessern und deine Genesung zu beschleunigen, egal, mit welcher Krankheit du zu kämpfen hast. Nachdem du getan hast, was du konntest, sei dankbar für die kleinen Verbesserungen, die du Tag für Tag, Woche für Woche verspürst. Sei dankbar für alles, was du hast, und sei dankbar für jeden Tag des Lebens, den dir dein Schöpfer schenkt.
Martin Neumann
Martin Neumann hat in 1998 in Wildwood Lifestyle Center & Hospital an einen Kurs für Gesundheitsberatung teilgenommen. Seitdem hat er rund um die Welt Vorträge und Kurse über gesunde Lebensweise und natürliche Heilmethoden gehalten. Er ist der Gründer von dem Abundant Health Netzwerk.
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https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2023/02/blog_longcovid.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2023-02-12 12:00:002023-02-22 12:51:24Natürliche Behandlungen von Long COVID
Übergewicht, erhöhter Blutdruck, erhöhter Blutzucker und erhöhte Triglyceride bei gleichzeitig erniedrigtem HDL sind Wegbereiter des Herzinfarktes. Allein in Deutschland zählen 15 Millionen Menschen in diese Risikogruppe. Auch in den sogenannten Entwicklungsländern spielt das Übergewicht immer eine größere Rolle. Aus diesem Grund kümmert sich auch die WHO, die Welt-Gesundheits-Organisation, besonders um das Problem des Metabolischen Syndroms.
Definition of Terms
Das Metabolische Syndrom (MTS) stellt eine komplexe Stoffwechselstörung dar, deren Leitsymptom die Insulinresistenz ist. Das ist ein ungenügendes Ansprechen der Muskel-, Fett- und Leberzellen auf die Wirkung des Insulin. Die Bauchspeicheldrüse produziert also genügend Insulin, aber die Reaktion der Zellen darauf ist ungenügend. In 1999 hat die WHO folgende Parameter für die Diagnose des Metabolischen Syndroms festgelegt: Diabetes oder Insulinresistenz zusammen mit 2 der folgenden Faktoren:1)
Abdominal obesity with a waist/hip ration of above 0,9 in men and over 0,85 in women or Body Mass Index over 30 kg/m2
Elevated triglyceride levels above 150 mg/dl; decreased HDL, men below 35 mg/dl and women below 39 mg/dl
Elevated blood pressure above 140/90 mmHg
urinary albumin excretion rate above 20 μg/minute
Ursachen
In den letzten Jahren hat man verstärkt bei den genetischen Faktoren geforscht. Die Körperzusammensetzung, die Art und Durchblutung der Muskelfasern und die Hormon- und Enzymausstattung spielen beim Entstehen des MTS eine wichtige Rolle. Aber ausgelöst wird das Problem erst durch Fehlverhalten der Person selbst. Alkohol, Rauchen und Stress sind wichtige Auslöser, aber auch Fehlernährung und vor allem Bewegungsmangel. Aus diesen Gründen spricht man auch vom Wohlstands-Syndrom.
Folgen des MTS
Wie der Name schon sagt, geht es vor allem um Stoffwechselerkrankungen wie Adipositas (starkes Übergewicht), Diabetes, Bluthochdruck, Störung der Blutgerinnung und Störungen im Fettstoffwechsel. Daraus entstehen Organschäden wie arterielle Verschlusskrankheiten, koronare Herzerkrankungen, Schlaganfall, umganssprachlich Arterienverkalkung.
Übergewicht
Laut WHO stellt das Übergewicht bereits eine Pandämie dar, eine weltweite Seuche. Es ist die häufigste Ursache für Bluthochdruck und Diabetes. Dabei spielt weniger das absolute Gewicht eine Rolle, sondern mehr die Fettverteilung. Das Fett um den Bauch macht uns viel mehr zu schaffen als das Fett an den Oberschenkeln und Hüften. Denn das Fett liegt nicht einfach unschuldig in den Fettzellen und verhält sich ganz ruhig, bis es einmal gebraucht werden sollte. Sondern Fettgewebe gilt als hormonelles Organ. Aus den Fettzellen werden viele verschiedene Substanzen, ähnlich Hormonen, abgegeben. Diese wiederum beeinflussen die Blutgerinnung, die Insulinresistenz, den Bluthochdruck und steuern den Energieumsatz um nur einiges aufzuzählen.
Bewegungsarmut
Bewegungsarmut stellt schon für sich alleine einen Risikofaktor dar. Die moderne Technik nimmt uns sehr viele Tätigkeiten ab, zu denen früher die Bewegung zwingend war. Das geht von der Fernbedienung für Geräte über elektronische Schreibmaschinen bis zum Auto und der Rolltreppe. Viele Berufe werden heute sitzend und auch viele Freizeitbeschäftigungen im Sitzen ausgeführt. Die Bewegung bleibt auf der Strecke. Dabei würden wir sie dringend brauchen, um das Bauchfett wieder abzubauen. Denn die Notzeiten, für die ja ein gewisser Vorrat an Fett sehr gut wäre, kommen zur Zeit glücklicher Weise nicht. Es sollten hin und wieder ein Fastentag oder Tage ohne Abendessen eingefügt werden – also eine programmierte Notzeit – um dem Fett auf den Leib zu rücken.
Erhöhte Fettwerte
Erhöhte Triglyceride sind oft erblich bedingt. Aber auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Essen wir fettreich, kurven viele Triglyzeride im Blut herum. Auch überschüssige Kohlenhydrate werden in Fett umgewandelt und müssen eingelagert werden. Dazu braucht es wieder Insulin. Diabetes bahnt sich an durch überkalorische Ernährung. Es gibt aber glücklicherweise auch Lebensmittel, die die Triglyceride senken können. Dazu gehören: Soja, Hülsenfrüchte, Avocado, Zwiebeln, Weizenkeime und Vollkornprodukte. Wir sollten diese Lebensmittel oft in unsere tägliche Ernährung einbauen. Die meisten helfen auch gleichzeitig Blutdruck zu senken. Darüberhinaus bringen sie kein Cholesterin mit und helfen es sogar zu senken. Denn auch Cholesterin soll möglichst niedrig gehalten werden. Cholesterin ist lebensnotwendig. Darum produziert es der Körper auch selber. Ohne Cholesterin wäre das Leben fad, denn es ist Ausgangssubstanz für die Sexualhormone, auch für die Gallensäure, Aldosteron und Cortison. Auch hier gibt es Lebensmittel, die helfen, den Cholesterinspiegel zu senken: Es sind vor allem die Nüsse und Avocado, aber auch alles Obst und Gemüse. Das LDL transportiert das Cholesterin in die Körperzellen. Man spricht vom LDL immer als vom bösen Cholesterin. Dabei ist es nur das Taxi für das Cholesterin. Gefährlich wird es erst, wenn es oxidiert, also mit Sauerstoff reagiert und sich als Plaques in den Gefässwänden ablagert. Das kann man vermeiden, wenn nicht geraucht wird, möglichst wenig Stress aufgebaut und viel Obst und Gemüse gegessen wird. Daraus kommen die Stoffe, die das LDL schützen.
Erniedrigtes HDL
Die meisten MTS-Patienten haben niedrige HDL-Werte. Hohe Werte stellen aber einen Schutz für die Gefässe dar. HDL ist das Taxi für Cholesterin zurück zur Leber, wenn es in den Zellen nicht gebraucht wird. Wir können die HDL-Werte erhöhen durch viel Bewegung. Menschen, die ein Bewegungstraining durchführen, haben höhere Werte.
Erhöhter Blutdruck
Etwa 40% der Übergewichtigen haben auch einen erhöhten Blutdruck. Kein Wunder, denn für jedes zusätzliche Kilo Fett müssen 3,5 km neue Blutgefässe angelegt werden. Das Herz muss darum auch mehr arbeiten. Rauchen, Tee und Kaffee verengen die Gefässe zusätzlich und sollten gemieden werden. Äpfel, Birnen, Grapefruits, Kürbis und Sellerie helfen mit, den Blutdruck zu senken. Sie haben kaum Natrium, dafür viel Kalium. Diese zwei Mineralien sind es vor allem, die den Blutdruck regulieren. Wurst, Käse, Schinken und Gepökeltes liefern viel Natrium, das den Blutdruck erhöht. Darum sollten wir diese Lebensmittel meiden.
Erhöhter Blutzucker
Auch diese Ursache des MTS kann erblich bedingt sein. Auslöser ist aber auch hier wieder der Lebensstil. Bewegungsmangel, Übergewicht und falsche Ernährung fördern die Entstehung von Diabetes. Auch die Folgeschäden des Diabetes sind sehr schwer wiegend: Erblinden, Nierenversagen, Amputation von Beinen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Was kann man tun? Hier ist wieder Gewichtsreduktion durch Bewegung und eine vernünftige Ernährung angesagt. Oliven- oder Rapsöl sind positive Fettquellen, auch Nüsse und Samen. Obst, Gemüse und Vollgetreide bringen viel Ballaststoffe, machen satt und helfen, dass der Zucker aus der Nahrung langsamer ins Blut fliesst.
Medikamentöse Behandlung des MTS
Leider ist es so, dass MTS ein ganzes Paket an Stoffwechselentgleisungen liefert. Und so schaut auch die medikamentöse Behandlung aus. Ein oder gleich mehrere Medikamente für ein Problem sind die Folge. Und schon ist eine halbe Apotheke beisammen. Der Arzt muss die wichtigsten Medikamente verschreiben. Leider hat ein Arzt selten Zeit für eine Lebensstilberatung oder er hat wenig Erfahrung mit einer vernünftigen Ernährung. Der weitaus vernünftigere Weg wäre aber eine Umstellung des Lebensstils und der Ernährung, wie bei den einzelnen Punkten aufgeführt worden ist.
Hoffnung
Eine Gruppe von Medizinern, die sich sehr eingehend mit dem MTS befassen, machen Hoffnung: „Das MTS lässt sich grundsätzlich effektiv behandeln. Nehmen Übergewichtige mit einem MTS deutlich an Gewicht ab, ist bei den meisten die Stoffwechselstörung verschwunden. Fast alle können ihre Medikamente reduzieren oder ganz absetzen.“ Dazu möchte auch ich Mut machen. MTS Patienten müssen einen Weg finden, sich mehr zu bewegen. Selbsthilfegruppen bieten sich hier an. Warum nicht selber eine gründen, wenn keine in der Nähe ist? Ernährungs- und Lebensstilkurse bringen Hilfe. Lebensstiländerungen sind also Unternehmungen in die richtige Richtung, – und der Erfolg ist gewiss!
Esther Neumann
Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem schrieb sie für viele Jahre für das Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch.
11. Dezember 2022 von Elizabeth Hall und Poliana V. Vale
Entdecke den erstaunlichen Beitrag der Darmbakterien für Gesundheit und Krankheit und wissenschaftlich bestätigte natürliche Heilmittel, die deine Darmgesundheit in nur wenigen Tagen verbessern können!
Der Darm ist die Heimat von Billionen von Bakterien. Bislang sind 2.000 Arten von Darmbakterien bekannt. Der Einfluss der Darmmikroflora ist erstaunlich, denn sie beeinflusst die Nährstoffaufnahme, den Stoffwechsel, die biologische Uhr, die Entgiftung von Karzinogenen, die Immunantwort, chronische Entzündungen und die psychische Gesundheit!1)
Das richtige Gleichgewicht, die richtige Zusammensetzung und eine gesunde Vielfalt von Darmbakterien sind für eine günstige Immunreaktion und optimale Gesundheit notwendig. Ein Ungleichgewicht, das unfreundliche Bakterien gegenüber freundlichen Keimen bevorzugt, kann starke Immun- und Entzündungsprozesse auslösen.
Gute Keime
Nützliche Bakterien setzen wertvolle Substanzen frei, die deine Gesundheit schützen und das Risiko für Dickdarmkrebs, Arteriosklerose und entzündliche Erkrankungen senken. Sie schützen deinen Darm auch vor Infektionen, produzieren einige Nährstoffe, setzen bestimmte Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin frei und beeinflussen unseren Schlaf.2)
Bakteriologische Kriegsführung
Unfreundliche Darmbakterien setzen jedoch Toxine und Entzündungsstoffe frei, die die Darmbarrieren stören. Sobald diese entzündlichen Verbindungen und Toxine ins Blut gelangen, tragen sie zur Entwicklung von Krankheiten wie Arteriosklerose, Bluthochdruck, Allergien, Diabetes, Fettleibigkeit und entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Zöliakie, Colitis ulcerosa) Lungenprobleme, Angstzustände und Depressionen bei.3)
Was prägt die Darmbakterien?
Jedes individuelle Mikrobiom ist anders und entwickelt sich aufgrund von genetischen, Umwelt-, Lebensstil- und Ernährungsfaktoren, denen wir ausgesetzt sind. Wie können wir also die Population der guten Keime fördern und die Zahl der unerwünschten reduzieren?
Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an vollwertigen pflanzlichen Lebensmitteln – Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte – und einem geringen Anteil an zugesetztem Zucker, gesättigten Fettsäuren und Transfettsäuren fördert die Vermehrung nützlicher Bakterien, die entzündungshemmende Eigenschaften haben.4) In dieser Hinsicht sind grosszügige Mengen an rohem Obst und Gemüse besonders nützlich für den Aufbau einer gesunden Darmflora.5)
Im Gegensatz dazu ist eine minderwertige oder typisch westliche Ernährung (reich an Zucker, tierischen Produkten, Salz, verarbeiteten Lebensmitteln und raffinierten Kohlenhydraten) mit mehr krankheitsverursachenden Bakterien verbunden.6) Eine dieser Bakterienarten ist Fusobacteria, die mit Darmkrebs in Verbindung gebracht wird.7)
Stärkende Kohlenhydrate
Gute Kohlenhydrate fördern die Darmgesundheit. Es stimmt zwar, dass zucker- und fettreiche sowie raffinierte Produkte die Besiedlung des Darms mit unfreundlichen Bakterien fördern, jedoch vernachlässigen die Keto-Diät und die Low-Carb-Diät den wichtigen Beitrag, den der Verzehr resistenter Stärke leistet!
Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte enthalten resistente Stärke, die im Magen und Dünndarm nicht vollständig verdaut wird. Folglich werden sie nicht absorbiert. Resistente Stärken ernähren ebenso wie lösliche Ballaststoffe die freundlichen Bakterien im Darm und wirken sich positiv auf die Verteilung und Zusammensetzung der Bakterien sowie auf deren Anzahl aus. Diese Bakterien produzieren aus resistenter Stärke nützliche Nebenprodukte, die Entzündungen eindämmen und das Risiko für chronische Krankheiten senken.8)
Ein weiterer Vorteil: Die meisten Präbiotika sind Oligosaccharide (Kohlenhydrate mit einer geringen Anzahl von Monosacchariden) und tragen dazu bei, das Gleichgewicht der Darmmikroflora zugunsten der freundlichen Bakterien aufrechtzuerhalten. Ein Präbiotikum ist ein unverdauliches Kohlenhydrat, das nicht nur die guten Bakterien, sondern auch die Probiotika ernährt. Präbiotika wirken selektiv auf eine begrenzte Anzahl von Darmkeimen. Spargel, Artischocken, Gerste, Roggen, Linsen, Zwiebeln, Zichorie, Knoblauch, Lauch und Bananen sind gute Quellen für Oligosaccharide.
Salz-Darm-Verbindung
Spare mit dem Salz! Ein Übermaß an Salz dezimiert eine bestimmte Art von nützlichen Bakterien im Darm (Laktobazillen). Außerdem erhöht es die Zahl bestimmter Immunzellen (T-17-Helfer-Lymphozyten). Diese speziellen Immunzellen spielen eine Rolle bei der Entstehung von Bluthochdruck und Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem Gewebe und Organe des Körpers angreift. (Bitte beachte: Das Problem ist die Aufnahme von zu viel Salz und die übermäßige Anzahl von T-Lymphozyten. Ein wenig Salz ist für die Gesundheit unerlässlich). Wenn probiotische Laktobazillen zu einer salzreichen Diät hinzugefügt wurden, normalisierten sich die erhöhten T-17-Zellen und das Blut – zumindest in Studien mit Nagetieren.9)
Iss biologisch!
Pestizidrückstände auf Lebensmitteln können mit der Zeit freundliche Darmbakterien schädigen.10) Um die Pestizide aus dem Gemüse zu entfernen, weiche das Gemüse kurz in einer 10%igen Salzlösung ein (1 Teil Salz auf 9 Teile Wasser). Es gibt keine Möglichkeit, Pestizide aus Fleisch, Milchprodukten und Fisch zu entfernen.
Nachteile von künstlichen Süßstoffen
Vermeide künstliche Süßstoffe, da sie möglicherweise die Zahl der guten Bakterien im Darm verringern und die Insulinresistenz fördern.11) Saccharin und Sucralose und möglicherweise auch Stevia beeinflussen die Darmbakterien.12) Insulinresistenz und hoher Blutzucker können die Darmbarriere stören und ihre Permeabilität erhöhen, so dass Entzündungsstoffe und Giftstoffe ins Blut gelangen.
Häufigkeit der Mahlzeiten
Begrenze die Anzahl der Mahlzeiten und vermeide Zwischenmahlzeiten. Wenn du eher bewegungsarm bist oder an einer chronischen Entzündung leidest, dann lasse das Abendessen aus und verzichte auf Zwischenmahlzeiten. Mit anderen Worten: Ein intermittentes Fasten mit zeitlich begrenzter Ernährung erlaubt es, nur innerhalb von 8-10 Stunden pro Tag zu essen. Eine zeitlich begrenzte Ernährung verändert die Mikroflora des Darms auf positive Weise und beugt Übergewicht, Störungen der Blutzuckerregulation und Darmerkrankungen vor.13)
Nicht rückfällig werden!
Die Zusammensetzung der Darmbakterien kann sich schnell ändern – innerhalb von zehn Tagen. Zum Guten oder zum Schlechten hin. Mit anderen Worten: Selbst ein kurzfristiger Verzehr von Nahrungsmitteln, die überwiegend aus pflanzlichen oder tierischen Produkten bestehen, verbessert oder verschlechtert sehr schnell die Darmflora. Allein der Verzehr von tierischen Lebensmitteln oder von Fast Food über mehrere Tage hinweg reduziert beispielsweise die nützlichen Nebenprodukte der Bakterien aus der Fermentation von Kohlenhydraten. Diese Ernährung erhöht folglich das Risiko für Durchfall, Darminfektionen und entzündliche Darmerkrankungen. 14) Die gute Nachricht ist, dass eine richtige Ernährung die Darmbakterien innerhalb weniger Tage schon verbessern kann!
Regelmäßiger Zeitplan
Iss und schlafe nach einem festen Zeitplan. Darmmikroben haben zirkadiane Rhythmen, die von der biologischen Uhr des Wirts, in dem sie leben, gesteuert werden. Gestörte Körperrhythmen verändern die Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft in einer Weise, die Übergewicht und Stoffwechselprobleme begünstigen.15)
Lasse deinen Schlaf nicht zu kurz kommen
Selbst bei gesunden jungen Männern, die nur zwei Nächte lang teilweisen Schlafentzug erlitten, kam es zu einem erheblichen Rückgang der Arten nützlicher Bakterien. Sie erfuhren auch Veränderungen in der Zusammensetzung der Mikroorganismen im Mikrobiom, die speziell mit Fettleibigkeit, Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht werden. Forscher der Universität Kent untersuchten den Einfluss des Mikrobioms bei einer Gruppe von Erwachsenen im Alter von 50-85 Jahren und fanden einen starken Zusammenhang zwischen einer höheren Schlafqualität, einer besseren kognitiven Flexibilität (der Fähigkeit, von einem Konzept zum anderen zu wechseln) und einem höheren Gehalt an nützlichen Darmmikroben.16) Auch bei Personen, die nachts häufig aufwachen, kommt es zu ungünstigen Veränderungen der Darmbakterien.
Regelmäßige Bewegung
Bewegung fördert die Vielfalt der Bakterien im Darm. Eine geringere Vielfalt der Darmmikroben (Mikrobiota) wird mit Übergewicht und chronischen Krankheiten in Verbindung gebracht. Andererseits begünstigt eine größere Vielfalt das metabolische Profil und eine bessere Reaktion des Immunsystems.17) Mäßige Bewegung ist besonders nützlich, um Entzündungen zu reduzieren.
Stressbewältigung lernen
Stress kann die Darmbakterien in unerwünschter Weise verändern. Wenn wir psychischem Stress ausgesetzt sind, werden die nützlichen Darmbakterien gestört. Die Dominanz bestimmter Bakterien kann Stoffe produzieren, die mit dem Gehirn interagieren, die psychische Gesundheit beeinträchtigen und die Schwelle für Depressionen, Angstzustände, Zwangsstörungen und möglicherweise andere psychische Erkrankungen senken.18) Leider reicht schon mäßiger Stress während der Schwangerschaft aus, um die Darmbakterien so zu verändern, dass das Neugeborene anfälliger für Infektionen wird.19)
Depressionen, Angstzustände und andere psychische Erkrankungen haben viele Ursachen und Faktoren, die sie begünstigen. Die Gesundheit des Darms ist nur ein möglicher Faktor, der zu psychischen Erkrankungen beiträgt, aber er sollte nicht übersehen werden.
Medikamente überprüfen
Antibiotika sind nicht die einzigen Medikamente, die die Mikroflora des Darms stören. Auch Antazida, NSAIDS (nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente), Kalziumkanalblocker gegen Bluthochdruck, antivirale Medikamente, Antipsychotika und Chemotherapie können unsere Darmbakterien negativ beeinflussen. Wer eines dieser Medikamente einnimmt, sollte Probiotika in Betracht ziehen. Nimm Probiotika immer vier Stunden nach der Einnahme des Medikaments ein!
Versuche, die Ursachen des Leidens zu ergründen. Wenn du die Ursache behandelst, kannst du mit weniger Medikamenten auskommen und in manchen Fällen sogar ganz auf sie verzichten. Bitte verändere deine Medikation nicht, ohne dies vorher mit deinem Arzt zu besprechen.
Nachteile von Probiotika
Lebende Probiotika können vor allem während einer Antibiotikagabe nützlich sein, wenn man eines der oben genannten Medikamente einnimmt, wenn man sich schlecht ernährt hat oder an einer Krankheit leidet, bei der Probiotika nachweislich helfen können. Wenn sich eine Person gesund und pflanzlich ernährt hat und im Allgemeinen gesund ist, besteht keine Notwendigkeit, täglich Probiotika einzunehmen. Die Einnahme von Probiotika kann zu einer erheblichen Anhäufung von Bakterien im Dünndarm führen, die sich in einer Bewusstseinstrübung sowie in einem starken Blähbauch äußern kann.20)
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf der Website von Wildwood Institute und wird mit Genehmigung veröffentlicht.
Elizabeth Hall unterrichtet seit mehr als 35 Jahren Gesundheitsthemen im Wildwood Institute.
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Unser Körper beherbergt etwa 10 mal so viele Bakterien wie Körperzellen. Ein Großteil davon befinden sich im Dickdarm und bilden die Darmflora, die mannigfaltige Aufgaben für unseren Körper bewältigt. Sie helfen bei der Nahrungsaufnahme, stärken das Immunsystem und fördern die Peristaltik.
Kühe und Menschen haben eines gemeinsam: In ihnen leben unzählig viele Mitbewohner, Mikroorganismen, Bakterien, deren Anzahl sogar die Zahl der Körperzellen übersteigt. Nur der Zeitpunkt, wann diese Mikroorganismen ihre Arbeit verrichten, ist bei Kühen und Menschen sehr verschieden.
Bei der Kuh erfolgt der Abbau der Zellulose und anderer Polysaccharide im Vormagen. Dabei entstehen kurzkettige Fettsäuren. Beim Menschen arbeiten die Bakterien erst so richtig im Dickdarm. Auch da entstehen kurzkettige Fettsäuren. Die Arbeit dieser Mikroorganismen ist für die Gesundheit von Kuh und Mensch äußerst wichtig.
Den 1013 Zellen des menschlichen Körpers stehen 1014 Bakterien im Ökosystem Mensch gegenüber, also 10-mal mehr Bakterien als Körperzellen. Im Dickdarm leben wesentlich mehr als im Dünndarm. Rund 1.000 verschieden Arten und Stämme sind es, die die sehr individuelle Darmflora ausmachen. Es ist bis jetzt unbekannt, wie sie es schaffen, wenn sie einmal kurzfristig durch Antibiotika oder bei der Koloskopie zerstört wurden, sich so schnell wieder zu einer individuellen Gesellschaft aufzubauen.
Eigentlich ist der Begriff „Flora“ nicht ganz richtig. Flora heißt ja Pflanzenreich. Das Wort stammt aus der Zeit, in der man die Bakterien noch zu den Pflanzen zählte. Heute teilt man sie in eine eigene Gruppe ein. Die Bakterien im Darm bilden keine leblose Masse. Sie betreiben Stoffwechsel. Und bei dieser riesigen Anzahl entstehen Substanzen, die eine Auswirkung auf den ganzen Organismus haben. Man kann die Leistung der Darmflora mit der von der Leber vergleichen, die ja das vielseitigste Stoffwechselorgan darstellt. Darmbakterien verrichten viele wichtige Aufgaben für uns. Es ist noch längst nicht alles erforscht.
Ernährung und Darmflora
Die Zusammensetzung der Darmflora ändert sich mit dem Nahrungsangebot. Abweichungen im Essverhalten und Ernährungsumstellungen können das Gleichgewicht der Darmflora beeinflussen, schädigen oder die Gesundheit fördern. Auch die Gabe von Antibiotika stört das Gleichgewicht. Kommt es zur Kombination mehrerer negativer Faktoren, vermehren sich krankmachende Mikroorganismen wie etwa Enterokokken oder Clostridien. Dabei werden gesundheitsfördernde Bakterien wie Lactobazillen und Bifidobakterien verdrängt. Viele Krankheiten sind eng mit der Mikroflora des Darmes verbunden.
Fleischesser haben eine ganz andere Zusammensetzung der Darmflora als Menschen, die sich nur von pflanzlicher Kost ernähren. Eine Studie hat gezeigt, dass die Stoffwechselprodukte der Mikroorganismen, die im Stuhl der Fleischesser vorkommen, zu DNA-Schäden führen. Die Folge davon ist Krebs, vor allem im Dickdarm. Auch viele Stoffe, die bei der Nahrungszubereitung von Fleisch entstehen, besonders beim Grillen über offenem Feuer, schädigen die DNA. Schäden an der Erbsubstanz tragen entscheidend zur Krebsbildung bei.
Aufgaben der Darmflora
Der Darm mit seiner riesigen Oberfläche stellt die größte Austauschfläche mit der Umwelt dar. Ständig werden körperfremde Substanzen, darunter auch Krankheitskeime, durchgeschleust. In der Darmwand befinden sich Immunzellen. Ein wesentlicher Teil der Antikörper wird von Lymphgeweben im Darm gebildet. Sie werden über den Blutkreislauf weitergegeben und gelangen so in Mund, Nase und Lunge. So werden auch andere Körperteile mit Abwehrstoffen versorgt.
Bei der Entwicklung des Immunsystems spielt die gesunde Darmflora eine wichtige Rolle. Die ungefährlichen Keime aktivieren und trainieren die Abwehrzellen. Ohne gesunde Darmflora kann die Funktion des Immunsystems nicht aufrechterhalten werden. Natürlich ist unsere Abwehr nicht unfehlbar und wird oft geschwächt, wodurch wir für Krankheiten anfällig werden.
Die Darmflora beteiligt sich an der Verdauung der Ballaststoffe. Früher glaubte man, dass diese unverdaulich seien, da es im Körper keine Enzyme gibt, die Ballaststoffe zerlegen können. Sie werden daher unverdaut an den Dickdarm weitergegeben. Aber Darmbakterien schaffen es. Sie zerlegen sogar Holz. Dabei entstehen kurzkettige Fettsäuren: Essigsäure, Propionsäure, Butter- und Milchsäure. Diese Abbauprodukte sind sehr enegiereich. Sie ernähren die Darmschleimhautzellen und die Darmflora selbst.
Man hat herausgefunden, dass ein Mangel an diesen Fettsäuren bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen häufig ist. Auch das Reizdarmsyndrom, Durchfälle oder Verstopfungen können eine Folge von Störungen der Darmflora sein. Kurzkettige Fettsäuren regen auch die Darmbewegungen an. Die Durchmischung des Speisebreies zur Nährstoffaufnahme und der Weitertransport werden dadurch gefördert.
Außerdem stellt die Darmflora Stoffe her, die der Körper nicht selber erzeugen kann. Dazu gehört zum Beispiel das für die Blutgerinnung so wichtige Vitamin K. Auch Vitamin B12 stellt sie her. Nur wird dieses Vitamin im untersten Darmabschnitt leider nicht mehr aufgenommen. Man diskutiert aber die Möglichkeit, dass im gesunden Darm von reinen Pflanzenessern solche Vitamin B12 produzierenden Mikroorganismen weiter in den Dünndarm hochsteigen, wo eine Aufnahme möglich ist. Auch Vitamin B1 und B2 können sie herstellen.
Wird die Barrierefunktion der Darmwand beeinträchtigt, wird sie durchlässig. Dies kann zu Entzündungsreaktionen führen, die an der Entstehung anderer Krankheiten beteiligt sein können. Dazu zählen entzündliche Darmerkrankungen, Typ-2-Diabetes, Arteriosklerose, Herzinsuffizienz und bestimmte Lebererkrankungen.
Um Gesundheit und Lebensqualität zu verbessern, ist es durchaus sinnvoll, der Darmflora mehr Beachtung zu schenken. Wir können sie durch eine Zufuhr von mehr Ballaststoffen pflegen. Wir finden sie in Obst, Gemüse, Vollgetreide, Samen und Nüssen. Wenn wir wenig oder – noch besser – gar kein Fleisch zu uns nehmen, verbessern wir die Darmflora in Richtung positiver Besiedelung.
Esther Neumann
Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem schrieb sie für viele Jahre für das Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch.
https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2023/10/blog_darmflora2.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2022-10-02 12:00:002023-10-02 19:23:32Die Darmflora – das unbekannte Organ
400 Jahre vor Christi Geburt hat Hippokrates bereits schmerzhafte Magen-Darm-Reaktionen nach dem Genuss von Milch beschrieben. Blähungen, Koliken, Durchfall, Übelkeit, Völlegefühl, chronische Müdigkeit und unreine Haut, das alles wird mit der Milch in Verbindung gebracht, wenn man sie aus einem ganz bestimmten Grund nicht mehr verträgt. Weltweit gesehen sind davon etwa 2,3 Milliarden Erwachsene und 600 Millionen Kinder und Jugendliche betroffen. Wenn sie Milch trinken, gehen sie auf wie ein Hefezopf.
Muttermilch ist für Säugetiere sowie für den Menschen die erste Nahrung. Ein Bestandteil jeder Säugetiermilch ist der Milchzucker oder die Laktose, wie er mit dem Fachausdruck heißt. Chemisch gesehen gehört der Milchzucker zu den Kohlenhydraten. Er ist ein Zweifachzucker oder ein Disaccharid. Im Dünndarm wird der Milchzucker durch das Verdauungsenzym Laktase in Galaktose und Glukose gespalten und über die Darmwand ins Blut aufgenommen. In der Folge wird er dann in Energie umgewandelt. Steht im Dünndarm zu wenig oder gar keine Laktase zur Verfügung, wird der mit der Nahrung aufgenommene Milchzucker nur teilweise oder gar nicht gespalten und aufgenommen. Wir haben es mit der Laktoseintoleranz zu tun.
Laktoseintoleranz
Es wird geschätzt, dass etwa 80 bis 90 Prozent der Weltbevölkerung davon betroffen sind. In Europa und Nordamerika zählen Milch und Milchprodukte zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. In asiatischen und den meisten afrikanischen Ländern spielt sie so gut wie keine Rolle. Weltweit lässt sich bei der Laktoseintoleranz ein Nord-Süd- und ein West-Ost-Gefälle feststellen. In den skandinavischen Ländern beträgt der Anteil der betroffenen Menschen lediglich etwa fünf Prozent, in Griechenland bereits 75 Prozent und in Teilen Afrikas und Asiens zwischen 80 und 100 Prozent. In Österreich leiden etwa 10 bis 20 Prozent aller Menschen an einem Mangel des Enzyms Laktase. Es herrscht eine hohe Dunkelziffer. Betroffen sind meistens Erwachsene. Oft bleibt die Ursache der Beschwerden jahrelang unbekannt und die Patienten haben einen langen Leidensweg hinter sich, bis endlich die klare Diagnose gestellt wird.
Beschwerden im Dickdarm
Wenn im Dünndarm der Milchzucker nicht vollständig oder gar nicht gespalten und aufgenommen wird, gelangt er unverdaut in den Dickdarm. Dort wird er von den Darmbakterien abgebaut. Als Abfallprodukt entstehen bei dieser bakteriellen Gärung die Gase Wasserstoff, Kohlendioxid und Methan. Auch Säuren entstehen. Es kommt dadurch zu Blähungen. Der Milchzucker bindet viel Wasser, es kommt zu einer Steigerung des osmotischen Druckes, zu Wasseransammlungen und einer erhöhten Darmperistaltik. Völlegefühl, Durchfall und Blähungen sind die Folgen.
Unbestimmtes Krankheitsbild
Die Symptome können von Tag zu Tag wechseln. Es kommt immer darauf an, wie viele Milchprodukte verzehrt werden. Oft sind es auch versteckte Milchprodukte, an die man gar nicht denkt. Sie kommen in Wurst, Backwaren, Soßen, Schokolade und industriell hergestellten Lebensmitteln vor. Psychische Faktoren wie Stress, Aufregung und die Angst vor dem Unbekannten beeinflussen das Wohlbefinden ebenfalls negativ. Häufig haben Patienten mit einer Laktoseintoleranz auch noch eine Fruchtzuckerunverträglichkeit. Sie leiden dann nicht nur unter den Symptomen des Reizdarmsyndroms, sondern häufig auch unter Depressionen. Bei chronischer Laktoseintoleranz kann es zu einer bakteriellen Fehlbesiedelung des Dünndarmes kommen.
Durch die chronischen Verdauungsbeschwerden leidet die gesamte enzymtragende Darmschleimhaut. Dies bringt wieder weitere Verdauungsbeschwerden mit sich. Leider trifft es immer noch häufig zu, dass die behandelnden Ärzte bei diffusen Magen-Darm-Beschwerden selten gezielt auf Laktoseintoleranz untersuchen. Die Folge davon ist ein langer Leidensweg, bis endlich die richtige Behandlung durchgeführt wird. Selbstbeobachtung ist immer gut, wenn man unter unbestimmten Verdauungsbeschwerden leidet. Lässt man einmal während zwei Wochen alle Milchprodukte weg und die Beschwerden klingen ab und kommen wieder zurück, wenn man wieder Milch konsumiert, kann man den Arzt gezielt auf das Problem aufmerksam machen.
Sichere Diagnose
Der Wasserstoff-Atemtest ist ein gutes Werkzeug, um die Diagnose Laktoseintoleranz festzustellen. Dabei wird Milchzucker in Wasser gelöst. Der Patient trinkt diese Lösung und während der nächsten drei Stunden wird regelmäßig der Anteil an Wasserstoff in der Ausatmungsluft gemessen. Erhöht sich der Anteil an Wasserstoff in der ausgeatmeten Luft, liegt eine Laktoseintoleranz vor.
Es kann auch der Blutzuckeranstieg nach dem Trinken der Milchzuckerlösung gemessen werden. Bei Laktasemangel kommt es zu einem geringeren oder gar keinem Anstieg des Blutzuckerspiegels. Diese Methode ist aber nicht ganz verlässlich. Auch Schleimhautproben mittels Darmspiegelungen können Aufschluss über den Zustand der Dünndarmwand geben.
Neuerdings gibt es auch einen Gen-Test. Er ist aber sehr teuer. Bei einem weiteren neuen Test wird lediglich eine Speichelprobe genommen und mit einem besonderen Test-Kit im Labor untersucht.
Schweregrad und Formen
Die Milchzuckerunverträglichkeit wird je nach Schweregrad in „leicht“, „mittel“ und „schwer“ eingeteilt. Bei der leichten Form werden 8 bis 10 Gramm Milchzucker problemlos vertragen, bei der mittleren Form etwa 1 Gramm und bei der schweren gar keine Laktose.
Die häufigste Form ist der primäre Laktasemangel. Bei dieser Form nimmt die Laktase-Aktivität im Dünndarm mit zunehmendem Alter kontinuierlich ab. Der neugeborene Säugling hat die höchste Laktase-Aktivität. Das ist verständlich, ernährt er sich doch im Normalfall ausschließlich mit Muttermilch. Wird abgestillt, verringert sich das Enzym in den ersten Lebensjahren deutlich. Im Erwachsenenalter ist nur noch etwa ein Zehntel der ursprünglichen Aktivität vorhanden.
Ältere Menschen vertragen Milchprodukte schlechter. Das ist also ein völlig natürlicher Vorgang, der fast bei jedem Menschen beobachtet werden kann. Beim sekundären Laktasemangel ist der Mangel eine Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung im Verdauungstrakt wie zum Beispiel Zöliakie, Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa oder akuter Gastroenteritis. Auch Behandlungen mit Antibiotika oder Zytostatika (Zellgifte), können die Darmschleimhaut und ihre Enzyme vorübergehend schädigen. Wenn diese ursprünglichen Krankheiten ausgeheilt sind, kann meist auch wieder genügend Laktase gebildet werden.
Eine äußerst seltene Form ist der kongenitale Laktasemangel. Dabei leiden die Säuglinge bereits kurz nach der Geburt an einem Laktasemangel.
Therapie
Die Therapie hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Jeder Betroffene muss selber herausfinden, wie viel Milchzucker er verträgt. Bei laktosearmer Kost, bei der etwa 8 bis 10 g Laktose vertragen werden, können Käse und Sauermilchprodukte in kleinen Mengen gegessen werden. Milchhaltige Speisen können mit Sojamilch oder anderen alternativen Milcharten zubereitet werden. Sauermilchprodukte werden besser vertragen, weil die milchzuckerspaltenden Enzyme der Lactobazillen, aus der sie hergestellt werden, im Verdauungstrakt weiterwirken und noch Milchzucker abbauen können.
Auf dem Lebensmittelmarkt gibt es auch laktosefreie Produkte. Der Milch oder dem Milchprodukt wird Laktase beigegeben. Sie spaltet den Milchzucker bereits auf. Diese Milch ist darum auch viel süßer, weil der Milchzucker nicht so intensiv ist wie die aufgespaltene Glukose und Galaktose.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich die fehlende Laktase in Form eines Medikamentes, als Tablette oder Kaudragees, zuzuführen. Durch einen besseren Verbraucherschutz müssen seit 2005 europaweit alle Inhaltsstoffe eines Lebensmittels, die als Allergieauslöser oder Unverträglichkeitsreaktionen eingestuft werden, auf der Zutatenliste aufgeführt werden. Dazu gehört auch die Laktose. Nicht selten findet man Milchzucker in Produkten, in denen man sie nicht vermuten würde. Bei Unverträglichkeiten oder Allergien müssen die Zutatenlisten immer genau studiert werden. Meistens gibt es für die Betroffenen auch Handbücher, in denen die Produkte aufgelistet werden, die laktosefrei sind.
Kalziumversorgung
In unseren Breiten sichern die Milchprodukte doch einen großen Teil der Kalziumversorgung. Ist eine milchzuckerarme Kost notwendig, sollten kalziumreiche Lebensmittel verstärkt konsumiert werden. Dazu gehören Brokkoli, Fenchel, Nüsse, Sonnenblumensamen, Sesam, Brennnesseln, kalziumreiche Mineralwässer, mit Kalzium angereicherte Fruchtsäfte und Sojamilch. Man kann durchaus ohne Milchprodukte leben, wenn man sich etwas für Ernährung interessiert und sich Gedanken macht, wo das Kalzium sonst noch in den Lebensmitteln vorkommt. In der heutigen Zeit, wo die Massentierhaltung zu vielerlei Problemen führt und wir gerade aufgezeigt haben, wie problematisch für viele Menschen Milchprodukte sind, lohnt es sich, sich Gedanken zu machen über eine Kost, die frei oder wenigstens arm an tierischen Produkten ist.
Falsch verstandene Entwicklungshilfe
Besonders in den Ländern, die Entwicklungshilfe bekommen, ist die Laktoseintoleranz sehr weit verbreitet. Was für Güter werden dorthin geschickt? Meistens sind es Überschussprodukte aus den Industrienationen. Dazu gehört auch Milchpulver. Es wird in großen Mengen an Bevölkerungsschichten verteilt, die gar keine Milchprodukte vertragen.
Nehmen wir als Beispiel die Indianer in ihren Reservaten. Auch sie gehören zur Gruppe, die genetisch bedingt eine fast hundertprozentige Laktoseintoleranz aufweist. Mit schöner Regelmäßigkeit bekommen sie Milchpulverlieferungen. Zum Glück wissen die Indianer, dass sie wie ein Hefezopf aufgehen, wenn sie diese Milch trinken würden. Was machen sie aber mit dem Milchpulver? Manche markieren damit die Spielfelder auf ihren Sportplätzen.
Wird aber in Teilen Afrikas, in denen bereits Kleinkinder an Laktoseintoleranz leiden, Milch verteilt, wird Öl ins Feuer geschüttet. Die Kleinen, die aus Hunger sowieso schon an Ödemen leiden und aufgetriebene Bäuche haben, bekommen nach dem Genuss von Milch noch Durchfall und Koliken.
Fazit
Laktoseintoleranz bedeutet heute keinen Verzicht mehr auf den Genuss von Milchprodukten, weil wir Medikamente und laktosefreie Milchprodukte erhalten. Aber noch wichtiger sind eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung. Es gibt ganze Bevölkerungsgruppen, die keine Milch und Milchprodukte vertragen und auch nicht konsumieren und trotzdem gesund sind und gesunde Knochen aufweisen. Auch wir können dazugehören, wenn wir uns ausgewogen ernähren, viel Bewegung machen und eine vernünftige Lebensweise annehmen. Dazu hat uns Gott, unser Schöpfer, unseren Verstand gegeben. Es ist unser Vorrecht, ja sogar unsere Aufgabe, uns über eine vernünftige, gesunde Lebensführung Gedanken zu machen.
Esther Neumann
Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem schrieb sie für viele Jahre für das Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch.
https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2022/01/blog_milch.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2022-01-09 12:00:002022-01-24 11:48:17Wenn Milch zum Problem wird
Anfang März veröffentlichte der brasilianische Arzt Luiz Cristiano Maciel Cardoso ein Video auf Facebook und erklärte das Ende der COVID-19-Pandemie. Angeblich hatte er herausgefunden, dass das Krebsmedikament Flutamid eine wirksame Behandlung sein würde und erklärte, er habe mit dieser wundersamen Behandlungsmöglichkeit die Pandemie besiegt. Am 22. März entfernte er das Video selbst, aber Kopien desselben sind noch im Umlauf. Das Ganze scheint nicht mehr als eine skurrile Meldung zu sein, spiegelt aber den Wunsch aller wieder, ein Heilmittel für die Pandemie zu finden, die das Leben von uns allen beeinträchtigt.1) Leider gibt es kein magisches Wundermittel, aber eine Kombination sinnvoller Maßnahmen erhöht wesentlich die Chance einer erfolgreichen Behandlung.
Pathologie
Bevor wir über Behandlungsmöglichkeiten sprechen, müssen wir besser verstehen, wie sich die Krankheit im Körper entwickelt.2) Die Übertragung erfolgt normalerweise über Atemtröpfchen von Mensch zu Mensch. Aus diesem Grund können soziale Distanzierung, das Tragen von Masken und allgemeine Hygienemaßnahmen viel bei der Prävention helfen.
Die erste Invasionsstelle sind normalerweise die Atemwege. Das Spike-Protein auf der Oberfläche des Virus bindet an die Zellmembran und ist somit in der Lage, eine RNA-Sequenz in das Zellinnere zu injizieren. Diese Sequenz weist die Zelle an, das Virus zu replizieren. Je mehr sich das Virus repliziert, desto mehr Zellen werden infiziert sein. Normalerweise würde das unspezifische Immunsystem den Eindringling erkennen und beginnen, ihn abzuwehren. Im Gegensatz zur spezifischen Immunität, die sich an vergangene Infektionen erinnert und deren Erkennung erleichtert, ist die unspezifische Immunität in der Lage, das Virus bereits bei der ersten Begegnung zu bekämpfen. Das Problem ist, dass das Virus die Interferonantwort, einen wichtigen Teil der unspezifischen Immunität, unterdrücken kann. Aus diesem Grund kann eine Person bis zu 14 Tage symptomfrei sein, während sich das Virus frei vermehrt.
Wenn die Krankheit von der Nasenhöhle in die oberen Atemwege wandert, manifestiert sie sich mit Symptomen wie Fieber, Unwohlsein und trockenem Husten. Etwa 80% aller Infizierten haben ein Immunsystem, das stark genug ist, um das Virus zu bekämpfen, bevor es die Lunge erreicht. Ein starkes Immunsystem ist an dieser Stelle unabdingbar.
Wenn die Krankheit in die Lunge wandert, wird es gefährlicher. Wenn die Krankheit lange genug andauert, stirbt eine beträchtliche Anzahl von Zellen in der Lunge ab. Besonders betroffen sind die Pneumozyten, die für den Luftaustausch in den Alveolen, den Lungenbläschen der Lunge verantwortlich sind.
Gleichzeitig setzen die Pneumozyten sogenannte Zytokine frei, die produziert werden, um Immunzellen wie Neutrophile und T-Zellen anzulocken. Diese werden in einen heftigen Kampf gegen das Virus verwickelt, der Entzündungen und Zellschäden hinter sich lässt. Dadurch wird der Luftaustausch eingeschränkt, die Sauerstoffsättigung im Blut verringert sich.
Sauerstoffmangel kann zu einer Veränderung des körpereigenen pH-Wertes, einer Ansammlung von Milchsäure, Elektrolytveränderungen und weiteren Zellschäden führen. In schwereren Fällen breitet sich die Entzündung über das Kreislaufsystem aus und kann zur Bildung von Thrombosen, Herzmuskelentzündungen, Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz führen. Diese Komplikationen können potenziell tödlich sein. Im Verdauungssystem kann die Krankheit Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen verursachen. Es wird auch von Kopfschmerzen, Schwindel, Krampfanfälle und anderen neurologischen Erkrankungen berichtet. In einigen Fällen kann die Krankheit Leber- oder Nierenschäden oder sogar Multiorganversagen verursachen.
Prävention
Vorbeugend sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um das Immunsystem zu stärken. Eine in Madrid durchgeführte Studie ergab, dass Personen, die mindestens zweimal pro Woche eine 30-minütige Trainingseinheit machten, eine 8-mal höhere Überlebensrate hatten als die inaktive Gruppe.3) Um deine Immunität zu stärken, sind andere Lebensstilfaktoren wie beispielsweise ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung in gleicher Weise wichtig. In unserer Coronavirus Immunity Challenge erfahrst du viele Details, wie du deine Immunität in Topform halten kannst.
Darüber hinaus solltest du folgende Ergänzungen in Betracht ziehen:
Vitamin C: 500 mg / Tag
Zink: 20 mg / Tag
Magnesium 400 mg / Tag
Vitamin D: 4,000 IU / Tag
Probiotika: mindestens 1 billion CFU´s täglich. Nicht auf unbestimmte Zeit einnehmen.
N-Acetyl Cysteine (NAC): 500 mg / Tag. Eine Aminosäure mit antioxidativem Potenzial.
Achte auch auf präbiotische Lebensmittel wie Bananen, Zwiebeln und Knoblauch. Sie helfen nicht nur der Darmflora, sondern stärken auch die eigene Immunität. Achte auf Früchte, die reich an Vitamin C sind, wie zum Beispiel Orange, Grapefruit, Papaya und rote Paprika.
Fettleibigkeit ist ein Risikofaktor, der laut einer aktuellen Studie die Sterblichkeit um das 4-fache erhöhen kann.4) Bei Übergewicht sollte besonders darauf geachtet werden, einen immunstärkenden Lebensstil zu praktizieren. Bei Krankheiten wie Diabetes, Krebs, Asthma oder Herzerkrankungen müssen die gleichen Maßnahmen befolgt werden.
Eine Wechseldusche hat sich auch als vorteilhaft bei der Stärkung des Immunsystems erwiesen. Beginne mit einer heißen Dusche von mindestens 3 Minuten, so heiß, wie du es verträgst. Wechsle dann für 30 bis 60 Sekunden auf kalt. Wenn du möchtest, kannst du den Zyklus dreimal wiederholen, danach steige schnell aus der Dusche und trockne dich rasch mit kräftigen Bewegungen ab. Wer an einer Herzerkrankung leidet oder aufgrund des Alters gebrechlich ist, sollte die Temperaturunterschiede geringer gestalten.
Auch eine Sauna, sei es eine schwedische Sauna oder eine Dampfsauna, kann sehr effektiv sein. Bei Interesse haben wir einige Einheiten der tragbaren Dampfsauna verfügbar.
Behandlung
Wir haben bereits gesehen, dass die fortschreitende Entwicklung der Krankheit zu einer Vielzahl unterschiedlicher Symptome führen kann. Das angewendete Behandlungsprotokoll ändert sich entsprechend der Krankheitsphase. Wir werden in jedem Krankheitsstadium nach den am besten geeigneten Optionen suchen.
Bei den ersten Anzeichen einer Infektion
Egal, ob du dich mit dem Coronavirus oder irgendeinem Grippevirus infiziert hast – schnelles Handeln ist bei den ersten Anzeichen von Symptomen der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung. Beginne so rasch wie möglich mit einer dieser Behandlungen:
Wechseldusche: Mache 4 bis 7 Zyklen von heiss und 30 bis 60 Sekunden kalt. Sei entschlossen und versuche mit jedem Zyklus, den Temperaturunterschied zu erhöhen.
Heisses Fussbad: Wickle dich in eine Decke und stelle deine Füsse in einen Eimer mit heissem Wasser, so heiss, wie du es vertragen kannst. Giesse alle 5 Minuten heisses Wasser nach und setze die Behandlung 20 bis 30 Minuten fort. Wenn du anfängst zu schwitzen, lege ein kaltes Tuch auf die Stirn und trinke viel Wasser.
Die nächsten beiden Behandlungsmöglichkeiten sind intensiver. Wenn aufgrund einer bestehenden Kreislauferkrankung Joggen erschwert möglich ist, sollten diese Behandlungen nicht durchgeführt werden, da sie in diesem Fall den Körper und speziell das Herz überbelasten können.
Dampfsauna: Begib dich in ein Saunazelt und setze deinen Körper einer Dampfquelle aus. Das geht mit einem Topf kochendem Wasser auf einer mobilen Kochplatte, aber es gibt auch tragbare Dampfsaunas. Lege ein kaltes Tuch mit Eiswasser auf deinen Kopf und wechsle es häufig, wenn du ins Schwitzen kommst. Bleibe für 20 bis 25 Minuten und gehe danach direkt ins Bett, um weitere 30 Minuten nachzuschwitzen. Ziehe in Erwägung, eine andere Matratze zu verwenden oder Plastik unter dein Leintuch zu legen, da du viel schwitzen wirst. Beende die Anwendung dann mit einer Dusche.
Heisses Bad / Fieberbad: Begib dich in eine heiße Badewanne, so heiß, wie es gut verträglich ist, und füge alle 5 Minuten heißes Wasser hinzu um die Temperatur zu halten. Mit einem Fieberthermometer kann man die Körpertemperatur zwischen 38,8 und 39,4°C einpendeln und für 20 Minuten anhalten. Eine Hilfsperson sollte ständig ein Tuch mit Eiswasser anfeuchten und auf die Stirn legen. Eine Studie ergab, dass eine Erhöhung der Körpertemperatur auf 39 °C zu einer Verzehnfachung der Interferon-Antwort führte, genau jene Komponente, die im frühen Krankheitsverlauf durch das Coronavirus beeinträchtigt wird.5)
Beende jede dieser Behandlungen mit mindestens einer Stunde Bettruhe. Dies wird die immunstärkende Wirkung vervielfachen. Trinke viel Wasser oder Tee, um hydratisiert zu bleiben.
Ein gutes Rezept zur Stärkung des Immunsystems ist das sogenannte russische Penicillin. Das Grundrezept ist ganz einfach. Nimm eine ganze Zitrone und schäle sie. Dann nimmst du 2-3 Knoblauchzehen und eine Prise Salz. Mische alles mit einem Liter Wasser und trinke es während des Tages. Wer möchte, kann dem Rezept Orange, Grapefruit oder Zwiebeln hinzufügen, die alle vorteilhafte Eigenschaften haben.
Bei den immunstärkenden Supplementen kann es hilfreich sein, die Dosis im Falle einer Erkrankung zu erhöhen:
Vitamin D: bis zu 60,000 IU / Tag. Wenn eine Behandlung von mehr als 2-3 Wochen benötigt wird, sollten mit Blutuntersuchungen die Dosis abgestimmt werden.7)
Wir haben bereits einen Artikel mit dem Titel Schützt Vitamin D vor COVID-19? veröffentlicht. Wir stellten fest, dass Vitamin D für die Prävention und Behandlung von COVID-19 von wichtiger Bedeutung ist, und zitierten mehrere Studien, die dies ausreichend bestätigen. Versuche neben der Vitamin-D-Supplementierung, ein tägliches Sonnenbad einzunehmen, das in vielerlei Hinsicht den Erholungsprozess unterstützt.
Quercetin ist ein Flavonoid mit antiviralen Eigenschaften. In-vitro-Studien haben gezeigt, dass es in den Replikationszyklus des Coronavirus eingreifen kann. Es gibt keine veröffentlichten Bevölkerungsstudien zu COVID-19, aber es zeigt interessante antivirale Eigenschaften, insbesondere in Kombination mit einer Vitaminergänzung.8)
In Bezug auf die Ernährung sollten schwere Mahlzeiten vermieden werden und Obst, insbesondere Zitrusfrüchte und andere Vitamin-C-Quellen, verdoppelt werden. Verzichte auf alle Zuckerquellen, auch auf Rohrzucker, Melasse, Ahornsirup und ähnliches. Honig kann in Maßen verwendet werden.
In der Zahnarztpraxis wird für Patienten und Zahnärzte eine 1%ige Wasserstoffperoxidlösung als Mundspülung angewendet, um die Verbreitung des Virus zu vermeiden. Einige haben sich für eine breitere Verwendung dieser Mundspülung für die allgemeine Bevölkerung ausgesprochen. Im Frühstadium der Infektion kann Gurgeln oder eine Mundspülung durchaus helfen, die Viruslast in dieser Region zu reduzieren. Es wird empfohlen, nicht mehr als 4-mal täglich zu spülen, da eine längere Anwendung das Vorhandensein gesunder Bakterien im Mund stören kann.9) Wer kein Wasserstoffperoxid verwenden möchte, kann Salzwasser, Salbei oder eine andere Substanz mit antiviralen Eigenschaften verwenden.
Kräuter
Es gibt mehrere Kräuter, die in einer COVID-19-Behandlungssituation zur Anwendung kommen können. Ein Team durchsuchte die verfügbare Literatur nach Naturprodukten, die nachweislich antivirale Aktivitäten gegen verschiedene Arten des menschlichen Coronavirus aufweisen. Sie fanden heraus, dass Extrakte der Roten Spinnenlilie (Lycoris radiata), des Japanischen Enzians (Gentiana scabra Bunge), der Chinesischen Yamswurzel (Dioscorea batatas Decne), der Sichel-Senna (Cassia tora L.), der Maulbeermistel (Taxillus chinensis), des goldenen Hühnerfarns ( Cibotium barometz L.) und Echinacea purpurea L. eine vielversprechende Wirkung zeigten, und klinische Studien sollten durchgeführt werden, um ihre Wirksamkeit gegen COVID-19 zu beweisen.10)
Eine weitere Übersichtsstudie analysierte Pflanzen, die möglicherweise zur Behandlung von COVID-19-Symptomen verwendet werden könnten. 5 besonders vielversprechende Pflanzen wurden gefunden. Süßholz (Glycyrrhiza glabra) hat eine beruhigende Wirkung auf die Atemwege und ist bei Husten oder Halsschmerzen angezeigt. Holunder (Sambucus nigra) zeigte positive Wirkungen in klinischen Studien zur Behandlung von Erkältungen oder Grippe. Er hat schleimlösende Eigenschaften und ist bei verschiedenen Atemwegserkrankungen, Fieber und Kopfschmerzen angezeigt. Der Efeu (Hedera helix) hat sich bei der Behandlung von Bronchitis und Erkältung als wirksam erwiesen. Er hat schleimlösende Eigenschaften und sollte bei anhaltendem Husten verwendet werden. Eibisch (Althaea officinalis) ist angezeigt, um einen anhaltenden trockenen Husten zu behandeln. Myrrhe (Commiphora molmol oder Commiphora myrrha) hat eine entzündungshemmende Wirkung und ist bei einer Vielzahl von Atemwegserkrankungen angezeigt. Sie fanden auch potenziell vielversprechende Ergebnisse für eine Liste von 12 weiteren Pflanzen, darunter Knoblauch, Echinacea, Eukalyptus und andere.11)
Das Lifestyle-Zentrum Uchee Pines Institute empfiehlt folgende Kräuter:12)
Amerikanischer Ginseng – während Schwangerschaft vermeiden, 200-400mg zweimal täglich
Sibirischer Ginseng – unzureichende Sicherheitsnachweise für eine Empfehlung für Kinder oder Schwangerschaft, nicht länger als 2 Monate einnehmen, 400 mg dreimal täglich
Panax Ginseng – (Asian Ginseng), nicht länger als 6 Monate anwenden, bei Kindern und Schwangerschaft vermeiden, 200 mg täglich
Andrographis – (Indian Echinacea), in der Schwangerschaft vermeiden, 200mg täglich
Thuja – (cedar leaf oil), in Schwangerschaft und Stillzeit vermeiden, 18-36 mg 3-mal täglich, für 2 Wochen
Echinacea – 800mg 3-mal täglich zur Vorbeugung, bis zu 5-mal täglich bei Symptomen
Holunder – nur reife Früchte verwenden, Dosierung nicht angegeben
Umckaloabo – (African geranium), unzureichende Informationen für Schwangerschaft/Stillzeit, Dosis nicht angegeben
Das Kraut Dysphania ambrosioides, allgemein bekannt als mexikanischer Tee, wurde von brasilianischen Wissenschaftlern untersucht und sie fanden heraus, dass es Substanzen enthält, die das Sars-CoV-2-Virus hemmen können.13) Bevölkerungsstudien sind erforderlich, um die Wirksamkeit von COVID-19-Behandlungen zu bestätigen. Die Pflanze hat verschiedene medizinische Anwendungen, unter anderem ist sie für ihre entzündungshemmenden und immunstimulierenden Eigenschaften bekannt. Verwendung findet sie in Form eines Tees, indem ein Esslöffel der getrockneten Blätter in eine Tasse kochenden Wassers gegeben wird und man ihn für 10 Minuten ziehen lässt. Man kann 2-3 Tassen pro Tag zu sich nehmen. Die Pflanze sollte nicht über einen längeren Zeitraum konsumiert werden, da sich bei längerer Anwendung eine toxische Wirkung zeigen könnte.
In Pakistan wurde eine randomisierte Kontrollstudie an Krankenhauspatienten durchgeführt, die die Kombination von Honig mit Schwarzkümmel (Nigella sativa) anwendeten. Patienten, die mit dieser Kombination behandelt wurden, besiegten das Virus 4 Tage früher als die Kontrollgruppe. Die Genesung und die Entlassung aus dem Krankenhaus erfolgten viel früher, und in schweren Fällen war die Sterblichkeitsrate um das Vierfache niedriger.14)
Propolis ist ein weiteres vielversprechendes Heilmittel zur Vorbeugung und Behandlung von COVID-19. In einer brasilianischen Studie wurden Patienten, die wegen COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, entweder ausschlieslich standardversorgt oder erhielten in der zweiten Gruppe 400 mg/Tag eines Propolis-Extrakts oder in der dritten Gruppe 800 mg/Tag. Patienten mit ausschliesslicher Standardversorgung benötigten einen durchschnittlichen Krankenhausaufenthalt von 12 Tagen. Mit der Supplementierung von 400 mg/Tag Propolis wurde dies auf 7 Tage reduziert und mit 800 mg/Tag auf 6 Tage. Auch die Fälle von akuter Nierenschädigung wurden reduziert.15) Wenn man bedenkt, dass sich die meisten Medikamente bei Krankenhauspatienten als ineffizient erwiesen haben, sind diese Ergebnisse ziemlich beeindruckend.
Frühbehandlung
Es ist eine gute Idee, nach Möglichkeit einen COVID-19 PCR-Test durchzuführen. Bei positivem Befund oder Verdacht auf eine Ansteckung sollten umgehend Maßnahmen für eine striktere Behandlung ergriffen werden. Geruchs- und Geschmacksverlust sind neben Fieber, Husten, Müdigkeit und Kopfschmerzen sehr typische Symptome einer COVID-19-Infektion. Studien haben gezeigt, dass eine frühzeitige Behandlung die Heilungschancen stark erhöht.
Eines der Medikamente, das im Frühstadium wirksam zu sein scheint, ist Nitazoxanid, auch bekannt unter dem Markennamen Alinia. Es wird hauptsächlich zur Behandlung bestimmter Parasiten wie Giardien verwendet, hat aber Berichten zufolge eine antivirale Breitbandwirkung. Darüber hinaus hat Nitazoxanid das Potenzial, das angeborene Immunsystem zu stärken und den Zytokinsturm zu reduzieren.16) Eine Studie zeigte, dass die Viruslast bei 48% der behandelten Patienten nach einem Zeitraum von 7 Tagen reduziert war, im Vergleich dazu bei 15% in der Kontrollgruppe. 17) Weitere Studien werden durchgeführt, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
Hydroxychloroquin wird seit langem heiß diskutiert, aber wir wollen uns die verfügbaren Beweise ansehen. Studien an hospitalisierten Patienten zeigten keine Wirksamkeit, wie auch bei vielen anderen Medikamenten. Eine Überprüfung ergab jedoch 29 Studien zur frühen Behandlung von COVID-19, und alle zeigten positive Ergebnisse, obwohl nur 13 statistisch signifikant waren.18) Eine weitere Metaanalyse konnte keinen Nutzen feststellen, wahrscheinlich weil Frühbehandlungs- und Spätbehandlungsstudien miteinander vermischt wurden, eine große Anzahl von Studien ausgeschlossen wurde und keine Datenpoolung versucht wurde, um eine bessere statistische Signifikanz zu erhalten.19) Es ist interessant festzustellen, dass Chloroquin den Transport von Zink in die Zelle ermöglicht um die Virusreplikation zu hemmen.20) Wir können daraus schließen, dass Chloroquin nur in Kombination mit Zink seine volle Wirkung entfalten kann, jedoch liegen fast keine Studien mit dieser Kombination vor.
Eine weitere interessante Option scheint Ivermectin zu sein, ein weit verbreitetes Medikament zur Behandlung von Parasiten. Es wird in vielen Entwicklungsländern um der ganzen Welt weitverbreitet eingesetzt und verfügt über ein hervorragendes Sicherheitsprofil. Das Medikament kann helfen, die Bindung des Virus an die Zellen zu verhindern. Eine Metaanalyse von 6 frühen Behandlungsstudien zeigte eine durchschnittliche Verringerung der Mortalität um 75%.21) Einige Studien, die die Anwendung nicht rechtfertigen, scheinen begrenzte Vorteile zu zeigen.22) Darüber hinaus wird kritisiert, dass die Probengrößen der verfügbaren Studien klein sind und das Studiendesign manchmal fehlerhaft ist, und deshalb nicht genügend wissenschaftliche Beweise vorliegen, um ihre Verwendung zu unterstützen. Einige andere ziehen es vor, die begrenzten verfügbaren Beweise auf verantwortungsvolle Weise zu nutzen, um Leben zu retten.
Trotz begrenzter wissenschaftlicher Erkenntnisse bis zu diesem Zeitpunkt ist Ivermectin seit Mai 2020 in Peru und Bolivien als COVID-19-Behandlung zugelassen, einige andere Länder sind inzwischen gefolgt. In Brasilien nahm eine Fabrik mit 12.000 Arbeitern wöchentlich eine vorbeugende Dosis von Ivermectin ein. Der zuständige Arzt gibt in einem Interview an, dass es sehr wenige Infektionsfälle gab und während der ganzen ersten Welle der Pandämie keine Fälle von Krankenhausaufenthalten oder Tod auftraten.23)
Die Dosis des Medikaments hängt vom Gewicht der Person ab. Es ist wichtig zu beachten, dass Ivermectin-Präparate für Tiere nicht für den Menschen geeignet sind, da die Dosierung für Pferde und Kühe völlig anders ist als die für Menschen. Unter 80 kg Körpergewicht sollte 12mg von Ivermecting über 5 Tage eingenommen werden. Über 80 kg wird die Dosis auf 18mg erhöht.
Eine weitere Fallstudie stammt aus der Stadt São Lorenço im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais. Sie haben ein frühes Behandlungsprotokoll mit Ivermectin, Azithromycin, Dexamethason, Zink und Vitamin D angewendet. Fast einen Monat lang hatten sie keinen einzigen Fall auf den Intensivstationen und beinahe keine Krankenhauseinweisungen wegen COVID-19, während andere umliegende Städte einen Kollaps des Gesundheitssystem registrierten. Mit dem jüngsten Anstieg in ganz Brasilien wurden bis Ende März 4 Fälle auf der Intensivstation registriert. Es ist schwer zu sagen, welche Komponente des Behandlungsprotokolls für das Ergebnis verantwortlich war, aber es zeigt, dass eine frühzeitige Behandlung die Erfolgschancen deutlich erhöhen kann.24)
Monoklonale Antikörper sind eine weitere Behandlungsoption, die sich für die frühe Behandlung als wirksam erwiesen hat, und es gibt zwei Optionen, die in der USA zugelassen wurden. Bamlanivimab und die Kombination Casirivimab/Imdevimab sind erhältlich und im Krankenhaus kann erfragt werden, ob sie für die Behandlung geeignet sind. Sie blockieren die Spike-Proteine des Virus und reduzieren seine Infektiosität.25)
Wenn immer möglich sollte man auch frühzeitig einen Arzt aufsuchen um eine Verschlimmerung der Situation zu vermeiden. Speziell wenn man einen Arzt findet, der Erfahrung mit Naturheilmitteln und COVID-19 Behandlungsprotokollen hat, kann das von großem Vorteil sein.
Wenn die Symptome anhalten
Eines der häufigsten Symptome ist Fieber. Viele Menschen werden versuchen, das Fieber mit Ibuprofen, Paracetamol oder einem anderen fiebersenkenden Medikament zu senken. Das ist eigentlich das Schlimmste, was man tun kann. Fieber stimuliert in der Tat das Immunsystem, um die Infektion zu bekämpfen. Wenn das Fieber gesenkt wird, fühlt man sich im Moment vielleicht besser, aber man schwächt das Immunsystem in seiner Aufgabe der Bekämpfung der Infektion.
Es ist wichtig, noch einmal darauf hinzuweisen, dass die wirksamste Behandlung von COVID-19 ein gut funktionierendes Immunsystem ist. Selbst für die gewöhnliche Grippe gibt es nur eine handvoll antiviraler Medikamente mit sehr begrenzter Wirkung. Der entscheidende Faktor, der das Virus schließlich abwehren wird, ist das Immunsystem, und die Stärkung der Immunantwort wird die wichtigste Behandlung sein.
Bei Fieber ist strikte Bettruhe die beste Maßnahme. Wir haben bereits gesehen, wie wichtig es ist, das Fieber mit Bettruhe zu behandeln. Darüber hinaus ist Schlaf für die Funktion des Immunsystems unerlässlich. Während der Spanischen Grippe war die frühe Einführung vollständiger Bettruhe Teil eines erfolgreichen Behandlungsprogrammes. Die Bettruhe muss 2 bis 3 Tage nach Abklingen des Fiebers fortgesetzt werden, um die Entwicklung einer Lungenentzündung oder anderer sekundärer Komplikationen zu vermeiden.26) Im Fall von COVID-19 haben wir viele Fälle mit deutlichen Verbesserungen gesehen, gefolgt von einem plötzlichen Wiederauftreten der Krankheit oder einer ihrer Komplikationen. Wenn sich die Symptome bessern, setze das Behandlungsprogramm für mehrere Tage fort, bis du einen negativen PCR-Test erhältst und du dir auch sonst deiner vollständigen Genesung sicher bist. Auch wenn du dich möglicherweise besser fühlst, setze die Behandlung für so viele Tage fort, wie du Fieber hattest.
Trinke während der Behandlungszeit viel Wasser oder Tee. Der Patient wird höchstwahrscheinlich viel schwitzen und muss mit ausreichend Flüssigkeit versorgt werden. Darüber hinaus kann zusätzliches Wasser eine Reihe von Substanzen über den Urin ausspülen und den Körper reinigen. Heiße Tees können Schwitzen und Fieber auslösen.
Bei Husten kann ein Zwiebelwickel helfen. Mixe eine halbe, mittelgroße Zwiebel in einem Mixer mit gerade so viel Wasser, dass eine Paste entsteht. Verteile es so auf einem Papiertuch, dass die Zwiebel der Sandwichfüller und das Papiertuch das Brot ist, so dass ein Papiertuch außen und die Zwiebel innen liegt. Lege den Zwiebelwickel auf die Brust und wickle ihn dann mit Plastikfolie ein und befestigen ihn. Mit einem engen T-Shirt und dann mit einem Flanell oder dicken Pullover bedecken und über Nacht einwirken lassen. Morgens abnehmen und abwaschen.27)
Heisse und kalte Umschläge auf der Brust sind eine ausgezeichnete Behandlung für Husten. Angesichts der Lungenschädigung bei fortgeschrittenem COVID-19 ist dies sicherlich eine sehr angebrachte Behandlung. Während der Spanischen Grippe-Pandemie war diese Behandlung Teil eines erfolgreichen Behandlungsskonzeptes.28) Platziere einen heißen Umschlag für 3 Minuten, gefolgt von einem Handtuch, das für eine Minute in Eiswasser getaucht wurde. 5-7 mal wiederholen. Um die Wirkung zu verstärken, lege während der Behandlung ein heißes Umschlag- oder Wärmekissen auf den Rücken und die Füße in ein Becken mit heißem Wasser, wobei man darauf achte, alle 5 Minuten heißes Wasser hinzuzufügen. Beende die Behandlung, indem du den Körper mit einem kalten Tuch abreibst und sofort trocknest. Bei Bedarf 2-3 mal täglich wiederholen.
Die Dampfinhalation ist eine weitere interessante Behandlung zur Verbesserung der Schleimausscheidung und zur Reinigung der Lunge. Es gibt handelsübliche Dampfinhalatoren, oder man kann einfach ein Leintuch über einen Topf mit kochendem Wasser ziehen. Gib nach Belieben ein paar Tropfen Pfefferminz- oder Eukalyptusöl hinzu. Um den Husten zu behandeln, kannst du auch ein paar Tropfen Eukalyptusöl mit Honig mischen. Verwende etwa einen Tropfen für jeden Esslöffel. vielleicht findest du sogar rohen Eukalyptushonig, der alle positiven Eigenschaften des Pollens der Eukalyptusbäume enthält.
Wenn der Patient noch stark genug ist, können weiterhin 2-3 mal täglich heiße Fußbäder gemacht werden. Gerade bei länger anhaltendem Fieber kann der Patient so schwach werden, dass er nicht ausreichend auf den Hitzereiz reagieren kann. In diesem Fall sind die heissen und kalten Umschläge die bessere Option.
Was während der frühen Behandlung vermieden werden soll, sind fiebersenkende und entzündungshemmende Medikamente (wie Ibuprofen, Parecetamol, Diclofenac, Loratadin), Antibiotika und Kortikosteroide, da sie das Immunsystem schwächen.
Wenn sich die Krankheit verschlimmert
Wenn du Kurzatmigkeit oder blaue Lippen entwickelst, ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass die Krankheit die Lunge befallen hat. In diesem Fall muss ärztliche Hilfe aufgesucht werden. Um die Atmung zu erleichtern, wird Sauerstoff zugeführt. Das hilft sicherzustellen, dass der Sauerstoffgehalt im Blut nicht absinkt und andere Komplikationen verursacht. Wenn du ein Hilfsmittel wünscht, um deine Situation für dich selbst zu bewerten, dann ist der Erwerb eines Oximeters sinnvoll. Wenn deine Sauerstoffsättigung im Blut über 95 % liegt, geht es dir gut und es liegt keine Lungenfunktionsstörung vor. Wenn die Sättigung unter 90 % sinkt, benötigst du möglicherweise zusätzlichen Sauerstoff. Die Höhenlage in den Bergen kann zu einer etwas geringeren Sauerstoffsättigung führen.
Es ist wichtig festzuhalten, dass es bei fortgeschrittenen COVID-19-Patienten kaum wirksame medikamentöse Behandlungen gibt. Die WHO veranlasste eine ziemlich große Studie mit vier der vielversprechendsten Behandlungsoptionen und kam zu dem Schluss, dass keine von ihnen, nicht einmal das teure antivirale Medikament Remdesvir, einen statistisch signifikanten Nutzen bei Krankenhauspatienten zeigte.29) Einige vorläufige Studien zeigen jedoch vielversprechende Ergebnisse für Proxalutamid30) und einige andere Medikamente zur Behandlung von COVID-19 im Spätstadium.
Bisher konzentriert sich die Behandlung ausschließlich auf den Umgang mit den Symptomen. Neben der Sauerstoffgabe werden normalerweise Kortikosteroide verschrieben, um den Zytokinsturm zu reduzieren. Dies ist wichtig, um die Schädigung der Lunge im akuten Stadium zu begrenzen. Man beachte bitte, dass Kortikosteroide erst dann empfohlen werden, wenn der Patient anfängt, Lungenschäden zu zeigen, und ein erheblicher Zytokinsturm eingesetzt hat.31) Vor diesem Punkt würde es nur die Immunantwort ohne Notwendigkeit beeinträchtigen. Auch wenn Kortikoide die Aktivität des Immunsystems unterdrücken, sollten die Bemühungen um eine Stärkung der Immunität fortgesetzt werden, da dies der einzige Mechanismus ist, der das Virus bekämpft und echte Heilung der Krankheit fördert. Insbesondere Vitamin D hat nachweislich eine immunmodulierende Wirkung, verbessert die allgemeine Immunität und hilft zugleich, den Zytokinsturm zu reduzieren.
In Bezug auf den Thromboseschutz könnte N-Acetylcystein (NAC) eine interessante Option sein. Mehrere Studien zeigen, dass NAC in verschiedenen Situationen die Bildung von Thrombosen reduzieren kann. Obwohl mir keine spezifischen Studien bekannt sind, die seine Wirksamkeit im Falle von COVID-19 belegen, kann man mit Sicherheit den Schluss ziehen, dass die beteiligten Mechanismen auch für diese Krankheit gelten würden.32)
Das Advent Health-Krankenhaus in Ocala, FL, hat ein Behandlungsprotokoll entwickelt, das sie ICAM getauft haben. Es ist ein Akronym für die 4 verschiedenen Behandlungskomponenten. I steht für Immunsupport, welches in Form von Vitamin C und Zink Supplementation gegeben wurde. C steht für Kortikosteroide, die verwendet wurden, um Entzündungen einzudämmen. A steht für Antikoagulanzien zur Verhinderung der Blutgerinnung und M für Makrolide (Makrolaktone) zur Bekämpfung von Infektionen. In ihrem eigenen Krankenhaus haben sie mit diesem Behandlungsprotokoll eine Überlebensrate von 96,4 % erreicht. Wie bei anderen Behandlungen greift es nicht das eigentliche Virus an, sondern behandelt erfolgreich COVID-19-Symptome und gibt dem Immunsystem zusätzliche Zeit, um zu reagieren. Weitere Studien zeigten angeblich keine Vorteile im Vergleich zum Standardbehandlungsprogramm, aber ich würde es dennoch als interessantes Protokoll für Krankenhauspatienten betrachten.33)
Rekonvaleszenz
Vor allem wenn Lungenschäden aufgetreten sind, ist Müdigkeit ein häufiges Symptom in der Genesungsphase. In einer Studie mit COVID-19-Patienten, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden, berichteten mehr als die Hälfte sogar 2 Monate nach der Genesung über Müdigkeit.34) Eine andere Studie ergab, dass 55% der Patienten ein abnormales EKG hatten, daher sollte auf jeden Fall das Herz überprüft werden, wenn Müdigkeit verspürt wird.35)
Wenn du unter Müdigkeit leidest, musst du die Arbeit während dieser Erholungsphase begrenzen. Wer in dieser Phase über seine Kräfte geht, kann einen Rückfall, eine Art Sekundärinfektion oder eine andere Art von Komplikation provozieren. In manchen Fällen kann Physiotherapie zur Genesung beitragen. Beginne auf jeden Fall mit leichten Übungen und steigere sie. Gehe früh ins Bett und achte gut auf deine Gesundheit. Verbringe viel Zeit im Freien an der frischen Luft und bei Sonnenschein. Achte darauf, der Witterung entsprechende Kleidung zu tragen, um ein kalte Gliedmaßen zu vermeiden.
Setze einen Schwerpunkt auf eine entzündungshemmende Ernährung. Nimm viel Obst und Gemüse zu dir. Vermeide gesättigte Fette und erhöhe die Menge an Omega-3-Fettsäuren in deiner Ernährung. Leinsamen und Chia gehören zu den besten Quellen. Wenn Medikamente eingenommen wurden, ist es auf jeden Fall empfehlenswert, eine Zeitlang Probiotika zu verwenden, um die Darmflora zu verbessern.
Eine Supplementierung mit NAC (N-Acetyl L-Cystein) scheint bei der Erholung von Müdigkeit nützlich zu sein. Eine tägliche Wechseldusche kann hilfreich sein, um die Abwehrkräfte zu stärken und die Durchblutung anzuregen, was wiederum den Heilungsprozess beschleunigt. Eine fröhliche Geisteshaltung kann auch Wunder bewirken. Der Einfluss von Gedanken und Einstellungen auf unsere Gesundheit ist größer als wir denken.
Schlussfolgerung
Die Behandlung von COVID-19 variiert, je nach Stadium der Krankheit, definitiv stark. Der Hauptfokus liegt darauf, Symptome und Nebenwirkungen der Krankheit zu behandeln und dem Immunsystem ausreichend Zeit für seine Arbeit zu geben. Bei älteren Patienten dauert es länger, bis die Immunantwort einsetzt, was den Krankheitsverlauf verschlimmert und die Erholungszeit verlängert.
Als roten Faden sehen wir die Bedeutung eines starken Immunsystems in allen Phasen der Erkrankung. Am Ende ist nur das Immunsystem in der Lage, das Virus abzuwehren und die Krankheit wirklich zu heilen. Um dir dabei zu helfen, eine starke Immunität zu haben und auf das Virus vorbereitet zu sein, haben wir die Coronavirus Immunity Challenge für dich vorbereitet (Bis jetzt nur in Englisch verfügbar). Mache jetzt mit und erfahre, was du tun kannst, um dich optimal vor dem weltweit kursierenden Coronavirus zu schützen.
Martin Neumann
Martin Neumann hat in 1998 in Wildwood Lifestyle Center & Hospital an einen Kurs für Gesundheitsberatung teilgenommen. Seitdem hat er rund um die Welt Vorträge und Kurse über gesunde Lebensweise und natürliche Heilmethoden gehalten. Er ist der Gründer von dem Abundant Health Netzwerk.
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Weltweit stirbt jeder vierte Mensch an Erkrankungen, die durch eine Thrombose (Blutgerinnsel) verursacht wurden. Thrombosen treten häufig bei Personen mit schwerem COVID-19 auf. Die meisten Blutgerinnsel sind vermeidbar.
Leider ist der plötzliche Tod das erste Symptom bei etwa 25 % der Personen, die eine Lungenembolie haben. Ein Drittel (ca. 33 %) der Menschen mit chronisch venöse Insuffizienz oder Lungenembolie wird innerhalb von 10 Jahren ein Rezidiv erleiden.1)
Tiefe Venenthrombose
Tatsächlich sterben jedes Jahr mehr Menschen an tiefer Venenthrombose als die Gesamtzahl der Menschen, die, zusammengenommen, an AIDS, Brustkrebs und Autounfällen sterben. Was ist TVT? Man versteht darunter die Bildung eines Thrombus in einer tiefen Vene, normalerweise im Unterschenkel oder im Oberschenkel lokalisiert. Ein Gerinnsel besteht aus einem Geflecht von Fibrinfäden, die Plasma, rote Blutkörperchen und Blutplättchen einschließen.
Blutgerinnsel in den Venen können sich lösen und zu wandern beginnen, bis sie die Arterien der Lunge oder seltener, den Kreislauf des Herzens erreichen. Ein Embolus ist ein Blutgerinnsel, das wandert. Sie können ziemlich groß sein und beim Erreichen der Lunge verheerende Folgen auslösen.
Gefahren durch TVT
Ein Thrombus ist ein Blutgerinnsel, das sich in einem Gefäß bildet und örtlich gebunden ist. Es führt zu einer Beeinträchtigtigung und Verlangsamung des Blutflusses. Ein Gerinnsel kann sich aus einer tiefen Beinvene lösen und in die Lunge wandern! Wenn es nicht rechtzeitig behandelt wird, führt es zum Tod! Natürlich möchten wir, dass unser Blut gerinnt, wenn wir ein Blutgefäß verletzen. Was wir jedoch nicht wollen, ist eine unerwünschte Blutgerinnung, die durch eine Gerinnselbildung ohne Blutung auftritt, was zur Behinderung des Blutflusses führt.
Anzeichen und Symptome einer TVT
Schmerzen, Druckempfindlichkeit, Schwellungen und Verfärbungen in einem Bein können Anzeichen und Symptome einer TVT sein. Mehr als 70% der Personen, die eine TVT entwickeln, werden keine Symptome bemerken, bis es zu spät ist und sich das Gerinnsel gelöst hat! Manchmal bleiben diese Symptome bestehen und verschwinden mit der Behandlung nicht.
Blutgerinnsel in Arterien
Blutgerinnsel bilden sich oft, wenn die fibröse Kappe eines atherosklerotischen Plaques in einer der Arterien reißt. Dieser Umstand verringert den Blutfluss durch diese bestimmte Arterie noch mehr. Ein Thrombus von der Größe einer angespitzten Bleistiftspitze kann den Blutfluss erheblich reduzieren. Eine unerwünschte Gerinnung in einer der Koronararterien blockiert den Blutfluss in einem arteriellen Zweig, der den Herzmuskel versorgt und in 80% der Fälle zu Herzinfarkt führt. Auch an den meisten Schlaganfällen ist ein Blutgerinnsel beteiligt.
Wer trägt ein höheres Risiko für Blutgerinnsel?
TVT wurde in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit bekannt, nachdem Fluggäste auf beengten Langstreckenflügen Thrombosen entwickelten, was als sogenanntes „Economy-Class-Syndrom“ beschrieben wurde. Tatsächlich zeigen französische Studien, dass das Fahren in einem Auto oder Lastwagen für vier bis fünf Stunden ohne eine Pause das Risiko einer TVT um das Vierfache erhöht.
Durch eine umfangreiche Datenbank wurde bekannt, dass die TVT nach einer akuten Lungeninfektion doppelt so hoch war. Auch Lungenembolien verdoppelten sich nach einer akuten Harnwegsinfektion.2) Männer entwickeln 50% häufiger als Frauen ein weiteres Blutgerinnsel nach dem ersten Auftreten von TVT. Die Gesamthäufigkeit rezidivierender Blutgerinnsel bei Männern beträgt 25 % innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren.3) Eine andere Behörde gibt an, dass sich bei einem Drittel der Personen mit TVT innerhalb von zehn Jahren das selbe Ereignis wiederholen wird.
Erhöhte Risikofaktoren!
Im menschlichen Körper gibt es ein Gleichgewicht zwischen gerinnungshemmenden und gerinnungsfördernden Faktoren. Größere Operationen, Traumata, systemische Infektionen, Arteriosklerose, Vorhofflimmern, Herzinfarkt, bestimmte Krebsarten, entzündliche Darmerkrankungen, HIV, längere Bettruhe, körperliche Inaktivität und Immobilität, Becken-, Hüft- oder Beinfrakturen, Krampfadern, Schwangerschaft und östrogenhaltige Pillen oder Pflaster erhöhen das Risiko einer TVT. Leider fördern die typisch westliche Ernährung und Lebensweise neben Fettleibigkeit4) und Diabetes5) auch eine unerwünschte Gerinnung durch erhöhte, gerinnungsfördernden Chemikalien, die die Blutplättchen abnormal verklumpen und andere gerinnungsfördernde Zustände im Körper unterstützen. Außerdem verringern diese Bedingungen die natürlichen Hemmfaktoren der unerwünschten Thrombenbildung.
COVID-19 und Blutgerinnsel!
Wie bereits erwähnt, erhöhen sowohl Infektionen als auch Entzündungen das Risiko unerwünschter Blutgerinnsel. Personen mit einer schweren COVID-19-Infektion haben ein höheres Risiko, Thromben in den Venen und Arterien zu entwickeln. Studien aus Frankreich und den Niederlanden ergaben, dass bei 30-70% der schweren COVID-19-Infektionen Blutgerinnsel in den tiefen Beinvenen oder in der Lunge aufgetreten sind.6) Ein Viertel aller COVID-19-Patienten, die auf Intensivstationen aufgenommen werden, entwickeln eine lebensbedrohliche Lungenembolie. Bei einer schweren COVID-19-Infektion kommt es auch in den kleinen Gefäßen der Lunge, der Nieren und des Darms zu einer abnormen Gerinnung. Personen mit schweren COVID-19-Infektionen wird eine niedrige Dosis von Blutverdünnung verschrieben. Für diejenigen, die mehrere Risikofaktoren für Blutgerinnsel haben, erhöht jede Infektion, einschließlich Influenza, das Thrombusrisiko. Viele der selben Lebensstilpraktiken und natürlichen Heilmittel, die das Risiko einer Blutgerinnung verringern, helfen auch, das Immunsystem zu stärken und Entzündungen zu reduzieren!
Wie können wir das Risiko einer unerwünschten Gerinnung reduzieren?
Gewinne, während du abnimmst!
Um ein Blutgerinnsel zu verhindern, ist das Erreichen des Idealgewichts sehr wichtig. Fettleibigkeit erhöht bestimmte gerinnungsfördernde Faktoren im Blut. Forscher des St. Joseph Mercy Oakland Hospital in Pontiac, Michigan, und der Wayne State University fanden heraus, dass adipöse Patienten 2,5-mal häufiger eine TVT und 2,2-mal häufiger eine Lungenembolie entwickeln.7) Eine angemessene Gewichtsabnahme von übergewichtigen Personen reduziert glücklicherweise erhöhte gerinnungsfördernde und entzündungsfördernde Faktoren.
Unterlasse das Rauchen.
Tabakrauchen schädigt die Auskleidung der Blutgefäße und erhöht die Verklumpung von Blutplättchen, was wiederum das Risiko einer unerwünschten Thrombusbildung erhöht. 8)
Wir sollten hier erwähnen, dass jeder Faktor des Rauchens, der das Risiko für Arteriosklerose erhöht, auch die Wahrscheinlichkeit einer unerwünschten Gerinnselbildung erhöht. Schon eine kurze Begegnung mit Passivrauch kann die Blutplättchen klebrig machen und besonders bei anfälligen Personen eher zur unerwünschten Gerinnung führen.9)
Ernähre dich gesund und pflanzenbasiert!
Fleisch und gesättigte Fette erhöhen das Gerinnungsrisiko, indem sie Prostacyclin (ein Prostaglandin, das die Verklumpung von Blutplättchen hemmt und gerinnungsfördernde Verbindungen erhöht) verringern.10) Wenn die Blutplättchen klebriger werden, steigt das Risiko einer unerwünschten Gerinnung signifikant an. Regelmäßiger Fleischkonsum fördert Entzündungen.11) Entzündungen spielen bei den meisten Gerinnselbildungen eine wesentliche Rolle.12)
Lebensmittel, die dein Risiko senken!
Im Gegensatz dazu hilft regelmässiger Verzehr von Lebensmitteln, die sekundäre Pflanzenstoffe enthalten und die Verklumpung der Blutplättchen hemmen, wie Knoblauch, Ingwer, Zwiebeln, Tomaten, rote Trauben, Beeren,13) Zitrusfrüchte,14) Kiwi,15) Granatäpfel,16) Oliven,17) und Leinsamen,18) das Risiko einer unerwünschten Gerinnung zu verringern.
Vergewissere dich, dass dein Vitamin B-12 Wert im Normbereich liegt!
Es stimmt zwar, dass mehrere Studien zeigen, dass eine vegetarische Ernährung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt und sogar koronare Herzkrankheiten umkehren kann, jedoch eine vegetarische Ernährung ohne ausreichende Mengen an Vitamin B-12 das Risiko erhöht, ein unerwünschtes Blutgerinnsel zu entwickeln.19) Veganer, Vegetarier und ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin B-12 Mangel.
Überprüfe deinen Homocysteinspiegel!
Homocystein ist eine vom Körper produzierte Aminosäure. Es ist in der Regel ein Nebenprodukt des Fleischkonsums. Erhöhtes Homocystein schädigt jene Zellen, die die Arterien auskleiden und stimuliert das ungesunde Wachstum von arteriellen glatten Muskelzellen. Beide Prozesse tragen zur Arteriosklerose bei. Es erhöht auch das Risiko für eine unerwünschte Gerinnung. Wenn es erhöht ist, steigert Homocystein das Risiko einer ungewollten Gerinnung und Verengung der Blutgefäße. Eine niedrige Zufuhr von Vitamin B12 und Folsäure erhöht das Risiko eines erhöhten Homocysteinspiegels. Vegetarier sollten ihren B12-Spiegel alle sechs Monate überprüfen lassen, wenn sie keine Vitamin B12 Supplemente einnehmen. Nierenerkrankungen und niedrige Schilddrüsenwerte erhöhen das Risiko für erhöhte Homocysteinwerte. Es gibt sehr frühe Hinweise darauf, dass ein guter Vitamin-D-Spiegel dazu beitragen kann, Homocystein im Normbereich zu halten.
Betreibe angemessene körperliche Bewegung!
Regelmäßige angemessene Bewegung ist eine der wichtigsten Methoden, um einem Blutgerinnsel vorzubeugen. In der Tat! Angemessene tägliche Bewegung ist ein großartiges Vorbeugungs- und Stärkungsmittel! Ein träger Kreislauf ist ein Hauptrisikofaktor für die Entwicklung von Thrombosen. Angemessenes Training erhöht Fibrinolysin, das winzige Gerinnsel auflöst und den Blutfluss verbessert, und es senkt Fibrinogen, ein Plasmaprotein, das an der Gerinnselbildung beteiligt ist. Führe Fußübungen durch, während du in einem Flugzeug oder Auto fährst. Mache bei langen Fahrten ausreichend Bewegungspausen.
Vorsichtsmaßnahme: Extrem kompetitive und lange Ausdauersportarten erhöhen tatsächlich das Risiko einer Gerinnselbildung, da sie das Hormon Adrenalin erhöhen. Adrenalin macht die Blutplättchen klebrig und erhöht folglich das Gerinnungsrisiko.
Obwohl du möglicherweise deine tägliche Trainingsroutine hast, ist es wichtig, alle zwei Stunden für mindestens fünf Minuten lang aufzustehen und zu gehen, wenn du hauptsächlich sitzend arbeitest. Wieso? Längeres Sitzen reduziert erheblich die Durchblutung der Beine und erhöht gleichzeitig das Risiko für unerwünschte Thrombenbildung.20)
Trinke ausreichend!
Trinke Wasser. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und tiefe Atmung verbessern ebenso die Durchblutung. Diese beiden Präventionsmaßnahmen sind besonders wichtig für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Dehydration verdickt das Blut. Verzichte auf koffeinreiche Energy-Drinks, da diese das Risiko für Blutgerinnsel erhöhen können.21)
Geniesse gesunde Kräuter!
Kurkuma, Ingwer und Ginkgo Biloba hemmen auch die Verklumpung der Blutplättchen. Thymian und Rosmarin haben bedeutende antithrombotische Faktoren.22) Personen, die Blutverdünner verwenden, eine niedrige Thrombozytenzahl haben oder Blutungsprobleme haben, sollten jedoch ihren Arzt konsultieren, bevor sie medizinische Mengen dieser Kräuter verwenden. Schwangere sollten ohne vorherige Zustimmung eines sachkundigen, qualifizierten Arztes keine medizinischen Kräuter konsumieren. Blutverdünnende Kräuter, die medizinisch eingesetzt werden, sollten in der Regel zwei Wochen vor Operationen oder zahnärztlichen Eingriffen abgesetzt werden.
Bewahre dir eine fröhliche Perspektive!
Akuter Stress und psychische Depressionen können das Risiko der Bildung eines unerwünschten Gerinnsels erhöhen. Eine schwere Depression beispielsweise erhöht die Thrombozytenaggregation und das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse.23)
Halte deinen Blutzucker im Normbereich!
Fast 80% der Menschen mit Diabetes sterben schließlich an Ursachen, die mit Blutgerinnseln zusammenhängen. Lege einen Schwerpunkt auf Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Wert, die das Risiko einer unerwünschten Thrombenbildung verringern können.
Kenne deine Herzgesundheit!
Bestimmte unregelmäßige Herzrhythmen (z. B. Vorhofflimmern, Herzblock ersten Grades usw.) oder ein Herzinfarkt erhöhen das Risiko einer unerwünschten Gerinnung. Eine Herzinsuffizienz tritt auf, wenn das Herz nicht genug Blut pumpt, um den Anforderungen des Körpers gerecht zu werden. Folglich fließt das Blut langsamer. In diesem Fall steigt das Risiko für die Bildung von Gerinnseln. Arteriosklerose erhöht das Risiko einer Gerinnungsstörung. Hypertonie erhöht auch das Risiko für eine tiefe Venenthrombose.
Notfall!
Thromben können tödlich sein. Wenn du eine TVT vermutest, suche sofort einen Arzt auf. Kurzatmigkeit, begleitet von stechenden Brustschmerzen, Husten oder Angstzuständen, weisen auf eine Situation auf Leben oder Tod hin. Mögliche andere Anzeichen einer Lungenembolie sind Benommenheit, blutiger Auswurf oder eine bläuliche Tönung der Haut. Die medizinische Behandlung besteht aus gerinnungshemmenden Medikamenten und einer thrombolytischen Therapie, die das Gerinnsel aufbrechen oder auflösen soll. Die Zeit ist hier von entscheidender Bedeutung. Ein Blutgerinnsel in der Lunge kann eine Person innerhalb von Minuten töten.
Blutgerinnsel in den Koronararterien oder im Gehirn können tödlich sein. Befolge deswegen die Anweisungen deines Arztes!!
Schlussfolgerung
Einige medizinische Epidemiologen geben an, dass jährlich zwischen einer und zwei Millionen Amerikaner an TVT erkranken. Ein Experte sagt voraus, dass ein bis drei von tausend Personen in Grossbritannien an TVT erkranken werden. Wie stehen deine Chancen?
Elizabeth Hall
Elizabeth Hall unterrichtet seit mehr als 35 Jahren Gesundheitsthemen im Wildwood Institute. wildwoodhealth.com
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Als Familie zu Hause festzusitzen kann manchmal langweilig werden, vor allem, wenn man sich immer an die gleichen bewährten Aktivitäten hält, wie Filme schauen und Monopoly spielen. Welche Beschäftigungen man zu Hause mit seiner Familie auswählt, bestimmt das Ausmaß und Qualität des Familienspaßes, den man zusammen erlebt. Wenn man ungewöhnlich viel Zeit zu Hause mit der Familie verbringt, muss man kreativ sein und neue spannende Aktivitäten ausprobieren.
Hier sind einige lustige und innovative Ideen, um die Familienzeit zu bereichern:
Origami
Origami ist eine alte japanische Kunst, bei der Papier gefaltet wird, um verschiedene Arten von Formen von z.B. Tieren, Pflanzen usw. zu erstellen. Es ist eine ansprechende Kunstart, die jeder erlernen kann. Um Origami zu lernen, braucht man nur weißes Papier, Farbstifte, eine Schere und Kleber. Tutorials kann man leicht bei YouTube finden und gemeinsam mit der Familie ausprobieren. Es macht Spaß, sobald man herausgefunden hat, wie es funktioniert.
Als ich ein Kind war, hatte ich ein Buch mit mehr als 50 Origami-Figuren, von denen ich alle gefaltet habe. Es hat sehr viel Spaß gemacht, die jeweilige Falttechnik herauszufinden und ich hatte die Sammlung der Figuren überall um mich herum. Macht man es gemeinsam als Familie, ist es noch unterhaltsamer.
Indoor-Zelten
Indoor-Zelten ist eine weitere lustige Aktivität für Familien. Es ist einfach einzurichten und alles, was man braucht, ist meist schon im Haus vorhanden. Man kann das Wohnzimmer in einen Campingraum verwandeln, das Licht ausschalten und abwechselnd Geschichten erzählen, während man Mais auf einem tragbaren Brenner röstet.
Einen YouTube-Kanalstarten
Je nach Fachwissen kann man seine Fähigkeiten auf YouTube vermitteln. Man kann Do-it-yourself-Projekte zeigen, praktische Tipps geben, seine Lieblingsrezepte vorstellen, man kann etwas eher Informativeres machen oder sich für Themen über spezielle Seltenheiten entscheiden. Es gibt keine Grenzen, was auch immer du leidenschaftlich gerne machst, präsentiere es anderen auf YouTube. Das kann dein persönliches Projekt sein, oder auch ein Familienprojekt. Kommt dir kein anderes Thema in den Sinn, kannst du zeigen, was deine Familie alles für Aktivitäten macht.
Schatzsuche
Eine Schatzsuche ist eine weitere Möglichkeit, als Familie etwas Schönes zu erleben. Um sie unterhaltsam zu gestalten, sollte eine Person die Suchhinweise vorbereiten und den Rest der Familie in Gruppen einteilen. Die Suchhinweise sollten für die verschiedenen Altersgruppen der Familie geeignet sein, damit alle aktiv mitmachen können.
Ein eigenes Workout erstellen
Erstelle mit deiner Familie dein eigenes „High Intensity“ Workout. Jeder wählt seine Lieblingsübung, wie z. B. Ausfallschritte, Hampelmänner, Kniebeugen oder Springschnur springen. Führt jede Übung mit Hilfe eines Timers 30 Sekunden lang aus und macht dann eine 10-sekündige Pause. Führt vier Sätze jeder Übung aus und macht dann eine 30-sekündige Pause. Wechselt während der Pause zur nächsten Übung. Dieses „Intervalltraining“ macht Spaß, ist rasant und bringt die Herzen in Bewegung!
Familien-Kochwettbewerb
Abhängig von den Ressourcen, die man im Haus hat, ist eine weitere sehr lustige Aktivität, die man durchführen kann, ein Kochwettbewerb. Ähnlich wie beim Meisterkoch im Fernsehen teilt man sich in Teams auf und kreiert ein völlig neues Gericht mit einer bestimmten Auswahl an Zutaten. Um es noch interessanter zu machen, kann man die verschiedenen Zutaten auf ein Drehrad schreiben und abwechselnd das Rad drehen, um die Zutaten auszuwählen. Verwendet nur die ausgewählten Zutaten für den Kochwettbewerb! Oder man lässt sich auf internationale Rezepte ein, indem man jeden Tag kulinarischen Köstlichkeiten eines anderen Landes ausprobiert.
Familienprojekt
Ein Familienprojekt zu starten ist eine ausgezeichnete Idee, wenn man eine längere Zeit gemeinsam als Familie zu Hause verbringen wird. Die Wahl des Projekts hängt von den Interessen der Familie ab, aber sie können von der Renovierung des Hauses bis hin zu einem Bastelprojekt reichen. Man kann auch einen Familiengarten anlegen, wenn man über ausreichend Platz verfügt. Alternativ kann man ein paar Pflanzen in Töpfen aufziehen.
Eine neue Sprachelernen
Das Erlernen einer neuen Sprache ist eine interessante Beschäftigung, die jedes Familienmitglied mit einbezieht. Da es sich um eine neue Sprache handelt, sind alle auf Augenhöhe und können gemeinsam beginnen. Einigt euch auf die Sprache und legt los. Es gibt so viele Lern-Apps und kostenlose Online-Tutorials, dass man sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen sollte! Um die Sache noch spannender zu machen, plant eine zukünftige Reise in ein Land, in dem die neue Sprache gesprochen wird!
Verwandle dein Zuhause in eine Kunstgalerie
Wecke die inneren Künstler in jedem Familienmitglied, indem du ein Kunstfestival zu Hause veranstaltest. Jeder muss mitmachen und seine Kreativität und Fantasie nutzen, um seine künstlerische Seite auszudrücken, indem er malt, zeichnet, am Computer kreativ wird oder eine Collage mit alten Zeitungen erstellt. Am Ende kann man alle Meisterwerke an die Wände kleben, um seine eigene Familienkunstgalerie zu schaffen!
Einen Brief schreiben
Besorge Briefumschläge, Briefmarken, Stift und Papier und schreibt alle einen Brief an Oma oder eine andere Person die ihr liebt. Legt unbedingt die Zeichnungen der Kinder mit hinein. Bringt den Brief zur Post und alle werden sich darüber freuen.
Ein Puzzle zusammensetzten
Das Zusammensetzen eines Puzzles mit 5.000 Teilen erfordert etwas Geduld, kann aber die ganze Familie mit einbeziehen. Es macht Spaß, herauszufinden, wo die Teile hingehören und es ist eine Aktivität, die einen eine Weile beschäftigen wird. Traut man sich ein solch monströses Projekt nicht zu, kann man auch mit einem 1.000-Teile-Puzzle beginnen.
Kreativ werden
Ist die Zeit vorhanden, lerne stricken oder häkeln. Die Website Ravelry ist eine gute Ressource für Stricker aller Fähigkeitsstufen. Makramee ist ein weiteres interessantes Hobby, mit dem man eine Vielzahl von dekorativen Objekten herstellen kann. Eine weitere unterhaltsame Aktivität, an der alle teilnehmen können, ist das Bemalen von eigenen T-Shirts. Wenn man möchte, kann man auch eine Bemalung mit Wachs vornehmen und das T-Shirt anschließend färben. Eine Zeitung und ein Bügeleisen werden helfen, das Wachs herauszubekommen, nachdem die Farbe getrocknet ist.
Eine Visionstafel erstellen
Besprich mit der Familie, was ihr in diesem Jahr gemeinsam unternehmen wollt. Sucht dann im Internet ein paar Fotos heraus, um es zu illustrieren. Hängt die Tafel an einem gut sichtbaren Ort auf.
Bringe dein Familienfotoalbum auf Vordermann
Entferne den „digitalen“ Staub von deinen alten Fotos, die du auf deinem Computer aufbewahrst und beginne ein neues Familienfotoalbum. Dies kann eine vergnügliche Aktivität mit der Familie sein, da jedes Familienmitglied sich an die schönen Erlebnisse erinnert. Die Überarbeitung der digitalen Fotos ist auch eine gute Gelegenheit, Duplikate und irrelevante Bilder zu entfernen und so wertvollen Platz auf seinem Computer oder Cloud-Speicher freizugeben.
Einen virtuellen Ausflug machen
Es gibt mehrere Adressen im Internet, die virtuelle Touren anbieten. Man kann sich Museen, Kunstgalerien, Nationalparks, Zoos und vieles mehr anschauen. Schalte einen Live-Cam-Stream auf deinem Fernseher ein und lass dich von deinen Kindern über ihre Entdeckungen in Echtzeit aufmerksam machen. Außerdem kann man einige Orte auf Google Maps besuchen und in der Satelliten- und Straßenansicht erkunden. Erzähle Geschichten darüber, was du dort erlebt hast, erzähle deiner Familie, was sich seit deiner Kindheit verändert hat, oder erkunde einfach einige berühmte Orte. Hier einige Angebote, die man sich für einen virtuellen Rundgang ansehen kann:
Während einer Pandemie ist jeder betroffen, unabhängig von Geschlecht oder Alter. Menschen aus allen Gesellschaftsschichten sind betroffen und Kinder werden nicht verschont. Kinder sind von Natur aus hyperaktiv – sie müssen sich bewegen, sie brauchen es, mit anderen Menschen zu interagieren sowie sich auch auf bestimmte Aktivitäten zu konzentrieren. Nicht in die Schule gehen zu können, mit anderen Kindern zu spielen oder einfach nur draußen zu rennen, kann ihr Leben nachhaltig beeinflussen. Es liegt in der Verantwortung aller Eltern und Erziehungsberechtigten, die negativen Auswirkungen der limitierten Kontakte auf die Kinder zu minimieren. Dazu ist ein gewisses Maß an Kreativität erforderlich, um während der Dauer der Einschränkungen Ideen zu entwickeln.
Lustige Gruppenspiele spielen
Es gibt eine ganze Reihe von Gesellschaftsspielen, die Kinder spielen können, um sich während einer Pandemie abzulenken. Das Wichtigste dabei ist, dass man sich an die Art von Spielen hält, die sie gern mögen. Als Eltern kann man sich auch an einigen der Spiele beteiligen, um es interessanter zu machen. Auch kann man das Spiel ab und zu selbst aussuchen, allerdings sollte man die Kinder in die Auswahl eines Spiels einbeziehen.
Einen Alphabet-Tag machen
Lasse dein Kind am Abend einen beliebigen Buchstaben auswählen. Gestalte am nächsten Tag Aktivitäten rund um Dinge, die mit diesem Buchstaben beginnen. Wenn der Buchstabe zum Beispiel „L“ ist, könnte man einen Lauch in einem Rezept verwenden, das man an diesem Tag isst, und eine Lampe mit farbigem Papier verzieren. Man kann sich auch Tiere heraussuchen, die mit „L“ beginnen und sich alberne Sätze ausdenken, bei denen jedes Wort mit „L“ beginnt, wie „Lovely Little Leopard“ (liebenswerter kleiner Leopard).
Malen mit Rasierschaum unter der Dusche
Malen mit Rasierschaum kann für Kinder ein großer Spaß sein. Wenn man es noch interessanter gestalten will, kann man Lebensmittelfarbe in den Rasierschaum geben. Um sicher zu gehen, sollten man die Aktivität auf den Fliesen des Badezimmers oder in der Dusche durchführen, wo sich die Verschmutzung ganz einfach reinigen lässt.
Ein Deckenzelt bauen
Besorge dir ein paar Decken und breite diese über ein paar kleine Tische, Stühle oder was sich sonst finden lässt, um dem Zelt die richtige Form zu geben. Die Kinder werden große Freude daran haben, stundenlang in ihrer neu geformten Welt zu spielen.
Lasse deine Kinder bei der Hausarbeit helfen
Die Hausarbeit ist, neben Spielen, eine weitere Beschäftigung, die man mit seinen Kindern durchführen kann. Bringe ihnen etwas bei oder bitte sie, dir bei der Hausarbeit zu helfen und mache es interessant für sie. Sie können dabei helfen, ihre Lieblingsmahlzeit zuzubereiten, den Tisch zu decken und beim Putzen des Hauses zu helfen, indem sie z.B. die Möbel abstauben. Sie können auch beim Waschen oder Falten der Wäsche helfen. Manche Kinder lieben es, wenn sie etwas tun, wozu ihre Eltern sie ermutigen oder auffordern. Also, versuche es!
Kekse backen
Kinder beteiligen sich sehr gerne am Keksebacken. Lasse sie ihre Lieblingsformen ausstechen und die Kekse werden am Ende doppelt so gut schmecken. Man kann ihnen auch einen Brotteig geben, aus dem sie eine Figur, ein Haus oder ihr Lieblingstier formen können. Bei der Zubereitung des Teigs kann man sogar ein paar Lektionen in Zählen, Messen oder sogar Mathematik einbauen.
Gib ihnen Bücher zu lesen
Bücher sind eine großartige Möglichkeit, Kinder abzulenken. Versuche also, ihnen Bücher zum Lesen zu geben. Man könnte jedem Kind je nach Alter ein anderes Buch geben und dann jeden Tag vor dem Schlafengehen um eine 5-minütige Zusammenfassung bitten. Das wird sie nicht nur beschäftigen, sondern auch ihren Intellekt fördern und ihre Neugierde stillen.
Den Kindern bei den Schularbeiten helfen
Wenn Kinder zu Hause bleiben sollen, während die Schulen geschlossen sind, erhalten sie möglicherweise Aufgaben und Hausaufgaben. Man kann seine Kinder unterhalten, indem man ihnen bei den Hausaufgaben hilft. Was Kinder mehr als alles andere wollen, ist, einige exklusive Zeit nur mit ihren Eltern zu verbringen und sie schätzen die Aufmerksamkeit sehr, wenn man ihnen hilft. Wenn die Schule ihnen keine Aufgaben gibt, die sie zu Hause erledigen sollen, können Eltern sich selbst Aufgaben ausdenken. Hierbei Konzentriert man sich am Besten auf Bereiche, mit denen das Kind in der Schule gerade zu kämpfen hat, um diese Bereiche zu stärken.
Hilf ihnen, ihre Talente zu entfalten
Es ist wahr, dass jede dunkle Wolke einen Silberstreifen hat. Selbst während einer Pandemie können die Talente Ihrer Kinder weiterentwickelt werden. Man kann sich die Situation zu nutze machen und Wege finden, das Talent des Kindes zu fördern oder sogar neue Talente zu entdecken. Ist dein Kind zum Beispiel ein aufstrebender Künstler, ermutige den Künstler in ihm, indem du Malbücher, Bleistifte und Buntstifte kaufst. Man kann auch einen Schritt weiter gehen, indem man einige Kunstgalerien im Internet besucht und dem Kind erklärt, was jedes Bild symbolisiert, wo und wann das Gemälde entstanden ist und was den Künstler zu diesem speziellen Bild inspiriert hat. Ältere Kinder können damit beginnen, ein Instrument zu lernen. Flöte ist ein einfacher Anfang, aber ab einem gewissen Alter kann man auch Klavier oder Gitarre in Betracht ziehen.
Martin Neumann
Martin Neumann hat in 1998 in Wildwood Lifestyle Center & Hospital an einen Kurs für Gesundheitsberatung teilgenommen. Seitdem hat er rund um die Welt Vorträge und Kurse über gesunde Lebensweise und natürliche Heilmethoden gehalten. Er ist der Gründer von dem Abundant Health Netzwerk.
https://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2021/09/blog_aktivitaeten.jpg400400clhttps://www.countrylife.at/gesundheitszentrum/wp-content/uploads/2020/10/cl-logo_340.pngcl2021-09-26 12:00:002021-09-27 11:37:0415 kreative Familienaktivitäten für zu Hause
Zöliakie ist eine Erkrankung wie ein Chamäleon. Ihre Symptome sind sehr vielseitig. Die Dunkelziffer ist groß. Etwa jeder hundertste ist davon betroffen. Bis die richtige Diagnose gestellt wird, können mitunter Jahre vergehen. Wird die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt, kommt es zu einer hochgradigen Unterernährung mit vielen Folgeerkrankungen wie Osteoporose, Blutarmut, Defekte am Zahnschmelz, Muskelkrämpfe, Beinödeme und sogar Krebs.
Definition
Zöliakie ist eine chronische Krankheit. Sie bricht aus nach der Zufuhr der krankmachenden Substanz Gliadin oder Gluten, wie es nicht ganz richtig bezeichnet wird. Gluten ist natürlich nur dann krankmachend, wenn eine Unverträglichkeit vorliegt. Mit dem Fachausdruck heißt die Krankheit „Glutensensitive Enteropathie“. Bei Erwachsenen spricht man auch von „Einheimischer Sprue“. Ausgelöst wird sie durch mehlhaltige Speisen. Ganz bestimmte Eiweißarten aus Weizen, Roggen, Triticale, Gerste, Hafer, Dinkel, Grünkern, Einkorn, Emmer und Kamut führen zu einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut, genannt Zottenatrophie.
Die Oberfläche des Dünndarmes wird durch Zotten und Krypten sehr stark vergrößert, damit es zu einem innigen Kontakt mit dem Speisebrei kommen kann. Dadurch können die Nährstoffe optimal aufgenommen werden. Bei Patienten mit Zöliakie finden sich bei der innersten Auskleidung der Darmwand falsch zusammengesetzte Eiweißkörper. An diese wird Gliadin, eine Eiweißart aus den Getreidesorten festgebunden. Das wirkt entweder direkt schädigend oder es führt zu einer Abwehrreaktion gegen die gliadinführenden Körperzellen mit nachfolgender Schädigung der Darmschleimhaut. Die Zotten bilden sich stark zurück, die Aufnahmefläche für die Nährstoffe wird dadurch viel kleiner.
Die Getreideeiweiße verlieren ihre krankmachenden Eigenschaften weder durch das Kochen noch durch die enzymatische Aufspaltung im Magen-Darm-Trakt. Genetische Voraussetzungen begünstigen die Entstehung der Krankheit. Die weiße Rasse erkrankt bevorzugt und die Häufigkeit ist auch in Europa von Land zu Land sehr unterschiedlich. In Deutschland hat eine Studie eine Häufigkeit von 0,3% gefunden.1) In Japan und Schwarzafrika kommt sie fast nicht vor.
Krankheitsbild
Die Krankheit kann in jedem Alter auftreten. Man findet zwei deutliche Gipfel. Der eine liegt im späten Säuglings- und frühen Kleinkindalter vor, der andere zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Mädchen und Frauen sind häufiger betroffen. Beim Kleinkind findet man die Diagnose schneller als beim Erwachsenen, denn die krankmachenden Eiweißarten werden meist zwischen dem 4. und 6. Lebensmonat in die Ernährung eingeführt in Form von Getreidebreien, Keksen, Zwieback und Brot.
Im Falle einer Unverträglichkeit werden die Symptome nach einigen Wochen oder erst Monaten sichtbar. Das Kleinkind gedeiht nicht mehr, eine Gewichtzunahme bleibt aus. Oft verlernt es schon Erworbenes. Die mageren Ärmchen und Beinchen und die fehlenden Gesäßbacken stehen im auffallenden Gegensatz zum teigigen, aufgedunsenen Bauch. Die Stühle sind breiig, massig und übelriechend. Das Gesicht bleibt lange Zeit rund. Die Hautfarbe ist blass.
Was ist passiert? Die Darmzotten sind weitgehend verschwunden. Die Größe der Oberfläche eines gesunden Darmes könnte man mit einem Tennisplatz vergleichen, die eines Patienten mit Zöliakie, die nicht durch Diät behandelt wird, mit einem Tischtennistisch. Dadurch kommt es zu schweren Mangelerscheinungen weil die Nährstoffe wie Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe nicht in der nötigen Menge aufgenommen werden können.
Die Diagnostik beim Erwachsenen ist schwieriger. Oft irrt er von einer Untersuchung zur anderen, wird auf verschiedenste Krankheiten behandelt wie etwa Lactoseintoleranz, Osteoporose oder Anämie. Das typische Lehrbuchbild der Krankheit stellt sich meist erst in einem späten Stadium ein. Man kennt auch die stumme Zöliakie, bei der ein symptomfreier Verlauf vorliegt und trotzdem eine Schleimhautveränderung vorliegt.
Diagnose
Die wichtigste diagnostische Maßnahme ist die direkte Untersuchung der Darmschleimhaut. Früher wurde eine kleine Metallkapsel, die an einem dünnen Schlauch befestigt ist, verschluckt um eine Gewebeprobe aus dem Darm zu entnehmen. Heute verwendet man eine Endoskopie um das Aussehen des Zwölffingerdams zu beurteilen und 4 bis 8 Gewebeproben zu entnehmen. Durch eine mikroskopische Untersuchung kann festgestellt werden ob eine Schädigung der Schleimhaut vorliegt oder nicht. Immunologische Untersuchungen unterstützen die Diagnose. Im Falle einer Erkrankung werden Antikörper gegen Gluten im Blutserum gefunden. Auch andere Mangelzustände im Blut können nachgewiesen werden wie etwa Eisen-, Hämoglobin-, Vitamin- und Mineralstoffmangel. Die Diagnose Zöliakie ist dann die Summe aller Informationen.
Behandlung
Grundsätzlich besteht die Behandlung darin, die als schädlich erkannte Substanz zu meiden und zwar leider lebenslang. Unter einer glutenfreien Ernährung erholt sich die Dünndarmschleimhaut nach und nach und ist dann nicht mehr von einer gesunden zu unterscheiden. Bei Erwachsenen kann die Erholung jedoch viel länger dauern als bei Kindern, bei denen die Zellerneuerungsrate wesentlich höher ist.
Schwierig ist es, jegliche mit Gluten belastete Nahrungsmittel zu meiden. Daher haben sich in vielen Ländern Arbeitskreise gebildet, die in mühevoller Kleinarbeit die genaue Rezeptur vieler Produkte bei den Herstellern erfragt haben. In dicken Handbüchern mit vielen Lebensmittellisten werden die Ergebnisse zusammengefasst und laufend ergänzt, geht es doch darum auch winzigste Spuren von Gluten zu meiden.
Es gibt glutenfreien Hafer auf dem Markt, welcher frei von Gliadinverunreinigungen ist. Er enthält aber Avenin, welche in manchen Fällen ebenfalls eine allergische Reaktion verursachen kann. Will man auf Hafer nicht verzichten, dann sollte nach dreimonatiger Verwendung eine erneute Biopsie gemacht werden. Im Zweifelsfalle ist es besser, auch auf glutenfreien Hafer zu verzichten.2)
Im Handel werden glutenfreie Produkte speziell gekennzeichnet mit einer durchgestrichenen Getreideähre. Nur die Zutatenliste eines Fertigproduktes zu studieren führt nicht zum Ziel, denn eine zusammengesetzte Zutat muss nicht deklariert werden, wenn davon weniger als 25% im Endprodukt enthalten ist. Weizengluten kann Produkten auch aus technologischen Gründen zugesetzt werden, etwa als Verarbeitungshilfsmittel oder als Trägerstoff.
Arbeitsgemeinschaft Zöliakie
Wird im Krankenhaus die Diagnose Zöliakie festgestellt, wird auf Wunsch der Kontakt zu den Arbeitskreisen hergestellt. Der Betroffene bekommt ein Handbuch mit einer genauen Beschreibung des Krankheitsbildes und mit vielen praktischen Tipps zum selber kochen mit glutenfreien Produkten. Auch eine Liste von Gasthöfen, Hotels und Kurheimen, die bei Bedarf glutenfrei kochen, liegt bei. Es gibt ebenfalls viele Tipps für den Umgang mit den Behörden, denn eine glutenfreie Ernährung ist teuer und aufwändig. Darum gibt es in vielen Ländern erhöhte Familienbeihilfen und Steuerfreibeträge.
Ich habe Zöliakie – und was hast du?
Menschen mit Zöliakie sind bei einer glutenfreien Ernährung als gesund und in jeder Hinsicht als völlig normal anzusehen. Natürlich kommt es, besonders bei Kindern, die doch so gerne essen würden, was andere Kinder auch essen, mitunter zu Kümmernissen. Warum kann es nicht auch nach Herzenslust in einen verlockenden Faschingskrapfen beißen? Warum muss es immer seine speziellen Ess-Sachen mitnehmen auf eine Geburtstagsfeier? Eine Bagatelle ist die Diagnose Zöliakie für ein Kind und seine Eltern sicher nicht. Eltern, Großeltern, Bekannte und Freunde dürfen das arme Kind nicht dauernd bedauern, sondern müssen ihm Mut machen, ihm zeigen, dass Zöliakie zwar mitunter eine unangenehme Sache, jedoch keine Katastrophe ist.
Nach und nach 1 Tasse lauwarmes Wasser hinzufügen und rühren, bis ein dünnflüssiger und homogener Teig entsteht.
Den Teig in eine gefettete Form leeren.
Etwa 1 Stunde gehen lassen oder bis sich das Volumen verdoppelt hat.
Backofen vorheizen und bei mittlerer Hitze etwa 1 Stunde backen.
Einige Minuten abkühlen lassen und aus der Form nehmen, damit das Brot nicht schwitzt.
Zum Abkühlen in ein Tuch wickeln.
Notizen
Warte vor dem Essen mindestens 6 Stunden, bis alle Hefepilze abgestorben sind.
Rezepte mit Hafer
Wie bereits erwähnt, können einige mit Zöliakie nicht einmal glutenfreien Hafer verwenden. Wer wie oben beschrieben einen Verträglichkeitstest gemacht hat, kann von den folgenden Rezepten mit Verwendung von glutenfreien Hafer Gebrauch machen.
Haferbrot
Leda Soares NeumannDieses Brot ist das Produkt eines Fehlers. Aus Versehen habe ich die falschen Zutaten gemischt und das Resultat war exzellent! Rezept drucken Pin RecipeVorbereitungszeit 15 Min.Zubereitungszeit 1 Std.Aufgehen 1 Std.Arbeitszeit 2 Stdn. 15 Min.
Zutaten
2 Tassen Hafermehl
1 Tasse Tapiokastärke süss
4 Esslöffel Olivenöl
1 Esslöffel Honig oder Rohrzucker
1 Esslöffel Trockenhefe
½ Teelöffel Salz
Sonnenblumenkerne zum dekorieren
Anleitungen
Alle trockenen Zutaten mischen.
Nach und nach 1 Tasse lauwarmes Wasser hinzufügen und rühren, bis ein dünnflüssiger und homogener Teig entsteht.
Den Teig in eine gefettete Form leeren.
Etwa 1 Stunde gehen lassen oder bis sich das Volumen verdoppelt hat.
Backofen vorheizen und bei mittlerer Hitze etwa 1 Stunde backen.
Einige Minuten abkühlen lassen und aus der Form nehmen, damit das Brot nicht schwitzt.
Zum Abkühlen in ein Tuch wickeln.
Notizen
Warte vor dem Essen mindestens 6 Stunden, bis alle Hefepilze abgestorben sind.
Hafer-Erdnusskekse
Leda Soares NeumannKöstlich! Kinder werden diese leckeren Kekse lieben! Rezept drucken Pin RecipeVorbereitungszeit 20 Min.Zubereitungszeit 30 Min.Arbeitszeit 50 Min.Gericht Nachspeise
Zutaten
3 Tassen Haferflocken
1 Tasse geröstete Erdnüsse
1/3 Tasse Honig
1 Prise Salz
Anleitungen
Die Erdnüsse in einem Mixer mit etwas Wasser zu einer Creme mixen.
In eine Schüssel geben und die restlichen Zutaten dazugeben, gut vermischen.
Die Kekse im gewünschten Format formen.
Bei mäßiger Hitze goldbraun backen.
Kokosnuss-Reisbrot
Ronaldo OliveiraWir lieben es sehr, in der Küche zu erfinden! Kokosmehl mit Reismehl. Leckeres Brot mit verschiedenen Geschmacksrichtungen und super einfach zu machen =) Rezept drucken Pin Recipe
Zutaten
1 Tasse Kokosmehl
1 Tasse Vollreismehl
1 Tasse feine Haferflocken
1/2 Tasse Kokosflocken
1 Esslöffel Trockenhefe
1 Teelöffel Salz
Anleitungen
Die Mehle gut mit der Hefe vermischen.
Das Salz hinzufügen und erneut mischen.
Die Haferflocken dazugeben und erneut mischen.
1½ Tassen Wasser hinzufügen und erneut mischen, bis eine sehr homogene Masse entsteht.
Den Teig in eine Form geben.
1 Stunde bei 200 °C backen.
Das Backrohr ausschalten und abkühlen lassen.
Notizen
Warte vor dem Essen mindestens 6 Stunden, bis alle Hefepilze abgestorben sind.
Alle Zutaten in eine Schüssel geben und alles mischen. Wasser hinzufügen, bis ein Teig entsteht.
Den Teig auf das Pizzablech verteilen.
Mit Oregano, Sesam und Sonnenblumen dekorieren. Optionell mit veganem Käse belegen.
Bei mittlerer Hitze goldbraun backen.
Esther Neumann
Esther Neumann studierte Ernährungswissenschaften auf der Universität Wien. Seitdem schrieb sie für viele Jahre für das Gesundheitsmagazin „Leben und Gesundheit“, und führte Gesundheitsvorträge in vielen Orten Österreichs durch.
Mustalahti K, et. al. The prevalence of celiac disease in Europe: results of a centralized, international mass screening project. Ann Med. 2010 Dec;42(8):587-95. DOI: 10.3109/07853890.2010.505931
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